DaniCH
Ich bin schon seit ich 7 Jahre alt bin hypochondrisch. Bin jetzt 35. Gut jahrelang ist gar nix dagegen unternommen worden. Als ich Kind war hat mich meine Mutter immer zum Hausarzt geschleift wenn ich gesponnen habe und dann hat mir der Hausarzt ne saftige Spritze in den Allerwertesten gegeben. Das Zeug hiess glaub ich IMAP. Weiss gar nicht ob es das heute noch gibt. Ist glaub ein Neuroleptikum und war auch sicher Offlabel-Use von ihm angewandt. Jedenfalls war dann paar Wochen Ruhe weil ich mich paar Stunden danach wie ein anderer Mensch gefühlt habe.
Mit 12 oder so hab ich dann das erste mal für paar Monate Opipramol genommen. Hat auch geholfen. Dann ist jahrelang nichts passiert ausser vielen Arztbesuchen und zwischendrin immer mal irgendwas verschrieben bekommen. Hab denk ich schon so ziemlich jedes AD durch. Zum Psychologen / Psychiater bin ich das erste mal erst regelmässig gegangen als ich von Deutschland in die Schweiz gezogen bin. Das war 2012. Seit dem war ich eigentlich die meiste Zeit in Behandlung. War sogar mal 10Monate am Stück in einer Tagesklinik. Fazit ist bis dato leider dass mir noch niemand so richtig helfen konnte mit oder besser gesagt gegen die Hypochondrie. Obwohl ich ja 13 Jahre beim Rettungsdienst gearbeitet habe war ALS bei mir auch nie so richtig auf dem Schirm, bis die Ice Bucket Challenge kam. Aber selbst da hab ich mich nicht wirklich damit beschäftigt. Erst als es 2016 anfing mit muskulären Schmerzen, Gelenkproblemen und Verletzungen fing das an. Durchs Googlen bin ich dann auf ALS gekommen, obwohl ich da noch keine Faszikulationen hatte. Nach dem Lesen bekam ich sie natürlich. 2018 hatte ich dann den Bandscheibenvorfall in der HWS und seit dem war ich nicht mehr arbeitsfähig. Zuerst aufgrund der Bandscheibenproblematik und danach aufgrund der massiven Ängste die sich seit dem Wissen von ALS immer weiter gesteigert haben. Durch den Bandscheibenvorfall hatte ich ja auch tatsächlich eine Lähmung im Arm - also weiss wie sich das anfühlt. Hat sich nach der OP aber wieder gemacht. Trotzdem bin ich seit 2016 und vor allem nach dem Bandscheibenvorfall nie wieder richtig belastbar gewesen. Selbst kurze Sporteinheiten oder auch manchmal alltägliche Belastungen quittiert meine Muskulatur oft mit mehreren Tagen Schmerzen. Hab ja in meinen früheren Posts schon aufgezählt dass ich schon sämtliche Symptome hatte die ich mit ALS in Verbindung gebracht habe. Meine Angst nach dem Bandscheibenvorfall war sogar so stark dass ich angefangen hab Temesta / Tavor zu nehmen. Davon bin ich auch bis heute noch nicht weg und per se damit auch noch Suchterkrankter. Hab es zwischendurch immer mal wieder geschafft es zu reduzieren, aber musste es dann doch wieder erhöhen. Leider entwickelt man ja ne Toleranz bei Benzos und somit müsste man immer mehr nehmen um die gewollte Wirkung zu erzielen. Ich nehms einfach weil ich in den Entzug komme wenn ichs nicht nehme aber diesen schönen schei.... egal Effekt macht es schon lange nicht mehr... Ich weiss auch nicht was mit meinem Körper nicht stimmt - ich möchte nicht alles ausschliesslich aufs psychosomatische schieben - aber ich hab keine Ahnung wie ich das jemals loswerden soll... Wenn ich Symptome hab die für ALS sprechen dann bekomme ich Panik und kann meinen Alltag nicht mehr bewältigen - und wenn ich daran denke ich werd für den Rest meines Lebens so ängstlich sein und nicht richtig leben können vor Angst und ständigen Einschränkungen kommen mir die Tränen... Vor 2016 hatte ich auch schon Ängste aber wenigstens kannte ich ALS nicht und hatte auch nicht dauernd Schmerzen und war belastbar... Was soll ich / was sollen wir nur machen?
22.12.2020 20:42 • #13641