Hallo an alle, entschuldigt vorab den langen Text,
bin neu hier, 28, und suche Euren Rat. Bei mir hat es Ende August angefangen mit einem myoklonischen Zucken im linken Arm, nachts. Immer die gleiche Stelle. Ein Zucken, das durch den Arm fährt und den Mittelfinger leicht bewegt. Da ich die Tage zuvor viel am Laptop saß in schlechter Haltung, dachte ich, dass es wahrscheinlich daher kommt und sich bestimmt bald wieder auflöst. War aber leider nicht so. Am Anfang war es so 5-10 Mal am Tag. Dann hat es aber zugenommen. Die linke Hand hat sich irgendwie mehr und mehr komisch angefühlt, der linke Arm war ständig unruhig, vibrierend, v.a. beim Einschlafen und nach dem Sport verstärkt. Wollte es ignorieren, ging aber nicht. Bin dann Ende September zum Neurologen, weil in mir wieder Angst aufkam vor MS und ALS. Hatte vor 8 Jahren schon mal panische Angst, erst vor MS wegen Kribbeln im Bein, Fuß, etc. und dann vor ALS wegen Muskelzuckungen am ganzen Körper. Wurde damals aber nichts festgestellt (MRT, EMG, NLG) und ist dann irgendwann verschwunden. Seitdem war Ruhe bis August 2020.
Diesmal (September) wurde neurologisch alles mögliche untersucht: Reflexe, Nervenleitung der Armnerven, EEG. Alles unauffällig. MRT von Kopf und HWS beim Radiologen Anfang Oktober auch unauffällig. Verdacht: somatoforme Störung. Empfehlung zum Psychosomatiker zu gehen. Hab mich dann erstmal versucht zu beruhigen. Ging aber weiter mit Schmerzen in den Fingern und Unterarmen, erst links, dann teils auch rechts und in den Zehen, dann auch Füßen. Ziehend, v.a. nach Belastung. Bin eigentlich ziemlich sportlich, ist mir dann v.a. beim und nach dem Joggen aufgefallen. Physiotherapeut meinte, ob es was rheumatisches sein könnte. Blutbild war aber unauffällig, inkl. Rheumafaktoren, ANA, CK. Wieder versucht, zu beruhigen. Dann kamen aber schlagartig die Zuckungen dazu. Von heute auf morgen. Bin vom Joggen zurückgekommen und die Waden haben geblubbert. Hab extreme Panik bekommen (Jetzt also doch ALS?). Das ist jetzt ca. 6 Wochen her. Seitdem Zucken in den Waden und Füßen 24/7, ansonsten unregelmäßig am ganzen Körper (Oberschenkel, Po, Bauch, Rücken, Oberarme, Hals, Lippe, Augenlid). Immernoch die Unruhe und das komische Zucken im linken Arm. Bin echt verzweifelt. War vor 5 Wochen nochmal beim Neurologen und hab ihm von der ALS-Angst berichtet. Er meinte direkt, das geht anders los. Hat diverse Krafttests gemacht, Reflexe unauffällig. NLG und EMG (Wade) auch unauffällig. Es hat aber im EMG auch nur zweimal gezuckt und da war es erst ein paar Tage losgegangen. Seitdem haben die Zuckungen stark zugenommen, meine Panik natürlich auch. Vor allem nach Belastung (aber schon geringe, z.B. Spazieren gehen) ist es extrem. Dazu oft ziehende Schmerzen in den Füßen und starke Ermüdung nach Belastung (ständig ungewohnte Muskelschmerzen und Muskelkater in den Beinen und Füßen, teils schon beim Gehen im Alltag). Bin extrem gedrückt und hab Todesängste. War vor 10 Tagen bei einem zweiten Neurologen, der mich auch von damals noch kannte. Hatte den Eindruck, dass er es ziemlich runtergeredet hat. Ja, dann zieht es mal hier und mal dort. Wieder Reflexe, NLG, Kraft unauffällig. Hat dann einen Ultraschall von Waden und Armen gemacht, wo paradoxerweise nichts gezuckt hat. Seine Meinung: nichts pathologisches, man könnte den CK nochmal bestimmen lassen. Er denkt: BFS. CK war wieder normal (80).
Mich lässt die Angst vor ALS oder ner tödlichen Muskelkrankheit einfach nicht mehr los. Was meint Ihr? Kennt Ihr das mit Erschöpfbarkeit / Muskelschmerzen? Glaubt Ihr nicht, dass der Verlauf eher für was pathologisches spricht? Ich krieg kaum noch Ruhe von dem ganzen Gezucke. Nachts vibrieren oft meine Füße dazu, Beine fühlen sich schwer an. Finger in linker Hand zittern teilweise.. alles nur BFS und psychosomatisch? Würdet Ihr nochmal auf ein EMG bestehen?
22.11.2020 17:57 •
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