Pfeil rechts
1

Mariposa56
Hallo bin seit über drei Monaten mal wieder im Forum.
Das Erfreuliche, ich habe einen Job gefunden, bei dem ich je nach meiner gesundheitlichen Befindlichkeit arbeiten kann. Habe eine sehr nette und verständnisvolle Chefin und das ist schon ein Gewinn, jedenfalls für mich.
Jedoch hat sich meine Angssituation nicht gebessert. Dachte ich, wenn ein Job da, dann kann ich mich nicht so in die Symptomefindung
verrennen. Aber weit gefehlt.
In der Zwischenzeit ist bei mir ein gutartiger Tumor im Kopf festgestellt (war ein Zufallsbefund) und das hat alles noch schlimmer gemacht. Habe nun ständig Angst vor irgendwelchen Krankheiten. Komischerweise habe ich aber auch immer ein Wehwehchen.
In der vergangenen Woche wurde eine RSO am Knie gemacht. Hatte einige Wochen Knieschmerzen und genau das ist es, was mich immer totel verunsichert. Ich finde etwas und es muss auch behandelt werden.
Heute morgen hatte ich Blutungen, obwohl ich schon jenseits der Menopause bin. Was habe ich wieder gemacht? Google bemüht und was das ausgespuckt wird, macht mir Angst. Habe schon alle TelefonNummern von Gynäkologen parat liegen.
Meine Schmerzen linksseitig an der Halsvene. Genauso blöd. Habe schon einen Termin bei der Hausärztin. Meine ständig geschwollenen Füße sind auch eine Begleitscheinung irgendeiner Krankheit.

Ich langsam die Nase voll. Möchte mal ohne Angst sein oder mir nicht immer diese Gedanken machen.

Selbst im Urlaub ist mein erster Gedanke Wo ist hier der Arzt und wo das nächste Krankenhaus.

Meine Unbeschwertheit it dahin. Die Angst hat die Vorherrschaft über mein Denken erlangt.

Sorry, es ist lang geworden. Aber es ist Wochenende und genau da kommt die Angst immer sehr stark.

Wünsche Euch ein entspanntes Wochenende.

01.08.2015 11:10 • 03.08.2015 #1


5 Antworten ↓


N
Hallo Mariposa,

ich weiß genau wie viele andere hier, wovon du redest!
Bei jedem Zwicken gleich das Schlimmste befürchten. Man kann das Leben nicht mehr wirklich genießen. Das ist so schade.
Irgendwann erkennen wir, dass wir die schönste Zeit damit vergeudet haben, die falschen Gedanken zuzulassen.
Leider kann ich dir als Selbstbetroffene keinen Rat geben.. Aber meiner Meinung nach kommen solche irreführenden Gedanken und Gefühle aus einer Unsicherheit heraus.
Der Schutz, der Halt.....Was ist, wenn ich falle? Wer fängt mich auf? Wo ist die Geborgenheit, die ich brauche? Hatte ich sie in der Kindheit ?
Ich weiß es nicht!
Hatte auch als Kind ganz viele Ängste!

Wie war es bei dir?

LG
NoraMarie

01.08.2015 12:17 • #2


A


Möchte mal wieder ohne Angst sein

x 3


Mariposa56
Danke Nora Marie,

die Ängste sind erst in den letzten Jahren gekommen. Ich bin fest der Meinung, seit ich meine Selbständigkeit aufgeben mußte, ist dieses Angst vor Krankheit sehr stark vorhanden.
Vorher war ich eher sehr selten beim Arzt anzutreffen und Schmerzen wurden unter Ulk abgelegt. Ängste hatte ich in meiner Kindheit/Jugend überhaupt nicht. Hatte eine sehr gute behütete Kindheit.

Mit meiner Therapeutin darüber sprechen bringt mir irgendwie nichts. Das Gefühl da ist nichts, ich brauche keine Angst zu haben hält nicht lange an. Sobald irgendwo im Körper ein Zwicken auftritt, bin ich hellwach, aber das weiß Du bestimmt selbst am besten.

Gruß Mariposa56

Irgendwie doch tröstlich, daß man nicht der einzige Verrückte ist

01.08.2015 17:07 • #3


Schlaflose
Ab einem gewissen Alter hat jeder solche Wewehchen, wie du sie geschildert hast. Gerade Verschleißerscheinungen an Knochen, Gelenken, Wirbelsäule und Muskelgeschichten sind die Regel. Und je älter man wird, umso mehr kommt dazu. Die meisten Menschen akzeptieren das als Selbstverständlichkeit. Ich habe Kollegen, die schon mit Mitte 50 ein künstliches Hüftgelenk bekommen haben. Ich bin 53 und es vergeht eigentlich kein Tag, wo ich nicht irgendwelche Schmerzen spüre. Aber solange sie erträglich sind und mich im Alltag nicht behindern, ist mir das egal. Wenn die Schmerzen stärker werden, nehme ich einfach Schmerztabletten und damit ist gut. Aber ich bin halt kein Hypochonder.

01.08.2015 18:06 • #4


Panikforever
Hallo,

dass mit den Wehwehchen ist vielleicht wirklich so. Wir sind besonders sensibel (was manchmal ja auch toll ist) und deshalb merken wir einfach mehr als andere Leute. Jeder normale Mensch denkt: Mist Knie - naja, bin halt keine 30 mehr. Wir denken: Was könnte das bloß sein? Mir ist gesagt worden, dass ich erstmal meine Sensibilität und auch meine Angst akzeptieren muss. Das ist bestimmt richtig, aber wie das genau geht, hat mir keiner verraten.

Gruß

03.08.2015 09:56 • #5


ObiWan
Hey Mariposa.
Ich kenne das mehr als gut. Bei mir fing das vor etlichen Jahren an. Damals kam die erste Panikattacke mitten im Urlaub. Ich hatte derart Herzinfarktängste das ich das nicht mehr ausgehalten habe. Bin mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht worden. Es wurde nichts gefunden. In der folgenden Zeit kamen hin und wieder diese Attacken. Alle ausgehend von einem dicken Kloß im Magen. Inzwischen habe ich das täglich. Immer Druck auf der Brust. Immer die Angst: Jetzt ist es soweit. Ich begreife das überhaupt nicht. Ich bin 47. In einer tollen Partnerschaft und beruflich läuft es auch Hammer. Mir passiert das inzwischen auf der Arbeit. Bin Künstler auf einer Bühne. Das ist das kraftraubendste was einem passieren kann. 2 Stunden Angst aber auch 2 Stunden funktionieren und den Menschen gute Laune bringen. Ich weiß NULL woher das kommt. Ich bin wie Du. Wenn ich im Urlaub bin möchte ich schnell zu einem Arzt können.
Ich mache seit 4 Wochen eine Therapie. Noch kann man nichts sagen. Sowas dauert.
Ich wünsche dir sehr das du da einen guten Weg findest.
Ich habe 2 mal als die Panik sehr schlimm wurde mich einfach aufs Fahrrad gesetzt und bin wie ein Berserker losgefahren. Ganz unter dem Motto: DANN KOMM DOCH DU schei. INFARKT. WENN DANN JETZ.
Es ist nie was passiert. Ich war danach allerdings platt.
Und ein Satz meiner Therapeutin lautet: Angst ist nicht ins unendliche potenzierbar. Wenn sie den Gipfel erreicht hat, schwillt sie auch wieder ab.
Ich schicke Kraft und Energie an den Schmetterling.

03.08.2015 13:25 • x 1 #6






Dr. Matthias Nagel