Hypochondrie ist die Fähigkeit (wahrlich keine beneidenswerte) alles gesundheitliche durch einen maximal düsteren Filter zu sehen und aus den vielen potentiellen Möglichkeiten nur die allerschlimmste (zB Krebs) wahrzunehmen. Du betreibst dieses Spiel in Reinstform. Habe ich auch mal gemacht, ich weiß es ist schwer sich davon zu lösen und auf Außenstehende wirkt das sehr unverständlich.
Schau wie sehr du leidest, ohne auch nur das geringste bisschen wirklich zu leiden und all dieses Leid stammt aus den Was wenn... Fragen die sich ausschließlich um fiktive Bedrohungen drehen. Wer zu viel über die Vergangenheit nachdenkt wird depressiv, wer zu viel über die Zukunft nachdenkt hat Angst Ich würde dir Eckhart Tolles Die Kraft der Gegenwart empfehlen. Ich kann dir zu 100% versichern (aus eigener Erfahrung), wenn du ausschließlich in der Gegenwart leben würdest, hättest du in deiner aktuellen Situation kein Leid und wärst glücklich.
Dir geht es aktuell sehr gut, lies dir mal ein paar andere Threads hier durch von Leuten die seit Monaten oder Jahren mehrere Symptome täglich haben und sie nicht loswerden. Um ehrlich zu sagen verstehe ich dich auch hier, weil ich selber mal so war: Ich habe mich ununterbrochen verrückt gemacht obwohl es mir körperlich bestens ging. Das ganze hat nach Monaten der Panik in einen chronischen Erschöpfungszustand geführt (Burnout / Nebennierenschwäche). Ich hatte dann bedingt dadurch gleich mehrere Symptome täglich die nicht mehr weggingen was zu einer völligen Ermüdung geführt hat, ich hatte das Gefühl jemand hat mir alle Lebensenergie entzogen. Ich hatte mich dann so mies und kraftlos gefühlt, dass ich den Tod zugelassen habe und um ehrlich zu sein, ich wollte sogar sterben. Das war auch ein Punkt an dem ich realisiert habe, dass dieser Zustand so beschissen ist, sicher aber nichts mit Krebs zu tun hat, dass ich zukünftig lieber jede Möglichkeit Krebs zu haben zulassen würde, bevor ich meinen Körper noch mal so nachhaltig schädige, einzig und allein durch lauter Zukunftsängste und fiktive Möglichkeiten die bisher allesamt völlig unbegründet und falsch gewesen sind.
Lass den Krebs einfach zu. Buddhistische Mönche machen Sterbemeditationen wo sie sich vorstellen wie ihre Körper verrotten, sie dahinsiechen usw, bis es sie nicht mehr interessiert.
Ein paar Sachen die ich gut finde:
-EFT Klopfen (ist einfach, kannste dir selbst beibringen via Internet)
-EMDR könnte dir helfen unter Anleitung eines Therapeten
-Clarity Breathwork (bei Interesse PM) zur emotionalen Hygiene
-Affirmationen: Sag dir in den nächsten 3 Monaten ein paar tausend Mal so Sachen wie, dass du bedingungsloses, grundloses Vertrauen in deinen Körper hast
-Meditation (setz dich 20-40 Minuten hin, lerne dich auf deinen Atem zu konzentrieren und fang an zum Beobachter deiner Gedanken und Gefühle zu werden)
-Sprich deine Angst Gedanken laut in einer Mickey Mouse Stimme aus das führt dazu, dass du dich davon dissoziierst UND es ist lustig, du machst dich quasi über den Teil in dir der sich fürchtet lustig UND es entsteht positive Energie
Wenn das alles für dich nichts ist musst du wohl Medikamente nehmen, das wird aber nicht die Ursache deines Problems beheben. Die Ursache deines Leids ist der tiefsitzende Zweifel an deiner körperlichen Gesundheit und die Rückschlüsse die du über dich und deine körperliche Realität im Laufe der Zeit anhand der Erfahrungen die du gemacht hast, gezogen hast. Du bist vermutlich schleichend traumatisiert durch die Krebsfälle in deiner Familie. Traumatherapie, EMDR, Regressionen usw könnten helfen.
Viel Glück.
29.07.2021 22:40 •
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