@Tom346
Du schreibst:
„Bin dann zum Hausarzt – er meinte keine Lymphknoten. Dann zum HNO – der hat Ultraschall gemacht vom ganzen Hals sowie den Stellen. Er sagt auch: keine Lymphknoten.“
So. Zwei Ärzte, einer davon mit bildgebender Diagnostik, sagen: Da ist nichts Krankhaftes. Nicht „da könnte was sein“, nicht „wir müssen das beobachten“ – sondern: Da. Ist. Nichts.
Und trotzdem schreibst du:
„Ich habe Angst, dass es Krebs ist. Irgendwelche Tumore oder sonst was.“
Was genau müsste denn passieren, damit du deinem eigenen Körper mal wieder glaubst – oder den Ärzten? Willst du eine dritte Meinung, die dasselbe sagt, damit du kurz beruhigt bist… bis zur nächsten Beule?
Und dann kommt der Satz:
„Meine Freundin sagt, das ist bei jedem so. Kann ich aber irgendwie nicht glauben.“
Bingo. Das ist das Muster. Du holst dir Rückversicherung – Ärzte, Partnerin, vermutlich auch Google – und am Ende glaubst du keinem davon, weil die Antwort nicht deiner Katastrophenfantasie entspricht. Das ist nicht rational, das ist klassische Krankheitsangst.
Außerdem sagst du:
„Wenn ich von oben nach unten über den Muskel gehe, merke ich nichts. Gehe ich aber von links nach rechts, merke ich die Beule.“
Ganz ehrlich: das ist Muskelgewebe. Du beschreibst anatomisch exakt, wie sich ein Muskel unter Spannung und in bestimmten Winkeln verhält – und machst daraus Krebs. Und zwar Krebs, der beidseitig, symmetrisch, von Ärzten nicht feststellbar und ausschließlich von dir in Spezialstellung ertastbar ist.
Mal im Ernst: Selbst wenn es so einen Tumor gäbe – was genau soll der bitte wollen? Einen Ironman laufen?
Du sagst auch:
„Nervlich bin ich am Ende.“
Ja, aber nicht wegen der „Beule“. Sondern weil du dich seit Jahren, wie du selbst sagst, immer wieder in solche Gedankenspiralen reintreibst – und keine davon hat dich je irgendwohin geführt, außer zu mehr Panik, mehr Rückversicherung, mehr Kontrollverlust.
Also – hier ist der unangenehme, aber ehrliche Reality-Check:
Nicht deine Beule ist krank – deine Angst ist es. Und solange du diese Angst nicht behandelst (Therapie, Konfrontation, Verhalten ändern), wird sie sich immer wieder ein neues Symptom suchen. Und wieder. Und wieder.
Also: Wann fängst du an, dich ernst zu nehmen – und nicht deine eingebildete Krankheit?