Zitat von Fiora:Es fehlen mir die Botschaften, die Hoffnung verbreiten, die Aussicht auf ein Ende des ganzen Albtraums.
Das Problem ist, dass es die aktuell nicht gibt. Zumindest keine, die über Spekulationen hinausgeht. Es sind einfach zu viele Unwägbarkeiten, die keine Prognose erlauben, die auch nur einigermaßen tragfähig werde.
Das bedeutet nicht, dass wir nicht in absehbarer Zeit wieder ein gutes Leben führen können. Es weiß nur niemand, wie das konkret aussehen wird. Und es ist müßig, da allzu sehr zu phantasieren, denn das ist wie bei jeder Angst: Die Vorstellung von dem, was sein könnte, ist immer schlimmer als das, was tatsächlich eintritt.
Deswegen ist es wichtig, auch in diesen doofen Zeiten im Hier und Jetzt zu leben. Verzweiflung bringt uns ebenso wenig aus der Pandemie, wie Wut oder Panik. Dem Virus ist all das schnurz.
Mein persönlicher Weg sieht so aus, dass ich genau das zu tun versuche, wie auch vor der Seuche: Jeden Tag zu meinem zu machen - mit genau den Mitteln, die mir dafür zur Verfügung stehen. Ich kann mich auf die Couch legen, durchs Fenster auf eine regnerische, wolkenverhangene Welt starren und heulen, weil keine Sonne scheint. Oder ich kann meine Regenjacke anziehen, mir meinen Fotoapparat schnappen und mich auf die Jagd nach Regenbildern machen.
Das klingt banal, ich weiß. Und ich habe auch Tage, da heule ich lieber vor der nassen Fensterscheibe. Aber wenn ich das gestern gemacht habe, probiere ich heute was anderes. Und so enden unterm Strich doch recht viele Regentage mit einem positiven Gefühl.
17.04.2021 17:25 •
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