Zitat von Schlaflose:Mir ist es generell egal, dass Menschen sterben, an was auch immer. Ich akzeptiere, dass der Tod zum Leben gehört wie die Geburt. Das gilt auch für mein eigenes Leben.
Im Grunde genommen schützen wir uns alle gegen die vielen Nachrichten von Elend, Krankheit und Tod. Es ist eine psychologische Schutzmaßnahme, angesichts des vielen Leids auf dieser Erde. Wie schnell vergessen wir es wieder, wenn ein Flüchtlingslager brennt oder Flüchtlinge im Meer ertrinken.
Im Fall von Corona sind Leid und Gefahr bis in unsere Wohnstuben vorgedrungen. Das treibt unsere Angst (die Gefahr ist nah) und lässt uns anders über das Sterben und die Anteilnahme am Leid anderer reflektieren und empfinden.
Wenn du schreibst, dass der Tod für dich zum Leben dazu gehört, wie die Geburt, dann beschreibst du damit im Prinzip eine christliche Einstellung. Und doch ist kein Tod egal. Er bedeutet Abschied, Verlust und Schmerz, je näher uns die verstorbene Person oder Personengruppe stand, desto größer der Abschiedsschmerz.
Egal ist kein Menschenleben. Es ist nur unterschiedlich, wie sehr wir uns das Versterben von Menschen aufgrund von Krankheit, Hunger, Flucht oder Kriegen zu Herzen nehmen.
07.01.2021 22:00 •
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