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Hey Leute,

ich wollte nur mal kurz meine Gedanken nieder schreiben.

Gestern ging es mir ganz schrecklich. Ich hatte über Stunden das Gefühl jeden Moment sterben zu müssen. Begleitet dann natürlich mit Todesangst.
Habe Promethazin genommen und war so verrückt mit meinen Gedanken, dass ich bei der Hälfte der Einnahme angefangen habe zu schluchzen wie ein kleines Kind und mich dabei noch böse verschluckt habe. Da war dann ganz vorbei

Dieses Ich muss gleich sterben Gefühl ist der blanke Horror. Man kann das garnicht beschreiben. Man kann es einfach nicht. Als würde jemand meine Gedanken übernehmen und sagen Du stirbst jetzt und mir dabei noch ins Gesicht lacht. Ich frage mich manchmal, ob der Tod wirklich so schrecklich ist, wie dieses Gefühl es uns vorgaukelt.

Jedenfalls habe ich heute einen RICHTIG guten Tag. Diese ganzen Angst Gedanken und Gefühle sind wie verschwunden. Pu.! Da habe ich erst einmal wieder begriffen, wie schrecklich diese Panikstörung, Angststörung etc. ist... es ist wirklich wie verhext.
Menschen, die so etwas nicht kennen, können dies sowas von nicht nachvollziehen, was man mit dieser Krankheit durchmacht. Man kann es ja selbst nicht genau beschreiben oder definieren.
Deshalb seid diesen nicht böse!
Ich verstehe das nämlich heute selbst nicht, wie man so drauf sein kann... da muss doch etwas in unserem Gehirn nicht richtig funktionieren. Anders kann ich mir das einfach nicht erklären.

Ihr Lieben, seid dankbar für jeden guten und glücklichen Tag in eurem Leben und hört niemals auf zu kämpfen, egal wie sehr euch diese Angst und Panik quält und eure Lebensqualität raubt... gebt niemals auf, es gibt da immer diese kleinen Lichtblicke für die es sich lohnt am Leben teil zu haben, denn sterben werden sowieso, also kämpft für jeden schönen Moment

und wenn wir dabei draufgehen, dann ist es eben so, aber hört nie auf zu kämpfen!


P.S sollte eig. in den allgemeinen Angst Thread, sorry

04.08.2015 19:38 • 12.01.2016 x 3 #1


10 Antworten ↓


Ich wünsche dir, dass du nicht so bald stirbst. Ich denke mir auch öfters, dass ich gleich sterbe. Bisher wars immer Fehlalarm.

A


Ich muss gleich sterben Gefühl

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Es gibt kein intensiveres Gefühl meiner Meinung nach. Jede Sekunde fühlt sich an wie eine halbe Stunde und die Zeit steht fast still. Wenn es lange dauerte, hab ich oft gedacht Ich will nicht mehr, wenn es vorbei ist, soll es vorbei sein - aber nicht ewig diese Folter. Als ich das erste mal zusammen gebrochen bin und es schwarz wurde, dachte ich jetzt ist es vorbei. Das hat sich so ekelhaft und furchtbar angefühlt. Ich wollte unbedingt da bleiben aber alles wurde dunkel und dann lag ich da.

Wenn ich stundenlang mit Herzrasen und Atemnot im Bett lag, hab ich oft geflucht und gewimmert wie ein kleines Mädchen. Das sind alles so Momente, die ich nie vergessen werde. Wenn man mit der Trage in den Rettungswagen geschoben wird, hoch an die Decke guckt und denkt dass ist wohl das letzte was ich sehe... buah ich bekomme Gänsehaut allein beim Gedanken. Das schlimme ist dass ich heute bei relativ harmlosen Symptomen sofort richtig Panik bekomme, weil es mich irgendwie an diese Todesängste erinnert. Vor dem Tod habe ich keine Angst, vor dem sterben allerdings schon.

Zitat von Sorgenfrei83:
Es gibt kein intensiveres Gefühl meiner Meinung nach. Jede Sekunde fühlt sich an wie eine halbe Stunde und die Zeit steht fast still. Wenn es lange dauerte, hab ich oft gedacht Ich will nicht mehr, wenn es vorbei ist, soll es vorbei sein - aber nicht ewig diese Folter. Als ich das erste mal zusammen gebrochen bin und es schwarz wurde, dachte ich jetzt ist es vorbei. Das hat sich so ekelhaft und furchtbar angefühlt. Ich wollte unbedingt da bleiben aber alles wurde dunkel und dann lag ich da.

Wenn ich stundenlang mit Herzrasen und Atemnot im Bett lag, hab ich oft geflucht und gewimmert wie ein kleines Mädchen. Das sind alles so Momente, die ich nie vergessen werde. Wenn man mit der Trage in den Rettungswagen geschoben wird, hoch an die Decke guckt und denkt dass ist wohl das letzte was ich sehe... buah ich bekomme Gänsehaut allein beim Gedanken. Das schlimme ist dass ich heute bei relativ harmlosen Symptomen sofort richtig Panik bekomme, weil es mich irgendwie an diese Todesängste erinnert. Vor dem Tod habe ich keine Angst, vor dem sterben allerdings schon.



Ist das von dir jetzt auf die PanikAttacken oder auf deine Erkrankung bezogen? Oder gar beides?

Beide Momente die ich beschrieben habe, waren lebensbedrohlich. Vor allem der erste. Aber ich denke es macht keinen Unterschied ob man wirklich in Lebensgefahr schwebt oder es nur so erlebt. Horror ist Horror. Diese Momente lösten bei mir eigentlich die Panikattacken erst aus. wenn mir heute der Kreislauf Ärger macht, ich verschwommen sehe und mir schwindelig wird, empfinde ich es ähnlich wie die Geschichte oben im ersten Absatz und dann bekomme ich eine Angst, die für die Situation total überzogen ist.

Zitat von Sorgenfrei83:
Beide Momente die ich beschrieben habe, waren lebensbedrohlich. Vor allem der erste. Aber ich denke es macht keinen Unterschied ob man wirklich in Lebensgefahr schwebt oder es nur so erlebt. Horror ist Horror. Diese Momente lösten bei mir eigentlich die Panikattacken erst aus. wenn mir heute der Kreislauf Ärger macht, ich verschwommen sehe und mir schwindelig wird, empfinde ich es ähnlich wie die Geschichte oben im ersten Absatz und dann bekomme ich eine Angst, die für die Situation total überzogen ist.



Ja klar, verstehe schon. Kenne das Gefühl auch, wie die meisten hier.

Aber bei dir ist soweit alles gut? Wenn du eine Attacke kriegst ist das für dich nicht gefährlich?

Interessante Frage

Umso mehr mein Körper heilt, umso weniger und schwächer werden meine Attacken. Teilweise kann ich auf meinen Körper wieder richtig vertrauen und interpretiere die Signale sogar richtig. Ich habe nur noch manchmal überzogene Reaktionen auf reale körperliche Symptome, aber auch nicht mehr so schlimm wie vorher. Die letzten Wochen vor der Operation hatte ich ständig Schmerzen, Herzrhythmusstörrungen und vor allem Herzrasen. Ich hatte ein geringes Risiko auf einen Lungenembolie und bei Belastung wäre es gefährlich geworden, im Ruhezustand sollte es eigentlich nur unangenehm sein. Allerdings hat mir dieses Wissen nicht geholfen. Ich hatte so oft Stundenlang Todesangst, nur wegen dem Herzstolpern oder dem Herzrasen. Ich habe mich mich oft reingesteigert und dazu dass eh schon vorhandene Herzrasen noch verschlimmert. In der Phase waren meine Überreaktionen definitiv gefährlich. Jetzt ist das Herz in einer viel besseren Verfassung und ich denke, wenn ich noch solche heftigen Angstschübe hätte, wären die auch ungefährlich. Zum Glück muss ich das nicht mehr herausfinden Ich muss auch ganz ehrlich sagen, der Heilungsprozess, die Magenschleimhautentzündung, die Kehlkopfentzündung und all der andere Kram durch die Tabletten usw. - ist nichts gegen den psychischen Druck und diese Panikattacken vor der OP. Daher fühle ich wirklich mit jedem mit der solche Gefühle erleben muss und wünsche ihm von Herzen gute Besserung.

Freut mich sehr dass dein Körper heilt und die Attacken samt Todes Panik verschwinden.

Auch ich wünsche jedem hier dass die angst verschwinden möge, einschließlich mir

Interessanterweise haben mich meine Todesängste erkennen lassen, dass man wirklich alleine ist, keiner kann es ändern. In diesem Moment gibt es nur mich.

Und nach vielen Kämpfen, die Einsicht, wenn dann, was Solls.

Eigentlich der Beginn zur Erkenntnis: Loslassen, Akzeptieren, annehmen..

oh ja diese Todesangst momente wie ich sie kenne und hasse

haben mich meine Todesängste erkennen lassen, dass man wirklich alleine ist, keiner kann es ändern. In diesem Moment gibt es nur mich.

So wahr. Man ist ganz allein, egal wie viele Menschen im selben Raum sind. Man kann die Vergänglichkeit fast greifen und man merkt wie gläsern die eigene Existenz ist. Ekelhaftes Gefühl.

A


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Dr. Matthias Nagel
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