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Hallo, ich hab mich nun hier im Selbsthilfeforum angemeldet weil ich wohl noch Wochen auf der Suche nach einem Therapeuten sein werden und einfach nicht mehr kann.

Ganz kurz zu mir, ich bin 30 Jahre alt und weiblich. Ich habe schon seit mehreren Jahren immer wieder das Gefühl schwer krank zu sein und steigere mich dann immer mehr in diese Krankheiten rein. Es gab mal Phasen da gings mir gut und dann kam immer wieder ein Rückschlag.

Vor zwei Jahren wurde mir Burnout diagnositziert. Keiner Wunder, so wie ich mich aufgearbeitet habe. Dann gings wieder etwas besser, bis ich diesen Januar fest davon ausging, Bauchspeicheldrüsenkrebs zu haben. Vom Bauchspeicheldrüsenkrebs ging ich dann in den Gehirntumor über (hatte eine Gehirnerschütterung ) nun wurde MS ausgeschlossen und seit zwei Wochen zucke ich wie blöd und meine nun an ALS erkrankt zu sein.

Ich horche den ganzen Tag in meinen Körper analysiere jedes zucken und google jegliche Krankheitsberichte und Krankheiten.

Meinen Mann nervts verständlicherweise tierisch und mich machts kaputt.

Ich suche nach einem Therapeuten, weil ich einfach nicht mehr kann, aber bisher nur AB's auf denen ich eine Nachricht hinterlassen haben.

Ich nehme mir jeden Tag vor nicht mehr zu googeln aber schaffe es einfach nicht.

Wie geht ihr damit um?

Lg, Steffi

12.06.2011 13:50 • 21.06.2011 #1


10 Antworten ↓


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Hallo Lino,

Das hört sich vielleicht ein bischen doof an aber du kannst aufhören nach einer Krankheit zu suchen weil du bereits Krank bist. Der Begriff Hypochonder ist dir bestimmt geläufig.

Fragen im Vorfeld:

Was machst du Beruflich?

Was tust du in deiner Freizeit ausser nach Möglichen Erkrankungen und Syntomen an dir zu forschen?

Wann fing dieses Verhalten genau an? Auslöser?

Du solltest mal in eine Art Schocktherapie machen. Geh mal in ein Hospiz und schau dich dort um und Vergleiche dich mit den Menschen. Dann wird dir vielleicht bewusst das du mit Ihnen rein gar nicht übereinstimmst. Wenn du dir immer wieder einredest das du krank bist wirst du es eines Tages sein. Die Psyche beeinflusst die Physik mehr als man annimmt.Man sagt ja auch wer suchet der findet. In ständiger Angst zu leben sei es durch Krankheit,Versagen oder sonstwas macht dich zu einer Gefangenen. Kein Mensch möchte krank werden aber warum soll ich mir im Vorfeld Gedanken darüber machen? Wenn ich krank bin kann ich das immer noch tun. Wir müssen alle sterben ob durch Krankheit, durch Gewalt,Altersschwäche oder sonstiges, es läuft alles auf das Selbe hinaus----Den Tod. Hast du Angst vor der Krankheit oder hast du Angst vor dem Sterben? Der Grad dazwischen ist sehr schmal und dessen Unterschied musst du dir Bewusst werden. Das Leben ist kurz und früher oder später gelangst du an dein Ziel. Mach dir darüber mal ein paar Gedanken und poste bitte mehr von dir damit wir dir vielleicht besser helfen können.

Liebe Grüße.

12.06.2011 14:42 • #2


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Ich kann nicht mehr - diese Angst macht mich wahnsinnig

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Willkommen im Club

Jaja, Bauchspeicheldrüsenkrebs (natürlich 1000 % eindeutigst) habe ich vor ca. 2 Jahren überlebt
Nachdem ich wieder und wieder und wieder nicht am so klar erspürten Herzinfarkt gestorben bin, war ich jetzt über die Schiene 'Reizmagen' (so was gibt es doch in echt nicht, man muss nur eifrigst genug googeln, um die WAHRE und vor allem SCHLIMME Ursache zu finden) bei Magenkrebs.
Mysteriöserweise sind meine Untersuchungen, Blutwerte, Ultraschalle etc.... immer absolut oB.
Die Frage ist doch (ich habe sie schon mal hier im Forum gestellt), warum können wir nicht glauben, dass wir körperlich gesund sind? 1000 Beweise, dass wir es tatsächlich sind, werden durch einen blöden Satz aus den Untiefen des Internets komplett weggewischt.
Inzwischen bin ich mir sicher, dass wir auch nicht gesund sind- diese Krankheit kann man aber nicht mit allen schulmedizinischen Tests nachweisen- wir haben eine Angststörung! Wir sind krank! Wir müssen uns helfen lassen!
Helfen kann (so meine persönliche Erfahrung): ein verständnisvoller, aber die Krankheit nicht unterstützender Partner, ein verständnisvoller Hausarzt, der immer wieder bereit ist uns die (manchmal einfach dringend benötigten) Beweise zu liefern, dass organisch nichts vorliegt, ein guter Therapeut, nicht nur verhaltenstherapeutisch, sondern auch tiefer gehend, dahin wo die Krankheit ihren Ursprung hat, was sie nährt und am Leben hält, und das Allerwichtigstes: dass wir aufhören, selber Arzt (mit stets bereiter Unterstützung von Dr. Google) zu spielen, uns so akzeptieren wie wir uns im Moment fühlen, die Diagnosen der Ärzte ERNST nehmen und GLAUBEN!

Ich selbst bin schon ein Stück weiter gekommen, aber es geht leider nicht nur bergauf, es kommen auch immer wieder Rückschläge. Z.Z. denke ich darüber nach, ob es nicht sinnvoll wäre stationäre Hilfe in Anspruch zu nehmen. Schließlich kann man auch nicht jede organische Krankheit selbst (mit lesen, austauschen, googeln....) oder ambulant heilen.

12.06.2011 14:56 • #3


L
Ja .... dass ich an Hypochondrie erkrankt bin, ist mir nun auch klar geworden und auch, dass ich so nicht weiter machen will und kann.

Denn ich glaube auch, dass wenn man sich immer einredet krank zu sein, dass man vielleicht wirklich schneller richtig krank werden kann.

Übrigens arbeite ich im Büro - ist ein ziemlich stressiger Job und manchmal sehr belastend.
Abgesehen davon muss ich jeden Tag um 5 Uhr los in die Arbeit und bin meist erst ab 18.30 Uhr zu Hause, dass stresst mich auch.

Naja und neben Arbeit gibts im Moment nur Dr. Google und Krank sein ... ich würd mir gern ein Hobby zur Ablenkung zu legen aber ich weiß einfach nicht was. Im Moment versuch ich mich immer zum Sport aufzuraffen - aber ich bin einfach keine Sportskanone.

Auf jeden Fall möchte ich nächste Woche zum Arzt gehen und mit ihm mal ganz offen über meine Probeme reden. Vielleicht kann er mir helfen, schneller einen Therapieplatz zu bekommen oder evtl auch medikamentös unterstützen ...

Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich nicht alleine diese Probleme hab ...

Ich hab halt leider auch schon sehr viel dadurch kaputt gemacht, da es für mich ja nix anderes mehr gibt. Selbst mein Mann ist mit den Nerven schon total am Ende. Der macht sich natürlich auch Sorgen

Ich hab mir übrigens auch schon überlegt mich stationär behandeln zu lassen, aber irgendwie würd ich es lieber so schaffen.

12.06.2011 16:22 • #4


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Zitat von Lino30:
Ich hab mir übrigens auch schon überlegt mich stationär behandeln zu lassen, aber irgendwie würd ich es lieber so schaffen.

Wer nicht......................

12.06.2011 16:28 • #5


L
... Ach ja und Auslöser suchen wir auch schon lange.

Ich hatte vor 15 Jahren schon ziemliche Probleme ... habe mich irgendwie immer ungeliebt gefühlt - wieso auch immer? Liegt vielleicht daran, dass sich meine Eltern scheiden lassen haben.
Dann hab ich irgendwann meinen Mann kennengelernt und es gab ein paar echt gute Jahre. Und irgendwann gings dann mit der Hypochondrie los.
Es gibt schon einiges was mich psyhisch belastet - z.b. ungwollte Kinderlosigkeit, dann einen Abgang - aber das ständige Grübeln hab ich ja schon länger.

Dann ist es auch so, wenn ich mal nicht totkrank bin, hab ich z. B. Angst, dass wir irgendwann das Haus nicht mehr abzahlen können ... ich finde schon immer was zum reinsteigern - richtig schlimm ... Irgendwie glaub ich, ich hab auch ziemliche Zukunktsängste.

Obwohl ja eigentlich alles wirklich schön sein könnte.

12.06.2011 16:29 • #6


S
Hallo Lino30,

einen Termin für eine Therapie zu finden ist nicht leicht... aber vielleicht hilft dir zu hören wie es bei mir mir lief: ich leide an unheimlich vielen Ängsten und an schweren Panikattacken. Mir hat mein Hausarzt geholfen. Er erkannte den ernst meiner Lage und hat sich richtig reingehängt. Er hat für mich mit den Therapeuten in der Nähe telefoniert und nicht locker gelassen. 10 Tage später hatte ich einen Termin bei meinem tollen Psychologen. Die KK hat die Therapie sehr schnell genehmigt und 4 Wochen später begann meine Therapie.

Ohne die tolle Unterstützung meines Hausarztes hätte ich das in dieser schnellen Zeit nie hinbekommen. Vielleicht kann dein Arzt dir ja auch helfen?

Viel Glück und nicht aufgeben!

LG
Schabie

12.06.2011 16:45 • #7


P
Zitat von Lino30:
Denn ich glaube auch, dass wenn man sich immer einredet krank zu sein, dass man vielleicht wirklich schneller richtig krank werden kann.

Das brauchst du nicht nur zu glauben das ist wirklich so, hätte das auch nie gedacht aber es wurde mir eindrucksvoll bewiesen.

Übrigens arbeite ich im Büro - ist ein ziemlich stressiger Job und manchmal sehr belastend.
Abgesehen davon muss ich jeden Tag um 5 Uhr los in die Arbeit und bin meist erst ab 18.30 Uhr zu Hause, dass stresst mich auch.

Das ist hart, das heißt das du kaum Zeit für dich und für deine Privatsphäre hast. Das solltest du beim Therapeuten unbedingt erwähnen vielleicht ist da eine Auszeit nötig.

Naja und neben Arbeit gibts im Moment nur Dr. Google und Krank sein ... ich würd mir gern ein Hobby zur Ablenkung zu legen aber ich weiß einfach nicht was. Im Moment versuch ich mich immer zum Sport aufzuraffen - aber ich bin einfach keine Sportskanone.

Muss ja nicht unbedingt Sport sein einfach eine Tätigkeit die dich davon abhält und dir Gedanklich wenig Freiraum für deine Dr. Google Aktivitäten einräumt

Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich nicht alleine diese Probleme hab ...

Es gibt glaube ich mehr Menschen die darunter leiden als ich denke und ich glaube das es eine echt harte Zeit ist , für Außenstehende ist es oft schwer nachzuvollziehen aber ich glaube es ist einfach total belastend und einfach schlimm.

Ich hab halt leider auch schon sehr viel dadurch kaputt gemacht, da es für mich ja nix anderes mehr gibt. Selbst mein Mann ist mit den Nerven schon total am Ende. Der macht sich natürlich auch Sorgen

Das er sich Sorgen macht ist ja klar aber er steht dir trotzdem bei es heißt ja wie in guten so in schlechten Zeiten. Du scheinst eine liebevolle Person zu sein und wenn du deinem Mann öfter dankst das er dir beisteht das gibt ihm schon viel Kraft aber ich denke das du das ja tust.

12.06.2011 16:51 • #8


J
Hallo Ihr,

oh mann es ist als würdet Ihr von mir sprechen ich bin 37 und mir geht es genauso seit Wochen bin ich jetzt der Überzeugung an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt zu sein die ganze Diagnostik läuft und dabei geht auch noch ständig irgenetwas schief! Bekomme z.B. Laborwerte von einem anderen Patienten ide schon auf Fernmetastasen hinweisen, das MRT das gemacht wurde sieht eine Verdickunng kann aber von einem befreundeten Radiologen nicht genau beurteilt werden weil die in der Praxis wo das MRT gemacht wurde eine falsche Schnitttiefe gewählt haben und auch die Qualität schlecht ist jetzt nochmal am Freitag Termin in Mannheim zum erneuten MRT und ich breche ca 1/2 stündlich in Tränen aus und kann einfach nicht mehr weil ich mir so sicher bin, daß diesmal etwas gefunden wird! Es ist diesmal anders als sonst das spüre ich, aber das kennt Ihr ja bestimmt auch!? Ich hab schon viele andere Sachen Leukämie, 2x Hirntumor, 3x Magenkrebs etc überlebt und werde natürlich von meinem Mann auch nicht mehr so ernst genommen! Ich bin auch selbst noch Krankenschwester (super Beruf für mich:-) ) Ich kann einfach nicht mehr sollte beim Bauchspeicheldrüsenkrebs (bitte bitte) nichts rauskommen brauche ich dringendst Hilfe ich kann nicht mehr man verliert den ganzen Spass am Leben! Ich weiß nicht wie ich das noch schaffen soll aber ich bin so froh zu lesen, daß es noch mehr so geht!
LG Jess

20.06.2011 18:55 • #9


L
Hi Jessi,

eigentlich wollte ich Dir eine PN schicken, aber ich kanns nicht

wollte meinen Beitrag nicht mehr unnötig in die Länge ziehen.

Ich treib mich jetzt lieber in diesem Forum herum als in Google, da komm ich wenigstens nicht auf dumme Gedanken und ausserdem ist es beruhigend, zu sehen, dass man nicht alleine ist ...

Glücklicherweise hat sich mein BSDK von selbst kuriert als ich erfahren habe, dass ich im Prinzip eine Unverträglichkeit gegen sämtliche Lebensmittel habe.

Mal ehrlich ... wie groß ist die Gefahr dass Du Krebs hast oder ich ALS. Ich google ja fleissig Statistiken und klar kanns uns erwischen aber die Zahlen sprechen doch eher für uns. Dann denk ich mir immer und wenns so ist, dann kann ichs jetzt auch nicht mehr ändern und muss damit leben.

Aber dann gibts noch mein anderes Ich, das sich in alles, aber auch wirklich in alles hineinsteigert bis zum umfallen. Und jedes mal bin ich mir sicher, diese Krankheit zu haben. Ist zum verrückt werden.

Wenn Du magst, kannst mir ja ne PN schicken, vielleicht klappt ja das antworten

20.06.2011 19:04 • #10


J
Hey Lino würde mich freuen wenn Du mal schreibst es ist so schwer jemand zu treffen der weiß was in einem vorgeht:-(
LG

21.06.2011 21:11 • #11


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