Pfeil rechts
2

Carcass
Moin,

mir geht grade durch den Kopf, dass wir Hypochonder zwar oft Angst vor Krankheiten haben, aber letztlich sind wir sehr achtsam mit unserem Körper und tun alles, damit er nicht krank wird. Also Hände desinfizieren, wenn einem einer zu Nahe kommt der krank ist weggehen und einfach sich der Gefahr nicht aussetzen. Ich finde nicht dass wir da alles falsch machen, auch wenn die Symptome teilweise vernichtendd sind. Aber wenn ich sehe wie viele Leute ständig krank sind, sich erst wo festhalten, dann die Augen reiben und dann krank werden. Also ich mache das nicht und wenn ich meine Hände desinfiziere störe ich ja niemanden und stelle weiterhin fest, dass gerade die die sich über uns lustig machen, immer und immer wieder richtig krank sind und ausfallen.

Mein Job hat mir die Angst beigebracht, aber Hygiene sollte nicht nur Hypochondern beschieden sein!

Glück auf

23.02.2015 07:31 • 24.02.2015 #1


27 Antworten ↓


Schlaflose
Zitat von Carcass:
Also Hände desinfizieren, wenn einem einer zu Nahe kommt der krank ist weggehen und einfach sich der Gefahr nicht aussetzen.


Das ist aber schon weitaus mehr als die normale Hygiene. Auf diese Weise lernt dein Immunsystem nicht, mit Krankheitserregern fertig zu werden und wenn es dich dann mal trotzdem erwischt, wird es besonders schlimm.
Ich gehöre zu denen, die überhaupt keine Vorkehrungen treffen. Z.B. wenn ich einkaufen gehe, esse ich direkt oft noch im Auto ein Brezel u.ä., nachdem ich im Geschäft alles angefasst habe und ich werde sehr selten krank. Als Kind habe ich immer im Dreck gespielt, habe in der Toilette immer alles angefasst und mir nie die Hände vor dem essen gewaschen usw. und war auch nur selten wirklich krank. Normale Erkältungen schon, aber die sind auch wichtig fürs Immunsystem.

23.02.2015 09:13 • x 1 #2


A


Hypochondrie hat auch sehr viele Vorteile

x 3


P
Ja finde ich auch. ich denke auch dass Hypochondrie was bringt - aber eher auf anderem gebiet. Man hat immer eine Ausrede um unangenehmes nicht zu tun bzw nicht zu denken - wei lder Kopf ja schon mit Krankheitsängsten voll ist.

23.02.2015 09:27 • #3


F
Nun ja wenn man einen Einkaufswagen angefasst hat sollte man sich schon die Hände waschen
Das was du da beschreibst hat mit Hypochondie auch wenig zu tun und geht eher in die Richtung Zwangserkrankung...
Normal wäre sich nach dem Gang auf die die Toilette die Hände zu waschen und wie gesagt wenn man Dinge anfasst,die viele Leute vor mir auch schon berührt haben.

Ein Hypochonder hat vereinfacht gesagt,schlicht und einfach Angst an einer bestimmten Krankheit zu leiden oder *bildet* sich ständig neue ein.Er geht ständig zu Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen,lässt unzählige und teils auch überflüssige Untersuchungen durchführen und betreibt auch oft Doktor hopping wenn er glaubt er wird nicht ernst genommen.

Ich kann an Hypochondrie leider absolut nix gutes finden
Die Krankheit verdorben dir in der Regel nur dein ganzes Leben,ähnlich wie eine Angststörung und führt auch zu großen Problemen im privaten Bereich.(Partner haut ab und man verliert bei einem schweren Verlauf evtl seinen Job und auch seine ganzen Feunde).

23.02.2015 10:38 • #4


P
Gut finden und vorteile haben sind zwei unterschiedliche dinge!
Ich finde sie weiß gott auch nicht gutl. Aber die Frage ist: Warum macht die Seele das mit einem? Das muss ja einen Grund haben. Und der ist in dem Fall für mich: Dass man mehr auf sich achtet, eventuell für unangenehme Dinge ausreden hat und vorallem den Kopf beschäftigt hat, damit man sich nicht mit wirklichen problemen auseinandersetzen msus.

23.02.2015 10:47 • #5


F
Zitat von püppi123:
Gut finden und vorteile haben sind zwei unterschiedliche dinge!
Ich finde sie weiß gott auch nicht gutl. Aber die Frage ist: Warum macht die Seele das mit einem? Das muss ja einen Grund haben. Und der ist in dem Fall für mich: Dass man mehr auf sich achtet, eventuell für unangenehme Dinge ausreden hat und vorallem den Kopf beschäftigt hat, damit man sich nicht mit wirklichen problemen auseinandersetzen msus.


Ok dann Vorteile
Seh ich leider auch keine und hatte ich auch nicht egal von welcher Seite ich das auch betrachte

Wenn ich an die gut 2 Jahre denke in denen ich von Arzt zu Arzt gerannt bin,gut 2000 Euro für extra Untersuchungen gezahlt habe,unzählige Nächte vor Angst nicht schlafen konnte und gut den halben Tag von Mo-So das Internet nach Informationen zu verschiedenen Krankheiten durchforstet habe wird mir ganz flau im Magen...

23.02.2015 11:04 • #6


P
Weißt Du wodurch das bei dir ausgelöst wurde?

23.02.2015 11:05 • #7


F
Zitat von püppi123:
Weißt Du wodurch das bei dir ausgelöst wurde?


Gut Frage.

Ich würde sagen Stress und die Angst alles (geliebte Menschen,meine Wohnung usw) zu verlieren und am Ende allein zu sein.
Anscheinend hat das bei mir im Kopf einen Schalter umgelegt und dann ging der ganze Sch...los

23.02.2015 11:12 • #8


Butterfly77
Das sehe ich genauso wie das Faultier.

Ich kann dem auch nichts abgewinnen. Ich leide selbst unter Krankheitsängsten - wobei es bei mir keine wirkliche Hypochondrie ist, sondern eine generalisierte Angststörung, aber wenn ich Krankheitssymptome habe, dann werden die natürlich auch aufgebauscht, ähnlich wie bei einem Hypochonder.

Diese Ängste sind einfach nur belastend. Sie bremsen meinen kompletten Alltag völlig aus.

Ich finde, eine gewisse Selbstverantwortung und regelmäßige Vorsorge ist natürlich gut und wichtig, aber wenn man im Alltag gelähmt ist vor Angst und teilweise Panikattacken bekommt, dann hat das für mich nichts mehr mit Vorteil zu tun.

23.02.2015 11:25 • #9


Carcass
Also ich finde die Hypochondrie nicht supertoll, aber ich versuche damit anders umzugehen oder sie anders zu sehen. Ich habe das mit dem Neurologen eben thematisiert und es ist ja nicht so, dass ich nur noch Hände wasche, aber sich die Augen kratzen und Finger in den Mund stecken muss ja auch nicht sehen. Ich gehe aber schon dahin, wo Menschen krank sind, bringt der Beruf so mit sich. Aber wenn Kinder mich umarmen wollen und haben ne Kerze unter der Nase hängen, dann brauche ich das nicht und sage es denen auch. Und die achten selber schon darauf, dass sie andere nicht anstecken und sich auch die Hände waschen, vor und nach dem Essen. Es gibt einfach Rituale die man sich auch gut aus der Kindheit mitnehmen sollte. Aber letztlich ging mir das heute morgen so durch den Kopf, dass die Angst ja trotzdem da ist, aber ich kann immer noch ausgehen, während die die richtig krank sind, daheim liegen und nichts Schönes erleben.

Daher ist es auch so, dass ich kein Ärzterenner mehr bin, der den echten Kranken den Platz streitig macht. So war das beruflich auch immer, konnte immer arbeiten , nur mit Fieber nicht mehr. Aber das darf man ja auch nicht

Sehen wir es mal pragmatisch, jeder hier hat seine Angst vor Dingen, Krankheiten und sonstigen Dingen, aber es vermeiden bringt eben nix. Und ich vermeide ja nicht , indem ich mir die Hände wasche oder auf Hygiene achte

23.02.2015 11:45 • #10


P
Genau, Faultier. Du hattest Stress und Angst davor, wichtige menschen zu verlieren. Also hat dein Kopf den Not-Aus-Knopf gedrückt. Er hat dafür gesorgt, dass du kürzer treten musst (-- Stressreduktion) und dass du dich mit den Dingen, die dich WIRKLICH beschäftigen, nicht so stark beschäftigen musst (-- Angst vor Verlust). Das ist der Krankheitsgewinn in diesem Fall. Natürlich findest Du das selbst nicht schön. Sonst hättest Du es ja selbst in die Wege geleitet und nicht so lange gewartet, bis dein kopf sich keinen anderen Ausweg mehr wusste, um mit all dem umzugehen!

23.02.2015 11:55 • #11


Kathi15
Ich habe auch die Diagnose Hypochonder von meiner Psychologin bekommen.
Bei mir ist es alles noch sehr frisch. Kann mich damit immer noch nicht so recht anfreunden. Habe gestern wieder gegoogelt über Hypochonder.
Noch könnte ich, wenn es mir nicht zu peinlich wäre, öfters zum Arzt rennen. hatte erst Samstag ein MRT lws.denke es wird nicht raus kommen,aber das warten macht mich fertig. Darum gestern auch das googln. Mein Mann war auch genervt .meinte brauchst dich ja nicht wundern ,dass es nicht bessert wird wenn du immer nachschaust . Recht hat er

Wenn ich mein Schalter finden würde,ich würde ihn sofort abschalten. Es nervt mich wahnsinnig . War aber nie krankgeschrieben ,brauche die Arbeit ,sie lenkt ab.
Ich kann der Hypochodrie nichts positives abgewinnen

23.02.2015 12:11 • #12


P
Ja genau, Du willst den Schalöter umlegen damit du die unangenehmen Gefühle nicht mehr hast. Genau das ist ja die Sache. So gehen wir halt mit uns um. Unangenehme Gefühle werden von uns so gut wie möglich ignoriert und schöngeredet. Und man MUSS solche Sachen verarbeiten. Da wir das nicht tun sagt der Geist dann irgendwann zum Körper Geh Du vor, vielleicht hören sie auf dich!

23.02.2015 12:44 • #13


F
Zitat von püppi123:
Genau, Faultier. Du hattest Stress und Angst davor, wichtige menschen zu verlieren. Also hat dein Kopf den Not-Aus-Knopf gedrückt. Er hat dafür gesorgt, dass du kürzer treten musst (-- Stressreduktion) und dass du dich mit den Dingen, die dich WIRKLICH beschäftigen, nicht so stark beschäftigen musst (-- Angst vor Verlust). Das ist der Krankheitsgewinn in diesem Fall. Natürlich findest Du das selbst nicht schön. Sonst hättest Du es ja selbst in die Wege geleitet und nicht so lange gewartet, bis dein kopf sich keinen anderen Ausweg mehr wusste, um mit all dem umzugehen!


Jesus, du hörst dich an wie mein Psychologe aber es stimmt schon.
Genau das funktioniert ja leider bei Schizophrenen nicht und wir können froh sein,dass wir *diese Notabschaltung* haben

23.02.2015 12:45 • #14


F
Zitat von Carcass:
Also ich finde die Hypochondrie nicht supertoll, aber ich versuche damit anders umzugehen oder sie anders zu sehen. Ich habe das mit dem Neurologen eben thematisiert und es ist ja nicht so, dass ich nur noch Hände wasche, aber sich die Augen kratzen und Finger in den Mund stecken muss ja auch nicht sehen. Ich gehe aber schon dahin, wo Menschen krank sind, bringt der Beruf so mit sich. Aber wenn Kinder mich umarmen wollen und haben ne Kerze unter der Nase hängen, dann brauche ich das nicht und sage es denen auch. Und die achten selber schon darauf, dass sie andere nicht anstecken und sich auch die Hände waschen, vor und nach dem Essen. Es gibt einfach Rituale die man sich auch gut aus der Kindheit mitnehmen sollte. Aber letztlich ging mir das heute morgen so durch den Kopf, dass die Angst ja trotzdem da ist, aber ich kann immer noch ausgehen, während die die richtig krank sind, daheim liegen und nichts Schönes erleben.

Daher ist es auch so, dass ich kein Ärzterenner mehr bin, der den echten Kranken den Platz streitig macht. So war das beruflich auch immer, konnte immer arbeiten , nur mit Fieber nicht mehr. Aber das darf man ja auch nicht

Sehen wir es mal pragmatisch, jeder hier hat seine Angst vor Dingen, Krankheiten und sonstigen Dingen, aber es vermeiden bringt eben nix. Und ich vermeide ja nicht , indem ich mir die Hände wasche oder auf Hygiene achte


Hm....
Ich stimme dir zu,manche Dinge muß man absolut nicht haben

Aber...
Es kommt auch drauf an wie stark deine Ängste wirklich sind.
Bei mir ist es z.b so,ich mag absolut keine engen Aufzüge und geh dann halt zur Not auch ein paar Stockwerke zu Fuß
Vor kurzem aber konnte ich auch in kein Auto,keinen Bus,keine Bahn,U-Bahn einsteigen.
Ich stand also als ich aus der Klinik kam am Bahnhof und wußte nicht mehr weiter...
Die Platzangst ist immer noch da und da hat auch kein Paroxetin geholfen.
Was macht jetzt also ein Mensch der so eine extreme Platzangst hat?
Der ist doch praktisch gleich arm dran wie jemand der unter einer ensthaften körperlichen Krankheit leidet oder aufgrund einer körperlichen Behinderung allein das Haus nicht mehr verlassen kann.
Für so einen Menschen ist es die absolute Hölle am morgen seine Wohnung zu verlassen...
Allein die Vorstellung sich in die volle Bahn quetschen zu müssen macht ihn schon verrückt.
Aber wir kommen jetzt auch ein bischen von deinem eigentlichen Thema ab

Du scheinst mit deinen Ängsten recht gut umgehen zu können aber viele andere können das leider nicht.

23.02.2015 13:15 • #15


Carcass
Ein Beispiel: Samstag ging es mir hundeelend, Stimme weg, kotzübel und Angst dass es mich nun erwischt hat. Ich habe pro forma die Frau des Kollegen gefragt ob sie mit ins Stadion geht. Er meinte nur Du gehst mit, hast doch eh nen Schein, biste eben morgen krank. Und ich war im Stadion, bin nicht krank und habe alles überlebt. Die Angst vor der Angst ist manchmal noch größer, da ich schwerwiegende Grippen bislang nicht alle mitgemacht habe, während die harten Hunde ständig Fieber und Grippe haben, die mich aber wegen meiner Angst veräppeln!

23.02.2015 13:26 • #16


D
hi

mich würde mal interessieren ob ein hypochonder meist bei jeder kleinigkeit denkt,dass er an einer krankheit leidet und bei i welchen symtomen dann oft panisch wird?

23.02.2015 13:37 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Carcass
Bei mir ist es die Grippe oder Infekte, so dass ich nicht arbeiten gehen könnte oder eben wichtige Termine oder Feiern ausfallen könnten. Die Symptome werden dann schon bei leichtem Kratzen im Hals wahrgenommen und das geht bis hin zu selbstgezüchtetem Fieber, alles nur eingebildet. Angenehm ist das nicht und ansonsten habe ich keine Ängste ehrlich gesagt, aber die Angst vor Grippe ist schlimm genug, nachdem die Herzneurose etwas besser geworden ist. Ständiges BD Messen lasse ich sein, bzw. bekomme es nicht mehr so mit wie es das Herz gerne hätte

23.02.2015 13:40 • x 1 #18


N
Zitat von Carcass:
Ein Beispiel: Samstag ging es mir hundeelend, Stimme weg, kotzübel und Angst dass es mich nun erwischt hat. Ich habe pro forma die Frau des Kollegen gefragt ob sie mit ins Stadion geht. Er meinte nur Du gehst mit, hast doch eh nen Schein, biste eben morgen krank. Und ich war im Stadion, bin nicht krank und habe alles überlebt. Die Angst vor der Angst ist manchmal noch größer, da ich schwerwiegende Grippen bislang nicht alle mitgemacht habe, während die harten Hunde ständig Fieber und Grippe haben, die mich aber wegen meiner Angst veräppeln!



Aber DA liegt doch schon der Hund begraben.
Erstens von welcher schrecklichen Krankheit sprechen wir vor der du Angst hast ? Von einer simplen Erkältung nicht mehr nicht weniger.
Zweitens welchen Vorteil hat es sich täglich mehrfach zu ängstigen weil man grad mal Niesen musste, man sich räuspern musste, oder weil jemand der mut einem gemeinsam im Aufzug steht hustet.
Klar meidest du, alleine schon dadurch dass du die Frau des Kumpels gefragt hast. Du wärst ja nicht gegangen wenn dein Kumpel dich nicht genötigt hätte.

Natürlich ist es vernünftig auf Hygiene zu achten, sich die Hände zu waschen etc. aber WO ist die Grenze ? ICH finde es schon ungewöhnlich dass man zu Hause Antibiotikum im Vorrat hat und dies ohne ärztliche Anordnung nimmt solange man nicht die Bestätigung hat dass sich Bakterien auf einen Virusinfekt gesetzt haben.
Normal wäre es doch selbst wenn man sich irgendwie öddelig fühlt zu sagen ja meine Güte wird schon nix schlimmes werden, also ab ins Stadion, in die Kneipe wohin auch immer. Nicht darauf zu achten, ob irgendwer der möglicherweise ne Erkältung haben KÖNNTE, meinem Glas zu nah kommt.
Also offen gestanden kann ich keinen Vorteil in diesem Verhalten sehen.

Ich hab im Leben noch keine echte Grippe gehabt, dafür Erkältungen am laufenden Band aber das bringt keinen um.

23.02.2015 13:41 • #19


P
Genau das ist es ja, was ich meine. Es hat eben eigentlich nichts damit zu tun, dass man Angst vor einer bestimmten Krankheit hätte. Es sind eben viel tieferliegende Dinge, die uns ängstigen! Im Fall von Carcass etwas die Angst, nicht Arbeiten zu können. Warum? Vielleicht aus Angst, die Arbeit zu verlieren. Oder: Die Angst etwas zu verpassen. oder dass andere einen nicht ernst nehmen, ..... Und mit diesen Dingen will man sich nicht auseinander setzen. Also übertragen Sie sich auf dei Hypochondrie.

23.02.2015 14:12 • #20


A


x 4


Pfeil rechts



Auch interessant

Hits

Antworten

Letzter Beitrag


Dr. Matthias Nagel