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Ich leide ja schon seit 2020 an Gallenblasenpolypen, 2 Stück, ca 3 mm groß. Ich gehe regelmäßig zum Ultraschall und war auch 2020 im MRT.
Seit mein Hausarzt weg ist und ich eine andere habe, habe ich nur Schwierigkeiten und habe jedesmal Angst zur Kontrolle zu gehen, weil mir dauernd was anderes gesagt wird, mal habe ich 2 Polypen, dann wieder 3, dann ist einer nur noch da und 5 mm, jetzt wäre der eine 6,2 mm. Ich hatte jetzt letzte Woche so die Nase voll, dass ich gesagt habe, ich gehe jetzt zur OP. Am Freitag hab ich noch ein MART, allerdings zahle ich das privat, weil man ja hier vor Oktober! keinen Termin bekommt. Der Termin heute in der Chirurgie war auch nicht besser, der meinte, man solle immer gleich operieren, weil die Dinger ja entarten können. Dabei tu ich seit 5 Jahren so viel für die Galle: Bin Vegetarier, wenig bis kein Zucker, kein Alk., keine Milch, nur Ziegenkäse, keine Kuh, entgifte, nehme Leber-Detox, gehe regelmäßig zur Heilpraktikerin und bekomme Vitamin C- Infusionen und auch Spritzen für die Leber etc. Und jetzt das?
Ich bin verzweifelt und Angst habe ich natürlich jetzt auch wieder. Geht es jemand ähnlich hier?

Gestern 19:37 • 28.05.2025 #1


2 Antworten ↓


@scapula78

Ganz ehrlich? Das hier schreit förmlich nach einer Sache: Kontrollverlust. Und der ist verdammt schwer auszuhalten, wenn man seit Jahren versucht, alles richtig zu machen. Kein Zucker, kein Alk., Detox, Heilpraktikerin, Infusionen, alles. Du hast echt viel investiert, um deinem Körper etwas Gutes zu tun – und jetzt wirft dir diese Gallenblase trotzdem den Stinkefinger. Das fühlt sich nicht nur unfair an, das kratzt auch gewaltig am eigenen Weltbild. Weil man dachte: „Wenn ich nur diszipliniert genug bin, krieg ich das in den Griff.“

Aber hier kommt der Reality-Check: Auch der gesündeste Lebensstil ersetzt keine Genetik, keine Biologie und keine saubere Diagnostik. Der Gedanke, dass man mit Disziplin und natürlichen Mitteln in seiner Bubble sicher ist – der ist verführerisch, aber gefährlich. Weil er unterschwellig suggeriert: Wenn doch was kommt, hast du versagt. Und das ist mist. Krankheiten sind nicht gerecht. Sie sind nicht logisch. Und sie halten sich erst recht nicht an unsere Bio-Hacks.

Was aber wirklich wichtig wäre: eine zweite Meinung. Und zwar von jemandem, dem du vertraust – nicht irgendeinem Hausarzt, der dir jedes Mal was anderes erzählt, und nicht einem Chirurgen, der gleich mit dem Messer wedelt. Du hast jedes Recht, dich erstmal gut aufklären zu lassen, bevor du dich unters Messer legst. Also ja, hol dir diese Zweitmeinung. Von einem Facharzt, nicht von der nächsten Heilpraktikerin, nicht von Google und nicht von jemandem, der dich mehr verunsichert als informiert.

Und zum Schluss: Deine Angst ist nicht peinlich, sondern menschlich. Aber lass dir nicht einreden, dass du alles kontrollieren kannst. Du darfst Entscheidungen treffen – aber eben nicht aus Panik, sondern aus Klarheit. Und die kriegst du nicht durch noch eine Infusion, sondern durch verlässliche Diagnostik und echte Aufklärung.

Was die Ernährung betrifft übertreibst du es in der Tat etwas.
Die Sachen was du gestrichen hast haben überhaupt keine Auswirkungen auf deine Polypen und auch nicht auf die Galle.
Es ist überhaupt nicht bewiesen,dass man mit einer *perfekten Ernährung* etwas verhindern oder verbessern kann.
Ich habe 25 Jahre Gallensteine und kann bis auf sehr fettige Sachen alles essen.
Deine Polypen sind noch deutlich unter 1 cm also reicht die Kontrolle per Ultraschall völlig aus.
Wenn der Arzt etwas anderes sagt würde ich mir einen anderen suchen.
Ärzte die unnötig Panik verursachen braucht keiner.





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Dr. Matthias Nagel
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