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H
Hallo! Habe die Diagnose Depression mit Somatisierung bekommen!

Natürlich grübele ich, ib das wirklich sein kann oder ob der Arzt nicht eine schwere Krankheit übersehen hat!

Meine Symptome:
Herzrasen, Schweißgeruch trotz Duschen, Kopfschmerzen, müde Muskeln, wie wenn ich Dauertsport treibe, Herzstolpern, Gelenkschmerzen wie wenn man eine Grippe bekommt, Augenzucken (spüre ich aber sieht man nicht), Kribbeln am Knie in dem Rhythmus wie wenn jemand am Handy anruft und es vibriert, Unruhe, Nervosität, ständig auf der Suche nach schweren Kra, weil ein Grund muss es ja geben für meine Symptome!

Der Arzt machte ein großes Blut, Schilddrüse etc alles ok!

Er meinte, ich habe eine Depression mit Somatisierung! Natürlich zweifle ich dann doch wieser dran. Kann einem dir Psyche wirklich solche Streiche soielen?

Wer hat bitte auch diese Diagnose bekommen? Wie geht's euch damit. Einerseits erleichtert, zu wissen was los ist, andererseits die Zweifel denn wenn es nach mir geht hab ich Leukämie, Knochenkrebs, MS, ALS, oder Hirntumor etc.

Würde mich über einen Austausch sehr freuen!

22.09.2017 21:09 • 23.09.2017 x 1 #1


4 Antworten ↓


patriot
Hallo

es gibt eine Form der Depression die nennt sich ,,Larvierte Depression.
Kannst ja mal googeln.

23.09.2017 03:25 • x 1 #2


A


Depression mit Somatisierung, wer noch?

x 3


Daisho
Zitat von H o p e:
Natürlich zweifle ich dann doch wieser dran. Kann einem dir Psyche wirklich solche Streiche soielen?


Ja, wie du mit recht einfachen Tests selber feststellen kannst, stehen Psyche und Physis in gegenseitiger Abhängigkeit. Du hast in deiner Vergangenheit sicherlich eine Situation in der du angespannt, ängstlich oder sonst irgendwie negativ drauf warst. Versuche dir diese Situation mal in Erinnerung zu rufen und horche auf deine Gefühle UND auf deinen Körper.

Nun das Gleiche mit dem Gegenteil. Stelle dir eine glückliche Situation aus deiner Vergangenheit vor, horche wieder auf Gefühle und Körper.

Ich denke, du wirst festgestellt haben, bei beiden Vorstellungen hat der Körper entsprechend der Vorstellung reagiert. Das liegt daran, dass Psyche und Physis nicht zwischen realer Situation und Fantasie unterscheiden. Bin oder fühle ich mich glücklich, schüttet der Körper entsprechende Botenstoffe aus, bei Angst entsprechend Andere.
Das hat entwicklungsgeschichtliche Ursprünge. Unseren Altvorderen stellte sich z. B. ein Raubtier in den Weg. Die Angst oder der Schreck aktivierten den Fligth-or-Figth-Instinkt. Dieser überschüttet den Körper mit Botenstoffen, welche alles herunter fahren, was zu Flucht und Kampf nicht notwendig ist. Z. B. höhere Gehirnfunktionen, Magen-Darm-Tätigkeit etc. Dafür werden andere Funktionen hochgefahren, z. B. Muskeln mit Unmengen Energie versorgt, Reflexe etc. verstärkt.
Unser Urahn nahm nun die Beine in die Hand, sah zu dass er Land gewann bis er irgendwann sich erschöpft gelaufen hatte. Diese Anstrengung baut aber die Botenstoffe gleich wieder ab, dass er sich nach seiner Flucht schon bald wieder ganz entspannt zwischen seinen Artgenossen bewegen konnte.

Der heutige Mensch ist aber oft dauernd unter Angst und Stress. (Sorge=anderes Wort für Angst, Stress = ähnlicher körperlicher Zustand) Er steht morgens auf, bereitet hektisch seinen Arbeitstag vor, sorgt sich pünktlich zur Arbeit zu kommen, ist dort im Stress die Arbeit zu schaffen, sorgt sich wieder die Leistung nicht halten zu können, seinen Arbeitsplatz zu verlieren. Und vieles mehr. Während unser Urahn zumeist aber nur kurz Angst hatte, die Botenstoffe durch die Anstrengung direkt danach verarbeitet, verheizt wurden, wird unser Arbeitsalltag zumeist immer weniger körperlich anstrengend dafür psychisch stressiger. Zudem wird Angst nicht ein oder ausgeschaltet, sondern geringe Sorge bedeutet geringe Ausschüttung, großer Stress, Angst massive Ausschüttung. Und die paar Meter, die wir ohne Auto zurück legen, reichen nicht, den Stoffwechsel so weit anzuregen um die Stoffe zu verarbeiten. Die Stoffe werden also im Körper angelagert. Unter Anderem auch in unseren Fettzellen.
Ein dauernd zur ACTION bereiter Muskel beginnt aber mit der Zeit sich zu verspannen. Ein Magen-Darm Trakt besteht auch aus vorwiegend Muskeln, ist im Prinzip ein Muskelsack. Erfüllt er seinen Job Abfallstoffe abzutransportieren nicht ausreichend, ist auch die Gefahr einer schleichenden Vergiftung des Körpers gegeben. UVM.

Sicher, eine stark vereinfachte Erklärung. Die Psyche lässt sich aber nicht von der Physis trennen, wie umgekehrt. normalerweise im Einklang arbeitend ist beides für andere Beanspruchung konzipiert, als wir sie heute aussetzen.

23.09.2017 08:00 • x 2 #3


H
Zitat von Daish:

Ja, wie du mit recht einfachen Tests selber feststellen kannst, stehen Psyche und Physis in gegenseitiger Abhängigkeit. Du hast in deiner Vergangenheit sicherlich eine Situation in der du angespannt, ängstlich oder sonst irgendwie negativ drauf warst. Versuche dir diese Situation mal in Erinnerung zu rufen und horche auf deine Gefühle UND auf deinen Körper.

Nun das Gleiche mit dem Gegenteil. Stelle dir eine glückliche Situation aus deiner Vergangenheit vor, horche wieder auf Gefühle und Körper.

Ich denke, du wirst festgestellt haben, bei beiden Vorstellungen hat der Körper entsprechend der Vorstellung reagiert. Das liegt daran, dass Psyche und Physis nicht zwischen realer Situation und Fantasie unterscheiden. Bin oder fühle ich mich glücklich, schüttet der Körper entsprechende Botenstoffe aus, bei Angst entsprechend Andere.
Das hat entwicklungsgeschichtliche Ursprünge. Unseren Altvorderen stellte sich z. B. ein Raubtier in den Weg. Die Angst oder der Schreck aktivierten den Fligth-or-Figth-Instinkt. Dieser überschüttet den Körper mit Botenstoffen, welche alles herunter fahren, was zu Flucht und Kampf nicht notwendig ist. Z. B. höhere Gehirnfunktionen, Magen-Darm-Tätigkeit etc. Dafür werden andere Funktionen hochgefahren, z. B. Muskeln mit Unmengen Energie versorgt, Reflexe etc. verstärkt.
Unser Urahn nahm nun die Beine in die Hand, sah zu dass er Land gewann bis er irgendwann sich erschöpft gelaufen hatte. Diese Anstrengung baut aber die Botenstoffe gleich wieder ab, dass er sich nach seiner Flucht schon bald wieder ganz entspannt zwischen seinen Artgenossen bewegen konnte.

Der heutige Mensch ist aber oft dauernd unter Angst und Stress. (Sorge=anderes Wort für Angst, Stress = ähnlicher körperlicher Zustand) Er steht morgens auf, bereitet hektisch seinen Arbeitstag vor, sorgt sich pünktlich zur Arbeit zu kommen, ist dort im Stress die Arbeit zu schaffen, sorgt sich wieder die Leistung nicht halten zu können, seinen Arbeitsplatz zu verlieren. Und vieles mehr. Während unser Urahn zumeist aber nur kurz Angst hatte, die Botenstoffe durch die Anstrengung direkt danach verarbeitet, verheizt wurden, wird unser Arbeitsalltag zumeist immer weniger körperlich anstrengend dafür psychisch stressiger. Zudem wird Angst nicht ein oder ausgeschaltet, sondern geringe Sorge bedeutet geringe Ausschüttung, großer Stress, Angst massive Ausschüttung. Und die paar Meter, die wir ohne Auto zurück legen, reichen nicht, den Stoffwechsel so weit anzuregen um die Stoffe zu verarbeiten. Die Stoffe werden also im Körper angelagert. Unter Anderem auch in unseren Fettzellen.
Ein dauernd zur ACTION bereiter Muskel beginnt aber mit der Zeit sich zu verspannen. Ein Magen-Darm Trakt besteht auch aus vorwiegend Muskeln, ist im Prinzip ein Muskelsack. Erfüllt er seinen Job Abfallstoffe abzutransportieren nicht ausreichend, ist auch die Gefahr einer schleichenden Vergiftung des Körpers gegeben. UVM.

Sicher, eine stark vereinfachte Erklärung. Die Psyche lässt sich aber nicht von der Physis trennen, wie umgekehrt. normalerweise im Einklang arbeitend ist beides für andere Beanspruchung konzipiert, als wir sie heute aussetzen.


Wow, toll erklärt!

23.09.2017 08:04 • x 2 #4


kl Schnecke
Ja ist ein toller Professor

23.09.2017 08:14 • #5





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