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Falco
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Dauerschwindel Zervikalnystagmus – Inst HWS? Psyche?
Meine Leidensgeschichte zieht sich schon seit fast 3 Jahren und ist lang, deshalb hier so kurz wie möglich und ich bedanke mich echt von Herzen bei allen, die sich das durchlesen und mir ggf. ernsthaftes Feedback/Tipps/etc. geben (können)!Als allererstes: Hat jemand von euch in der Schwindelambulanz ebenfalls die Diagnose Zervikalnystagmus auslösbar bekommen?
Ich (in den 20ern), leide seit einigen Jahren unter einem Dauerschwindel bzw. einem extremen Benommenheitsgefühl, als hätte ich einen Alk.. Aufgetaucht aus dem Nichts, ohne ersichtlichen Auslöser. Der Schwindel ist in wirklich jeder Situation vorhanden und nicht wirklich provozierend verschlimmerbar. Zu erwähnen ist vielleicht auch, dass er sich durch Alk. kein bisschen verbessert, im Gegenteil, dann kommt halt auch noch der Rauschschwindel hinzu.
Mit der Zeit sind noch Symptome hinzugekommen, als da wären:
- ständiger, leiser Tinnitus (aber nur?) im linken Ohr (nach täglichem, ausdegehnten Spaziergang komischerweise für bestimmte Zeit um einiges lauter?!)
- fast täglich Kopfdruck in unterschiedlicher Intensität
- selten Übelkeit
- manchmal leichte Sehstörungen (eine Art Hitzeflimmern oder als würden sich die Augen dagegen wehren einen Punkt anzufixieren, obwohl dies durch mich möglich ist)
- TÄGLICH Schmerzen in der HWS am Hinterkopf bis in die Schulter-Nacken-Region
- manchmal, aber eher selten unerträgliche Müdigkeit bzw. generell schnelle Ermüdung
Und vor einigen Monaten wurde ich dadurch regelrecht depressiv. (Komischerweise nur?!) an 3-4 Tagen in der Woche Herzrasen (Ruhepuls bis teilweise 140/150) egal ob ich unterwegs bin oder zu Hause auf der Couch liege und fernsehe, auch egal ob ich an dem Tag was vorhabe oder ganzen Tag zu Hause verbringen kann. Generell innere Unruhe bzw. Angespanntheit und gelegentlich steigert sich das Ganze bishin zu Selbstmordgedanken bzw. dem Wunsch endlich erlöst zu werden. Ich werd bereits morgens mit dem Schwindel im Bett wach.
Bin seit Symptombeginn so richtig arbeitsunfähig und schon länger in psychotherapeutischer Behandlung. Über 1 Jahr lang, nahm ich das Antidepressivum Sertralin. Ich habe es halbwegs gut vertragen, nach Rücksprache immer wieder etwas höher dosiert. Ich fühlte mich selbst irgendwie nicht ganz in der Lage dies kompetent zu beurteilen, aber die depressive Verstimmung und auch die Ängste wurden mMn. schon etwas besser.
Aber was soll ich sagen? Allem voran dem Benommenheitsschwindel wars egal, der blieb gleich. Auch die üblichen körperlichen Beschwerden (wie oben genannt). Kopfschmerzen hatte ich durch das Sertralin sogar gefühlt öfter und auch meine Träume waren anders, irgendwie belastend.
Dann nach so langer Zeit das Sertralin wieder ausgeschlichen, da es keinen Nutzen hinsichtlich des Benommenheitsschwindels brachte.
Später versucht: Cipralex (Escitalopram), hierbei hatte ich jedoch so heftige Migräneanfälle, bereits während des Einschleichens, dass der Arzt gemeint hat: Schluss!
Der Doc meinte, ich könne es noch mit Fluoxetin versuchen. Weiß nicht?! Habe wieder etwas Respekt vor dem Einschleichen.
Folgende Untersuchungen haben bereis statt gefunden:
- MRT Gehirn (2x)
- MRT Halswirbelsäule
- Röntgen Halswirbelsäule
- Röntgen Brustwirbelsäule
- Ultraschall Schilddrüse
- EKG's
- EEG
- Schwindelambulanz inkl. ALLER gängigen Tests
- Physiotherapie, Osteopathie, Chiropraktiker
- Zahnarzt (Beißschiene)
- Augenarzt (umfangreiche Untersuchung, auch auf evtl. benötigte Prismengläser bei Augenschielen)
Blut:
- mehrere große Blutbilder
- Borreliose Antikörper
- EBV Antikörper
- Schilddrüse (TSH, fT3, fT4)
- CMV Antikörper
- Vitamin-D, Vitamin-B, Magnesium, .
- etc.
Ergebnisse:
- Röntgen HWS: linkskonvexe Streckfehlhaltung, gering höhenreduziertes Bandscheibenfach CII / CIII, Rotationsblockierung bei etwas erweitertem Atlanto-Dentalspalt rechts und engergestelltem Atlanto-Axialgelenk v.a. links
Das hört sich doch für mich nicht mehr nach altersbedingtem Befund der HWS an, oder liege ich da falsch? Die Röntgenaufnahme entstand wohlgemerkt etwa 1 oder 2 Wochen nach Symptombeginn. Wie schlimm die HWS mittlerweile im Röntgen ausschaut, weiß ich nicht.
- MRT Gehirn: winzig kleine Pinealiszyste, welche jedoch laut mehreren Meinungen, u.a. Neurochirurgen, diese Beschwerden (in meinem Fall) nicht auslösen kann.
- Röntgen BWS: linkskonvexe Skoliose (sehr leicht)
- Schwindelambulanz im KH Hietzing: Zervikalnystagmen nach rechts auslösbar (Drehstuhl)
Ansonsten ALLES ohne Befund!
Zu dem Zervikalnystagmus konnten die mir nicht wirklich was sagen und auch sonst hält sich hier jeder Mediziner und/oder Therapeut zurück?!
Meine Frage: Hat noch wer eine Idee? KANN sowas in diesem Ausmaß ggf. von der Wirbelsäule kommen? (Meinung der Ärzte ist da eher nein)
Physiotherapie, Osteopathie verschlimmern den Schwindel und das Betrunkenheitsgefühl erstmal, zeigen jedoch keine dauerhafte bzw. gar keine positive Wirkung, einige Tage nach der Therapieverschlimmerung, fallen die Symptome wieder in den Ursprungszustand zurück, es stellt sich also null Verbesserung ein. Bin trotzdem ständig verspannt wie ein Brett bis an den Haarscheitel.
Sport und Anstrengung (zB Treppen steigen) verschlimmert die Symptome etwas, generell versuche ich jedoch als kleinen Ausgleich und auch für die Psyche trotzdem so gut es geht aktiv zu sein (täglich bis zu 10km Spaziergang, Hometrainer, usw.).
Was vielleicht noch von Bedeutung ist: Ich habe nicht wirklich Gleichgewichtsprobleme und es konnten auch (außer Drehstuhl in der Schwindelambulanz) keine Nystagmen festgestellt werden.
Unterberger-Tretversuch und Seiltänzer-Gang problemlos möglich.
AUSSERDEM: In Zusammenarbeit mit einem Neurologen, habe ich ein vorübergehendes Experiment mit Xanor (Alprazolam) durchgeführt. Ergebnis: Keinerlei Verbesserung des Schwindels!
Ergo kann dieser nicht angstbedingt sein?! Neurologe war eindeutig überrascht, als ich ihm dazu Rückmeldung gab und meinte dazu lediglich, dass das Alprazolam natürlich gegen Depression nicht helfen würde, was ja auch stimmt, aber ich denke er hat felsenfest damit gerechnet, dass die Symptome unter Xanor zurückgehen. Ehrlich gesagt, hätte auch ich mir das mittlerweile sehnlichst gewünscht.
Ist es die Wirbelsäule? Hierfür gibt es keine wissenschaftlichen Beweise, in Amerika wird dies gar vehement abgelehnt.
Ist es doch die Psyche, jedoch nicht angstbedingt sondern in Form einer larvierten Depression? Warum bringen mir dann Benzos, Psychotherapie und v.a. das Sertralin nichts? Fragen über Fragen und kein Arzt/Therapeut/Behandler/Energetiker (ja, auch da war ich schon) weiß eine Antwort.
Ich mache täglich (bis auf meistens einen Ruhetag) brav meine Übungen, Fokus dabei auf der HWS bzw. Schulter/Nacken. Übungen sind vergleichbar mit jenen, die man auf YouTube bei Sportsgeist Heilbronn oder Liebscher Bracht findet. Ebenfalls rolle ich brav mit meinem Faszienball die hintere seitliche HWS-Gegend, sowie die Schulter- Brustmuskulatur. Bringen tut's mir bis dato leider gar nichts, eigentlich verschlechtert's sich dadurch sogar noch.
Hier muss ich noch erwähnen, dass ich mich trotz der Symptome nicht zu Hause verkrieche, zumindest nicht nur. Ich mache auch noch Dinge wie Lift fahren, U-Bahn fahren, auf Veranstaltungen gehen (dies aber natürlich nur widerwillig). Dies erwähne ich deshalb, weil oben genannte Symptome auch häufig auf eine Angststörung hinweisen, bei der die Betroffenen diese Dinge tunlichst vermeiden, da ja zumal die Beschwerden erst in diesen Situationen auftreten. Bei mir ist das jedoch nicht so. Ich hab die Symptome auch, wenn ich zB zu Hause in Ruhe koche oder auf der Couch liege und fernsehe.
Darum bin ich mittlerweile sooo stark verzweifelt.
MEIN GEDANKE DERZEIT: Liegt es vielleicht an einer instabilen Halswirbelsäule? Ich weiß, dies lässt sich fast nur mittels Upright-MRT feststellen, hier bei uns in Österreich schaut man dabei jedoch hinsichtlich Förderung durch die Finger und das Ding hat einen stolzen Preis von 400Euro. Mal ganz zu schweigen, hab ich Schiss vor einem eventuell positiven Ergebnis.
Liebe Grüße
30.12.2019 10:38 • x 3 #31281