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Hei, bei mir wurde eine Panikstörung mit Agrophobie und zusätzlich eine Hypochondrie diagnostiziert.
Allerdings kann ich aufgrund der heftigen Symptome, oftmals nicht unterscheiden, ob das jetzt wirklich etwas ist, oder meine Psyche.

Zu den Symptome gehören aktuell (oftmals wechselnd) :
- Linksseitige Verkrampfung im Gesicht bzw die linke Gesichtshälfte fühlt sich schwer an
- Lichtempfindlichkeit und Sehschwäche
- Nackenverspannung/- schmerzen und Rückenverspannung/- schmerzen
- Migräne
- strakes kribbeln im Bauch, linker Fuß und linke Hand
- Wenn ich mich hinlege wird mir ziemlich schwindelig als hätte ich Alk. getrunken und mein ganzer Körper vibriert
- Vergesslichkeit
- oftmals pulsschlag überall, mal am kopf, mal am hals, mal am Fuß zu spüren
- Schwächegefühl vor allem links
- Reizbarkeit
Ich bin schon in einer Gruppentherapie und nehme seit 2 Tagen escitaloprame.

Das Problem besteht aktuell seit 1½ Jahre mit zunehmender Symptomatik.

Hatte das jemand schon so gehabt bzw kennt gute Tipps ? Und kann mir jemand eventuell Zusammenhänge erklären. Das bringt mich sehr gut weiter habe ich gemerkt

Danke für die Antworten

01.03.2024 18:17 • 02.03.2024 #1


3 Antworten ↓


Schlaflose
Zitat von helpless1:

Hatte das jemand schon so gehabt

Das Forum ist voll Leuten, die diese Symptome haben. Schau dich doch mal selbst um in den verschiedenen Bereichen.

01.03.2024 18:39 • #2


A


Benötige eine Erklärung der Symptome

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rednaxela
Zitat von helpless1:
Und kann mir jemand eventuell Zusammenhänge erklären

Ja.
Mein Therapeut hat es mir Mal so erklärt, ich hoffe ich gebe es verständlich wieder:

Jeder Mensch hat einen Stresspegel. Stell es dir wie eine Kurve vor. Er steigt bei aufregenden und anstrengenden Sachen, sinkt in Ruhephasen aber auch wieder ab.

Bei Menschen mit einer Panikstörung ist es so, dass die Kurve generell höher liegt als bei normalen Menschen. Sprich wir haben uns empfinden mehr Stress. Die Auslöser werden dann meistens in der Therapie gesucht (bei mir waren es viele stressige Ereignisse, sodass mein Körper gar nicht die Möglichkeit hatte sich zu erholen). Wenn auf das eh schon hohe Stresslevel kleine bis große Ereignisse (Besuch bei Freunden, Konzertbesuche, ja manchmal sogar nur einkaufen) hinzukommen, merkt man das auf Grund der hohen Stresskurve um so mehr. Eine Panikattacke ist im Prinzip nix anderes, als das unser persönliches Stresslimit überstiegen wurde und der Körper einem mitteilen möchte So, es reicht. Normale Menschen würden beim Einkaufen keine Panik bekommen, da sie ein niedrigeres Stresslevel haben und solche Ausschläge gar nicht mitbekommen.

Und um beim gleichen Beispiel zu bleiben: Du hast einen grundsätzlich erhöhten Stresspegel. Auf Dauer schlägt sich das auch körperlich nieder, wenn du das Mal logisch weiter spinnst. Menschen reagieren bei Stress teilweise mit:
- Reizbarkeit
- Vergesslichkeit
- Auch Lichtempfindlichkeit
- sowas wie Zähneknirschen oder sonstiger Anspannung oder Verkrampfung im Körper. Das führt je nach Region dann zu Verspannungen, schmerzen, taubheitsgefühlen, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, und allem, was Verspannung auslösen kann.

Auch Schwindel im Liegen ist normal. Du bist nervös, angespannt, unruhig. Und legst dich hin und verordnest deinem Körper Ruhe. Da ist das klar, dass du die Anspannung spürst.


Zitat von helpless1:
Hatte das jemand schon so gehabt bzw kennt gute Tipps ?

Sport ist ein wirklicher Gamechanger. Glaub mir. Am besten sowas wie Ausdauersport. Joggen. Joggen senkt das Stresslevel. Ich habe mich zu Anfang gezwungen, aber es tat wirklich nachhaltig gut.
Auch heute drehe ich noch täglich Fahrradrunden mit dem Hund.

Zusätzlich gibt es noch allgemeine Tipps, die gut helfen können:
- Beruhigung wie zB Mal ein Entspannungsbad. Meditation. Yoga. Ein gutes Buch lesen. Alles das, was dich beruhigt.
- in welchen Situationen tritt die Panik auf? Ich hatte es zB Mal beim Einkaufen. Stellte sich in der Therapie heraus, dass ich auf nüchternen Magen einkaufte und mein Blutzucker im Keller war. Also vielleicht beim nächsten Mal einen Apfel essen.
- kein Koffein. Das fördert Angst und Panik.
- weniger Nikotin, solltest du rauchen. Gleiches wie Koffein. Aber nicht unbedingt aufhören, denn das bedeutet auch Stress für den Körper.

Und das wichtigste: weitermachen. Lass dir von der Panik nicht vorschreiben, was du zu tun oder zu lassen hast (natürlich im normalen Rahmen). Panik beim Einkaufen? Trotzdem machen. Der Körper lernt mit der Zeit, dass es keinen Grund gibt Panik zu bekommen.

Heißt andererseits aber nicht, dass du jetzt jedes Wochenende auf Konzerte gehen sollst. Bezieht sich auf die alltäglichen Dinge. Einkaufen. Raus gehen. Spazieren. Mach das ruhig weiter.

Und was ich dir versprechen kann: es wird's besser werden. Wurde es bei mir auch.
Bei Fragen gerne melden.

Liebe Grüße
Alex

01.03.2024 19:00 • x 6 #3


H
@rednaxela
Danke für deine ausführliche Antwort.
Sport treibe ich seit einem halbem Jahr wöchentlich und merke, dass ich immer mehr und mehr an Ausdauer dazu gewinne. Anfangs verkrampften meine Beine und ich hatte ziemlichen Schwindel, doch letzte Woche nahm ich viel Magnesium in Form von Nahrung zu mir und trotz Arbeiten am Morgen und ca 6 std schlaf, habe ich beim Fußball 60 Minuten lang ausgehalten ( Davor waren es 15-20 Minuten). Nur eine Sache hat mich am ende gestört. Als ich auf die Uhr schaute wie lange wir noch zeit haben um zu spielen, kam ein kurzes zwicken im Brustraum. Dachte erstmal nicht an mein Herz, aber eher an meine Nerven. Das hat mich trotzdem komplett raus geschmissen. Zum Glück hatte ich das nach 20 Minuten schon wieder vergessen.

Zum Thema Beruhigung: Es beruhigt mich oft, wenn ich mir wissen aneigne woher diese Symptome stammen. Sobald eine ungewissenheit bei mir besteht möchte ich das sofort abgeklärt haben (früher bevor ich die Angststörung/Hypochondrie hatte war ich immer sehr ungeduldig). Diese ungeduld zieht sich jetzt auf meine Körper Symptome. Vorher war mir das egal was mein Körper macht, weil ich dachte ach das heilt alles schon wieder. Menschen haben ein erstaunliches System im Körper. Entweder ich habe das nie gemerkt oder es war so, dass ich nie wirklich Krank gewesen bin. Erkältung vielleicht mal alle 3-4 Jahre und Magen-Darm oder ähnliches aktuell vor 3 Jahren und davor vor 10 Jahren. Daher kenne ich solche Sachen einfach nicht und jedes neue Symptome beginnt gleich mit Angst.

Es tritt in verschiedenen Situationen auf:
- z.b wenn viele Menschen sich unterhalten und man bei steht.
- wenn ich alleine bin am zocken.
- wenn ich ein Schmerz dauerhaft spüre. Also es fängt an mit z.b Rückenschmerzen dann denke ich erstmal an Rückenschmerzen. Nach einigen Stunden Schmerzen fängt dann mein Kopf an zu ratern was wenn... Dann kommt die googlerei. Und wenn ich nicht google kommt trotzdem die grüblerei.

Koffein habe ich 4 Monate nach beginn schon gelassen und rauchen tue ich auch weniger seit 6 Monate.

Ich hatte ein Down ende letzten Jahres, wo ich nicht mehr weiter wusste und nur noch im Bett depressiv war bis ich irgendwann von einem Albtraum aufgestanden bin und das für mich das Zeichen war NEIN keine Selbstmitleid DU musst was tun DU hast Ziele. Seitdem sehe ich mehr Sachen positiver und optimistisch das alles zu besiegen.

Jedoch nerven mich dennoch jeden Tag die Symptome auch wenn einige sich zurückgezogen haben wie z.b das Herzrasen/Herzstolpern. Magen- Darm Probleme, nur wenn ich Escitaloprame nehme. Also wenn ich gähne zieht sich mein Bauch komisch zusammen und es fühlt sich an als müsste ich Erbrechen. Ich kriege halt auch Gähnattacken. Das geht solange bis ich was warmes gegessen habe.

Vielmehr ist es diese Schwäche und Angespanntheit und oft die Atemnot und der Verspanntheit an der Schläfe. Und wenn ich halt liege der Schwindel und wie blitzartige Schmerzen im Körper. Fühlt sich echt machmal wie kleine Stromschläge im bauch an. Mein erster Gedanke liegt dann halt bei den Nerven oder Venen. Da sich auch auf meinen Händen lila Venen gebildet haben.
Eine Sache die ich gestern raus gefunden habe. Aus zufall habe ich gestern an meine Halswirbelsäule mit den Händen runter gestrichen und bemerkt, dass diese Blitze auf meinem Bauch aufgetaucht sind. Nun stellt sich für mich die Frage, ob eventuell eine Fehlhaltung oder doch die Verkrampfungen die Symptome alle auslösen? Außerdem habe ich mich mal anderweitig schlau gemacht statt stumpf die Symptome zu googlen, spezifischere Fragen zu googlen, wie man z.b doe Muskelfunkion beeinflusst. Irgendwann kam ich auf das Thema Magnesium, Calcium und Vitamin D ( im Zusammenhang mit Magnesium) und B12.
Ich muss sagen, dass ich in den Jahren vor der Angststörung ziemlich schlecht gegessen habe (max. 3x die Woche) und viel Stress und Sorgen hatte. Kann das sein das meine psyche mich eigentlich nur warnt endlich mal vernünftig zu Essen und zu trinken ? Das sind aktuell meine logischen Gedanken.

02.03.2024 21:53 • x 1 #4




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Dr. Matthias Nagel