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MrsAngst
Ich hab mal eine Frage an alle Asthmatiker, ich nehme seit 6 Wochen ein cortisonhaltiges Asthmaspray da ich Asthma habe, ob ich das Medikament dauerhaft nehmen muss, weiß ich noch nicht. Momentan läuft noch ein Test ob ich gegen Schimmelsporen allergisch bin und ich deswegen Asthma habe. Ich hoffe das ich es daher habe, denn dann wäre das Problem mit einer neuen Wohnung geklärt.

So nun ist es so, dass das Spray eher Langzeitnebenwirkungen hat, mitunter auch Schwund der Knochendichte. Davor habe ich unglaublich Angst, meine Oma hatte Osteoporose im Endstadium als sie starb und der Ziehvater einer Freundin von mir starb vor einigen Jahren, er hatte leider 100 Krankheiten und auch Glasknochen durch die Lange Einnahme dieses Sprays.

Ich habe mir überlegt ob ich nicht Calzium nehme um dem vorzubeugen, weiß aber nicht ob es hilft?! Gibt es auch andere betroffene?

19.04.2015 12:03 • 26.05.2015 #1


14 Antworten ↓


N
Sicher ?!?
Mein Sohn hat jahrelang Cortisin inhaliert. Inhalatives Cortison baut keinen Wirkspiegel im Blut auf sondern wirkt rein lokal. Daher macht es ja auch keine der üblichen Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme, Nierenschäden, Abnahme der Knochendichte etc..
So zumindest meine Info aus den Anwenderschulungen und den Asthmaschulungen in der Reha. Es sei denn es hat in den letzten 3 Jahren bahnbrechende neue Erkenntnisse gegeben von denen ich nichts mitbekommen habe.

Warum lässt du dich nicht Hyposensibilisieren?

19.04.2015 12:13 • #2


A


Asthmaspray und Angst vor Knochenschwund

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MrsAngst
Also in der Packungsbeilage steht, dass Langzeitnebenwirkungen Knochenschwund und bei Jugendlichen verzögerung des Wachstums.

Hyposensibilisieren? Was ist das genau und wofür wird es angewendet, dass hat mir kein Arzt vorgeschlagen.

19.04.2015 12:23 • #3


N
Zitat von MrsAngst:
Also in der Packungsbeilage steht, dass Langzeitnebenwirkungen Knochenschwund und bei Jugendlichen verzögerung des Wachstums.

Hyposensibilisieren? Was ist das genau und wofür wird es angewendet, dass hat mir kein Arzt vorgeschlagen.



Desensibilisierungsspritzen. Werden über 3 Jahre als Kur verabreicht. Geht eigentlich auch bei Schimmelpilzen.

Das mit dem Wachstum wurde uns auch gesagt allerdings holen Kinder das wieder auf sobald abgesetzt wird. Wenn es in den Nebenwirkungen steht dann steht doch sicher auch die Häufigkeit dieser Nebenwirkung dabei oder ?

19.04.2015 12:33 • #4


MrsAngst
Naja ich muss sagen, dass ich aus meiner Schimmelwohnung eh ausziehe weil es so oder so gesundheitsschädigend ist, da werde ich einfach zusehen, dass ich aus der Wohnung in eine Schimmelfreie Wohnung komme.

Nein da steht keine Häufigkeit nur das Glukokrtikoide zur Inhalation über lange Zeiträume und in hohen Dosen zur Verminderung der Knochendichte führen können. Momentan nehme ich eine relativ hohe Dosis also 200 uq morgens und 200 uq abends.

19.04.2015 12:39 • #5


MrsAngst
Hallo ich melde mich mal zurück.
Ich habe leider keine Schimmelsporen Allergie und auch keine andere, was bedeutet das ich kein allergisches Asthma habe, was ich allerdings hoffte, denn dann wäre das geklärt gewesen mit einem Umzug.
Mein Asthma ist zwar besser geworden, dank dem Cortisonspray aber wenn ich es versuche abzusetzen, wie meine Ärztin sagte, wird es nach einigen Tagen wieder schlimmer. Genauso spielt das Wetter eine große Rolle, wenn die Luftfeuchtigkeit sehr hoch ist und das Wetter sehr drückend ist, habe ich auch vermehrt Beschwerden.

Ich akzeptiere nun den Gedanken, dass ich damit Leben muss obwohl die Chancen auf Heilung nicht schlecht stehen, da es frühzeitig entdeckt wurde.
Nun habe ich auch angefangen mich mit der Erkrankung auseinander zu setzen und habe Angst. Ich habe im Internet nur kurz gelesen, dass es Lebensgefährlich werden kann, das reichte mir schon und ich habe alle Infoseiten geschlossen.
Ich habe Gott sei Dank keine Anfälle, aber immer wieder stärkere Hustenattacken wie beklemmungsgefühle und dieses jucken im Hals als würde man gleich Husten.

Ich habe einfach Angst vor dieser Krankheit, ich habe ohnehin schon schlimme Krankheitsängste die sich gerne auf Probleme mit der Atmung konzentrieren und dann habe ich wirklich etwas.
Gibt es hier noch Asthmatiker? Könnt ihr mir von eurem Alltag erzählen, was ihr dagegen macht, Tipps und vielleicht mehr Infos zu der Krankheit und auch wie gefährlich das tatsächlich ist?

Ich werde mir am Dienstag auf jeden Fall mal so ein Peakflow-Meter kaufen habe davon im Internet gelesen, ein Arzt hat mich leider nicht über dieses Gerät informiert, damit ich selbst die Fort oder Rückschritte der Erkrankung dokumentieren kann.

25.05.2015 00:11 • #6


Hotin
Hallo MrsAngst,

kann mir schon vorstellen, das Dein Asthma schlimm und sehr unangenehm ist.

Luftprobleme hatte ich in den letzten 30 Jahren immer wieder mal. Hatten oft sicherlich psychische Gründe.
Eine bekannte von mir, hat über viele Jahre unter Asthma gelitten und doch ist es irgendwann wieder
verschwunden. Es kann also durchaus auch wieder weg gehen.

Machst Du denn irgendetwas um Dich, Deine Gefühle und damit Deine Ängste besser zu verstehen?

Gute Besserung für Dich

Hotin

25.05.2015 00:26 • #7


MrsAngst
Ja es gibt eine 20% Chance, dass Asthma spontan ausheilt, wenn ich da die richtigen Infos habe.
Und wenn es rechtzeitig erkannt wird, stehen die Chancen gesund zu werden bei 40%.

Mit der Angst setzte ich mich viel auseinander, auch mit dem warum und allem. Ich komme in aller Regel auch gut mit meiner Angst zurecht, außer ich habe wirklich was.
Und das ist ja der Fall, ich weiß das viele Menschen lange und recht beschwerdefrei mit Asthma leben, Dank moderner Medikamente aber es macht mir dennoch Angst.
Ich merke das meine Psyche mich da trotzdem austrickst, normalerweise habe ich kaum Atemprobleme, sondern wirklich nur diesen starken Husten und ab und an beklemmungsfefühle in der Brust, wenn ich mich aber mit Asthma auseinandersetze im Internet, zb was das genau ist etc, dann merke ich das ich immer schwerer Luft bekomme, weil die Psyche darin gleich was ausnutzbares sieht.

25.05.2015 12:29 • #8


Hotin
Hallo MrsAngst,

Zitat:
wenn ich mich aber mit Asthma auseinandersetze dann merke ich das ich immer schwerer Luft bekomme


wenn das so ist, wirst Du auch wieder eine Verbesserung erreichen.

Zitat:
Mit der Angst setzte ich mich viel auseinander


Zitat:
Ich merke das meine Psyche mich da trotzdem austrickst


Wie ist denn Dein aktueller Wissensstand? Wie würdest Du jemandem den Begriff Angst beschreiben,
der überhaupt nicht weiß, wovon Du redest?
Magst Du darüber reden, oder ehern nicht.

Einen schönen Sonntag für Dich.

Viele Grüße

Hotin

25.05.2015 12:53 • #9


MrsAngst
Kommt drauf an welche Angst ich beschreiben soll, die normale Angst oder die Angststörung? Denn ein normales Verhältnis habe ich zur Angst ja nicht, sondern eine übersteigerte Form, normale Angst kennt ja jeder.

25.05.2015 16:15 • #10


Hotin
Ich meine die normale Angst.
Was hast Du da für Dich für ein Bild von der Angst?
Was ist sie Deiner Meinung nach, wofür hast du sie?
Kannst Du irgendwie darauf Einfluss nehmen?

Grüße

Hotin

25.05.2015 16:23 • #11


MrsAngst
Angst ist normalerweise was ganz natürliches für mich ist es eigentlich sowas wie ein Urinstinkt, jeder Mensch hat es und sie ist eigentlich dafür da uns vor gefahren zu warnen.
Wenn ich an einer Klippe stehe und Angst habe runterzufallen, ist dies durchaus berechtigt, denn ich könnte runterfallen, es ist ein Alarmsystem in uns, das uns sagt Achtung du könntest von der Klippe fallen! oder Lauf nicht bei einer viel befahrenen Straße drüber, du könntest überfahren werden
Ich denke wenn ein Mensch keine Angst hätte, würden wir sterben wie die Fliegen, weil wir keine bedenken hätten, gefährliche Dinge zu tun.

Aber natürlich kann man einfluss darauf nehmen, indem man sich zum Beispiel überwindet. Wenn ich an der Klippe stehe und Angst habe zu springen, ich aber eigentlich nur Bungee Springen will und gesichert bin, dann kann ich mich überwinden indem ich es einfach tue.

25.05.2015 16:28 • #12


Hotin
Zitat:
Für mich ist es eigentlich so was wie ein Urinstinkt


ich glaube, das hast Du mir schon einmal gesagt.
Wäre das für Dich auch in Ordnung, wenn ich sage, Angst ist ein Gefühl
was in unserem Gehirn ankommt?
Zitat:
Aber natürlich kann man Einfluss darauf nehmen, indem man sich zum Beispiel überwindet


Das sehen wir beide gleich. Und wie stellst Du Dir vor, kannst Du darauf
Einfluss nehmen?

25.05.2015 16:36 • #13


MrsAngst
Ja auf Gefühl können wir uns einigen

Einfluss auf eine Angst zu nehmen, die wegen einer Krankheit die ich habe da ist, ist wieder schwieriger. Denn ich kann nicht entscheiden ob ich mich der Angst stelle, ich muss mich der Angst stellen, ich kann ja das Asthma nicht wegzaubern.
Ich versuche es eben so, dass ich mich damit auseinander setze, aber dann nicht zuviel damit ich keine Horrorgeschichten lese und mir immer wieder ins Gedächtnis rufe, dass ich kein schlimmes Asthma habe. Mein Lungenvolumen ist nicht beeinträchtigt zum Beipiel ich habe eins mit 6 Litern, dass ist sogar für jemanden der keine Erkrankung hat, sehr sehr gut.
Ich versuche einfach, diese irrationalen Gedanken, wie dass ich einen schlimmen Anfall bekomme auszublenden, da es unwarscheinlich ist, und wenn ich einen Anfall bekommen sollte habe ich ein Notfallspray.

26.05.2015 08:24 • #14


Hotin
Hallo MrsAngst,

wenn das ok für Dich ist, dann sagen wir also, das unser Ängste ein Teil unserer
zahlreichen Gefühle sind.

Gefühle können unter anderem sein:
kalt - warm
laut - leise
entspannt - Schmerzen
locker - angespannt
glücklich - traurig
satt - Hunger/Durst


Ein Gefühl kannst Du vermutlich kaum oder gar nicht beeinflussen. Ich gehe hier mal davon aus,
es taucht einfach auf.
Was aber dann geschieht ist etwa folgendes.
Ein Gefühl meldet Dir z.B. Hunger. Du kannst jetzt zum Schrank gehen und Dir was zu essen nehmen.
Ein Tier macht das. Du Mensch, leitest dieses Gefühl in Deinen Denkspeicher.
Den nenne ich jetzt immer das Selbstbewusstsein Und jetzt bewertest Du dieses Gefühl. Ganz viele
Ergebnisse können jetzt entstehen. Du schaust Dir die anderen Gefühle an, die auch dort angekommen
sind und entscheidest dann danach, was Dir am wichtigsten scheint.
Also:
Ich esse etwas. Ach besser nicht, ich werde zu dick. Heute mache ich mir mal ein schönes Gemüse.
Da ist doch noch das Stück Fleisch. Nein, besser nicht, das ist so fett und nachdem ich gestern schon
Magenkneifen hatte lass ich das liegen. Das Verbrauchsdatum auf dem Joghurt ist schon vor 2 Tagen
abgelaufen, schade ich mir damit? Usw.

Jeder Mensch entscheidet dann etwas und ist nach der Entscheidung etwas zufriedener. Weil er eine Wahl
getroffen hat. Er ist auch meistens davon überzeugt, das richtige für sich getan zu haben.
Am Schluss der Entscheidung folgt die Schlussüberprüfung.
Die Prüffrage ist eine der wichtigsten Lebensfragen und lautet:
Habe ich das jetzt richtig entschieden?

Diese Frage können viele nicht mehr uneingeschränkt mit ja beantworten.
Und hier kann die Angststörung beginnen. Was helfen alle vorherigen Entscheidungen, wenn ich die
Schlussfrage nicht mit ja beantworten kann.

Deshalb sagt man auch. Der hat zu wenig Selbstbewusst sein. Kann man die Schlussfrage nicht
mit ja beantworten, braucht man dafür jemand anderes.
Wird also abhängig, häufig von seinem Partner.

Zitat:
Einfluss auf eine Angst zu nehmen, die wegen einer Krankheit die ich habe da ist, ist wieder schwieriger.


Dies ist schon deutlich schwieriger. Im Prinzip ist es aber etwa genau wie vorher.

Zitat:
Denn ich kann nicht entscheiden ob ich mich der Angst stelle, ich muss mich der Angst stellen


Den Begriff, ich muss mich der Angst stellen, finde ich in der Psychologie etwas unglücklich gewählt.
Wie vorher gesagt. Das (Angst)Gefühl kommt einfach, ob Du willst oder nicht.
Du musst es jedoch richtig und angemessen bewerten

Zitat:
ich kann ja das Asthma nicht wegzaubern.


Genau, obwohl das eine tolle Geschichte wäre.
Zitat:
Ich versuche es eben so, dass ich mich damit auseinander setze, aber dann nicht zu viel. damit
ich keine Horrorgeschichten lese und mir immer wieder ins Gedächtnis rufe, dass ich kein
schlimmes Asthma habe.


Dies geht vermutlich etwas einfacher. Es reicht meist, wenn Du nach der
Bewertungsrunde Deiner Gefühle(Ängste) entscheidest, so, wie es bisher aussieht,
ist mein Asthma nicht für mich ernsthaft bedrohlich. Ich werde es aber weiter beobachten.

Jeder sollte sich bewusst machen, das er die ankommenden Gefühle ständig bewertet. Durch eine
andere Bewertung meiner Gefühle erhalte ich auch eine geänderte Gefahren-Sichtweise.
Die Schlussfrage der Bewertung sollte möglichst oft mit ja beantwortet werden können.
Dies schafft Zufriedenheit und ein gutes Selbstbewusstsein.

Viele Grüße

Hotin

26.05.2015 14:15 • #15


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Dr. Matthias Nagel