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S
Hallo zusammen,

ich bin neu hier im Forum: Ich bin männlich, 41 Jahre alt, bin verheiratet, habe drei wunderbare Kinder und bin leitender Angestellter (viel Stress auf der Arbeit).

Seit meinem 16ten Lebensjahr leide ich unter Angststörungen. Zudem wurde vor 6 Jahren ADHS bei mir diagnostiziert. Seit Jahren bin ich auch in therapeutischer Behandlung.

Nun hat Ende Mai / Anfang Juni der übliche Wirkmechaniamus zugeschlagen: Sehr hoher Workload - es fällt mir zusehends schwerer Arbeit- und Privatleben zu organisieren - der Stress bricht über mir zusammen - Mein Magendarmtrakt kapituliert in Folge des Stresses - ich assoziiere die Symptome mit Krankheiten - peng, die nächste hypochondrische Episode ist da.

Seit Anfang Juni habe ich ein Symptom, welches ich bisher im Zshg. mit meiner Psyche nicht so kannte: Appetitlosigkeit. Einmal gegoogelt und schon landet man bei Mqgen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Ich bin zwar appetitlos, aber zwänge mir das Essen rein, um bloß nicht abzunehmen, weil Gewichtsverlust ein weiteres Symptom wäre - es ist so bescheuert. Essen ist für mich eher zu einem rein mechanischen Akt geworden. Meine Frau sagte zuletzt, dass ich fresse und nicht esse. Dies führte auch dazu, dass ich nach einem Fasten, welches ich Anfang Juni beendete, bis heute 10kg zugenommen habe.

Wegen meiner Appetitlosigkeit war ich schon bei einem Internisten und einem Gastroenterologen. Es wurde ein riesiges Blutbild gemacht, drei Ultraschall Abdomen und eine Magenspiegelung. Laut den Ärzten bin ich gesund und ich soll mich von meinen BSDK Ängsten lösen. Mir fällt es aber noch so schwer. Ich bin geneigt ein CT oder dergleichen einzufordern, aber die Ärzte sagen es ist nicht nötig und weitere Diagnostik würde die Ängste befeuern - gleiches sagt mein Arzt. Bei mir ist immer noch der Gedanke da: Was ist, wenn doch was ist und wir Zeit verlieren, dadurch das alles auf die Ängste geschoben wird.

Neben den Arztbesuchen habe ich auch die üblichen Selbstchecks (mehrmals) täglich durchgeführt bzw. mache ich sie noch:
- Ich wiege mich täglich mehr als 10mal
- Blutzucker Messung mit dem Gerät meiner Frau - das Gerät habe ich auf Anraten meines Therapeuten verstecken lassen
- Urintests mit Combur - es gilt gleiches wie für den Blutzucker
- Fiebermessung - hier gilt gleiches wie für Blutzucker und Urin

Seit nun 4 Wochen habe ich die Zusammenarbeit mit meinem Therapeuten wieder intensiviert und ich dosiere seit 3.5 Wochen Sertralin auf (bin jetzt bei 100mg und soll auf 150mg). Mit 50mg ging es mir ganz wenig besser und ich hatte auch an einem Tag mal Appetit. Mit 75mg war die Woche die Hölle und seit heute (nehme seit 4 Tagen 100mg) geht es mir marginal besser.

Ich habe die Aussage der Ärzte, dass ich die von mir befürchtete Erkrankung nicht habe (und auch meine Selbstchecks unauffällig waren) aber kämpfe immer noch mit mir anzunehmen, dass die Angst komische Dinge mit mir macht bzw das Sertralin ursächlich für meine Beschwerden ist. Kennt jemand von Euch diese Form des Verlustes von Appetit durch Angststörungen oder durch Sertralin oder glaubt ihr ich solle weitere Ärzte aufsuchen? Mir würde es sehr Helfen Leidensgenoss*innen zu finden, um den Prozess des Akzeptierens meiner zu unterstützen.

Ich danke Euch für Eure Beiträge im Voraus.

Euch einen schönen Abend!

22.07.2022 19:03 • 28.07.2022 #1


11 Antworten ↓


E
Du musst dir keine Sorgen machen.
Mir schlägt die Angst immer auf den Magen, ich kann dann nie essen. Auch als ich Citalopram eingeschlichen habe hatte ich nicht ein mal Hunger.
Appetitlosigkeit ist auch eine bekannte Nebenwirkung von Sertralin.
Außerdem, hätten die Ärzte schon längst etwas gesehen, wenn etwas da wäre.
Was sagt denn dein Therapeut wie lange es noch dauern könnte bis das Sertralin so richtig wirkt? Ich schätze mal es sollte eigentlich zum Angst lösen da sein, oder?

22.07.2022 23:28 • x 1 #2


A


Appetitlosigkeit Angst vor Krebs

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meryem
Hallo,
Also es könnte sein das Du depressiv bist zu den Ängsten, das war damals bei mir so, das ich dann absolut keinen Appetit mehr hatte. Habe dann in kurzer Zeit 10 kg verloren.
Es kann sein das das Sertralien zusätzlich als Nebenwirkung nochmal Appetitlosigkeit erzeugt .
Diese Selbsttests solltest Du als ersten Schritt schonmal versuchen zu reduzieren oder ganz zu unterlassen.
Das Medikament kann ein paar Wochen dauern bis es anschlägt. Gut ist das Du schonmal in Therapie bist.

Lg

22.07.2022 23:35 • x 1 #3


S
Zitat von ela123:
Du musst dir keine Sorgen machen. Mir schlägt die Angst immer auf den Magen, ich kann dann nie essen. Auch als ich Citalopram eingeschlichen habe ...


Hallo, vielen lieben Dank für Deine Rückmeldung! Mein Psychiater sagt - und er hat meine Krankenakte - dass es beim letzten Mal 6 bis 7 Wochen gedauert hat bis ich merkliche Besserung gezeigt habe. Ich bin also optimistisch, dass ich bald wieder auf dem Damm bin. Gestern und heute geht es mir schon merklich besser. Die 100mg (habe ich früher immer genommen, aber dieses Mal versuchen wir die 150mg - ich erhöhe die Dosis in 10 Tagen direkt auf 150) sind wesentlich besser als die 75mg. Ich kann die Ängste besser loslassen und meine Stimmung hellt sich auf. Und siehe da: Ich habe wieder einen Anflug von etwas, was ich Appetit nennen würde. Ich bin aber nur Verhalten euphorisch, weil ich auch bei den 50mg schon mal ein kleines Zwischenhoch hatte. Glaube aber dass 100 bzw 150 kg für jemanden der 125kg wiegt, auch besser ist. Citalopram habe ich tatsächlich in der Vergangenheit auch schon mal genommen. Habe es aber abgesetzt, weil die Libido null komma null war und das war für mich nicht zu akzeptieren. Ich wünsche einen schönen Tag und dass es dir gut geht.

23.07.2022 15:33 • x 1 #4


S
Hallo zusammen, heute ist mal wieder ein nicht so guter Tag. Es ist Tag 9 der Einnahme von100mg und mein Appetit ist wieder weg, was mir Angst macht; ich muss aber auch sagen, dass heute ein nicht so schöner Tag stimmungstechnisch ist. Aber anstatt zu sagen: Hey, Du hast heute ganz miese Laune und zudem bist Du mitten in der Aufdosierung von Sertralin; sage ich: Oh, ist das vielleicht doch ein Symptom einer schweren Krankheit?! Gerade kann ich mich auch nicht von der Waage lösen, weil ich obwohl ich das sollte, wie Du richtig sagst @meryem - mein Therapeut hat es mir heute auch nochmal mit Nachdruck gesagt. Sobald die Waage im Tagesverlauf ein niedrigeres Gewicht anzeigt, wird mein Gedankenkreisen befeuert. Ich möchte einfach dass das aufhört. Ich bin eine Zumutung für meine Familie. Gerade muss meine Frau einen ganzen Umzug, der der für Mitte August auf dem Zettel steht, alleine organisieren und ich würde so gerne helfen.

27.07.2022 15:59 • #5


meryem
Hallo,
Ich kann total nachvollziehen , diese Spirale in der Du steckst. Auch gerade in den ersten Wochen der Eindosierung wird die Stimmung nochmal mies.
Das sollte sich dann legen, bis es dann wieder aufwärts geht. Aber sehr gut das Du einen Therapeuten hast.
Warum kannst Du dich nicht von der Waage lösen ?
Kannst Du eventuell Deiner Frau sagen, das sie die Waage eventuell verstecken soll ?
Bist Du zur Zeit Krank geschrieben?
Lg

27.07.2022 20:02 • #6


püppi2207
Ich habe auch absolut null Appetit.
Macht mir sooo Angst.
Ich glaube es fing an als ich so starke Knieschmerzen bekommen habe und Stress hatte durch eine Feier sie ich organisiert habe..
Die Feier ist vorbei und ich habe immernoch kein Hunger.
Es brennt auch in meinem Hals und ist wie ein Kloß gwdühl

28.07.2022 12:46 • #7


S
@püppi2207 das klingt für mich nach Reflux. Hast du es mal mit Pantoprazol probiert?

28.07.2022 13:05 • #8


S
@meryem Mein Psychiater und mein Therapeut meinen, dass ich im Zuge meiner Hypochondrie eine Ess- und Zwangsstörung entwickelt habe.
Essstörung: Ich esse immer weiter, damit ich bloß immer zu- und nicht abnehme, weil mein Kopf das als Krankheitssymptom wertet. Das Zunehmen ist mir in den letzten 7 Wochen auch geglückt: Ich habe von 109 auf 121kg zugenommen.
Zwangsstörung: Es ist ein innerer Zwang mein Gewicht zu kontrollieren, um im Bedarfsfall Essen Trinken nachschieben zu können.
Habe auch schon überlegt, ob meine Frau die Waage verstecken soll. Ich möchte sie aber zum einen nicht zur Co Therapeutin machen und zum anderen habe ich Angst dass ich plötzlich aggressiv werde, weil ich die Waage will, man sie mir aber nicht gibt.
Die letzten 3 Wochen hatte ich Urlaub und ab Mitte nächster Woche muss ich für 4 Wochen arbeiten, dann habe ich nochmal Urlaub. Mein Therapeut sagt, dass ich arbeiten soll, um Ablenkung zu bekommen.

28.07.2022 13:10 • #9


püppi2207
@ScaredDude mit Appetitlosigkeit?
Das saure und Kloß im Hals ist jetzt erst.
Die Appetitlosigkeit kam früher.
Nee,gehe aber nachher zum Arzt.
Weis Nichtvorhandensein bullrichsalz oder so da auch helfen?

28.07.2022 13:11 • #10


püppi2207
War bei meinem Hausarzt und sie verschrieb mir Pantoprazol.

28.07.2022 17:14 • #11


püppi2207
@ScaredDude hat mir meine Ärztin eben verschrieben

28.07.2022 17:59 • #12


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