Sorry for my jumpin' in.
Ich habe mich gerade mal durch die Vielzahl der Antworten gequält. Auch wenn ich den Wunsch vieler zu helfen respektiere, an Stelle von Max wäre ich jetzt verwirrter und verängstigter als zu Beginn. Auch diese nur scheinbare interdisziplinäre Diskussion zwischen Vergissmeinnicht und Kern12 ist nur - ebenso scheinbar - zielführend.
Aber erst mal @maximilian.hamm:
Wenn du z. B. dein Auto mit einem unklaren Fehler in die Werkstatt bringst, wird der Mechaniker erst mal vermuten, was es sein könnte. Dann Stück für Stück den Fehler eingrenzen oder ausschließen. Erst wenn er sich sicher ist den Fehler gefunden zu haben, wird er beginnen zu reparieren.
Ein Arzt geht im Prinzip genauso vor. Er unterhält sich mit dir, erstellt quasi eine Liste. Danach versucht er durch konkrete Untersuchungen die Punkte seiner Liste entweder zu streichen oder mit einem Haken zu versehen. Und ähnlich, wie es beim Auto den Mechaniker und den Elektriker gibt, gibt es beim Menschen den Dr. med und den 'Dr. psych.' So wird der allgemeine Arzt erst mal die in seiner Spezialisierung möglichen Ursachen ausschließen, bevor er den Kollegen der anderen Spezialisierung ruft.
Also musst du dir erst Mal gar keine großen Gedanken machen. Auch klingt V.a. (lateinische Phrase) DD (noch 'ne lateinische Phrase) in einer Überweisung wesentlich besser als 'Keine Ahnung, wat der hat, Kollege. Schaust mal ob du was findest?' Und Differenzialdiagnose heißt nur, 'Kollege, ich habe da mehrere Möglichkeiten, schaust mal, welche dir möglicher zu sein scheinen?'
Und medizinisches Latein? Angenommen, bei dir wurde eine 'infektiöse Refrigeratio' diagnostiziert. Klingt scheußlich, nicht wahr? Ist es auch: Eine ansteckende Erkältung! Furchtbar! Auf Neudeutsch: Eine Rüsselseuche.
Höre mal zwei Metzger, Bäcker beim fachsimpeln zu. Wenn du keine Ahnung davon hast schlackern dir nach Minuten die Ohren. Warum soll es bei Ärzten anders sein? Schließlich haben die eine tote Sprache lernen müssen, damit keiner merkt, dass die auch nur mit Wasser kochen.
Aber, Psyche und Physis (Geist und Körper) zu trennen, wie es manche Vorredner versuchen, ist i. m. A. - mit Verlaub - mist.
Bei uns Menschen geht das eine nicht ohne das andere, eines wirkt sich auf das Andere aus. Beispiele?
Bei einem Fortgeschrittenenkurs autogenes Training setzte sich während einer Übung eine Stubenfliege auf die Stirn eines übenden Schülers. Der stellte sich vor, wie die Stubenfliege ihn jetzt beißen würde. Und hatte nach Ende der Übung einen kräftigen Fletschen auf der Stirn.
Schon mal beim Baden gehen oder tauchen zu wenig Luft bekommen? Und nachher, wenn das Luftproblem beseitigt war, in deinen Körper gehorcht? Die Angst gespürt?
Früher. Schulhof. Große breite Schulkollegen bauten sich vor dir auf, wollten dir etwas. Oder eine Schrecksituation, z. B. beim Autofahren: Das Herz pumpt Adrenalin und andere Stoffe strömen durch deinen Körper...
Ursprünglich gehörte unsere Angst zur Lebenserhaltung. Als wir noch auf allen vieren herumtaperten, bedeutet ein Angstauslöser meist Gefahr für Leib oder Leben. So werden bei Angst oder Stress Stoffe ausgeschüttet, die zum einen 'Unnötiges' ausbremsen, andererseits eine Menge Energie für Herz und Muskeln bereitstellen. So werden bei Angst die höheren Hirnfunktionen, der Verdauungstrakt etc heruntergefahren, dafür das Herz beschleunigt, die Muskel für Flucht oder Kampf hoch versorgt. Heute nicht mehr unbedingt nützlich, denn wenn dich dein Boss zusammenstaucht, bringt es wenig abzuhauen oder dem an den Hals zu gehen.
Andererseits kann der Körper nicht zwischen Fantasie und Realität unterscheiden: Wenn du dich jetzt in eine wunderschöne Situation aus der Vergangenheit versetzt, sie visualisierst, wird dein Körper sie mit erleben, du wirst die Gefühle spüren, die du damals hattest. Umgekehrt genauso: Wenn du dich jetzt in eine angstauslösende Situation versetzt....
Mehr noch: Wenn du dich intensiv in angstauslösende Situationen versetzt, wird dein Körper versuchen sie zu realisieren. Erinnere dich an mein Beispiel mit dem autogenen Training. Der Kurskollege hatte eine heftigen Fletschen an der Stirn. Allerdings können Stubenfliegen tatsächlich nicht beißen. Sie verdauen außerhalb des Körpers vor und saugen die Flüssigkeit auf. Haben kein 'Gebiss'. Allerdings war der Kollege so tief in Trance, dass seine Vorstellung sich wie eine Hypnose auswirkte.
Allerdings muss man sich nicht tief in Trance befinden um hypnotisch begründete Auswirkungen zu spüren. Vergleiche mal mit Hypochondrie...
Wie du das in den Griff bekommen kannst? Eigentlich easy. Lerne dich selber abzulenken, deine Gedanken auf Dinge und Geschehnisse zu lenken, die du willst. Und nimm die Weißkittel nicht halb so ernst, wie die das selber tun.
Vielleicht hilft dir folgendes dabei?
09.04.2016 11:33 •
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