
Rikax3
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ich bin neu hier im Forum und würde mich gern mit Menschen austauschen, denen es ähnlich geht – insbesondere mit denen, die unter starker körperlicher Symptomatik und Krankheitsängsten leiden. Ich habe seit einigen Monaten extreme Angst vor MS oder anderen schlimmen neurologischen Erkrankungen.
Ich versuche meinen Verlauf mal halbwegs strukturiert aufzuschreiben. vielleicht hat jemand ja ähnliche Erfahrungswerte oder mag sich darüber austauschen.
Juni/Juli 2024:
– Arbeit verloren, hat mich emotional sehr stark getroffen
– wieder in eine starke Depression gerutscht, die bis heute anhält (zuletzt 2016 nach dem Tod meiner Großmutter so schlimm gewesen)
August 2024:
– erstes Kribbeln am linken Schienbein über viele Tage hinweg, immer an der gleichen Stelle, kam und ging, aber oft viele Stunden am Stück
– Auslösbar auch durch Bewegung (z. B. Fußheben mit Ferse auf dem Boden)
Oktober 2024:
– ähnliches Kribbeln am Hinterkopf, wieder punktuell, über viele Tage hinweg
– Verschwand dann wieder
November 2024:
– Gallenblasen-OP, gut überstanden aber danach anhaltende Magenprobleme (chronische Gastritis Magenspiegelung im April 2025 = Reflux festgestellt)
Januar/Februar 2025:
– Gefühl, die linke Gesichtshälfte ist weniger spürbar, aber kein permanenter Zustand – kam und ging innerhalb von 1–2 Tagen
März/April 2025:
– immer mal wieder die gleichen Missempfindungen im Gesicht
Anfang Mai 2025:
– zum ersten Mal aufgefallen, dass sich die gesamte linke Körperhälfte schwächer oder weniger da anfühlt (exakt halbseitig von Scheitel bis Fußsohle)
– zusätzlich punktuelles Kribbeln wieder an bekannten Stellen wie Schienbein, Hinterkopf und am Kiefer (alles nur links)
Mai 2025:
– Hausarzt Kontrolle: großes Blutbild und Borreliose-Test unauffällig
– Partner trennt sich nach fast 10 Jahren, 2 Tage später in die Notaufnahme, weil Symptome so schlimm waren
- stationäre aufgemommen worden auf die Neuro, dort einiges getestet: Nervenleitgeschwindigkeit (NLG) nur minimale Abweichung im rechten Bein, aber Lokalisation nicht ermittelbar, Sehnerv-Test unauffällig, MRT Kopf und HWS ohne MS-Herde, „junges, gesundes Gehirn“ laut Ärzt*innen, aber leichte degenerative Veränderungen an der HWS (hab ständig Nackenschmerzen)
- eingeschränktes Warm/Kalt-Gefühl links
Nach Entlassung (Mai/Juni 2025):
– Kurzzeitig besser, dann wieder schlechter, wieder verstärkt Kribbeln an bekannten Stellen
– Gefühl der „gedämpften“ linken Körperhälfte dauerhaftt da
– Weitere Werte überprüft beim Hausarzt (Eisen, B12, Vitamin D, Magnesium, Transferrin etc.) Eisenmangel, sonst alles gut, supplementiere seit ca 7 Wochen
seit Juni/Juli 2025:
– ständiges Kribbeln in beiden Beinen, anfangs nur nachts, später auch tagsüber
– manchmal weniger spürbar, z.B. in bestimmten Sitzpositionen oder beim Laufen
- Missenpfindungen auf der Zunge und Hals (als wären dort Haare)
– Einschlafende Hände nachts (meist links)
– Gefühl von „Gummibeinen“ und leichter Gangunsicherheit kam dazu (seit Physiotherapie gestern, HWS bearbeitet)
Ich habe so starke Angst vor MS, auch wenn bisher alle Befunde dagegensprechen, drehen sich die Gedanken nur noch darum. Das lähmt mich so sehr, dass ich meinen Alltag nur noch schwer bewältigen kann, also noch mehr als ohnehin schon durch die Depression. Seit 2-3 Tagen habe ich das Gefühl, dauerhaft „unter Strom“ zu stehen, bin innerlich extrem unrujig schlafe und esse kaum und habe eine extreme Reizempfindlichkeit. Die Wohnsituation ist auch sehr belastend (lebe noch mit Ex in gemeinsamer Wohnung, aber gehen normal/gut miteinander um). Bei mir besteht auch ein Verdacht auf ADHS und Asperger, Diagnostik hatte ich bisher nicht. Es ist einfach zu schwer Plätze zu bekommen. Würde mich freuen, wenn jemand mir antworten würde. Wenn nicht kann ich das auch verstehen, hab ziemlich viel geschrieben.
Julia
01.08.2025 19:11 • • 08.08.2025 #1