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Salicae
Hi ihr,

ich bin neu hier. Und ich hoffe ihr könnt mir helfen.

Ich hatte schon verschiedene Phobien, Angst vor Krankheiten zählte lange nicht dazu. Bis ich krank wurde. Anfang des Jahres bekam ich die Diagnose Multiple Hirnsklerose und seitdem seh ich in jedem kleinen Schmerz meinen Untergang.

Die in der Notaufnahme schütteln schon den Kopf wenn sie mich sehen und den Hausarzt hab ich jetzt dreimal gewechselt.

Momentan ist es ganz besonders verzwickt:

Ich hab seit einigen Wochen Hüftschmerzen. Weil ich hochdosiertes Cortison bekommen habe hatte ich Angst vor eine Hüftkopfnekrose und hab den Hausarzt bekniet er solle mich in die Radiologie schicken. Dort haben sie keine Nekrose gefunden, aber eine einseite verstärkte Abnutzung. Daraufhin wurden Bluttests gemacht (um Rheuma und ich glaube Knochenkrebs auszuschließen) und ich wurde zum Orthopäden geschickt.

Der Bluttest ergab einen Vitamin D3 Mangel. Und der - so sagt Onkel Google - führt zu einem erhöhten Risiko für spontane Knochenfrakturen. Zum Orthopäden kann ich erst Mitte des Monats, der Hausarzt will keine genaue Diagnose stellen, nicht ohne orthopädische Untersuchungen. Jetzt sitz ich da mit einer nicht genauer definnierten Abnutzung, einem Vitaminmangel und panischer Angst vor jeder Bewegung, denn ich könnte mir ja die Hüfte brechen.

Ich weiß selbst wie lächerlich sich das anhört, aber ich komm einfach nicht von dem Gedanken weg.

03.03.2017 15:56 • 03.03.2017 #1


2 Antworten ↓


C
Hey Salicae,
du musst versuchen dich in dem Bereich zu beruhigen. Ich möchte versuchen dir ein anderes Bild von den sogenannten Statistiken zu geben, die du gelesen hast.
Okay Vitamin D3 Mangel erhöht das Risiko für eine spontane Knochenfraktur. Das kann sein, jedoch sind solche Aussagen in den allermeisten Fällen auf sehr kleiner Basis und falsch ausgelegt.
Bedeutet, das es bei der Aufstellung dieses Fakts nicht mehr als 1000-5000 Probanden befragt wurden. Es gab mal ein Video, was ich derzeit leider nicht finde, was die Auslegung der Statistiken anhand von Brustkrebs erklärt hat. Aber ich versuche dir das mal Anhand dessen was ich daraus noch weiß zu erklären. Die Aussage erhöhtes Risiko oder auch das Risiko ist um 50% erhöht kommt so zustande, dass nehmen wir mal an an Vitamin D3 Mangel zu leiden, ist mit einer Wahrscheinlichkeit von 1% festgelegt. Bedeutet wenn man 1000 Leute untersuchen würde, dann wären 10 Leute mit diesem Mangel behaftet.
Wenn jetzt davon einer sich etwas bricht, auf Grund eines spontanen Events, wäre die Wahrscheinlichkeit für Leute mit Vitamin D3 Mangel, sich etwas zu brechen, bei 10% und wenn man das dann in den Vergleich mit der allgemeinen Wahrscheinlichkeit sich etwas zu brechen (nehmen wir mal jetzt an das wären 5%), setzt, ist sie logischerweise erhöht. Doch wird da nichts weiter in Betracht gezogen, wie zum Beispiel Alter der Person, Ernährung, sportliche Verfassung, sonstige Gesundheit etc. Bedeutet die Person kann also auch eine 85 Jährige Person sein, die generell dafür prädestiniert ist einen Knochenbruch zu erleiden. Lasse dich nicht von solchen Wörtern beeinträchtigen. Ein weiterer Tipp für deine Genesung: Google niemals irgendwelche Symptome, Mängel, Blutwerte oder sonst irgendetwas was mit Krankheiten zu tun hat.
Weiterhin eine gute Genesung
Liebe Grüße
Clemens

03.03.2017 17:01 • #2


Salicae
Nicht googeln? NICHT googeln? Aber... aber... aber.. ich muss doch wissen was ich haben könnte ne, hast ja recht. ist nur halt nicht so einfach umzusetzen. vor allem dann nicht wenn man einen bürojob am pc hat. diese ständige versuchung.

genaue %zahlen hab ich auch nirgends gefunden. es steht immer nur erhöhtes risiko da. das ist so wunderbar ungenau. und macht mich verrückt. *auf die finger setz* ich bin schon wieder in versuchung zu googeln.

ich muss am montag noch mal zum hausarzt. ich brauch noch einen schriftlichen befund für den orthopäden und außerdem gabs Probleme mit dem Rezept für das Vitamin D3. Dann kann ich meine Ängste mal ansprechen. In der Zwischenzeit versuche ich ruhig zu bleiben.

Ich hasse meinen Panikkram.

03.03.2017 18:25 • #3





Dr. Matthias Nagel