App im Playstore
Pfeil rechts
8

Ich leide seit 3 Jahren unter der Angst vorm Erbrechen und ausgeprägten Zwangsgedanken. Es gab immer wieder Hoch- und Tiefphasen aber aktuell bin ich in meiner krassesten Tiefphase angelangt. Kurz vorab ich war bereits schon vor einen Jahr bei einer ambulanten Therapie genauergesagt habe ich eine kognitive Verhaltenstherapie gemacht. Diese war aber auch nicht wirklich erfolgreich (lag aber auch viel an mir, weil ich oft zu faul war was zu ändern). Doch jetzt zur Hauptproblematik: Seit ein paar Monaten rutsche ich in eine Abwärtsspirale rein wo ich immer mehr vermeide. Die psychische Übelkeit mit der ich die ganzen Jahre klar kam war immer sehr aushaltbar und durch Konfrontation eigentlich immer behandelbar. Aber in den letzten Wochen kam dieser Würgereiz dazu. Erst fing es im Kaufland an und dann wurde es schlimmer. Mittlerweile ist er auch beim Auto fahren und das einzige was hilft ist trinken, das beendet dann meist dieses würgende Gefühl. Ich habe Angst vor jeden Termin beim Arzt weil jedes Mal dieser Würgereiz so heftig ist, dass ich nur noch mit Wasserflasche rumlaufe. Wenn ich nicht gestresst bin ist übrigens nie was, nur bei unbekannten oder stressigen Situationen tritt das auf. Übergeben musste ich mich allerdings noch nie, das ist ja das Koriose. Bloß diese Angst vor dem Würgereiz sorgt dafür dass ich aktuell alles meide was ausserhalb des Hauses passiert. Was könnte der Auslöser dazu sein? Noch dazu mein Mund ist dabei auch immer häufig trocken und es ist immer so ein Fremdkörpergefühl im Hals so bissl wie Schleim oder sowas im Rachen. Und manchmal wenn das extrem wird hilft selbst das Trinken nicht. Ganz selten wenn ich weiß dass ich irgendwo hin muss tritt es auch zuhause auf, beim reden, beim laufen oder im Sitzen. Wenn ich im Bett liege geht es meistens weg. Was sind Tipps wie ich das ganze bessern kann? Der Psychiater hat mir Mirtazapin verschrieben vor ein paar Wochen jedoch darf man damit nicht Auto fahren und da ich auf dem Dorf lebe ist das sehr ungünstig.Ich hab mal eine 7,5mg genommen aber die hat am nächsten Tag mich so weggeknallt, dass ich so unkonzentriert war.

28.07.2025 17:19 • 30.07.2025 #1


18 Antworten ↓


Zitat von skuddenbock:
Der Psychiater hat mir Mirtazapin verschrieben vor ein paar Wochen jedoch darf man damit nicht Auto fahren und da ich auf dem Dorf lebe ist das sehr ungünstig.Ich hab mal eine 7,5mg genommen aber die hat am nächsten Tag mich so weggeknallt, dass ich so unkonzentriert war.

Natürlich darf man damit Autofahren. Es ist nur am Anfang so, dass man am nächsten Tsg noch benebelt ist. Wenn der Körper sich an drn Wirkstoff gewöhnt hat, kann man alles ganz normal machen. Das dauert in der Regel 1-2 Wochen. Vielleicht fängst du besser mit der Hälfte oder noch weniger an, wenn die 7,5mg dich zu sehr ausknocken und steigerst die Dosis nach ein paar Tagen.

A


Würgereiz bei stressigen oder ungewohnten Situationen

x 3


@Schlaflose Fühlt sich das dann wirklich so richtig normal an oder kann es auch mal sein dass man nach der Langzeitnutzung Symptome bemerkt. Ich hatte gestern dazu nämlich mal gegoogelt und Mirtazapin soll laut offiziellen Quellen wohl nicht so gut sein fürs Auto fahren. Oder ist das sehr individuell? Ich hab halt auch bissl schiss davon psychologisch abhängig zu werden und nach dem Absetzen übelste Symptome zu haben. War immer ein Freund davon meine Probleme ohne solche Tabletten anzugehen. Aber ich werde mal deinen Rat annehmen und es einfach mal ausprobieren, absetzen kann man es immer noch.

Über den Würgereiz bei Stress gibt es hier schon einige Themen. Ich hatte auch lange damit zu tun. Jetzt ist es durch Medikamente so gut wie verschwunden.

@skuddenbock Ohja diesen Würgereiz kenne ich zu gut. Sogar so, dass ich auch schon oft erbrechen musste dann.
Meist ist es morgens nach dem aufstehen, da ist es am schlimmsten.
Aber mit Opipramol ist es seitdem verschwunden, seit 6 Monaten jetzt kein Würgereiz oder Übelkeit mehr, selbst wenn ich viel Stress habe.

Zitat von skuddenbock:
@Schlaflose Fühlt sich das dann wirklich so richtig normal an oder kann es auch mal sein dass man nach der Langzeitnutzung Symptome bemerkt. Ich hatte gestern dazu nämlich mal gegoogelt und Mirtazapin soll laut offiziellen Quellen wohl nicht so gut sein fürs Auto fahren. Oder ist das sehr individuell? Ich hab halt ...

Ich habe mal 2 Wochen lang Mirtazapin ausprobiert wegen Schlafstörungen, habe aber gar nichts gemerkt. Allerdings hatte ich da schon über 10 Jahre andere sedierende ADs genommen, so dass ich das schon gewohnt war. Ich weiß von vielen Usern hier im Forum, die schon lange Mirtazapin nehmen und Auto fahren und auch sonst alles normal machen können. Im Einzelfall kann es aber natürlich so sein, dass die Nebenwirkungen anhalten.

Ich selber habe ganz am Anfang meiner Erkrankung als meine Diagnosen noch nicht gestanden sind das Mirtazapin verschrieben bekommen und habe dann schlussendlich einige Monate lang 30mg davon genommen

Ich habe davon absolut nichts gespürt von Anfang an nicht
Also weder Müdigkeit noch sonst was und konnte ganz normal weiter machen wie bisher

@skuddenbock

Was du beschreibst, ist absolut real – dieser Würgereiz, das Fremdkörpergefühl im Hals, der trockene Mund. Das ist nichts, was du dir nur „einbildest“. Dein Körper zeigt sehr deutlich, dass er im Stressmodus hängt. Du schreibst ja selbst: zuhause, wenn du entspannt bist, ist nichts. Sobald du in Situationen kommst, die dir Druck machen – Arzttermin, Autofahren, Kaufland –, geht’s los. Das ist ein ziemlich klares Zeichen, dass dein Nervensystem gerade übersteuert.

Dein Gehirn schaltet in Alarm, dein Körper reagiert mit allen typischen Stresssymptomen: Muskulatur zieht sich zusammen, Schlucken wird schwerer, Speichelproduktion fährt runter, Hals fühlt sich eng an – und zack, da ist der Würgereiz. Das macht ihn aber nicht gefährlicher, nur unangenehm.

Und glaub mir, ich kenn das zu gut. Bei mir zieht sich in Stresssituationen sofort der Hals zusammen, bis hin zu Würgereiz. Das kam am Anfang auch immer völlig aus dem Nichts, genau wie du es beschreibst. Ich hab’s lange nicht gecheckt und versucht, es mit allen möglichen Tricks zu „wegzukriegen“ – Wasser, Kaugummi, Wärmekissen. Das Problem: alles, was kurzfristig half, hat langfristig nur bestätigt, dass es „gefährlich“ wäre ohne. Erst als ich aufgehört hab, dem Körper ständig dieses Sicherheitsnetz zu geben und gelernt hab, die Panik wirklich auszuhalten, wurde es besser.

Und das mit „Übergeben musste ich mich noch nie“ ist ein ziemlich wichtiger Punkt. Dein Kopf malt dir Horrorszenarien, die in drei Jahren nicht einmal eingetreten sind. Das zeigt, dass dein Körper zwar Alarm macht, aber die Katastrophe ausbleibt. Genau so ists bei mir auch.

Also wenn das bei mir wieder vermehrt auf tritt versuche ich zu schauen, wo in letzter Zeit mein System im Stress hängt. Muss nicht die aktuelle Situation sein, ich merke das mittlerweile auch dass ich das habe, wenns mir zuviel wird.

Das Gute daran: genau das heißt auch, dass du durch Konfrontation und Übung wieder lernen kannst, den Würgereiz in den Griff zu kriegen. Medikamente wie Mirtazapin oder opipramol können unterstützen, aber ich habe mich dagegen entschieden, weil es für mich in meinen Augen nur Symptom überdecken ist und nicht bearbeiten.
Und ich nicht möchte dass ich ab sofort dauernd Tabletten nehmen muss damit das weg bleibt weil mein Körper nicht gelernt hat anders damit umzugehen.

Aber: ich habe auch keine Emetophobie.
Mich stört und nervt es, gerade wenn ich mich unterhalte und das geht los weil das gegenüber sich immer maximal erschreckt aber mehr auch nicht. Deine Belastungslage ist eine andere, daher denk bitte nicht dass es allgemein falsch wäre, mit Medikamenten zu arbeiten, nur weil die Tante aussm forum das auch so gemacht hat

Hallo skuddenbock,

Zitat von skuddenbock:
Ich leide seit 3 Jahren unter der Angst vorm Erbrechen und ausgeprägten Zwangsgedanken.

in den Jahren davor hattest Du keinerlei Probleme mit Ängsten und Zwangsgedanken?

Zitat von skuddenbock:
Kurz vorab ich war bereits schon vor einen Jahr bei einer ambulanten Therapie genauergesagt habe ich eine kognitive Verhaltenstherapie gemacht. Diese war aber auch nicht wirklich erfolgreich (lag aber auch viel an mir, weil ich oft zu faul war was zu ändern).

Mal ehrlich. Ist das Dein Ernst, dass Du zu bequem bist, wichtige Sachen, die Dir
Nachteile bringen zu verändern?

Zitat von skuddenbock:
Wenn ich nicht gestresst bin ist übrigens nie was, nur bei unbekannten oder stressigen Situationen tritt das auf. Übergeben musste ich mich allerdings noch nie, das ist ja das Koriose.

Kurios ist das meiner Meinung nach nicht. So weit ich weiß, haben fast alle, die ebenfalls diese Angst
vor dem Erbrechen haben, sich noch nie übergeben.
Somit kann es auch bei Dir nur die Angst davor sein.

Zitat von skuddenbock:
Was könnte der Auslöser dazu sein?

Beschreibst Du es nicht, was der Auslöser sein kann? Du schreibst doch.

Wenn ich nicht gestresst bin ist übrigens nie was, nur bei unbekannten oder stressigen Situationen
tritt das auf.

Somit scheint es wohl so zu sein, dass Du in letzter Zeit, schneller als früher, Nervosität und
Stress als außerordentlich belastend empfindest.

Zitat von skuddenbock:
Bloß diese Angst vor dem Würgereiz sorgt dafür dass ich aktuell alles meide was ausserhalb des Hauses passiert.

Kannst Du Dich kaum noch entspannen? Fühlst Du Dich überlastet? Überfordert?
Kannst Du noch einigermaßen lang und entspannt schlafen?

Viele Grüße

Bernhard

@Hotin Die Angstörung und die Zwangsgedanken habe ich seit 3 Jahren . Davor war ich zwar auch ab und zu mal stressanfällig aber nicht so dass eine Störung wurde. Also die richtige Angststörung kam bei mir in ner Zeit wo ich Abi, Fahrschule und Gym unter einen Hut bringen wollte.
Wegen dem Thema ändern: Ich hab schon natürlich versucht mich zu ändern gewisse Routinen aufzubauen aber bin dann doch meistens wieder gescheitert und stand bei null. Ich mach mir da glaube meist Zuviel Druck, möchte möglichst schnell Ergebnisse erzielen und scheiter dann mit den positiven Gewohnheiten nach wenigen Tagen .
Und wegen diesem Thema mit Entspannung: durch dieses Vermeidungsverhalten bin ich halt meist zuhause und am grübeln und erhalte somit den Bezug zu diesen Symptomen aufrecht.Schlafen tue ich im Schnitt 7h aber der ist nicht wirklich erholsam obwohl ich durchschlafe wache ich gestresst auf.

Zitat von skuddenbock:
jedoch darf man damit nicht Auto fahren

Das ist nicht richtig. Du darfst nicht direkt nach der Einnahme fahren. Wenn Du es abends nimmst, darfst Du tagsüber ganz normal Auto fahren - es sei denn, Du fühlst Dich noch benebelt. Das dürfte allerdings nur in den ersten Tagen der Fall sein, wenn überhaupt.

@Kruemel_68 Ich hab in deinen Profil gelesen, dass du ne ähnliche Störung wie ich hast, sind die Beschwerden bei dir durch das Mirtazapin weniger geworden und wann? Kannst du mir mal von deinen Erfahrungsberichten erzählen?

Zitat von skuddenbock:
@Kruemel_68 Ich hab in deinen Profil gelesen, dass du ne ähnliche Störung wie ich hast, sind die Beschwerden bei dir durch das Mirtazapin weniger geworden und wann? Kannst du mir mal von deinen Erfahrungsberichten erzählen?

Mir hat das Mirtazapin leider überhaupt nicht geholfen. Es hatte nicht mal die berühmte schlafanstoßende und sedierende Wirkung. Ich hätte die Nächte durchtanzen können - nicht aus Freude, sondern vor lauter Bewegungsdrang.

Das einzige, was zuverlässig zugeschlagen hat, war die Nebenwirkung Gewichtszunahme - 10 kg in 8 Wochen. Mir passte außer meine Schuhe nichts mehr, nicht mehr mein Ehering. Und diese 10 kg konnte ich auch nie wieder abnehmen, auch nicht nachdem ich abgesetzt hatte - weil ich zeitgleich in die Wechseljahre kam. Ansonsten hatte ich nur sehr subtile und seltsame Nebenwirkungen, z.B. dass örtliche Betäubungen beim Zahnarzt und Chirurgen nicht richtig wirkten und ich eine irre Speichelbildung hatte, obwohl eigentlich Mundtrockenheit eine häufige Nebenwirkung ist. Ich nehme daher an, dass es bei mir paradox gewirkt hat.

Ich musste es dann aber trotzdem lange nehmen, da ich starke Absetzerscheinungen hatte und fast zwei Jahre gfebraucht hab, bis ich es ausgeschlichen hatte.

Escitalopram hat bei mir überhaupt nicht funktioniert, das hatte ich vor dem Mirtazapin probiert. Und als ich dann endlich AD-frei war, habe ich mir geschworen, das Zeug nie mehr anzurühren. Ich bin seitdem ohne Medis unterwegs und setze voll auf Therapie. Ich mache eine Körperpsychotherapie und komme damit Stück für Stück aus dem Schlamassel raus.

@Kruemel_68 Ich verstehe also ist bei dir auch eher der Ansatz ohne Medis die wirksamste methode? Was weißt du von anderen Nutzern die Mirtazapin nehmen ist bei denen das ähnlich?

Zitat von skuddenbock:
Also die richtige Angststörung kam bei mir in ner Zeit wo ich Abi, Fahrschule und Gym unter einen Hut bringen wollte.

Das kann ich mit gut vorstellen. Häufig beginnen Angststörungen genau dann, wenn einem mal alles
so richtig zuviel wird.
Leider tritt manchmal der frühere Zustand nicht automatisch wieder ein, wenn man wieder mehr Ruhe hat.

Zitat von skuddenbock:
Wegen dem Thema ändern: Ich hab schon natürlich versucht mich zu ändern gewisse Routinen aufzubauen aber bin dann doch meistens wieder gescheitert und stand bei null.

Warum willst Du Dich verändern?
Und was genau soll es helfen gewisse Routinen aufzubauen? Welche Routinen meinst Du?

Zitat von skuddenbock:
aber bin dann doch meistens wieder gescheitert und stand bei null.

Wieder bei Null steht man doch fast nie, wenn man etwas versucht hat.
Dann weißt Du doch schon mal, was Du alles nicht machen solltest, also, was schon mal nicht funktioniert.

@Hotin Das Ding ist früher war es halt immer so ne Disziplinsache. Man nimmt sich vor Sport zu machen geht ein zwei mal joggen dann kam die psychische Übelkeit und man bricht es ab. Genauso wie Meditation, habe ich mal zwei Monate durchgezogen dann bin ich für nen paar Tage verreist mit der Schulklasse und direkt war man aus dem Flow raus . Die negativen Gewohnheiten wie am Handy sitzen, Fernseh gucken etc. Haben sich aber immer gehalten . Und das wurde die letzten Monate immer schlimmer . Jetzt ist es mittlerweile so schlimm , dass immer wenn ich außen Haus rausgehe und irgendwas Neues mache direkt der Würgereiz auf kommt . Ich hab im Leben immer schon mit der psychischen Übelkeit mich konfrontiert es war auch immer irgendwie machbar aber der Würgereiz ist nochmal nen ganze andere Schiene für jemanden der Angst vorm Erbrechen hat . Ich bin auch aktuell in so ner Phase wo ich Angst habe dass ich durch die Angst wortwörtlich draufgehe, weil man immer weniger machen kann . Deswegen denke ich auch nach Antidepressiva zu nehmen obwohl das eigentlich stets abgelehnt habe. Ich weiß aktuell dass ich mich ändern muss aber ich bin mit der ganzen Situation mies überfordert, weil es nur noch Rückschläge gab.

Zitat von skuddenbock:
@Kruemel_68 Ich verstehe also ist bei dir auch eher der Ansatz ohne Medis die wirksamste methode? Was weißt du von anderen Nutzern die Mirtazapin ...

Ja genau, mein Weg ist Therapie. Das hilft bei mir am besten.

Es gibt hier unterschiedlichste Erfahrungen mit Mirtazapin, da ist alles dabei. Es ist grundsätzlich so mit ADs, dass man Wirkung und Nebenwirkungen nicht verallgemeinern kann. Was dem einen hilft funktioniert beim anderen gar nicht. Man muss es ausprobieren.
Mitglied werden - kostenlos & anonym

@Kruemel_68 Ich werde es einfach mal ausprobieren, vielleicht bringt es mir ja was.

Zitat von skuddenbock:
Das Ding ist früher war es halt immer so ne Disziplinsache. Man nimmt sich vor Sport zu machen geht ein zwei mal joggen dann kam die psychische Übelkeit und man bricht es ab. Genauso wie Meditation, habe ich mal zwei Monate durchgezogen dann bin ich für nen paar Tage verreist mit der Schulklasse und direkt war man aus dem Flow raus

So etwas kannte ich früher auch von mir. Aber ist das wirklich schlimm? Solche Dinge müssen sich ja
nicht sofort auf Deine Ängste auswirken.

Zitat von skuddenbock:
Die negativen Gewohnheiten wie am Handy sitzen, Fernseh gucken etc. Haben sich aber immer gehalten .

Verständlich. Weil es so schön einfach ist. Da braucht man nichts zu machen.

Zitat von skuddenbock:
Jetzt ist es mittlerweile so schlimm , dass immer wenn ich außen Haus rausgehe und irgendwas Neues mache direkt der Würgereiz auf kommt .

Ich kenne so etwas. Bitte überlege mal, was da abläuft. Im Grunde ist das eher harmlos.

Dein Gehirn meldet Dir Angst (Würgereiz), wenn Du aus dem Haus gehen willst.
Oder es meldet Dir auch Angst, wenn Du etwas Neues, also etwas Unbekanntes machen willst.

Dein Gehirn meldet Dir also. Jetzt könnte es gefährlich werden.
Bitte schau Dir das zuhause erst einmal in Gedanken ganz, ganz langsam an. Sekunde für Sekunde.

Du bist noch in der Wohnung. Deine Angst ist noch erträglich.
Du öffnest die Tür. Was macht nun Dein Angstgefühl? Meldet sich Dein Angstgefühl schon?
Dann machst Du einen Schritt nach draußen. Meldet sich Dein Angstgefühl nun schon?
Du machst noch zwei Schritte nach draußen. Meldet sich Dein Angstgefühl jetzt?
Falls ja. Warum meldet sich Dein Angstgefühl gerade? Welche Gefahr glaubt Dein Gehirn
zu erkennen?

Du stehst jetzt vor einer Entscheidung.
In Deinem Gehirn gibt es zwei Bereiche, die etwas entscheiden können.
Welchem Bereich glaubst Du nun?
Glaubst Du in dieser Sache Deinem Gefühl?
Oder überstimmst Du Dein Gefühl, weil Du weißt, mich bedroht gerade keine echte Gefahr?

Wenn ich Dich richtig verstehe, glaubst Du gerade mehr Deinem Gefühl.
Warum?
Du stehst nun 5 Meter vor der Tür. Dein Gefühl sagt Dir. Achtung es droht Gefahr.
Dann frage Dein Gefühl mal, welche Gefahr es gerade erkennt.
Ich sage Dir. Du wirst von Deinem Gefühl keine sinnvolle Antwort bekommen.

Also hast Du nun 3 Möglichkeiten.

1. Du gehst weiter. Denn Du willst ja spazieren gehen. Du entscheidest also. Ich werde selbst
auf mich aufpassen.

2. Du bleibst stehen. Das ergibt wenig Sinn, denn Dein Gefühl wird seine Meinung kaum, ändern.
Jedoch, ohne Entscheidung macht Leben keine Sinn. Wer nichts entscheidet wird handlungsunfähig.

3. Oder Du gehst wieder zurück. Du entscheidest, Dein Gefühl bekommt seinen Willen. Die Angst
lässt nach. Du lebst also ab jetzt nur noch danach, was Dir Deine Gefühle melden.
Ab sofort hast Du kaum noch etwas zu sagen, wenn es darum geht.
Was will ich machen. Und was darf ich mache
n.


Zitat von skuddenbock:
Ich bin auch aktuell in so ner Phase wo ich Angst habe dass ich durch die Angst wortwörtlich draufgehe, weil man immer weniger machen kann .

Dein Gehirn ist gerade dabei Dich zu entmachten.

Kannst Du das nachvollziehen, was von nun an in Deinem Gehirn abläuft?

Zitat von skuddenbock:
Ich weiß aktuell dass ich mich ändern muss aber ich bin mit der ganzen Situation mies überfordert, weil es nur noch Rückschläge gab.

Warum musst Du Dich ändern? Mit Dir ist doch alles ok.

A


x 4





Youtube Video

Dr. Christina Wiesemann
App im Playstore