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Hallo ihr Lieben,

Ich bin neu hier und habe schon viel in diesem Forum herumgestöbert und viele tolle Tipps gefunden auf dem Weg der Angstbewältigung .

Ich bin 20 und kämpfe seit etwa einem Jahr mit meiner Agoraphobie und habe bisher meine Therapie nur selbst in die Hand genommen, da ich Angst habe zu einem Therapeuten zu gehen (und überhaupt dort anzukommen).
Also konfrontiere ich mich jeden Tag mit der Angst meine Wohnung zu verlassen und bin auch die meiste Zeit auf mich alleine gestellt. Jetzt zu meiner Frage: Wann ist für euch ein Erfolg wirklich ein Erfolg? Ich kann meine Situation nicht wirklich annehmen und bin nicht stolz auf mich wenn ich es beim 3. mal geschafft habe kurz in einen Supermarkt zu gehen. Ich wäre es ja gerne, bin aber sehr selbstkritisch.
Geht oder ging es euch genau so? - Ich bin sehr dankbar über eure Ratschläge und Erfahrungen!

Ganz liebe Grüße,
emmie 3

06.08.2014 18:07 • 07.08.2014 #1


13 Antworten ↓


F
Hallo emmie,

ich habe mich auch immer mit der Angst konfrontiert, rauszugehen und das gelingt mir heute auch ganz gut. Du kannst wirklich erstmal stolz darauf sein, auch wenn du es erst beim dritten Anlauf geschafft hast, in den Supermarkt zu gehen. Mancher gibt schon nach dem ersten Mal auf. Aber so hast du es dreimal versucht und es hatte geklappt, super. Weiter so, kann ich da nur sagen. Dann schaffst du es bestimmt auch zum Therapeuten.

Als ich mich beispielsweise in einer Gruppe anmelden wollte, hatte ich auch drei Anläufe genommen und beim dritten Mal hatte es dann geklappt. War sehr stolz auf mich und nun bin ich schon fast 6 Jahre dabei.

Wünsche dir weiterhin viel Erfolg!

06.08.2014 19:25 • #2


A


Wie geht ihr mit Erfolg um?

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Hallo Finja,

Vielen Dank für deine lieben Worte. Es ist etwas ganz anderes das von jemandem zu hören der weiß, wie schwer die Überwindung ist. Manchmal komme ich mir vor als wäre ich die Einzige die mehrere Anläufe braucht und dass es nie einfacher wird.
Ich wünsche dir auch alles Gute für die Zukunft =)

06.08.2014 20:33 • #3


F
Ach, da bist du wirklich nicht die Einzigste und danke, dass wünsche ich dir auch.

06.08.2014 20:41 • #4


K
Ja Emmie, Finja hat total Recht. Viele hätten nach dem erstem Versuch aufgegeben und sich voller Selbstmitleid auf die Couch gelegt. Du hast aber gekämpft - und gewonnen ! Mit dieser Grundeinstellung wirst Du noch viel erreichen.

Mach weiter so !

06.08.2014 21:08 • #5


E
Guten morgen , also ich bin auch so das ich dann nicht wirklich stolz auf mich bin wenn ich s mal schaffe ohne Angst in die Stadt zu gehen oder so.. Wenn ich bedenke wie ich früher gelebt habe , überall hin konnte , Fernreisen gemacht habe , mit dem Auto nach Italien Gefahren und und und .. Und jetzt krieg ich manchmal die Krise wenn ich zum Rewe um die Ecke muss .. Das kotzt mich schon ganz schön an .. Aber tja so ist es halt jetzt .. Ich arbeite aber auch hart an mir

07.08.2014 08:41 • #6


K
Edie, wenn man grübelt, wie es früher war, das bringt nichts. Damit zermürbst Du Dich nur.

Wenn Du beim Rewe warst ist das in der Gegenwart schon ein Erfolg !

07.08.2014 08:47 • #7


F
Genau Edie, Kater Carlo sieht das richtig.

07.08.2014 08:59 • #8


E
@Kater Carlo

Dankeschön für die Aufmunterung.
Bei dem Grübeln stimme ich dir voll und ganz zu. Man macht sich wirklich nur selber fertig und stellt sich als Versager hin, weil man eben früher alles besser meistern konnte. Dabei braucht man ja viel Kraft um sich jeden Tag der Angst zu stellen. Wie du schon meintest in der Gegenwart ein voller Erfolg.

@Edie
Ich ertappe mich auch viel zu oft dabei, dass ich meine momentane Situation mit der Vergangenheit vergleiche. Früher bin ich sorglos in Aufzüge gestiegen und in Flugzeuge... Heute ist alleine die Vorstellung schon Horror...
Gerade weil es so schwer ist kannst du sehr stolz auf dich sein =)

Ich versuche jetzt auch meinen Blickwinkel ein wenig zu ändern. Ich habe mir oft gesagt:wieso soll ich mich darüber freuen?...es ist doch normal das man es schafft! aber das stimmt nicht... Das normale Maß sagt über den Einzelnen überhaupt nichts aus. Es ist viel mehr eine eigene Entscheidung. Für mich ist es unglabublich schwer und auch wenn ich mit nur einer Paprika fluchtartig das Geschäft verlasse, war es ein wichtiger Schritt und ein Erfolg.

07.08.2014 13:18 • #9


K
Wichtig ist, dass man lernt die Bedeutung der kleinen Erfolge richtig einzuschätzen.

Nicht die Maßstäbe der Normalos anlegen, das bringt einen nicht weiter.

07.08.2014 13:26 • #10


Fee*72
Huhu Emmie..
ich kann mich nur allen anschliessen..ich denke auch viel an vergangenheit ,was da alles ging u was jetzt nich,aber das is nich hilfreich..
ich schreibe ein Erfolgstagebuch..notiere mir alles was ich mache u wie es war..wenn dann mal Angst da is oder schlechte Gedanken schaue ich drauf und freue mich über die Erfolge..

07.08.2014 14:13 • #11


E
Hallo Fee,
Das Erfolgstagebuch ist eine tolle Idee. Ich schreibe auch ein Angst-Tagebuch in dem ich sämtliche Situationen schildere und dann im Verlauf am Rand von 1-10 bewerte, wie die Angst in mir aufsteigt und wie schlimm die Symptome waren, aber eben auch mit welchen Mitteln ich dann geschafft habe mich selbst zu beruhigen.
Jetzt erweitere ich das Ganze um ein kleines Erfolgsheftchen (Dankeschön ) in dem ich nicht mein schlimmster Kritiker bin sondern stolz auf mich sein kann.

07.08.2014 14:28 • #12


Fee*72
Huhu Emmie..das hab ich auch mal gemacht..welche gedanken man dabei hat etc..da war ich nur noch am schreiben..habs aufgehört erstmal.
ich mache mir auch ein zettel wo ich positives aufschreibe..hab einen in meiner Jackentasche und gucke bei Gelegenheit drauf..schön das du es ausprobieren magst

07.08.2014 14:34 • #13


K
Ist eine gute Idee mit dem Erfolgsbuch, Emmie. Leg dir so etwas an - das baut auf !

07.08.2014 15:25 • #14


A


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