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M
Hallo,

ich bin 43 Jahre und leide nun schon ca 15 Jahre an einer Angststörung. Nach der Geburt meines Sohnes vor ca 10 Jahren wurde es zwar stetig besser. Konnte vorher zb nicht mehr alleine rausgehen ohne Beklemmungen und schlimmstenfalls Panikattacken zu bekommen. Irgendwann war es sogar so gut, dass mir im Grunde nur das Autofahren schwer fiel und ich Gott sei Dank mit meinem Sohn viele Dinge tun konnte. Leider wurde meine Problematik vor ein paar Monaten wieder schlimmer und mittlerweile kann ich leider wieder nicht ohne Beklemmungen und Angstgefühle rausgehen. Mein Sohn möchte aber natürlich zb mit mir angeln gehen, Fussball spielen und all die Sachen, die man ja normalerweise so tut und ich bis vor ein paar Monaten auch mit ihm getan habe. Bisher habe ich ihm nur erklärt, dass ich ein mentales Problem habe und brauchte die Sache eigentlich nicht groß offenlegen. Aber ich fühle mich dabei schlecht. Würde ihm am liebsten die ganze Wahrheit erzählen. Nur... Wie erkläre ich es ihm am besten? Er ist ja noch ein Kind, aber ich kann ihm doch nicht ständig so halbwegs irgendwas vorspielen und mir irgendwelche Gründe ausdenken, wieso wir zb jetzt nicht angeln gehen können, da ich fiese Beklemmungen bekommen würde momentan... Über hilfreiche Antworten würde ich mich sehr freuen! LG Mandro

17.08.2015 14:02 • 17.08.2015 #1


12 Antworten ↓


Vergissmeinicht
Hey Mandro,

ein liebes Willkommen hier im Forum.

Ich würde nichts erklären. Was willst du erklären, was du selber nicht verstehst. Auch wenn es schwerfällt unternimm die Dinge mit ihm. Kannst ja erstmal eines angehen.

Drück Dir die Daumen.

17.08.2015 15:26 • #2


A


Wie erkläre ich es meinem Sohn?

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Icefalki
Hallo Mandro, herzlich willkommen hier.

Ich schließe mich der Meinung von Vergissmeinnicht an. Wie soll das 1. ein Kind verstehen und 2. ich habe meine Kinder nie damit konfrontiert. Das war für mich ein geht gar nicht.

Hatte das gleiche Problem, also PAs und bin trotzdem zum Kindergarten gegangen, obwohl der Himmel über mich eingestürzt ist. Und habe gearbeitet. Es geht, obwohl ich die unmöglichsten Techniken, Ausreden, Vermeidungen usw. angewandt habe.

Kinder machen sich Sorgen, lieber wäre ich gestorben, als das zuzulassen.

Da du doch weißt, dass man dabei nicht stirbt, tu es erst recht. Wenn angeln nicht drin ist, dann spiel Fußball und zwar jeden Tag. Oder etwas, das eben für dich in Ordnung ist.


Und das angeln, mein Gott, dann ist die Angel eben kaputt, oder sonst was.

Und geh wieder in Therapie.

17.08.2015 16:00 • #3


M
Danke für die Antworten. Allerdings sehe ich das doch etwas anders. Kinder bekommen auch so mit, dass irgendetwas nicht stimmt. Und ich habe das Gefühl, dass ein ehrliches Gespräch, das relativ sachlich und kindgerecht geführt wird, vielleicht ganz gut ist. Und wenn gewisse Dinge einfach nicht drin sind, die er unbedingt möchte, möchte ich meinen Sohn eigentlich nicht die ganze Zeit vollspinnen. Er hat es eh schon gemerkt, dass etwas nicht ganz so in Ordnung ist. Aber ich bewundere natürlich euren Weg, trotz dieses fetten Handicaps die Dinge so durchgezogen zu haben. Auch wenn ich mir es sehr schwer vorstellen kann, dsss das möglich ist.

17.08.2015 16:13 • #4


M
Sags ihm einfach mal. Dumm ist er nicht, Angst hatte er auch sicherlich schon mal. Und du bist sein Papa. Was soll denn schief gehen? Angeln ging bei mir immer. Hol nen Karpfen raus für deinen Sohn.

17.08.2015 16:16 • #5


Vergissmeinicht
Hey Mandro,

ich bleibe dabei. Wie soll ein Kind was verstehen was wir selber nicht verstehen?! Du kannst mit einem 10 jährlichen Kind kein sachliches Gespräch in puncto Angst führen.

Meine Tochter hat sicher auch mitbekommen, das mit mir was nicht stimmte; einen Angstanfall o.ä. nie und wir haben nicht darüber gesprochen.

Ich würde mir therpeutische Unterstützung holen und die Dinge angehen, die für Dich und Deinem Sohn wichtig sind.

17.08.2015 16:25 • #6


F
ich denke, einem 10 jährigen kannst es vieleicht schon irgendwie verständlich machen. halt nicht so reinpressen. kurtz mal ansatzweise erklären aber nicht drauf rumreiten. hab aber selber keine ahnung von kindererziehung. lg

17.08.2015 16:30 • #7


Icefalki
Hallo Mandro, meine beiden Söhne sind jetzt erwachsen. Beide haben ihr Leben soweit im Griff. Haben Sie etwas bemerkt, kann gut sein. Ich habe, als sie älter waren, dieses Thema mit Ihnen besprochen. Es war ein gutes Gespräch, es ging aber mehr in Hinsicht auf Probleme, die einem im Leben so erwarten können.

Wenn es dir dabei besser geht, deinem Kind deinen Zustand erklären zu wollen, dann tu es. Aber tu es nicht, weil du damit besser vermeiden kannst.

17.08.2015 16:33 • #8


M
Danke nochmals für die Antworten!

Nein,ich möchte nichts vermeiden und wie ich oben auch schon angeführt habe, habe ich mich ja schon einmal, ja sogar 2x wieder rausgekämpft bzw. durch Umstände in meinem Leben. Ich möchte ihn einfach nur nicht belügen, wenn er merkt wie apathisch ich manchmal bin, wenn mich zb Beklemmungen ergreifen und ich kaum noch was hinbekomme und auf ihn dann sicherlich reichlich verstört wirke. Da wohl jeder irgendwie anders drauf ist bezüglich dieser Angststörung, kann man das vielleicht tatsächlich gar nicht pauschalisieren. Wie soll man es eigentlich umgehen können den Kindern nichts zu erklären diesbezüglich, wenn sie das mitbekommen? Soll ich ihm erzählen, wenn ich hyperventilierent am Pfosten stehe bei einem lässigen Kick, dass ich keine Kondition habe oder ähnliches? Da sehe ich dann anders aus und das kennt er dann. Aber wenn einem die blöde Panik ins Gesicht geschrieben ist, dann denke ich merkt sogar ein 10 jähriges, nein sogar ein 5 jähriges Kind, dass etwas nicht in Ordnung ist mit Mama oder Papa. Gott sei Dank habe ich relativ viel Humor und wir begegnen der Sache auch so weit es geht humorvoll, auch wenn ich in den Stunden alleine natürlich fertig bin wenn mich so eine monatelange fette Phase erfässt. Aber ich habe meinem Sohn auch noch nicht alles erzählt. die richtig fetten Sachen. Wie es wirklich in mir auschaut zb. Das werde ich wohl auch nie tun. Aber was spricht dagegen, wenn ein Kind etwas vom Leben erfährt. Zumal ich es ihm ja relativ schonend erklären kann. Es läuft halt nicht immeralles glatt. Ob nun finantielle Nöte, gesundheitliche Probleme. je mehr ich darüber hier schreibe, desto klarer wird mir eigentlich, dass es evtl. zwingend notwendig ist seinen Kindern reinen Wein einzuschenken. Ok, die Metapher passt jetzt bei Kindern nicht so gut. Aberein vertrauensvolles Verhältnis ist für mich der beste Weg zum entspannten Miteinander, ohne irgendwas dadurch vermeiden zu können. Ich möchte natürlich bald wieder alles rocken können mit meinem Sohn. Und ja, ich bin schon recht lange in Behandlung bei einem Psychotherapeuten. Das hat mich dann leider auch nicht vor dieser akuten Phase bewahrt.

17.08.2015 17:35 • #9


Icefalki
Mandro, ist doch gut, dass du jetzt innerlich zu einem Ergebnis gekommen bist. So ist es ja auch richtig. Mir hat man es nicht angesehen, aber wenn du das so schreibst, dann brauchst du wirklich eine Erklärung, wenn du am zaunpfosten hängst.


Ich hoffe, dass du da bald wieder raus kommen kannst, und deinen Humor dabei nicht verlierst.

17.08.2015 18:02 • #10


F
Hallo Mandro,

da ich auch Kinder habe bin ich der Ansicht, dass man mit ihnen offen reden sollte. (Man muss ja nicht ins Detail gehen). Also meine Kinder haben schon mitgekriegt, dass ich mit Ängsten zu kämpfen hatte, aber ich habe ihnen auch erklärt, dass ich trotz der Angst einiges hinbekommen habe.

Liebe Grüße

17.08.2015 18:42 • #11


Black-Sheep
Dieses Thema trifft bei mir einen Nerv....ich habe eine Weile überlegt ob ich dir überhaupt antworte....also sei nicht sauer wenn es hart wird, und dich verletzt, ich schildere nur eigene Erfahrungen und meine persönliche Meinung....

Mein Vater, R.I.P.....hat mich mit 5 Jahren aufgeklärt, was Ängste sind, wo sie herkommen, und wofür sie gut sind....ich hätte das nicht gebraucht, und hab ihn immer dafür verachtet das ihm seine Krankheit wichtiger war als ich, wichtiger als seine Familie, wichtiger als alles andere.

Heute 45 Jahre später, und nach 8 Jahren Problemen mit Ängsten, ist es nicht etwa so das ich jetzt Verständnis für ihn und seine damalige Situation hätte, ganz im Gegenteil, ich sehe ihn immer noch als extrem egoistisch an, seine Krankheit war wichtiger als die Liebe zu seinem Kind.

Ich bin nun selbst Vater einer 4 jährigen Tochter, und sie weiß nichts von meinen Problemen, ich habe immer ein Lächeln für sie, und auch Zeit mit ihr zu spielen, und raus zu gehen, ich saß schon mit ihr auf dem Boden, habe mit ihr und Baby Born Morgenkreis gespielt, mitten in einer Panikattacke....natürlich ist das nicht leicht. aber es geht.

Und nun komm nicht wieder mit Bewunderung und Willensstärke um die Ecke, damit machst du es dir nur leicht und redest dich raus......mein Vater hat mir diesen Mist vorgelebt, das hat dazu geführt das ich einen harten Weg gehen musste, aber bei mir ist Schluss damit, meine Tochter wird das nie erfahren, sie wird erwachsen werden ohne Ängste, sie wird einen Vater haben der immer und in jeder Situation für sie da ist......und weißt du auch warum....

Weil sie mir wichtiger ist als ich es mir bin, weil ich sie mehr liebe als ich mich liebe.....

Wie ist das bei dir?

Du hast es in der Hand, du entscheidest ob dein Sohn das selbe durchmachen muss wie du.....also entscheide klug, du kannst die Angst töten, oder an deinen Sohn übergeben......

Sollte es irgendwen interessieren......ich habe meinen Vater geliebt

17.08.2015 19:57 • x 1 #12


Vergissmeinicht
Hallo Mandro,

bei mir war es so wie bei Icefalki. Sie hat es mir nie angesehen, angemerkt. Wenn wir was unternahmen/unternehmen mussten war ich abgelenkt. Wenn es bei Dir aber so ist, das man es merkt solltest Du versuchen es zu erklären.

Nachdenkenswert sind allerdings die Zeilen von Black.

17.08.2015 20:27 • #13


A


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