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Hallo ihr Lieben,

ich wollte mal fragen, wer es geschafft hat seine Agoraphobie zu besiegen/heilen?

Über kleine Erfahrungsberichte würde ich mich freuen

Liebe Grüße

30.09.2017 09:15 • 30.09.2017 #1


30 Antworten ↓


Hallo Sunny ,

da hänge ich mich mal dran.das würde mich auch interessieren.

LG laterra

A


Wer hat es geschafft?

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Hallo ja meine Agoraphobie ist weg. geblieben sind noch kleinere sorgen meiner Angst. Aber ich kann alles wieder machen .

Wie stark hattest du es und wie lange? Und wie lange dauerte deine Therapie?
Und was meinst du mit kleineren sorgen?
Danke für deine Antwort:-)

Zitat von Sunny617:
Wie stark hattest du es und wie lange? Und wie lange dauerte deine Therapie?
Und was meinst du mit kleineren sorgen?
Danke für deine Antwort:-)


Ich hatte es so massiv das ich das Haus nicht mehr verlassen habe . Therapie hat mir nicht viel gebracht ehrlich gesagt .Ich habe angefangen mich zu konfrontieren immer wieder. Jeden Tag . Jede Attacke zugelassen. Das Denken ist ja falsch bei uns nicht der Körper . Nach ca. 4 Monaten war ich draußen angstfrei bis heute. Die kleineren Ängste sind das mangelnde vertrauen was ich zum Körper noch habe. Damit beschäftige ich mich im Moment dies noch zu ändern . Es hilft viel wenn man sich bewusst macht das die Gedanken im Kopf diese Symptome erschaffen .

Wow, Gratulation das ist wirklich super
Ich freue mich für dich und weiß dass es so bleiben wird, und die kleinen Gedanken auch bald ganz weg sind

Ich kann euch nur von mir erzählen. Ob ich's geschafft habe? Ja und Nein. Allerdings bin ich auch ein chron. Fall.

Geschafft hab ich es insofern, dass ich mich kenne. Ich weiss um meine Ursache und kann mich sehr gut reflektieren.

Agoraphobie, Platzangst bedeutet doch, dass Situationen erdrückend, angstmachend empfunden werden, die keine Fluchtmöglichkeit bieten.

Ich hab lange darüber nachgedacht und mir überlegt, dass es nicht an der Platzangst liegt, sondern genau daran mich eingesperrt zu fühlen. Angst davor, die Kontrolle über mich zu verlieren. Die Symptome also dort auftreten, die mein Innerstes widerspiegeln.
Ich fühlte mich eingesperrt, gefangen, ausgeliefert, ohne Möglichkeit zu flüchten.

Warum war das so? Lassen wir mal die Symptome weg, diese Angst vor der Angst und gehen mal tiefer. Wie kann es sein, dass ein fröhlicher, erfolgreicher, stinknormaler Mensch so einen schei. bekommt?

Nun, dieser Mensch war der Meinung, aus seiner Erziehung heraus, nur bei Leistung anerkannt zu werden. Hat aber viel Nachdenken gekostet, überhaupt mal auf diese Ursache und der Wirkung zu kommen. Als mir das klar war, kam noch mehr heraus. Vordergründig angepasst, unfähig mit Kritik vernünftig umzugehen, sprich, in einem Korsett eingeschnürt sein Dasein zu fristen. Das macht Stress. Und Stress lässt den Adrenalinspiegel ansteigen und mehr und mehr und Peng, Panik.

Hat man Angst erstmals erfahren, diese unbegründete, unlogische Angst, bleibt das Adrenalin wunderbar im Körper, denn nun ist man ja im Modus, kämpfen oder flüchten. Und bitte, wogegen kämpfen, gegen die Supermarktkasse? Ne, dann lieber flüchten. Eigentlich muss man so reagieren, denn bei Angst geht es ums Überleben. Das versucht man dann. Tut nix anderes , als einem Instinkt zu folgen.

Kapiert man aber, dass es nicht der Fahrstuhl, oder die Kasse, oder eine Örtlichkeit ist, sondern tief im Inneren in einem selbst, dass dort schon lange eine Überlastung ist, kann man beginnen, das zu erarbeiten.

Was sperrt mich denn nun wirklich ein? Hält mich gefangen und ängstigt mich? Warum meine ich, keinen Ausweg zu haben?

Wer bin ich denn wirklich? Wer ist die Icefalki denn in Wirklichkeit? Bestimmt kein Feigling, oder doch? Wenn ja, warum? Wo sind die wirklichen Kampforte, die mich stressen, mich ängstigen? Doch nicht der olle Fahrstuhl? Meine Mitmenschen, die mich belächeln könnten, wenn ich Umfalle? Und warum sind die so wichtig?

So, hier habt ihr einen kleinen Einblick, wie ich damit umgegangen bin. Und ganz ehrlich, immer noch tue. Denkweisen verändere. Ursachen verstehen, andere Blickwinkel zulasse.

Mich im Ganzen wahrnehme, auch die negativen Seiten in mir, aber auch meine positiven.

Das bedeutet du bist beschwerdefrei? Ok also wenn es chronisch ist, ist es natürlich Schwer denn dann kann es leider immer wieder kommen, aber du hast ja einen super weg gefunden damit klar zu kommen
Bei einer frischen angst, die nicht länger als 3-4 Monate da ist, kann es bei Therapie doch nicht chronisch werden, und es wird doch weg gehen also dass man wieder normal leben kann oder?

Also ich hatte es mal geschafft für 10 Jahre. Jetzt habe ich wieder einen Rückfall, aber ja es ist aufjedenfall möglich würde ich sagen. Ich glaube immer noch daran.

Zitat von Coru:
Also ich hatte es mal geschafft für 10 Jahre. Jetzt habe ich wieder einen Rückfall, aber ja es ist aufjedenfall möglich würde ich sagen. Ich glaube immer noch daran.



Das ist gut, wie lange hattest du es?
Und weißt du warum der Rückfall kam?

Geschafft ? Nein.
Aber es geht aufwärts
In meiner schlechtesten Zeit vor einigen Jahren hatte ich 90% meiner Lebensqualität verloren, heute ist die Einschränkung vielleicht noch bei 20% oder so. Ich mache Unternehmungen und traue mir so manches zu, was vor einigen Jahren noch völlig undenkbar war. Und der Kampf geht weiter...

Zitat von dont_panic:
Geschafft ? Nein.
Aber es geht aufwärts
In meiner schlechtesten Zeit vor einigen Jahren hatte ich 90% meiner Lebensqualität verloren, heute ist die Einschränkung vielleicht noch bei 20% oder so. Ich mache Unternehmungen und traue mir so manches zu, was vor einigen Jahren noch völlig undenkbar war. Und der Kampf geht weiter...


Finde ich klasse. Hast du Medikamente genommen? Und wie stark hattest du es?

@Sunny617 ich hatte es damals so ca. 2 Jahre. Klar gab es in den 10 Jahren auch nochmal Situationen wo ich eine einzige Panikattacke hatte, aber ansonsten war nichts. Der Rückfall kam, weil sich meine Lebensumstände nochmal sehr verschlechtert hatten. Aber es ging soweit, dass ich alles wirklich alles wieder machen konnte. Davor konnte ich das Haus kaum noch verlassen. Egal ob einkaufen, wegfliegen oder was unternehmen das alles ging wieder. Es ist aufjedenfall möglich. Der Weg dahin war allerdings auch ziemlich schwer. Mit unzähligen Rückschlägen.

Zitat von Coru:
@Sunny617 ich hatte es damals so ca. 2 Jahre. Klar gab es in den 10 Jahren auch nochmal Situationen wo ich eine einzige Panikattacke hatte, aber ansonsten war nichts. Der Rückfall kam, weil sich meine Lebensumstände nochmal sehr verschlechtert hatten. Aber es ging soweit, dass ich alles wirklich alles wieder machen konnte. Davor konnte ich das Haus kaum noch verlassen. Egal ob einkaufen, wegfliegen oder was unternehmen das alles ging wieder. Es ist aufjedenfall möglich. Der Weg dahin war allerdings auch ziemlich schwer. Mit unzähligen Rückschlägen.



Das glaub ich dir gerne die zwei Jahre waren bestimmt die Hölle aber ich finde es super wie du das geschafft hast und so
Bald bist du bestimmt komplett beschwerdefrei für immer
Meinst du ich schaffe es auch? Hab es seit ca 3-4 Monaten ohne panikattacken zum Glück

@Sunny617 ja klar kannst du es auch schaffen. Super das es solange ohne ging. Wunder dich nur nicht, wenn mal wieder eine kommt. Das heißt nicht, dass alles wieder von vorne anfängt, dass kann schon mal passieren. Mit den Jahren habe ich auch immer weniger dran gedacht und dann bekommt man auch weniger bis gar keine mehr.

Zitat von Coru:
@Sunny617 ja klar kannst du es auch schaffen. Super das es solange ohne ging. Wunder dich nur nicht, wenn mal wieder eine kommt. Das heißt nicht, dass alles wieder von vorne anfängt, dass kann schon mal passieren. Mit den Jahren habe ich auch immer weniger dran gedacht und dann bekommt man auch weniger bis gar keine mehr.


Also hab die Diagnose ohne panikattacken. Und das ganze hab ich ja erst seit ca 4 Monaten. Also bin da guter Dinge dass es wieder weg geht ne?

Du hast aufjedenfall gute Chancen, dass es nicht für immer bleibt.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Coru:
Du hast aufjedenfall gute Chancen, dass es nicht für immer bleibt.


Daaaanke, das macht mir wieder Mut nicht aufzugeben und weiter zu machen
Dann wird es auch ganz bald weg sein.

Zitat von Sunny617:

Daaaanke, das macht mir wieder Mut nicht aufzugeben und weiter zu machen
Dann wird es auch ganz bald weg sein.



Angst darf nicht weg gehen. Ohne Angst lebt man nicht lange. Unsere Angst ist ein Zeichen, auf uns zu achten. Wir hören nur nicht auf sie. Ich bin mir sicher, dass du schon lange vorher über deine Käfte gegangen bist. Coru sagt doch, es kam wieder, als ihre Lebensumstände schwieriger wurden.

Also, heisst es aufpassen, damit man sich nicht übernimmt. Und dieses sich ständig übernehmen spielt sich im Kopf ab. Kann bei jedem anders sein.

Selbstbewusstsein. Ich übersetze das ganz anders, als das, was man sich sonst plakativ darunter vorstellt.

Sich seiner selbst bewusst werden ist harte Arbeit. Wer bist du denn wirklich und was ängstigt dich und Warum tut es das?
Hast du das Wissen um dich selbst, kannst du darauf achten, mit deine Kräften hauszuhalten. Dir sagen, ist es wirklich nötig, dich mit Menschen abzugeben, dir dir schaden. Oder muss ich mir wirklich soviel gefallen lassen.
Es gibt 1000 Gründe, warum die Angst kommt. Finde sie.

Es ist nicht die Angst vor der Angst, gegen die wir immer kämpfen. Es ist dein Leben vorher, das nicht in der Balance ist. Das rausfinden ist Arbeit. Andere Sichtweisen sind Arbeit. Drum Therapie.

Wer's mal verstanden hat, wird damit fortfahren. Oder dir reicht es, mit Übungen dein Stresslevel zu senken. Geht auch. Wichtig ist, zur Ruhe zu kommen. Dann bleibt alles auf normalen Niveau. Raus aus dem Alarmzustand, das ist das Geheimnis.

Auch gut gesagt, also mir ängste weg sein meinte ich die, die nicht normal sind. Klar muss ein Mensch in einem gewissen Maße änglisch sein, sonst sind wir schnell tot weil wir vor die Bahn laufen oder wie auch immer. Ich meinte damit dass sie wieder normal werden nicht wie jetzt. Klar könnte es an den Umständen gelegen haben, muss man jetzt schauen woran es lag

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Dr. Christina Wiesemann
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