Pfeil rechts

K
Hallo,

ich bin im Moment total unsicher. Ich arbeite seit Mitte Juli wieder und
ich merke innerlich, dass es noch nicht das Richtige ist. Ich war eine lange Zeit arbeitslos und befinde mich so in einer Zwickmühle. Mich stresst das mit der Arbeit zur Zeit total. Ich muss so lange dort hinfahren und bin auch so weit von zu hause weg. Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Für mich als Agoraphobiker, ist das total unangenehm. Ich kann nicht einfach aufhören, das habe ich schon mal getan, weil ich dort nicht zurecht kam, danach war ich 8 Monate arbeitslos, was mich auch sehr fertig gemacht hat. Nun ist es aber so, dass ich fast jeden Tag depressiv bin und immer Angst vor jedem neuen Arbeitstag habe, das schlaucht mich total. Durch diesen innerlichen Streß, bekomme ich Angst. Ich entwickle eine Angst vor der Angst und bin innerlich immer angespannt und kann mich nicht entpannen, irgendwie weine ich auch total viel. Es ist so anstrengend andauernd dagegen anzukämpfen, das micht so fertig. Ich muss alleine eine weite Strecke fahren und Autobahn, die allerdings nicht alleine. Ich bin so unglücklich und beneide meine Freundinnen so, die alle einen Arbeitsplatz in der Nähe haben und nicht krank sind, während ich das schreibe, kommen mir schon wieder die Tränen.. Ich möchte so gerne wieder normal sein. Was kann ich tun? Wenn ich jetzt aufhöre, habe ich das Gefühl nie wieder etwas zu finden, anderseits fühle ich mich so aber auch nicht wohl. Kennt jemand das? Wenn ja, wie geht ihr damit um. Was kann ich tun, dass ich eine andere Einstellung bekomme und auch die Selbstzweifel verliere und wieder glücklich werde?

Lg Kad

03.08.2008 19:41 • 06.08.2008 #1


17 Antworten ↓


P
Ganz ehrlich, dazu fällt mir wirklcih nichts mehr ein Nun lese ich heute zum 3 mal von es geht nichts mehr, wie bei mir auch. Habt ihr keinerlei medizinische Hilfe? Theapeuten? Ein Notfallmedikament? Das kann man doch nicht aushalten!
Siehe meinen Thread von heute: Hurra Symptome ...
Grüssli
Iris

03.08.2008 19:52 • #2


A


Was würdet Ihr tun, wie bekämpft man den inneren Schweinehun

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kad

ich sehe und kenne deine zwickmühle. mit letzter kraft zu arbeiten geht irgendwann extrem an die nieren, vor allem wenn man sich am arbeitsplatz noch unwohl fühlt.

was meinst du? ist es so unmöglich, dass du einen neuen job finden könntest? wäre das nicht noch mal einen versuch wert?

versuche nicht die anderen zu beneiden, um das, was sie vermeintlich haben oder nicht haben. jeder trägt irgendwo sein päckchen. man sieht es nur oft nicht. du hast nun mal diese angst, aber sie gehört zu dir. sie gehört mit zu deinem weg.

03.08.2008 20:02 • #3


P
Hi!
Hast Du nen Therapeuten? Also bei mir ist das so, dass ich sehr lange erstmal ne Ergotherapie gemacht hatte um wieder im Berufsleben Fuss fassen zu können (2 Jahre). Das war sehr gut, hat mir gut geholfen. Das ist ja extra für psychisch Kranke. Dann sollte ich ne Reha machen, was auch nicht ging, da ich einfach Tage hab, wo nix geht, und das geht halt bei normaler Arbeit nicht. Jetzt hab ich nen Rentenantrag gestellt. Der Arzt hat mich erstmal ein halbes Jahr krank geschrieben. Wies dann weiter geht, weiss ich noch nicht.
Ich verstehe Dich sehr gut, dass Du den Platz nicht verlieren möchtest. Wie lange dauert denn der Zustand schon an? Ist das von Anfang so seit Du den neuen Job hast?

03.08.2008 20:13 • #4


K
Hi,

ich kann mich noch nicht so mit meiner Angst anfreunden. Ich betrachte sie noch als Feind, da sie in mir nur negative Empfindungen auslöst. Ich gucke schon immer wieder, aber die Zeit bis ich evtl. etwas anderes finden könnte, scheint mir so endlos. Ich weiß, wenn ich jetzt aufhöre, hat meine Angst gewonnen, manchmal denke ich, sie hat es schon. Ich mache derzeit gerade eine Therapiepause, Medikamente möchte ich nicht nehmen, weil ich der Meinung bin, das es mir auf Dauer nicht helfen würde und eine Abhängigkeit entstehen würde. Mich ärgert das selber, das ich mich immer so fertig mache. Jeden Abend und besonderes am Sonntag ist es das Gleiche. Warum kann ich Dinge nicht einfach tun. Leider liegt die Angststörung in meiner Familie, allerdings habe ich sie am Dollsten. Ich würde gerne mit meiner Therapie weitermachen, aber aus Zeitgründen ist derzeit nicht nötig. Ich muss jetzt klären, wie es weitergehen soll. Warum macht man sich bloß immer Sorgen, ich verstehe das nicht.....

Lg Kad

03.08.2008 20:15 • #5


K
Hi Phobie,

da ich unter einer Agoraphobie leide, leide ich unter der langen Entfernung von meinem Arbeitsplatz zu mir nach hause. Zudem muss ich Autobahn fahren und bin alleine unterwegs, ich habe durch meine Phobie oft Angst die Kontrolle über mich zu verlieren, also ist es für mich eine Qual alleine unterwegs zu sein. Ich fühle mich so unsicher beim Auto fahren und in der Stadt, wo ich arbeite. Eigentlich ist es ein toller Job, die Bezahlung ist o.k, ich habe eine nette Chefin und nette Kollegen, aber diese Fahrrerei und die Entfernung belasten mich, zudem kommt, dass ich nicht weiß, ob ich deren Erwartungen erfüllen kann. Ich habe Angst nicht mehr einen Job zu bekommen, wenn man erst einmal draußen ist, man kann ja auch nicht schreiben, das man eine Angsstörung hat, dann wird man überhaupt nicht mehr eingestellt. Ich wäre echt gerne gelassen, würde aufstehen mich ins Auto setzen und losfahren ohne Angst, aber das geht nicht.

lg kad

03.08.2008 20:22 • #6


K
Hi,

arbeite jetzt seit ca. 2 Wochen und der Zustand ist relativ gleich, manchmal fühle ich mich wohler und dann wieder unwohler. Mein Freund meint, das alles noch zu früh wäre und ich sollte mir mehr Zeit geben. Er meint, dass es alles eine Sache der Gewöhnung wäre.

Lg Kad

03.08.2008 20:24 • #7


Christina
Hallo Kad,

ich ringe etwas mit mir, ob ich Dir schreiben soll, denn ich möchte Dich nicht entmutigen. Andererseits erinnert mich Deine Situation fatal an meine jeweils vor meinen Rückfällen. Ich finde, Du mutest Dir extrem viel zu - mit innerem Schweinehund hat das gar nichts zu tun, dem gegenüber bist Du die reinste Tierquälerin... Wenn mich ein absolut gesunder Freund um Rat gefragt hätte, ob er einen solchen Job 100 km entfernt vom Wohnort ohne zeitnahe Aussicht auf Umzug mit Kind und Kegel annehmen sollte, hätte ich abgeraten - es sei denn, es wäre jemand, der ausgesprochen gern mit dem Auto unterwegs ist. Ganz egal, wie der Job ist, das sind ganz einfach schlechte und für jemanden, der durch eine psychische Störung akut belastet ist, nicht akzeptable Bedingungen.


Zitat von Kad:
Ich weiß, wenn ich jetzt aufhöre, hat meine Angst gewonnen, manchmal denke ich, sie hat es schon.
Beim Schach gilt Resignation bei einer aussichtslosen Partie als Zeichen von Intelligenz. Nun weiß ich nicht, ob Deine Partie hier aussichtslos ist, aber ich weiß, dass es nicht hilfreich ist, aus dem Niederknüppeln der Angst und dem täglichen Erreichen des Arbeitsplatzes eines existentielle Frage zu machen. Das baut irrsinnigen Druck auf. Und womit reagiert der durschnittliche Angst- und Zwangspatient auf Druck? Mit Angst und Zwängen...

Vielleicht gelingt es Dir - und das ist der einzige Ansatzpunkt, den ich sehe - eine positive Motivation aufzubauen, Dich also vermehrt und sehr stark darauf zu konzentrieren, dass Dir Dein Job gefällt und dass Du ihn machen willst. Das riesengroße MUSS hilft Dir nämlich nicht weiter und entspricht auch nicht der Realität. Natürlich wäre es unerfreulich, den Job zu schmeißen, und es besteht die Gefahr, dann eine Weile arbeitslos zu sein. Alles nicht schön. Aber u.U. besser, als jetzt noch dazu eine Erschöpfungsdepression zu entwickeln. Außerdem hätte eine nicht erwerbstätige Zeit bei allem Elend den Vorteil, die Therapie weiterführen zu können. Das soll nicht heißen, dass Du nun zur Verhütung schlimmeren Übels kündigen müsstest... Aber achte auf Dich, schau' nicht mit Tunnelblick bis zum Zusammenbruch nur auf das, was vermeintlich sein muss, weil sonst scheinbar Dein ganzes weiteres (Berufs)Leben den Bach runtergeht.

Übrigens, wenn es Dir weiterhin schlecht geht, könntest Du, bevor Du evtl. tatsächlich kündigst, noch einen letzten Versuch starten und Deine Chefin ins Vertrauen ziehen. Vielleicht ergeben sich dann Möglichkeiten, etwas Druck rauszunehmen, so dass Du doch weitermachen kannst. Wenn nicht, würdest Du sowieso kündigen und dann kann Dir egal sein, was sie von Dir denkt.

Zitat von Kad:
Medikamente möchte ich nicht nehmen, weil ich der Meinung bin, das es mir auf Dauer nicht helfen würde und eine Abhängigkeit entstehen würde.
Gerade bei Zwangsgedanken können Medikamente aber helfen, und man kann ja nicht sagen, dass es derzeit ohne Medikament wirklich geht. Jedenfalls soll es nicht dauerhaft so bleiben, wie es jetzt ist. Damit möchte ich Dir nicht dringend zu Medikamenten raten, habe aber den Eindruck, dass es zur Zeit nicht realistisch ist, dass Du Deine Ziele durch einfaches Weitermachen erreichen kannst. Ich glaube - soweit und so wenig ich Deine Lage einschätzen kann - dass Du umdenken musst. Entweder Deine Ziele für den Moment runterschrauben und Rücksicht auf Deine Erkrankung nehmen oder ggf. andere Mittel - evtl. eben Medikamente - einsetzen. Möglich ist außerdem immer noch, dass Du Dir kurzfristig für die Woche ein möbliertes Zimmer am Arbeitsort nimmst. Da betragen die gesetzlichen Kündigungsfristen zwei Wochen, und Du wärst aus dem täglichen Kampf raus. Wie auch immer - Augen zu und durch halte ich für die schlechteste Lösung.

Liebe Grüße
Christina

03.08.2008 21:45 • #8


K
Hallo Christina,

danke für Deine lieben Worte. Endlich ist da mal jemand der das versteht.
Ich kämpfe und bin manchmal so am Ende, dass ich nicht weiter weiß. Heute ist wieder so ein Abend. Ich soll morgen Autobahn fahren und das ist nach wie vor für mich ein Horror. Wie soll ich meiner Mitfahrerin das erklären. Wenn ich ihr erzähle ich habe Panikattacken, würdest Du mit so
einem Auto fahren, ich nicht. Wenn ich auf dieser Autobahn bin und sehe diese endlos lange Strecke um mich herum nur Leitplanken, ich kann nicht weg und die nächste Abfahrt erst in 7 oder 8 Kilometern, das ist der Horror. Ich bin öfters gefahren, aber diese Gedanken bleiben. Ich möchte mein Leben nicht hinschmeißen, aber im Moment hat die Angst das Sagen und ich weiß nicht, was ich morgen tun soll. Es strengt mich so an dieses Geradeausfahren, den Fuß die ganze Zeit auf das Gaspedal drücken. Ich weiß nicht, ob jemand dieses Gefühl kennt, aber es ist so schrecklich. Ich schaffe es derzeit gerade mal so als Beifahrer wieder einigermaßen angstfrei mitzufahren, aber als Fahrer. Was soll ich tun, kennst Du das Gefühl einfach wegzulaufen, Ruhe zu finden. Ich wünsche es mir so sehr. Ich hatte bevor ich den Job angefangen habe, eine sehr starke Angstphase + depressiver Verstimmung, ich hatte sie gerade einigermaßen überwunden und dann kam der Job-Druck. Mein Freund erpresst mich damit, mit mir Schluss zu machen, wenn ich den Job kündige, aber er sieht auch nicht meine Verzweiflung. Ich sehe es im Moment mit der Autobahn so, dass wenn ich sie geschafft habe, es kein Erfolg ist, sondern eher eine Befreiuung. Wie soll ich denn da auf mich stolz sein. In meiner Familie und in meinem Freudenskreis sehen alle nicht die Krankheit sondern nur die finanziellen Dinge und das man in der Umwelt anerkannt sein muss, man darf keine Schwächen habe und Angst, was ist das? Das kann doch nicht so schlimm sein, fahre doch einfach mal ein wenig, dann geht das schon weg. Diese blöden Sprüche, die wissen nicht, wie verzweifelt man ist, wie man sich im Kreis dreht, Puh, vor lauter Tränen kann ich gar nicht mehr richtig schreiben. Was soll ich jetzt bloß mit morgen tun? Ein Zimmer finde ich ja auch nicht so schnell. Lg Kad

03.08.2008 22:05 • #9


Christina
Zitat von Kad:
Wie soll ich meiner Mitfahrerin das erklären. Wenn ich ihr erzähle ich habe Panikattacken, würdest Du mit so
einem Auto fahren, ich nicht.
Wie gesagt, ich habe das mal erzählt... Daraufhin war bisher noch jede/r bereit, sich selbst hinters Steuer zu setzen. Ich hatte aber auch schon Mitfahrer ohne Führerschein, die sich mir trotzdem anvertraut haben.

Zitat von Kad:
Es strengt mich so an dieses Geradeausfahren, den Fuß die ganze Zeit auf das Gaspedal drücken. Ich weiß nicht, ob jemand dieses Gefühl kennt, aber es ist so schrecklich.
Und wie ich das kenne, allerdings mehr in den Armen. Ich hatte schon tierischen Muskelkater vom Lenkrad umklammern.

Zitat von Kad:
Was soll ich jetzt bloß mit morgen tun? Ein Zimmer finde ich ja auch nicht so schnell.
Jetzt mal egal, was Deine Beifahrerin für ein Gesicht machen würde: Könntet ihr nicht auch über die Landstraße fahren? Oder Du sie mit einer Ausrede (Kreislauf, was auch immer) bitten, das Steuer zu übernehmen, wenn es Dir sozial zu riskant ist, die Wahrheit zu sagen? Niemand sitzt gern neben jemandem, der möglicherweise gleich ohnmächtig wird... Und was ein Zimmer angeht: Die meisten Zeitungen stellen ihr Immobilienangebot inzwischen online. Also schau' Dich gleich jetzt mal um, ob es an Deinem Arbeitsort möblierte Zimmer gibt. Möbliert geht oft von jetzt auf gleich. Im äußersten Notfall tut's vielleicht auch eine Pension, auch wenn das erstmal teurer ist. So, wie es Dir jetzt geht, ist alles, was den Druck rausnimmt, sein Geld wert...

Wollte Dir zu den anderen Sachen auch noch etwas schreiben, habe jetzt aber keine Zeit mehr. Das hole ich morgen nach. Derweil drück' ich Dir die Daumen.

Liebe Grüße
Christina

03.08.2008 22:19 • #10


P
ich möchte noch kurz meine Meinung zu Medikamente abgeben. Ich hab mich sehr sehr lange gesträubt etwas zu nehmen. Hab viel Negatives gehört. Wurde dann aber in der Klinik zwangsläufig damit konfroniert und hab was bekommen. Es ging mir von Tag zu Tag besser. Nach 2 Jahren Dauereinnahme hab ich dann langsam reduziert und irgendwann waren sie ganz weg. Heute bin ich wieder total in Panik verfallen sodass ich mir jetzt sage, hey, nimm die Medis wieder dann wenn es besser geht hörste wieder auf (Insidon). Es ist auch nicht so ein krasses Medikament. Aber meine Schwägerin sagt auch immer zu mir. Was willst Du? Jeden Tag Depris haben, das Leben zieht an Dir vorbei oder einfach mal ne Krücke nehmen um einfach wieder zu Leben....Für mich war letzteres halt wichtiger.

03.08.2008 22:23 • #11


K
Hallo Christina,

eigentlich ist meine Mitfahrerin ganz nett, vielleicht probiere ich es erst einmal und wenn es nicht geht, dann fahre ich auf den nächsten Parkplatz und bitte sie weiterzufahren. Es ist so ätzend, wie kommt man da bloß wieder raus?

Ganz liebe Grüße

Kad

03.08.2008 22:27 • #12


K
Hi,

bin gefahren. Nachdem ich heute Morgen so fertig war und alles hinschmeißen wollte, habe ich mich zusammen genommen und bin gefahren. Die Hinfahrt ging sogar, nur die Rückfahrt, war nicht so toll, aber ich habe es geschafft. Es strengt mich alles noch sehr an und die Angst wird nicht gerade kleiner, aber irgendwie schleppe ich mich immer wieder hin. Was ich nicht verstehe ist, warum die Angst nicht abnimmt. Ich mache doch alles. Diese Gedanken sind immer noch da.

Lg Kad

04.08.2008 19:36 • #13


P
erst einmal : S U P E R
Und dann fürchte ich, dass du die Angst fütterst so wie auch

04.08.2008 19:39 • #14


Christina
Hallo Kad,

auch von mir: Super!

Zitat von Kad:
Was ich nicht verstehe ist, warum die Angst nicht abnimmt. Ich mache doch alles.
Meine Vermutung ist, dass Du Deinen Erfolg nicht verbuchst als Angst war da, ich hab's ausgehalten, Angst hat abgenommen, ich hab's geschafft, sondern eher so: Gott sei Dank ist die Angst nicht so schlimm geworden, dass ich anhalten und meine Beifahrerin ans Steuer lassen musste. Von einer solchen Bewertung bleibt Folgendes im Hirn haften:
1. Es kann noch viel schlimmer werden, und das ist sogar wahrscheinlich.
2. Wenn es schlimmer kommt, ist die Katastrophe perfekt, das wird kaum aushaltbar.
3. Ob es schlimm wird oder nicht, ist nicht beeinflussbar.
Damit fängst Du am nächsten Tag wieder bei Null an.

Zitat von Kad:
Mein Freund erpresst mich damit, mit mir Schluss zu machen, wenn ich den Job kündige, aber er sieht auch nicht meine Verzweiflung.
Das ist starker Tobak, und wirklich mildernde Umstände fallen mir da nicht ein. Schon dass er Deine Verzweiflung nicht sieht, ist gelinde gesagt unsensibel. Schick' ihn doch mal hier vorbei oder gib ihm ein Buch über Agoraphobie zu lesen.

Zitat von Kad:
In meiner Familie und in meinem Freudenskreis sehen alle nicht die Krankheit sondern nur die finanziellen Dinge und das man in der Umwelt anerkannt sein muss, man darf keine Schwächen habe und Angst, was ist das?
Davon wirst Du Dich m.E. emanzipieren müssen. Angststörungen sind von der WHO anerkannte Krankheiten, und 10 % der Bevölkerung leiden darunter. Howard Hughes war angst- und zwangsgestört, die Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek ist es auch. Dabei halte ich es nicht für sinnvoll, wenn Du jetzt versuchst, Dein Umfeld zu überzeugen. Die ticken, wie sie ticken, daran würdest Du Dich voraussichtlich zusätzlich aufreiben. Überzeug' Dich selbst, und versuch', Dich von ihnen unabhängig zu machen. Gibt es in Deiner Gegend vielleicht eine Selbsthilfegruppe? Da könntest Du Unterstützung finden und ein Gegenwicht zu den familiären Leistungsanforderungen.

Liebe Grüße
Christina

04.08.2008 20:42 • #15


K
Hallo Christina,

ich denke Du könntest da ein wenig Recht haben. Ich sehe es derzeit eher als Befreiuung an, wenn ich die Sachen geschafft habe. Ich werde demnächst auch wieder einen Termin mit meinem Therapeuten machen, mal sehen, wie er das ganze sieht. Für mich ist das alles eher Stress, das alles durchzuhalten. Ich gucke auch schon oft, ob ich evtl. noch etwas anderes finde. Aber ich möchte auch nicht wieder arbeitslos sein also kämpfe ich jeden Tag aufs Neue. Wie gehts Du eigentlich mit Deinen Ängsten um. Eigentlich rede ich auch nur hier über meine Gefühle. Ich habe eine Selbsthilfegruppe hier gefunden und werde sie demnächst auch mal wieder aufsuchen. lg kad

04.08.2008 21:15 • #16


E
Hallo Kad,
du hast schon Recht, in der heutigen wirtschaftlichen Situation sollte man froh sein, einen Job zu haben. Besonders, wenn auch das Umfeld sehr auf die materielle Seite ausgerichtet ist.
Ich habe über 7 Jahre in einem 150 km Ort gearbeitet, die Arbeit hat zwar Sapß gemacht - aber ich selbst bin dabei auf der Strecke geblieben. Ich habe nicht mehr gelebt - ich wurde gelebt.
Und als Quittung traten dann wieder die seit ca 10 Jahren überwundenen Angstanfälle wieder auf - ich habe sie als Zeichen gesehen, an meinem Leben etwas zu ändern.
Bedingt durch dann erfolgte viele Krankschreibungen habe ich es geschafft, an meinem Wohnort einen gleichwertigen Job zu finden. Ich habe endlich wieder Zeit für mich.
Kannst du dir vorstellen, wie schwer das ist zu lernen, wieder etwas für sich selbst zu tun und nicht nur zu funktionieren?
Die Angst ist längst nicht weg, aber ich versuche täglich, ihr entgegen zu treten.

Liebe Grüße
engelchen106

05.08.2008 10:46 • #17

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Hallo Engelchen,

ich versuche derzeit durchzuhalten, gucke mich aber parallel weiter um.
Ich werde auch ein paar Iniativebewerbungen schreiben. Meine Ängste wurden während meiner Arbeitslosigkeit ganz schlimm, von daher habe ich halt auch Angst wieder arbeitslos zu sein. Es ist verdammt schwer, aber ich will gerne versuche so lange durchzuhalten wie es geht. Du kannst mir ja die Daumen drücken, dass ich in meiner Nähe einen gleichen guten Job finde. Die Fahrrerei streßt dann doch ganz schön. Aber irgendwie bin ich dann manchmal auch stolz, heute ist z. B. schon Mittwoch, noch 2 Tage und es ist wieder Wochenende. Sonntags ist nur immer ein blöder Tag....

Liebe Grüße

Kad

06.08.2008 20:08 • #18


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