Was tun bei grundloser Angst vor der Arbeit?

12.05.2021 14:17 • #81

Also nach dem Einnahmetag 5 merke ich dass die Panik etwas gelindert ist. Ich war heute einkaufen und zwar war alles noch etwas unwirklich, der Schwindel war auch nicht weg. Panikansätze waren auch hin und wieder da, aber die Panik ist nicht ausgebrochen und ich war etwas entspannter.
Eigentlich soll ich Montag wieder arbeiten gehen.. Und ich sorge mich weil ich weiss dass eine Vermeidenshaltung nicht förderlich ist. Aber vielleicht sollte sich mein Zustand erst stabilisieren und die Tabletten noch etwas mehr wirken ? Fühle mich noch nicht gesund ..

12.05.2021 14:52 • #82

Zitat von Lanali:

Blöde Frage, aber kann ich davon ausgehen dass die Panik allein durch die Medis nach zb einer Woche weggehen wird ?
Und der Therapeut dann quasi dazu dient die Ursache zu finden?

Medis machen dich gelassener, und ein Therapeut arbeitet mit dir gemeinsam darauf hin, dass du diese Gelassenheit auch ohne Medis erkennen lernst.

Und mal was tolles, oder ne schöne Erklärung und die Entdeckung des Schuldigen

https://www.google.com/url?sa=tsource=...t38X45iMjf

Und ich liebe ja Wortspiel: im Wort Schuldigen steckt Schuld und Gen. Kicher, jetzt hast du eine Ursache.

Aber Spass beiseite, vielleicht hilft dir das ein bisschen, weil man eine Angsterkrankung als so kläglich und peinlich ansieht. Sprich, man setzt sich alleine wegen dieser unmöglichen Empfindung auch sehr unter Druck.

Was tun bei grundloser Angst vor der Arbeit?

12.05.2021 15:22 • #83

[QUOTE=Icefalki]Medis machen dich gelassener, und ein Therapeut arbeitet mit dir gemeinsam darauf hin, dass du diese Gelassenheit auch ohne Medis erkennen lernst. ...[/QUOTE

Vielen Dank , werde mir das gleich definitiv durchlesen:)!
Und ja, die Gelassenheit tritt so langsam ein. Hälst du persönlich es für sinnvoll noch eine weitere Woche krankzufeiern um das zu festigen und zu stabilisieren? Oder ist das zu bequem ?

12.05.2021 15:22 • #84

Für mich sind es nämlich zur Zeit kleine Fortschritte wie das Einkaufen gehen etc.
Aber direkt ein 8 stündiger Arbeitstag? Hab Angst dass das überschnellt ist

12.05.2021 15:49 • #85

Zitat von Lanali:
Aber direkt ein 8 stündiger Arbeitstag? Hab Angst dass das überschnellt ist

Ich schreibe meine Meinung dazu. Ich bin weder Arzt noch Psychotherapeut und möchte dor die Entscheidung deswegen auch nicht abnehmen.

Bist du dir Sicher, dass dir eine zusätzliche Woche helfen würde? Nach meiner Erfahrung. Ich befürchte nämlich, dass du vermeiden möchtest und hier Zuspruch suchst. Wenn das der Fall ist, würde dir die weitere Woche echt schaden.
Weshalb ich bei der jetzigen Krankschreibung schon schrieb, dass ich das für keine gute Idee empfinde. Glaube mir ich spreche aus Erfahrung. Das schlimmste, was man in der Situation machen kann ist sie zu meiden. Dann gibst du der Angst Zeit Kraft zu tanken.
Wie bist du mit der Therapeuten Suche vorran gekommen? Hast du überhaupt gesucht?

12.05.2021 15:58 • #86

Zitat von DieSonne:
Ich schreibe meine Meinung dazu. Ich bin weder Arzt noch Psychotherapeut und möchte dor die Entscheidung deswegen auch nicht abnehmen. Bist du dir ...

Deshalb bin ich mir unsicher..
Auf der einen Seite ist Vermeidung schlecht, auf der anderen Seite fühle ich mich derzeit nur halb stabil da kann auf der Arbeit keine Rücksicht drauf genommen werden..
Die anfänglichen Tage der Krankschreibung war ich nur zu Hause. Jetzt fange ich wieder an kleine Tätigkeiten draußen vorzunehmen.. Kleine Schritte ..

Die Überweisung war für eine psychiatrische Behandlung, also an Neurologen gerichtet. Dort habe ich noch in diesen Monat einen Termin.
Ihn werde ich dann fragen ob er mir eine Überweisung für Psychotherapie ausstellt

12.05.2021 16:29 • x 1 #87

Zitat von Lanali:
Und ja, die Gelassenheit tritt so langsam ein. Hälst du persönlich es für sinnvoll noch eine weitere Woche krankzufeiern um das zu festigen und zu stabilisieren? Oder ist das zu bequem ?

Alleine diese Frage zeigt mir, dass in dir eine sehr hohe Leistungsbereitschaft und viel Verantwortungsbewusstsein besteht, und Krankheit als feiern betrachtet wird.

Feierst du das wirklich, oder ringst du um deine psychische Stabilität? Darf man in deiner Sichtweise nicht mal eine Zeitlang loslassen, insgesamt darüber nachdenken, wieviel Leistung erbracht werden muss, damit man keinen Leistungsabfall bekommt?

Jetzt denke mal drüber nach, und entscheide ganz alleine, was du für dich als richtig empfindest. Und dann trage die Entscheidung als deine ganz eigene und steh voll und ganz dahinter.

So funktionieren Veränderungen. Was tut mir gut, was nicht. Was will ich, was nicht.

12.05.2021 17:52 • x 1 #88

Zitat von Icefalki:
Alleine diese Frage zeigt mir, dass in dir eine sehr hohe Leistungsbereitschaft und viel Verantwortungsbewusstsein besteht, und Krankheit als ...

Es ist definitiv ein innerer Kampf und kein feiern . Ich tendiere dazu dass es besser ist sich eine weitere Woche raudzuziehen. Auf der einen Seite suboptimal wegen dem Vermeidungsverhalten. Auf der anderen Seite sehr sinnvoll , weil ich dem Arbeitsleben noch nicht standhalten kann. Da müsste man nämlich wieder komplett funktionieren , da die natürlich davon ausgehen dass man gesund und vor allem stabil ist wenn man die Arbeit wieder antritt.

12.05.2021 17:59 • x 1 #89

Und welche Entscheidung triffst du nun?

Und hast du schon mal darüber nachgedacht, was dich bei der Arbeit so stresst?

12.05.2021 19:14 • x 1 #90

Zitat von Icefalki:
Und welche Entscheidung triffst du nun? Und hast du schon mal darüber nachgedacht, was dich bei der Arbeit so stresst?

Ich danke dir total für deinen Beistand:).

Ich werde mich noch für eine weitere Woche krankschreiben lassen (vorausgesetzt mein HA tut das). Und in dieser Zeit werde ich vermehrt rausgehen um mich wieder einzugewöhnen. Außerdem ist dann auch mein Neurologentermin.

Ich habe bisher rausgefunden dass meine Denkweisen das Problem sind. Ich grübel definitiv zu viel , ich male mir die schlimmsten und unrealistischsten Dinge aus , immer. Weil ich dann denke ich sei am Besten vorbereitet falls etwas schlimmes eintritt. Und das ist Schwachsinn, weil A) es nie so kommt wie man denkt B) ich dadurch nicht vorbereitet bin , sondern einfach nur gestresst.
Ich füge mir durch meine ängstlichen Gedanken Stress zu und treffe keine Entscheidungen aus Angst und stehe mir somit sehr im Weg.
Daran muss ich arbeiten mit therapeutischer Hilfe. Ich will den Neurologen fragen ob er mich an einen Psychotherapeuten überweist.

Denn die Arbeit an sich war in den letzten Wochen sehr angenehm. Ein gewisser Stresspegel ist sowieso dauerhaft da der schwankt je nach personeller Besetzung etc. Ich setze mich selbst zu sehr unter Druck.
Naja und an dem Tag an dem ich wieder arbeiten bin muss ich wieder gut funktionieren. Da sind eine Menge an Reizen und eine Menge an Menschen. Da prallt vieles auf mich ein , unvermeidlich. Und wenn ich da nur so halbstabil hinwackel, werde ich dem nicht standhalten können.

12.05.2021 19:20 • x 1 #91

Dann nutze doch die Woche und mache schöne Dinge die dir Spaß machen .

12.05.2021 19:36 • x 3 #92

Zitat von Lanali:
Ich danke dir total für deinen Beistand:). Ich habe bisher rausgefunden dass meine Denkweisen ...

Natürlich, aber dahinter steckt doch etwas. Hast du Angst Fehler zu machen, oder anzuecken, oder was ist es.

Schau, es hilft ungemein, wenn man weiss, was eigentlich hinter diesen verschwurbelten Denkweisen steckt. Dann bekommt die Angst nämlich einen Namen. Angst vor.....

Und glaube mir, dann mag das bei der Arbeit zutreffen, da man hier eben Leistung bringen muss, allerdings sind das Grundprobleme, mit denen man schon länger kämpft, sie aber nicht wahrnehmen will, auch ausserhalb der Arbeit. Es sitzt in uns drin.

Wenn du deine wirkliche Angst kennst, sie dir eingestehen kannst, dann hast du ein Werkzeug in der Hand, damit du bei beginnender Angst sofort fragen kannst, Stopp, was belastet mich jetzt wirklich.

Ab diesem Moment bist du aktiv und nimmer so hilflos. Und mit der Zeit änderst du dann deine Denkweisen, z.B. in die Richtung, Stop, jetzt gilt mal meine Meinung, oder ich sage sie einfach, oder, bäääh, heute total stressig, da muss ich mir was zur Belohnung gönnen. Du lernst ganz langsam, was für dich der Trigger ist, dass du Panik bekommst.

Und dann bist du dabei, aktiv an deinen Ängsten zu arbeiten und lernst sogar, dass Angst was Gutes sein darf. Ich sage mir immer, wenn du nicht (auf dich) hören willst, dann musst du es eben fühlen.

12.05.2021 20:40 • x 2 #93

Zitat von Lanali:
Ich will den Neurologen fragen ob er mich an einen Psychotherapeuten überweist.

Geht das nicht auch ohne Überweisung? War bei mir zumindest so.

12.05.2021 20:42 • x 1 #94

Nein brauchst keine Überweisung

13.05.2021 11:38 • #95

Zitat von Icefalki:
Natürlich, aber dahinter steckt doch etwas. Hast du Angst Fehler zu machen, oder anzuecken, oder was ist es. Schau, es hilft ungemein, wenn man ...

Sehr guter Denkanstoß..
Ich glaub dass ich gar nicht so genau weiss wovor ich Angst habe..
Ich glaub dass Angst vor Ablehnung und Verlust eine Rolle spielt. Und allgemein die Angst vor Krisen im Privatleben. Aber das ist wahrscheinlich noch sehr unkonkret

13.05.2021 11:40 • #96

Zitat von Suesssauer:
Geht das nicht auch ohne Überweisung? War bei mir zumindest so.

Achso das wusste ich nicht.
Hat es einen Vorteil eine Überweisung zu haben bezüglich Schnelligkeit der Terminvergabe? Weil der Arzt hat ja eine Angststörung diagnostiziert.

13.05.2021 12:51 • x 2 #97

Nein hat keine vorteile. Du rufst an, schilderst deine Beschwerden und bekommst deinen Termin.

14.05.2021 11:03 • x 1 #98

Ich finde auch, bei allem beschriebenen, bleib noch zu Hause. Deine Körper fährt vor, während und nach einer PA auf Hochtouren und ist dann irgendwann fertig. Ja, aber auch das stimmt, das ist kein krank feiern und sich zurückziehen, weil man weiß in welchen Momenten und welchen Orten man eine PA bekommt. Ich hatte das ja schon vor Tagen geschrieben; Ich habe auch gedacht, los jetzt, nicht krank schreiben lassen und sich immer durch den Tag kämpfen bis zur psychischen Erschöpfung. Nun ist das ganze chronisch geworden und für mich sicher ein langer Weg bis ich ein normales Leben führen kann.

Wir machen hier ja alle nur Vorschläge, wenn du meinst noch eine Woche zu Hause tut dir gut, dann mach das. Wenn man sich nur durch den Arbeitsalltag quält und auf jede vergangene Minute hofft bis zum Feierabend, wem hilft das. Bei mir war es das Gegenteil, ich brauche jetzt nur z.B. an Arbeit zu denken und schon kommen die ersten Symptome. Ich habe sicher vieles falsch im Umgang damit gemacht und nicht rechtzeitig externe Hilfe gefordert. Deshalb bin ich gern in diesem Forum. Die Kommentare sind meist echt gut und helfen mir bei meiner eigenen Auseinandersetzung damit.

Allen die mitmachen ein großes Dankeschön

Der Körper muss auch runter fahren, nicht nur die Seele. Es muss aber auch wieder losgehen und natürlich sind die ersten Stunden im realen Leben schwierig, deshalb müssen wir lernen mit einer PA umzugehen oder sie ganz zu verbannen.

Bloß nicht aufgeben....

14.05.2021 15:39 • x 1 #99

Ich sehe das so. Bist du wegen Burnout krankgeschrieben, dann bin ich voll und ganz der Meinung, dass du noch weiter zu Hause bleiben solltest und dich so richtig auskurrieren solltest.
Wenn du aber wegen Panikattacken noch länger zu Hause bleiben möchtest, ist es Vermeidung und das könnte die Situation noch verschlimmern.
Deswegen habe ich nach Psychologen etc. gefragt um es sicher rauszufinden.

14.05.2021 16:30 • x 1 #100

@DieSonne
Bin wegen einer Angststörung
krankgeschrieben. Hatte 2 Wochen lang Panikattacken . Wurde von Tag zu Tag schlimmer. Bin weiter arbeiten gegangen etc weil ich keine Vermeidenshaltung einnehmen wollte und dachte , es würde sich schon alleine wieder legen. Aber dem war ja nicht so, im Gegenteil. Jetzt nehme ich seit einer Woche ein angstlösendes Medikament. Ich würde gerne wieder am sozialen Leben teilnehmen, aber fühle mich noch nicht soweit. Bin zur Zeit extrem müde und schnell erschöpft. Ich würde das nicht packen..

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