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Lange ist es her, ich dachte ich hätte meine Angst 2019 besiegt und hätte bis auf ein paar Restsymptome nun Ruhe.
Leider so nicht. Im April hatte ich eine Grippe. Anschließend erholte ich mich schlecht. Das Herz raste, stolperte, Schwindel kam dazu und die alt bekannte Angst zu sterben stellte sich ein.
Es wurde Morbus Basedow.
Nun das Herz hat sich beruhigt. Ich bin seit 5 Monaten krank geschrieben. Leide immer wieder an Panik, Unruhe, traue mir nichts zu. Im Juli habe ich meinem Chef zugesagt wieder zu kommen und es nicht geschafft. Nun sollte es der September sein also morgen und ich fühle mich nicht fähig. Habe das Gefühl durch den Stress der letzten 3 Jahre nicht nur Morbus Basedow bekommen zu haben, sondern auch ein Burnout plus Wechseljahre.
Meine Ärztin will mich in die Arbeit schicken, die ist der Meinung es stärkt die Psyche. Deshalb habe ich meinem Chef versprochen zu kommen weil die mich fest legen wollte, vorbei an meiner Gesundheit.
Ich traue es mir morgen nicht zu.
Der Witz : ich arbeite als Therapeutin.
Ich habe Probleme mich zu konzentrieren, bin ängstlich und unfit. Habe Angst vor der Arbeit und Angst zu versagen.
Ich packe es morgen nicht.

Es ist mir so peinlich, was denken meine Kollegen?
Ich meine ich bin noch nich so weit. Es ist besser , verläuft aber nich linear eher wellenartig .
Ich möchte stabil werden. Was soll ich morgen nur meinem Chef schreiben? Anrufen werde ich eh nicht schaffen.
Hattet ihr auch schon mal mehrere Anläufe gebraucht und den Wiedereinstieg verschieben müssen?

31.08.2025 22:41 • 03.09.2025 x 2 #1


14 Antworten ↓


Dein Kopf bzw. Deine Gedanken spielen Dir einen Streich.

Es ist doch ganz natürlich, dass Du nach so langer Abwesenheit aufgeregt bist, das geht jedem so.

Geh morgen hin und Abends wirst Du erleichtert sein - ich schwöre ️

A


Angst vor Arbeit

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@Cassiopeia Ich würde es auch erstmal versuchen und wenn es partout nicht geht, dann weiter Krankschreibung. Aber vorallem um Genesung kümmern (Therapie?)

Hallo @Cassiopeia,

ich kenne solche Ängste bei Wiedereinstieg nach längerer Krankschreibung auch sehr gut, darum kann ich dich gut verstehen.

Ich kann mich aber nur dem anschließen, was hier schon geschrieben wurde:
Trau‘ dich, es zu versuchen. Geh‘ hin, oftmals ist das nur eine „Schwellenangst“, und wenn du erstmal wieder ein paar Stunden auf der Arbeit warst, wird es sich bessern.

Dein Angst-Radar ist gerade etwas entgleist und möchte dir jetzt einreden, dass auf der Arbeit „Gefahr droht“, aber deine Angst tut dir damit keinen Gefallen. Sie möchte dich schützen, aber das tut sie nicht, sie sperrt dich stattdessen ein. Deine Angst glaubt, dass du in Sicherheit bist, wenn du nicht zur Arbeit gehst, aber damit schwächt sie dich auf Dauer mehr und mehr. Je mehr du der Angst gehorchst und ihr nachgibst, umso stärker wird sie und umso kleiner wird der Raum, in dem du dich bewegen kannst. Wenn es schlecht läuft, verlierst du stückweise immer mehr Räume und Kompetenzen. Im schlechtesten Fall ist es zuerst die Arbeit, die nicht mehr geht, dann der Supermarkt, dann der Hausflur, bis du dich irgendwann gar nicht mehr traust, rauszugehen (um jetzt mal etwas überspitzt den worst case zu beschreiben).

Darum ist es wichtig, sich der Angst entgegenzustellen, damit sie sich nicht weiter ausdehnen kann.
Wie gesagt: Es ist oftmals nur die Schwellenangst, die es zu überwinden gilt. Und wenn du erstmal wieder auf der Arbeit bist, wird sich nach ein paar Stunden ein Gewöhnungseffekt einstellen und die Angst wird nachlassen. Am zweiten Tag wird es dann schon etwas leichter, hinzugehen, und nach drei oder vier Tagen ist die Schwellenangst vielleicht schon überwunden. Es wird mit jedem Tag leichter.

Und wenn du nach ein paar Wochen feststellst, dass es doch noch nicht geht, kannst du dich wieder krankschreiben lassen, diese Option läuft dir ja nicht weg.
Du kannst aber nur überprüfen, ob du wieder arbeitsfähig bist, wenn du es ausprobierst. Nur so kannst du überprüfen, ob es nur die Angst vor dem Wiedereinstieg ist oder ob es wirklich noch nicht geht.

Und über deine Kollegen würde ich mir nicht so viele Gedanken machen. Zum einen kann es dir egal sein, was die denken oder nicht denken, und zum anderen kannst du davon ausgehen, dass die Verständnis haben werden, wenn nicht alles von Tag 1 an gleich wieder zu 100% klappen kann. Außerdem hast du ja geschrieben, dass du als Therapeutin arbeitest, da würde ich mal von einem grundsätzlich wohlwollenden Klima am Arbeitsplatz ausgehen. Als was für eine Therapeutin arbeitest du denn?

Lange Rede, kurzer Sinn: Nur Mut! Trau‘ dich, es auszuprobieren! Oftmals ist es nur die erste Überwindung, und dann wird es von Tag zu Tag leichter.

Alles Gute und viel Mut! LG

Ihr habt schon recht. Ich kenne mich mit der Angst beruflich und aus eigener Erfahrung aus (2018-19 eine Fete Angststörung überwunden bis April 2025 ) dennoch habe ich hier und jetzt solche Probleme in den Kampf zu gehen und die Gefühle auszuhalten, bei mir zu bleiben. Ich fühle mich anders als vor 5 Monaten.
Meine Kollegen sind zum Teil sehr nett , aber auch ohne Verständnis für Schwäche im Team. Ich weiß ja wie über Kolleginnen gesprochen wurde die krank wurden. Wer Schwäche zeigt ist nicht willkommen . Es ist eine private Klinik mit hohen Leistungsdruck.
Irgendwie mag ich dieses Mal nich kämpfen. Die ganze Verhaltenstherapie Methodik funktioniert mit Sicherheit…ich habe das Gefühl es passt nicht zu dem wo ich stehe.
Wenn ich mir vorstelle ich soll heute Patienten gegenüber sitzen und fühle mich so nicht souverän. Wäre das jetzt ein Büro Job ohne Kunden Kontakt würde ich mich eher trauen.

Mein Chef meinte beim Gespräch wenn ich zurück komme muss er mich voll belasten. Ich hatte ihn drum gebeten mir bis Ende des Jahres die Gruppentherapie zu „erlassen“ und mehr Einzel Patienten weil das für mich ruhiger sei …er meinte wenn ich da bin muss ich alles schaffen sofort…

Bezüglich meiner eigenen Therapie hatte ich probatorische Sitzungen bei 3 Therapeuten gemacht während ich dort auf der Warteliste stand . Ab November bekomme ich einen Platz bei einer ärztlichen Psychotherapeutin Tiefenpsychologisch. Bis dahin habe ich 1x im Monat Termine.
Ich befinde mich in einer Lebenskrise und habe das Gefühl ich brauche einfach mal Ruhe bis mein Gehirn wieder erholt ist..
Meine Ärztin will mich aus dem kranken Status raus drängen obwohl meine zukünftige Therapeutin ihr geschrieben hat dass ich noch nich so weit bin und noch nicht genügend Ressourcen aufgebaut habe.
Deshalb das Problem. Ich weiß von vor 6 Jahren, dass der Zeitpunkt kommen wird wo ich wieder belastbar bin und mich so fühle.
Im Moment ist ein Spaziergang, etwas Haushalt eine Herausforderung weil ich so erschöpft bin. Es gibt gute und schlechte Tage. Die Tendenz ist so , dass es mir besser geht aber langsam. O man 4:40 und ich liege hier und denke ich werde aufgeben.
Werde euch berichten wie ich mich entschieden habe.
Liebe Grüße

Guten Morgen @Cassiopeia,

unter den Umständen klingt es für mich dann doch so, als wäre es deutlich mehr als nur die Angst, ich hatte das in deinem ersten Post etwas anders verstanden/ interpretiert. Wenn deine angehende Therapeutin dich auch lieber zu Hause sieht, spricht das ja durchaus auch eine deutliche Sprache.

Also, falls du dich heute traust: Ganz viel Erfolg für deinen ersten Tag!

Falls du dich fürs zu-Hause-bleiben entscheidest: auch gut, in deinem zweiten Post klingt das jetzt doch eher nach einem ausgeprägteren Burnout, und wenn das auch deine Therapeutin so sieht, spricht ja auch einiges für diese Variante.

Ich habe so einen Zwiespalt auch schon persönlich erlebt, wo sich Ärzte und Therapeuten nicht einig waren bezüglich des weiteren Vorgehens, das ist für den Patienten immer recht schwierig, finde ich.

Es tut mir sehr leid, dass in deinem Team ein so „rauer Wind“ weht, das ist natürlich mehr als unschön.

(Ich gehe jetzt mal von einer psychosomatischen Privatklinik aus) :
Wäre es evtl eine Option, die Station zu wechseln? Ich habe es so erlebt, dass es ja einen durchaus sehr großen Unterschied macht, ob man auf einer DBT- Station für Persönlichkeitsstörungen arbeitet oder auf einer Station mit Schwerpunkt Depression und Schmerzen.
Ich weiß ja nicht, wie stark in deiner Klinik die Stationen nach Krankheitsbildern aufgeteilt sind und wie normal es für die Therapeuten ist, zu wechseln.
In der Klinik, in der ich mehrfach war, war es durchaus an der Tagesordnung, dass Therapeuten zwischen den Stationen gewechselt haben, sowohl die erfahrenen als auch die unerfahrenen. Vielleicht könntest du mit der Begründung der Umorientierung/Weiterbildung in ein anderes Team wechseln?
Und was die Gruppentherapien angeht: Könntest du evtl eine Gruppe übernehmen, die eher psychoedukativ ausgelegt ist? Dann müsstest du nur dein Script durchgehen und nicht so voll konzentriert dabei sein wie in einer problemoffenen Gruppe oder einer anderweitig fordernden Gruppe.
Oder wäre es vielleicht eine Möglichkeit, dir eine/n Auszubildende/n zuteilen zu lassen, die/der dann vorne steht und du hilfst ihr/ihm nur und beobachtest mehr?

Das waren jetzt nur ein paar erste Gedanken, sorry, ich kenne die Struktur deiner Klinik ja gar nicht.

Was ich damit eigentlich sagen wollte: Egal ob für jetzt oder für später, vielleicht gibt es ja auch innerhalb der Klinik noch Möglichkeiten, dich beruflich etwas zu verändern, damit du dich etwas wohler fühlst und du deine Ressourcen besser schonen kannst.

Für den Moment wünsche ich dir jetzt erstmal ganz viel Kraft und viel Erfolg dabei, die für dich richtige Entscheidung zu treffen !
Alles Gute und viele liebe Grüße

(Und noch eine Frage, die eher die längerfristigen Aussichten betrifft und weniger deine aktuelle Situation:
Hast du schonmal darüber nachgedacht, in den ambulanten Bereich zu wechseln, sprich eine eigene Praxis, eine Gemeinschaftspraxis (oder vielleicht auch nur eine Tagesklinik)?
So wie ich das in meinem Umfeld so erlebt habe, ist für viele Therapeuten der Weg in den ambulanten Bereich ein Faktor, der zu einer großen Stressreduktion beitragen kann, gerade dann, wenn man Gruppentherapie nicht so mag und sich lieber auf die Einzel konzentrieren möchte. (Die Tagesklinik habe ich erwähnt, weil die Patienten dort ja oftmals etwas stabiler sind als die Patienten im vollstationären Bereich.)
Man hat mehr Entscheidungsfreiheiten und Gestaltungsmöglichkeiten, hat mehr Mitspracherecht in Bezug auf die Patienten und ist mehr sein eigener Chef, als man es in einer (größeren) Klinik sein kann, wo ja immer auch Vorgaben von „oben“ umgesetzt werden müssen.
Aber wie gesagt, diese Frage betrifft eher die langfristige Perspektive.)

Zitat von Cassiopeia:
Es wurde Morbus Basedow.


Evtl. hast du hier dein Problem.

Allerdings ist es für uns Angstpatienten, egal, wie gut wir vermeintlich damit umgehen können, IMMER eine Herausforderung, wenn der Körper tatsächlich eine Krankheit entwickelt.

Das triggert dann wahnsinnig und man hat alle Hände voll zu tun, irgendwie damit umzugehen. Manchmal reicht es dann nimmer für andere.

Allerdings, zumindest war es bei mir so, mag man auch nicht dieses kranke Angstbündel sein und hat dann auch noch mehr Stress, und noch stressiger, wenn man eigentlich in der Rolle eines Helfenden ist. Das ist furchtbar.

Evtl. kannst du im tiefenpsychologischen Bereich erkennen, warum dein Gehirn diese ausgeprägte Angst empfinden muss. Mir hat das sehr viel gebracht, dieses Wissen um Ursache und Wirkung.

Ich laboriere mich seit vielen Jahrzehnten durch den ganzen Mist und muss feststellen, dass das immer wieder Thema sein wird. Und Arbeit, zumindest wenn sie erfüllend ist, eigentlich nie das Thema war.

Das Thema ist das Drumrum dabei (schwierige Kollegen oder Chefs) und hier liegt dann evtl. auch die Erkenntnis, dass man innerlich, ganz tief verborgen, sehr, sehr unsicher ist.

@darkshadow. Vielen Dank für die aufmunternden, unterstützenden Gedanken.

ich habe mich weiter für eine Woche krank gemeldet und habe am Freitag einen Termin bei meiner resoluten jungen Ärztin in Ausbildung ohne WB in psychosomatischen Grundversorgung um zu besprechen wie es weiter geht. ich hatte nachdem ich im Forum meine Gedanken aufschrieb, was mir geholfen hat, die Erleuchtung : Stufenweise Wiedereingliederung und zwar eine die erst mal über 2 Wochen geht. Ich hatte es zunächst abgelehnt, weil mir das Geld ausgeht und ich aus dem KG Bezug rauf muss/ will, dabei dachte ich an ein langes Aufstocken. das wollte ich nicht.
In den letzten Tagen und bei meinem Posting heute Nacht ist mir bewußt geworden, dass mir die Hürde direkt mit voller Belastung einzusteigen zu hoch ist. Ich habe Berichte noch zu schreiben und Ordnung zu machen, weil ich bevor ich krank wurde auch schon stellenweise nur auf den Bildschirm geschaut habe und mein Gehirn wollte nicht arbeiten. Somit brauche ich einen Wiedereinstieg mit einer niedrigeren Messlatte um die Einstiegshürde zu überwinden. Ich werde in der ersten Woche 3 x 2 Stunden und in der zweiten 3x 3 Stunden beantragen. Da mein Chef mich dann noch nicht bezahlen muss, kann ich alles aufarbeiten, mich in der Arbeit spüren, mit dem Chef sprechen ob ich meinen Urlaub der angelaufen ist durch 4 Tage Wochen abgelten kann. Ich kann mich auf die netten Kollegen*innen konzentrieren und habe dann nach den 2 Wochen hoffentlich eine positive Meinung über mich und kann dann angstfreier starten. So die Idee.

Meine Ärztin ( schon auch nett und bemüht) hat mir von Anfang an nicht zugehört. Sie hat irgendwo eine Fortbildung gemacht, wo es hieß die Menschen müssen schnell wieder an den Arbeitsplatz zurück. Ich habe ihr immer wieder gesagt, dass ein Burnout seine Zeit dauert und Heilung kein Wettbewerb ist. Meine Patienten die zu früh zurück kehren erleiden eher schneller einen Rückfall. Die Streßachse ist zerschossen und muss sich erholen. Sie schrieb mich krank für 2 Wochen oder einen Monat und plante dann schon, ohne zu ahnen wie es mir dann geht, dass ich dann wieder arbeiten gehe. Wie gesagt ich hatte nach einem schlimmen Infekt Erholungsschwierigkeiten und nach einem Monat stellte sich heraus, dass dieser Infekt den Morbus Basedow ausgelöst hat. Ich litt unter einer Überfunktion mit Herzrasen, hohen Puls und einer totalen Erschöpfung. Ich, die sportliche Person konnte noch nicht mal 2 km im Kurpark langsam laufen ohne nachher total platt zu liegen mit schlimmen Herzbeschwerden.
Durch dieses Vorgehen erscheine ich blöd beim Arbeitgeber, weil ich unter Druck gesetzt, Zusagen machte, die ich nicht halten konnte. Ich plante dann meine Rückkehr an einem guten Tag und stellte dann fest, dass ich wieder schlechte Tage hatte an denen ich nur das Notwenigste schaffte. Somit habe ich meine Rückkehr jetzt 3 mal verschoben und ich schäme mich sehr.

Die Therapeutin bei der ich monatlich, bis der Platz endlich in November frei ist, bin ,ist auch Ärztin für Psychosomatik und arbeitet in einer psychosomatischen Klinik, darüberhinaus ist sie älter und erfahrener. Ich gehe zu ihr seit 6 Monaten . ( ich kam nicht auf die Idee mich von ihr krank schreiben zu lassen, werde es aber, sollte es ab Oktober noch notwendig sein, zukünftig, über sie machen). letzten Monat hat sie mir angeboten mir einen Brief zu schreiben in dem sie eine längere AU empfohlen hat bis ich mehr Ressourcen spüre.

Ja durch dieses hin und her, war ich andauernd unter Druck doch endlich leistungsfähig zu werden. Das ist echt blöd gelaufen und hat einen sehr schlechten Eindruck bei meinem Arbeitgeber hinterlassen.

Ich gehe täglich spazieren, jogge leicht, fahre Fahrrad, auch lesen und Podcast hören funktioniert langsam. Täglich überwinde ich mich im Fluss zu schwimmen, gesund zu essen. Bis vor einem Monat konnte ich noch kein Podcast hören und lesen war auch mühsam. Ich kann immer noch kaum Streß aushalten und reagiere ziemlich empfindlich. Das wird wohl noch dauern. Die Panik hat sich beruhigt, weil mein Herz nicht mehr rast und der Puls ist auch ruhiger. Meine Schilddrüsen Werte sind auch etwas besser, auch wenn noch nicht optimal.

Ich fürchte jetzt, dass ich gekündigt werde. Ich bin eine gute Therapeutin ( kann es gerade nicht glauben, weil ich selbst im Loch sitze) aber ich bekam viele positiven Feedbacks. Ich arbeite in einer Suchtklinik und bin auch auf Trauma spezialisiert. Ich könnte mir eine kleine Gruppe vorstellen mit 8 Patienten*innen die Trauma oder Autismus, ADHS mitbringen. In unseren Gruppen sind 17 Patienten*innen. Da ich noch ein Problem mit der Konzentration habe denke ich es wird mich überfordern. Ich bin sehr sensibel und emphatisch, in so einer großen Gruppe nehme ich natürlich wahr, dass ich den schüchternen, sensiblen, traumatisierten Menschen nicht gerecht werden kann. Ich habe die Gruppen zwar super gemeistert, auch hier positives Feedback, in der Gruppe wirkte ich auch locker und kompetent, kam aber für mich zu Hause überhaupt nicht mehr runter. Na ja das ist ein Feld für sich. Ich vermisse die reine therapeutische Arbeit. Das streßt mich gar nicht. ich bin dann im flow und liebe die Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit den Menschen.

Du hast recht, freiberuflich zu arbeiten ist mein Ziel. Viele meiner Patienten*innen hätten mich gerne gebucht, das darf ich aber nicht machen. Freie Zeiteinteilung, kleine Gruppen, Austausch und Supervision mit anderen freiberuflichen Kolleg*innen. Bis jetzt habe ich mich nicht getraut.

Ich habe einige Ausgaben wegen der Wohnung, habe eine Tochter, bin die Hauptverdienerin, die Schulden aus der Weiterbildung sind auch noch monatlich fällig. Das Krankengeld hat mich jetzt total ausgelaugt.

Ist schön blöd, wenn man ein Leben plant und gestaltet und dann Krankheiten dazu kommen. Mega Selbsterfahrung darin, wie schwer es ist eine Erkrankung zu akzeptieren und zu lernen damit sein Leben nach den eigenen Werten zu rocken. Das ist das positive dran. ich predige immer, gerade bei Sucht, dass es ja so wichtig sei zu akzeptieren. Nun weiß ich, was ein Akt und ich weiß, dass es dann doch letztendlich möglich ist.

Zitat von Cassiopeia:
Mega Selbsterfahrung


Ja, deswegen sind wir definitiv für andere Menschen hilfreich. Mein Psychiater und Therapeut wurde nochmals um ein paar Stufen besser, als es bei ihm selbst krankheitsbedingt um Leben und Tod gegangen ist.

Ich sag immer, dass uns das Universum (Gott nenne ich da jetzt nicht), besonders liebt, da wir alle eine 2. Chance bekommen.

@Icefalki wie treffend formuliert. Besser könnte ich es nicht auf den Punkt bringen. Ja durch den Infekt ist mein Hashimoto in Morbus Basedow gewechselt, angefeuert auch noch durch die Wechseljahre. Meine Angst wurde dadurch geweckt.Das hat mich zum Nervenbündel gemacht.

Ich finde den Austausch mit euch sehr hilfreich. Tut mir gut.
Die TP Therapie ist demnächst mein Weg weshalb ich so geduldig auf den Platz warte. VT sind Pflaster damit manövriere ich mich durch die Angst. Es muss jetzt an die Muster ran, die ich schon kenne, aber die mich immer wieder so stark aus der Bahn werfen.
Ja die Arbeit ist es nie, es sind die Kollegen und vor allem Chefs. Ich bin ein mitfühlendes Wesen, habe viel meditiert, lebe vegetarisch, fast vegan und habe je älter ich werde zunehmend Probleme, wenn Menschen wie Chefs Macht über mich ausüben wollen. Mag es auch nicht, wenn die Wertschätzung in der Sprache gegenüber der Patientenschaft fehlt. Ich bin nun Mal aus achtsam gegenüber der Umwelt. Eigentlich will ich so bleiben und nicht mit einer dicken Kruste durch die Welt gehen...aber leichter wäre es schon.

Zitat von Cassiopeia:
Ich finde den Austausch mit euch sehr hilfreich


Ja, ich nutze den auch immer, damit ich immer am Ball bleibe.

Zitat von Cassiopeia:
Es muss jetzt an die Muster ran, die ich schon kenne, aber die mich immer wieder so stark aus der Bahn werfen.


Ja, ich denke, wir alten Hasen hier, wissen, welche Macht diese Programmierungen in sich tragen. Das bleibt eine Lebensaufgabe.

Und ich habe für mich festgestellt, dass vieles in meiner verschnurpselten Psyche auch irgendwie besonders ist.

Manchmal grinse ich in mich rein und denke mir: Einfach kann jeder, bissle kompliziert und neurotisch hat ja auch was für sich.

Ich bin mir sehr sicher, dass du die Herausforderung rockst und dann als Therapeutin noch mehr ein Glücksgriff wirst.

Ich habe mich damals, als ich meinen Zusammenbruch hatte, auch beruflich total neu orientiert und trotz, bzw. mit dieser Angststörung, unheimlich viele Menschen erreicht und positiv beeinflussen dürfen.

Und wer so freiheitliebend ist wie wir, der verzweifelt an Menschen, die nur aufgrund ihrer Position Macht über uns haben. War auch lange mein Thema.

Insofern, ja, wir haben nunmal ein Problem, akzeptieren wir es.

Ach und noch ein Tipp am Rande, lass mal Vitamin B und D (Selbstzahlerleistungen) bestimmen. Durch Unterversorgung hängst du da auch schnell in der Depri drin.

Ich bin sehr beeindruckt von dem was du schreibst und wie du es schreibst.

Du kennst dich offenbar sehr gut und weißt was dir gut tut, das ist Gold wert.

Ich selbst bin durch die Wechseljahre sowie Morbus Basedow Etagen abwärts gerutscht, weiß daher ungefähr wie es dir geht.

Ich bin zu einem Endokrinologen als Selbstzahler gegangen um genau beides behandeln zu lassen. Gerade Schilddrüse ist sehr tricky.

Derzeit bin ich in einer Tagesklinik und bin sehr froh dort einen Platz bekommen zu haben. Ich habe eine Erschöpfungsdepression / Burnout. Mittlerweile kristallisiert sich heraus das auch frühkindliche Traumata eine große Rolle bei mir spielen.

Ich weiß nicht inwieweit du deinen Arbeitsplatz wechseln kannst, aber die Wiedereingliederung ist schon mal ein guter Weg.

Ich wünsche dir von Herzen alles Gute.

Hallo @Cassiopeia,

das klingt nach einer sehr guten Lösung, ich finde es super, dass du dich so entschieden hast, Wiedereingliederung macht da wirklich viel Sinn! Ich wünsche dir jetzt erstmal gute Erholung und ganz viel Kraft!

Es ist echt klasse, dass du neben der Ärztin, die nicht wirklich zugehört hat, auch noch andere, kompetente Menschen an deiner Seite hast, die dich gut beraten und die dir zur Seite stehen. Ich habe auch schon die Erfahrung gemacht, dass manche Ärzte oder Therapeuten nach Fortbildungen plötzlich sehr auf eine ganz bestimmte Linie festgelegt sind, ohne sinnvoll zu differenzieren.

Bezüglich des Wiedereingliederungsplans kannst du dir ja in Ruhe überlegen, wie der aussehen soll, aber das klingt doch schonmal gut! Vielleicht kannst du die Wiedereingliederung ja auch noch etwas strecken, 2 Wochen klingt ambitioniert, aber wenn es so für dich passt, ist das gut. Ich habe schon einige Wiedereingliederungen bei Mitpatienten und Kollegen erlebt, die gingen aber meistens deutlich länger als 2 Wochen. Wenn man sich mal den Klassiker, das Hamburger Modell, anschaut, liegt die durchschnittliche Dauer zwischen 6 Wochen und 6 Monaten, vielleicht kannst du dir also noch etwas mehr Zeit lassen als die von dir angedachten 2 Wochen. Ich verstehe, dass du möglichst schnell aus dem Krankengeld herauskommen möchtest, und dein Plan klingt auch wirklich gut durchdacht. Ich wollte nur nochmal vorsichtig anregen, dass du dir vielleicht ein kleines bisschen mehr Zeit gönnst, damit du die Wiedereingliederung mit etwas weniger Stress angehen kannst.

Du schreibst, dass du hoffst, dass die KollegInnen dann hoffentlich eine positive Meinung von dir haben. Ich wünsche dir, dass du es schaffst, dich etwas davon freizumachen, was die KollegInnen von dir denken. Es geht um dich und um deine Gesundheit.

Ich glaube übrigens auch nicht, dass du jetzt gekündigt wirst, wie du schreibst. Dafür ist der Fachkräftemangel viel zu hoch. Und du bist gut in deinem Job, und das wird dein Chef auch wissen.

Ich bin auch mal in die Falle getappt, meinen Wiedereinstieg mehrfach verschieben zu müssen, weil ich mich überschätzt und meine Erkrankung unterschätzt habe. Und ja, meine Chefin damals war davon auch alles andere als begeistert, denn Chefs haben halt gerne Planungssicherheit. Genau wie du meinte ich es gut damals, aber ich habe daraus gelernt und war danach vorsichtiger. Was ich damit sagen möchte: Mach‘ dir darüber keinen Kopf, das passiert anderen Menschen auch, es ist einfach menschlich.

Und wow, bei euch sind 17! Patienten in einer Gruppe?! Das finde ich krass! Kein Wunder, dass du denkst, dass dich das aktuell noch überfordert. Ganz ehrlich, selbst bei bester Konzentration kann man da den Patienten nicht gerecht werden.

Mir ging es auch so, dass die eigentliche Arbeit mit den Menschen in meinem ehemaligen Job nicht das Problem war, es waren die Kollegen, die Chefs, die Umstände, das gesamte System.
Darum drücke ich dir auch ganz doll die Daumen, dass du dein Ziel, freiberuflich zu arbeiten, irgendwann umsetzen kannst !
Damit entfällt dann die ganze Fremdbestimmung, man kann sich seinen Arbeitsplatz so organisieren, wie es einem gefällt. Wie gesagt, ich kenne viele Therapeuten, denen es sehr gut geht mit dieser Freiheit. Klar ist es immer auch ein Risiko, aber ich kenne eigentlich nur Therapeuten, die mit diesem Schritt echt glücklich geworden sind und froh waren, das Klinik-System hinter sich lassen zu können.

Und zum Thema Lebensplanung und Krankheit: Das kann ich dir auch sehr gut nachempfinden, bei mir war es leider auch so. Bei mir begann es mit der psychischen Erkrankung, die sich leider als sehr ausgeprägt herausgestellt hat, dann kam noch eine schwere körperliche Erkrankung hinzu und das war‘s dann mit der Lebensplanung.
Ich bin die notwendigen Schritte leider zu spät gegangen, darum hat es mich dann leider etwas härter aus der Kurve geworfen und ich habe den Weg zurück in die Arbeit nicht geschafft.

Dein Plan klingt sehr gut und sehr vielversprechend! Ich drücke dir alle Daumen, dass alles so klappt, wie du dir das wünscht!
Ich wünsche dir weiterhin gute Erholung, viel Kraft und alles Gute für die Wiedereingliederung ! LG

@Greta__ kannst Du mir eine PN schreiben mit dem Endo den MB und Meno behandeln kann? Meine Endokrinologin hat zwar die weiblichen Hormone zwar mit abgenommen ( Östrogen kaum vorhanden) mir aber nur mitgeteilt dass die Wechseljahre ja die MB anfeuern und es schwer von der Symptomatik zu unterscheiden sei und dass ich mir bei meinem Frauenarzt Hormone verschreiben lassen soll.
Einen Endo der sich mit Hormonen insgesamt gut auskennt wäre sinnvoll.
Ich habe das Gefühl dass wenn ich eine Geschlechtsumwandlung zum Mann durchführen lassen wollte ich eher Unterstützung bekommen würde.
Ich weiß noch nicht wie mich der MB noch weiter beeinflussen wird. Ich bin auch ein paar Stufen zurück gefallen: Muskel weg, Ausdauer muss aufgebaut werden, Konzentration Weg, nervös, ängstlich.
Und ich weiß nicht wie lange es dauert bis ich in Remission gehe und wie lange ich dort bleibe usw. Ist eine Kombination die ich niemanden wünsche.
Heute war ich sooo müde. LG

A


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Dr. Christina Wiesemann
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