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Lange ist es her, ich dachte ich hätte meine Angst 2019 besiegt und hätte bis auf ein paar Restsymptome nun Ruhe.
Leider so nicht. Im April hatte ich eine Grippe. Anschließend erholte ich mich schlecht. Das Herz raste, stolperte, Schwindel kam dazu und die alt bekannte Angst zu sterben stellte sich ein.
Es wurde Morbus Basedow.
Nun das Herz hat sich beruhigt. Ich bin seit 5 Monaten krank geschrieben. Leide immer wieder an Panik, Unruhe, traue mir nichts zu. Im Juli habe ich meinem Chef zugesagt wieder zu kommen und es nicht geschafft. Nun sollte es der September sein also morgen und ich fühle mich nicht fähig. Habe das Gefühl durch den Stress der letzten 3 Jahre nicht nur Morbus Basedow bekommen zu haben, sondern auch ein Burnout plus Wechseljahre.
Meine Ärztin will mich in die Arbeit schicken, die ist der Meinung es stärkt die Psyche. Deshalb habe ich meinem Chef versprochen zu kommen weil die mich fest legen wollte, vorbei an meiner Gesundheit.
Ich traue es mir morgen nicht zu.
Der Witz : ich arbeite als Therapeutin.
Ich habe Probleme mich zu konzentrieren, bin ängstlich und unfit. Habe Angst vor der Arbeit und Angst zu versagen.
Ich packe es morgen nicht.

Es ist mir so peinlich, was denken meine Kollegen?
Ich meine ich bin noch nich so weit. Es ist besser , verläuft aber nich linear eher wellenartig .
Ich möchte stabil werden. Was soll ich morgen nur meinem Chef schreiben? Anrufen werde ich eh nicht schaffen.
Hattet ihr auch schon mal mehrere Anläufe gebraucht und den Wiedereinstieg verschieben müssen?

Gestern 22:41 • 01.09.2025 x 2 #1


4 Antworten ↓


Dein Kopf bzw. Deine Gedanken spielen Dir einen Streich.

Es ist doch ganz natürlich, dass Du nach so langer Abwesenheit aufgeregt bist, das geht jedem so.

Geh morgen hin und Abends wirst Du erleichtert sein - ich schwöre ️

A


Angst vor Arbeit

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@Cassiopeia Ich würde es auch erstmal versuchen und wenn es partout nicht geht, dann weiter Krankschreibung. Aber vorallem um Genesung kümmern (Therapie?)

Hallo @Cassiopeia,

ich kenne solche Ängste bei Wiedereinstieg nach längerer Krankschreibung auch sehr gut, darum kann ich dich gut verstehen.

Ich kann mich aber nur dem anschließen, was hier schon geschrieben wurde:
Trau‘ dich, es zu versuchen. Geh‘ hin, oftmals ist das nur eine „Schwellenangst“, und wenn du erstmal wieder ein paar Stunden auf der Arbeit warst, wird es sich bessern.

Dein Angst-Radar ist gerade etwas entgleist und möchte dir jetzt einreden, dass auf der Arbeit „Gefahr droht“, aber deine Angst tut dir damit keinen Gefallen. Sie möchte dich schützen, aber das tut sie nicht, sie sperrt dich stattdessen ein. Deine Angst glaubt, dass du in Sicherheit bist, wenn du nicht zur Arbeit gehst, aber damit schwächt sie dich auf Dauer mehr und mehr. Je mehr du der Angst gehorchst und ihr nachgibst, umso stärker wird sie und umso kleiner wird der Raum, in dem du dich bewegen kannst. Wenn es schlecht läuft, verlierst du stückweise immer mehr Räume und Kompetenzen. Im schlechtesten Fall ist es zuerst die Arbeit, die nicht mehr geht, dann der Supermarkt, dann der Hausflur, bis du dich irgendwann gar nicht mehr traust, rauszugehen (um jetzt mal etwas überspitzt den worst case zu beschreiben).

Darum ist es wichtig, sich der Angst entgegenzustellen, damit sie sich nicht weiter ausdehnen kann.
Wie gesagt: Es ist oftmals nur die Schwellenangst, die es zu überwinden gilt. Und wenn du erstmal wieder auf der Arbeit bist, wird sich nach ein paar Stunden ein Gewöhnungseffekt einstellen und die Angst wird nachlassen. Am zweiten Tag wird es dann schon etwas leichter, hinzugehen, und nach drei oder vier Tagen ist die Schwellenangst vielleicht schon überwunden. Es wird mit jedem Tag leichter.

Und wenn du nach ein paar Wochen feststellst, dass es doch noch nicht geht, kannst du dich wieder krankschreiben lassen, diese Option läuft dir ja nicht weg.
Du kannst aber nur überprüfen, ob du wieder arbeitsfähig bist, wenn du es ausprobierst. Nur so kannst du überprüfen, ob es nur die Angst vor dem Wiedereinstieg ist oder ob es wirklich noch nicht geht.

Und über deine Kollegen würde ich mir nicht so viele Gedanken machen. Zum einen kann es dir egal sein, was die denken oder nicht denken, und zum anderen kannst du davon ausgehen, dass die Verständnis haben werden, wenn nicht alles von Tag 1 an gleich wieder zu 100% klappen kann. Außerdem hast du ja geschrieben, dass du als Therapeutin arbeitest, da würde ich mal von einem grundsätzlich wohlwollenden Klima am Arbeitsplatz ausgehen. Als was für eine Therapeutin arbeitest du denn?

Lange Rede, kurzer Sinn: Nur Mut! Trau‘ dich, es auszuprobieren! Oftmals ist es nur die erste Überwindung, und dann wird es von Tag zu Tag leichter.

Alles Gute und viel Mut! LG

Ihr habt schon recht. Ich kenne mich mit der Angst beruflich und aus eigener Erfahrung aus (2018-19 eine Fete Angststörung überwunden bis April 2025 ) dennoch habe ich hier und jetzt solche Probleme in den Kampf zu gehen und die Gefühle auszuhalten, bei mir zu bleiben. Ich fühle mich anders als vor 5 Monaten.
Meine Kollegen sind zum Teil sehr nett , aber auch ohne Verständnis für Schwäche im Team. Ich weiß ja wie über Kolleginnen gesprochen wurde die krank wurden. Wer Schwäche zeigt ist nicht willkommen . Es ist eine private Klinik mit hohen Leistungsdruck.
Irgendwie mag ich dieses Mal nich kämpfen. Die ganze Verhaltenstherapie Methodik funktioniert mit Sicherheit…ich habe das Gefühl es passt nicht zu dem wo ich stehe.
Wenn ich mir vorstelle ich soll heute Patienten gegenüber sitzen und fühle mich so nicht souverän. Wäre das jetzt ein Büro Job ohne Kunden Kontakt würde ich mich eher trauen.

Mein Chef meinte beim Gespräch wenn ich zurück komme muss er mich voll belasten. Ich hatte ihn drum gebeten mir bis Ende des Jahres die Gruppentherapie zu „erlassen“ und mehr Einzel Patienten weil das für mich ruhiger sei …er meinte wenn ich da bin muss ich alles schaffen sofort…

Bezüglich meiner eigenen Therapie hatte ich probatorische Sitzungen bei 3 Therapeuten gemacht während ich dort auf der Warteliste stand . Ab November bekomme ich einen Platz bei einer ärztlichen Psychotherapeutin Tiefenpsychologisch. Bis dahin habe ich 1x im Monat Termine.
Ich befinde mich in einer Lebenskrise und habe das Gefühl ich brauche einfach mal Ruhe bis mein Gehirn wieder erholt ist..
Meine Ärztin will mich aus dem kranken Status raus drängen obwohl meine zukünftige Therapeutin ihr geschrieben hat dass ich noch nich so weit bin und noch nicht genügend Ressourcen aufgebaut habe.
Deshalb das Problem. Ich weiß von vor 6 Jahren, dass der Zeitpunkt kommen wird wo ich wieder belastbar bin und mich so fühle.
Im Moment ist ein Spaziergang, etwas Haushalt eine Herausforderung weil ich so erschöpft bin. Es gibt gute und schlechte Tage. Die Tendenz ist so , dass es mir besser geht aber langsam. O man 4:40 und ich liege hier und denke ich werde aufgeben.
Werde euch berichten wie ich mich entschieden habe.
Liebe Grüße




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Dr. Christina Wiesemann
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