Jojo schrieb am Mo, 18 Juni 2007 1022
Hallo Cathy,
ich kanns mir finanziell auch nicht erlauben, nicht arbeiten zu gehen, aber wer kann das schon?
Mein Arbeitsamt hat mir auch schon einen Monat mal die Zahlung verweigert, aber was soll ich machen... ich hab mir die Krankheit auch nicht ausgesucht :p
Ja die Idee mit den Schnupperstunden in der Kita hatte ich auch schon und auch gemacht. Das Problem ist, bei den Stunden ist es kein ÜProblem, aber wenn ich dann richtig anfange, ist die Angst trotzdem wieder da und nichts geht.
Was arbeitest du denn? Hast du auch irgendwelche Probleme oder Ängste?
Lg Jojo
Oh Mann, sorry wenn ich das ganze Ausmaß Deiner Angst nicht richtig erfasst habe und mich anhörte wie :Na dann mach doch einfach dies und das.
Ich weiß ja nicht inwieweit Du Dich schon gekümmert hast, bzw mit Deiner Therapeutin drüber gesprochen hast, aber Dein Arbeitsamt muß auf jeden Fall unterrichtet werden und besser früher als später,nicht dass sich durch deren Maßnahmen Deine Situation und natürlich Emotionslage noch verschlechtert.
Du kannst Jederzeit (so war es eigentlich geplant) einen Termin beim Sozial Psychologischen Dienst Deines Arbeitsamtes vereinbaren und wenn die nicht völlig von der Rolle sind (die sind, wie ich gehört habe schon positiv gestimmt, wenn Jemand freiwillig zu ihnen kommt)dann sollten die Dich wenigstens über Möglichkeiten (Maßnahmen, Förerungen, Rehamaßnahmen,berufsbezogene Verhaltenstherapie) etc. informieren. Und natürlich schließen die sich dann auch mit Deiner Arbeitsvermittlung kurz, so dass Du von der Seite möglicher Weise, wenn schon keine Patentlösung, dann aber mehr Verständnis entgegen gebracht bekommst.
Klar hab ich auch Phobien und Ängste - gerade berufsbezogen gerate ich immer und immer wieder in das gleiche Schlamassel...ganz gleich, was ich mache und verdiene (ob als Sekretärin oder Putze) ich gebe 150%...selbst wenn ich nicht bezahlt werde oder genau weiß ich werde von vorne bis hinten ausgenutzt oder dass ich da z.B. für 2 Stunden bezahlt werde, obwohl das ein 4-6 Stunden Job ist (und vorher auch war)- ich tu es...und nicht nur so lala, sondern eben 150%, damit ich immer von mir selbst sagen kann: Ich hab alles gegeben und versucht.
Das mach ich nicht, weil ich son Gutes bin oder ein bißchen doof, sondern weil ich nicht damit umgehen kann, wenn mir Faulheit oder Dummheit oder gar Fahrlässigkeit oder sowas persönliches nachgesagt wird...ich kriege es einfach nicht aus mir raus, dass ich immer volle Leistung (wenn möglich perfekt)bringen muss, um was zu verdienen (und sei es nur n feuchter HÄndedruck)...ob mit blutenden Magengeschwüren, angehender Lungenentzündung, gerissenen Knöchelsehnen, Bandscheibenvorfall im Nacken etc, ich steh auf der Matte und mach meinen Job - lasse Urlaubsansprüche verfallen, renne wochenlang meinem Geld hinterher, lasse alles stehen und liegen, etc - persönliche/familiäre Probleme bleiben Außen vor - und alles nur damit ja keiner meinen Arbeitseinsatz oder Moral in Frage stellt oder gar kritisiert...
Das bescheuerte ist, ich weiß wo das herkommt,meine Mutter hat mich ganz bewußt so gedrillt, weil ich die Einzigste ihrer Töchter war, die auch ganz im Gegensatz zu ihr selbst, emotional halbwegs stabil und damit Einsatzfähig und verantwortungsvoll ist. Ich will hier gar nicht weiter ins Detail gehen, weil das hier nicht hergehört...aber irgendwie gehts immer um die Existenz für mich...nicht nur finaziell...Entweder Du machst das jetzt, oder... und von dem ODER hatte ich schon mehr als genug...viele, gerade auch Arbeitgeber durchschauen gar nicht, warum und weshalb ich so drauf bin, die halten sich dann nur selbst ganz schnell für unglaublich tolle und fähige Führungskräfte - und das bedeutet, dass sie Grenzen, die ich vielleicht wirklich irgendwann setzen muss,um nicht drauf zu gehen nicht mehr akzeptieren können und wollen - und dann gibts nur noch entweder kündigen oder weiter machen...Siehste, ich weiß das alles, versuche selbst auch immer wieder dieses Verhaltensmuster gleich von Anfang an zu durchbrechen...aber um so älter und damit unattraktiver ich für den Arbeitsmarkt werde, je mehr wird genau dieses Verhalten verlangt - das ist eine Realität, die Du hoffentlich nicht sobald für Dich entdecken mußt.
Alles Liebe für Dich
Cathy
18.06.2007 13:05 •
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