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Icefalki
Zitat von Maschine:
vielleicht mehr als die Gespräche mit meiner


Seit ich den Umgang mit mir zu lernen hatte, habe ich begriffen, dass es Stadien der Angsterkrankung gibt.

Zu Beginn begreift man überhaupt nix mehr. Da lebt man scheinbar so stinknormal sein Leben und dann das. Innerhalb wenigen Sekunden steht die eigene Welt Kopf und nix ist mehr so, wie es vorher war. Und hier reden wir von Menschen, die sich absolut als normal empfunden haben und nie im Leben auch nur einen Gedanken daran verschwendet haben, plötzlich vor solchen Problemen zu stehen. Unbegreiflich.

Hier hängt man eine ganze Weile fest, da Verstand gegen Gefühl ständig verliert.

Man macht scheinbar das einzig logische, in dem die Angstauslöser vermeidet. Und hier wird es spannend. Die 1. Attacke findet irgendwo statt, und jetzt, das Hirn denkt ja logisch, weiss man, puh, das hat mit der Arbeit, mit der Autobahn, der Supermarktkasse, der Rede vor Menschen, usw. zu tun. Und diese Situationen sind jetzt gefährlich.

Dann kommt Phase 2 , indem nun Angst vor der Angst ein Thema wird. Bedeutet, der Radius wird enger. Nun merkt man definitiv, mit mir stimmt etwas nicht.

Und nun werden, je nach Persönlichkeit , und das finde ich total wichtig, nach Auswegen gesucht:

Person 1 setzt seine Hoffnung auf Medis.
Person 2 spürt die Angst im Körper und ist der Meinung, hier liegt die Antwort.
Person 3 sieht sich gefesselt in der Anstalt, weil er durchgedreht ist, hält die Klappe und leidet heimlich.
Person 4 geht nimmer raus, sperrt sich ein
Person 5 jammert, und sucht im Umfeld Verständnis und Hilfe.
Person 6 macht alles von Person 1 bis 5.

Dann die Phase 3, wo man erkennt, hier ist therapeutische Hilfe nötig, die aber aufgrund mangelnder Termine noch in weitere Ferne sein könnte.

Also Phase 4, man sucht in Foren nach Gleichgesinnten. Jetzt wird es wieder spannend, denn nun kann folgendes eintreten:

Man wird getröstet, tauscht sich über die Symtome aus und fühlt sich verstanden,

Oder

Man begreift, dass reiner Symtomenaustausch das Problem nicht ändert und sucht sich User, um deren Strategien anzuschauen, um dann auszuprobieren, welche Wege für einen selbst denkbar wären.

Wird aber immer zu hören bekommen, egal, welchen Weg du gehst, jeder Weg da raus, bedeutet enorme Arbeit an sich selbst. Und hier hört dann meistens der Austausch aus.

24.05.2021 12:37 • x 3 #161


rednaxela
Zitat von Lanali:
Ich will einfach nur dass das ein Ende hat..

Wer nicht? Da steckt keiner freiwillig und gerne drin.

Oh Gott ich höre mich selbst mindestens 1x die Woche fluchen, dass das doch so langsam mal zu Ende sein könnte.

Wird es aber auch. Ist viel Arbeit und kostet viel Zeit und Kraft, aber es wird stetig besser. Manchmal nur nicht in der Geschwindigkeit in der ich es gerne hätte.

24.05.2021 12:52 • x 1 #162


A


Was tun bei grundloser Angst vor der Arbeit?

x 3


Lanali
Erst einmal vielen Dank für die ganzen Beiträge! Bin echt dankbar dafür.
Ich war heute stundenlang alleine spazieren. Die ersten Minuten waren ekelhaft und danach wurde es total schön und befreiend. Morgen geht es ans Einkaufen. Einfach als Übung. Die Motivation packt mich , dieser Wille, dieser Gedanke So du blöde Angst , nicht mit mir .

Nur Thema Arbeit wie gesagt hm..
Ja das mit dem Horror Storys zu Ende ausmalen klingt sinnvoll. Nur wäre es für mich tatsächlich eine Horror Vorstellung wenn jemand den Krankenwagen rufen würde.. Meine Angst davor außerhalb der geschützten Wände Panik zu bekommen und nicht weg zu können ist recht groß.. Aber da liegt ja schon der Fehler. Der Gedanke Oh Gott hoffentlich bekomme ich dort keine PA. Weil somit ist es ja quasi schon vorprogrammiert..
Eigentlich müsste ich meine Gedanken umlenken auf Ich freue mich auf die Arbeit, auf die Kollegen, auf die gewohnte Struktur. Weil das Gehirn dann automatisch positiv eingestellt ist. Oder?

24.05.2021 20:23 • x 2 #163


DieSonne
Zitat von Lanali:
Eigentlich müsste ich meine Gedanken umlenken auf Ich freue mich auf die Arbeit, auf die Kollegen, auf die gewohnte Struktur. Weil das Gehirn dann automatisch positiv eingestellt ist. Oder?

Genau so! Arbeit tut dir gut. Zu Hause sein nicht, wie du ja selber festgestellt hast. Zudem hast du erwähnt, dass auch deine Kollegen toll sind. Was soll dir also passieren? Du gehst nur von einem gewohnten Umfeld in das Andere. Mit dem Krankenwagen war nur ein Beispiel. Regel Nummer 2. Wie warscheinlich ist das?

24.05.2021 20:36 • x 2 #164


Phönix2020
@Lanali Mir geht es gerade genauso. Ich kein dir leider keinen richtigen Rat geben, da ich für mich selbst auch noch keinen habe. Ich gehe nach so einer Panikattacke meistens nach hause und arbeite den Rest des Tages so gut wie es geht im Homeoffice weiter.

25.05.2021 08:46 • x 1 #165


Lanali
Ich danke euch für alle Beiträge, ihr habt mir sehr geholfen !

Es geht mir immer besser ! Klar gibt es Tage/Momente an denen es wieder schwierig wird, es ist halt ein Kampf. Aber ich gewinne gerade neuen Mut , neue Kraft und kann wieder Freude empfinden.

Nun bin ich am Überlegen wie es denn weitergehen soll in meinem Leben. Mein Bruder zieht im Dezember mit einem Freund in eine andere Stadt , die mir sehr gefällt. Könnte mir im Moment gut vorstellen mich anzuhängen... Müsste mir da alles neu aufbauen, Freunde , Job, Wohnung. Das wäre natürlich viel Arbeit. Aber immerhin wäre ich durch meinen Bruder nie ganz alleine.

Ich weiss nur mal wieder nicht was das richtige ist. Einfach aufs Herz hören und rein in den Neuanfang? Oder lieber nicht übermütig sein und im gewohnten Umfeld bleiben wo ich alles kenne ? Ist es dumm mit Panikstörung alles neu zu wagen ? Oder trägt es vielleicht sogar zur Heilung bei ?

30.05.2021 16:03 • #166


einsamervater
Hallo, diese Entscheidung kann dir wohl niemand abnehmen.
Wenn du ein gutes Gefühl dabei hast, warum nicht ? Wenn es dir nicht gefällt kannst du ja wieder nach gewisser Zeit zurück ! Es ist ja keine Entscheidung fürs Leben .
Für deine Panikstörung ist alles gut, was dir gut tut . Hauptsache kein weiter so!

30.05.2021 18:14 • x 2 #167


M
Ich glaube ganz ehrlich, dass wenn ich nicht Arbeiten würde meine ganze mentale Situation sich
in kürzester Zeit extrem verschlechtern würde.
Aber jeder sollte echt das machen, was einem gut tut.

30.05.2021 19:03 • x 1 #168


Lanali
Zitat von einsamervater:
Hallo, diese Entscheidung kann dir wohl niemand abnehmen. Wenn du ein gutes Gefühl dabei hast, warum nicht ? Wenn es dir nicht gefällt kannst du ja ...

Irgendwie gibt mir die Panikstörung viele Denkanstöße. Ich glaub dass man sich im Alltag gar nicht so bewusst darüber ist, dass vieles mehr mit Gewohnheit als mit glücklich sein zu tun hat.

Übermorgen gehe ich wieder arbeiten. Ich fühle mich wieder lebendiger. Trotzdem bin ich natürlich nervös. Versuche so wenig wie möglich an Angst u Panik zu denken diese durch positive Gedanken zu ersetzen.

31.05.2021 15:37 • #169


rednaxela
Zitat von Lanali:
Ist es dumm mit Panikstörung alles neu zu wagen ?

Ganz ehrlich ?
Würde ich nicht davon abhängig machen ob du etwas machst oder nicht.
Ist vieeeel leichter gesagt als getan, ich weiß, aber lass dir deine Möglichkeiten nicht dadurch verbauen.

Wenn dir der Gedanke gefällt, wäge Pro und Contra ab ohne an die Panik zu denken und entscheide dann

31.05.2021 16:03 • x 1 #170


einsamervater
Genau .
Deine unbegründete Angst und Panik darf da keine Rolle spielen.

Wie bestreitest du denn deinen Alltag ? Du nimmst keine Medikamente wie ich das mitbekommen haben . Klappt ansonsten alles ?

31.05.2021 16:48 • x 1 #171


Lanali
Zitat von einsamervater:
Genau . Deine unbegründete Angst und Panik darf da keine Rolle spielen. Wie bestreitest du denn deinen Alltag ? Du nimmst keine Medikamente wie ich ...

Danke der Nachfrage .
Richtig, ich nehme keine Medikamente.
Mir war es so als müsste ich das Leben wieder neu lernen. Also habe ich geübt.
Das Rausgehen ist mittlerweile angenehmer, sowie das Einkaufen, sowie das Treffen mit Freunden. Anfangs war alles ein Kampf. Jetzt kann ich wieder Freude empfinden!
Natürlich gibt es Momente in denen die Panik hochkriecht , oder einfach das Schwindel/Unwirklichkeitsgefühl. Aber ich lasse mich dadurch nicht mehr so sehr aus der Ruhe bringen. Halte mir immer und immer wieder vor Augen dass es nur Kopfsache ist, atme tief ein und aus lenke meine Gedanken in eine positive Richtung.

Wie gesagt bin ich natürlich aufgeregt was den Arbeitsbeginn angeht, aber auch sa versuche ich mehr auf Freude zu setzen.

In den letzten Wochen ist mir aufgefallen dass ich viel mehr auf meine eigenen Bedürfnisse eingehen muss. Ich dachte immer dass ich gut zu mir selbst bin. Aber jetzt weiss ich , dass ich viel zu oft nur aus Angst vor Ablehnung gehandelt habe.

Das ist aktuell so das Große und Ganze.

31.05.2021 17:22 • #172


M
@Lanali
prima, mach das. Ich mache ab 1. Juli Hamburger Modell zur Wiedereingliederung. Fühle mich aber so, das ich das schaffen kann und ab August dann richtig.

Denkt an Frau Merkel ja, wir schaffen das.

alles Gute uns allen

31.05.2021 19:26 • x 1 #173


Lanali
Wie macht ihr das bei Rückschlägen ?
Hatte bisher sogar sehr viele Erfolgserlebnisse (Rausgehen, mit Freunden treffen, Einkaufen). Das hat schon viel viel besser funktioniert!
Auch das Arbeiten funktioniert besser, da ich der Sache nicht mehr so viel Aufmerksamkeit schenke mit positiver Energie gegensteuer.

Leider fällt mir persönlich das morgens schwer. Weil ich dann eh müde bin ; und der Kreislauf noch nicht so mitspielt. Und dann kommt teilweise Panik hoch ich kann mir dann noch so oft sagen das nicht passiert - Die Panik ist dann stärker.
Nichts hilft dann.. Außer aushalten und zwanghaftes Ablenken .
Und danach bin ich leider sehr niedergeschlagen weil ich dann schnell pessimistisch werde merke dass der Mist mich noch ne Weile begleiten wird.

Und bin ich die einzige die sich in dem Kampf gegen die Angst so alleine fühlt? Weil viele die davon wissen Verständnis entgegenbringen, man selbst aber das Gefühl hat keiner versteht das. ?!..
Das hab ich gerade ganz extrem.

02.06.2021 15:57 • #174


A
Nein du bist nicht alleine,solche Situationen kommen bei mir immer wieder vor aber ich weiß,dass ich es schon einmal geschafft habe.

02.06.2021 16:03 • x 1 #175


einsamervater
Hy

Rückschläge sind anscheinend normal . Ich hab Tage wo gar nix geht. Und meistens merke ich dann, ja kein Wunder du denkst ja auch nur an das eine, deine Angst und Panik . Also wieder neu fokussieren . Und dann mit Schwung wieder ran .

Zwanghaftes ablenken in einer Unruhe oder Panik Situation macht es nur schlimmer . Ignorieren und fokussieren . Die Angst annehmen, innerlich sogar begrüßen . Ich rede dann immer mit meiner Angst. Und ich sage ihr auch, dass sie mich nicht von meinen heutigen Vorhaben abbringen wird. Sie darf zuschauen und dabei sein und das wars . Ich weiß, das hört sich einfach an. In der Situation selbst vergisst man vieles.

Ich hatte heute unterwegs genauso eine Situation , wollte etwas einkaufen . Doch die Hitze und alles hat mich so in die Gedankenspirale gebracht , ich hätte am liebsten abgebrochen und mich ins Bett gelegt . Ich habe mich dann auf eine Parkbank gesetzt und bin in mich gegangen und habe mir eben gerade beschriebene Dinge durch den Kopf gehen lassen. Quasi kurz Therapie ... ^^

Es gab aber auch schon Situationen wo ich abgebrochen habe, und ich kann dir sagen, das ist richtig schlimm . Hinterher bist du so zerfressen von schuld und Trauer und kriegst dich überhaupt nicht mehr ein. Immer am Ball bleiben und sich der Psyche stellen . Nicht wegrennen , nicht leugnen, ... einfach sein Leben leben.

Als ich zum Hausarzt musste , war ich tierisch ängstlich habe ich richtig Panik gehabt vor den ganzen Wartesituationen.... ich hab mich bei ihm beschwert , dass seine Sprechstundehilfe mir nicht ein Telefon Termin gegeben hat, da antworte er flapsig" ja ist auch richtig so"... ich war echt säuerlich. Aber jetzt verstehe ich ihn . Bin ihm auch dankbar , den meine Angst vorher und diese Unruhe war vor dem Termin am schlimmsten. Bei der Sache selbst gings mir gut, wie früher .

02.06.2021 17:07 • x 1 #176


M
@einsamervater

au ja, alles bekannt. Fürchterlich.

Manchmal hilft innerlich ganz laut zu rufen Stopp - du schei. Angst. Hilft tatsächlich, wie gesagt - manchmal. Und auch das kenne ich, vor der von uns eingebildeten Situation wie eben im Wartezimmer bekommt man Panik. Ist man dann drin, ist alles ok.
Meine größte Sorge ist dann zusätzlich der Kontrollverlust über einen selbst. Ich kann mein Handeln und meine Gedanken nicht mehr beeinflussen, minutenlang. (Was machst du hier, wo kannst du hin, fällst du gleich in die Regale des Supermarktes) Irgendwann wird das zwar besser aber diese Begleiterscheinung ist für mich so was von schrecklich. Da lache ich doch glatt über Schwitzen, Herzrasen und dieses Kribbeln am ganzen Körper.

Tja, es geht mir besser, aber ich bin noch lange nicht durch und nicht stabil.

03.06.2021 09:20 • x 1 #177

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Lanali
Zitat von einsamervater:
Hy Rückschläge sind anscheinend normal . Ich hab Tage wo gar nix geht. Und meistens merke ich dann, ja kein Wunder du denkst ja auch nur an das ...

Also quasi am besten immer wieder durchkämpfen und den Ängsten stellen? Hatte erst Sorge dass man sich dadurch kaputt macht..

03.06.2021 10:28 • #178


Lanali
Zitat von Maschine:
@einsamervater au ja, alles bekannt. Fürchterlich. Manchmal hilft innerlich ganz laut zu rufen Stopp - du schei. Angst. Hilft ...

Empfinde den Kontrollverlust auch als ganz schlimm. Hatte heute morgen eine PA auf der Arbeit und dachte mir auch, ja was machste jetzt. Schon allein zu wissen dass man sich der Situation dann nicht entziehen kann..Nach einigen Minuten war es wieder okay , aber danach dann Niedergeschlagenheit und Müdigkeit..

03.06.2021 10:30 • #179


B
@Lanali das empfinde ich ebenso. Die Müdigkeit und Abgeschlagenheit danach ist merkwürdig. Man weiß zwar das alles Kraft braucht, aber dann ist oft der ganze Tag hin. Wie zieht ihr euch da aus dem Loch?

03.06.2021 10:42 • #180


A


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