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Lanali
Zitat von einsamervater:
Hast du schon darüber nachgedacht zu kündigen und dir einen neuen Job zu suchen?

Ich liebe meinen Job und auch meine Arbeitskollegen. Die meisten wissen sogar was bei mir los ist , da wir sehr unterstützend zueinander sind.
Die Angst bezieht sich glaub ich auf die Reizüberflutung. Da kommt dann alles geballt bei mir an von Sekunde 1. Und das könnte sehr ungewohnt werden. Ich will einfach diese Mist Angststörung wegbekommen und wieder glücklich sein ! Und ich werde so dafür kämpfen. Ich war immer die lustige und offene die mit jedem quatscht. Ich vermisse mich.

22.05.2021 07:22 • #141


M
@Lanali
du machst doch alles richtig. Wenn du körperlich runter gefahren bist und dich soweit erholt hast, sage ich jetzt - gehe wieder arbeiten.
Es stimmt schon, es wird nicht besser wenn man sich verkriecht. Auch wenn es schwer fällt, mache dir im Kopf so etwas wie einen Notfallkoffer und ab zur Arbeit. Wenn es gar nicht geht, kannst du ja dann noch mal zu Hause bleiben. Also vorausgesetzt, da hat der einsame vater Recht, es ist nicht die Arbeit die dich psychisch krank macht.

22.05.2021 08:15 • x 1 #142


A


Was tun bei grundloser Angst vor der Arbeit?

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zukunft-2021
Hallo

Habe eure Geschichten hier gelesen. Genauso war es bei mir 2015. Meine Firma wurde geschlossen und ich war nach 32 Jahren, die ich dort arbeitete plötzlich arbeitslos. Die Spirale dreht sich immer weiter Angst, PA und vieles mehr.

Seit dieser Zeit komme ich nicht mehr raus. Panische Angst, Bewegungslosigkeit vor Angst und vieles mehr.
Gehe zwar noch arbeiten, habe auch nette Kollegen, aber die Angst lähmt mich extrem

22.05.2021 08:30 • x 1 #143


M
@zukunft-2021

ah, du bist neu. Was machst denn du so gegen deinen Angst. Wir alle hier haben noch keine echte Methode gefunden wie man sie los wird. Sonst wären wir nicht hier im Forum. Also wenn du willst, nur zu - erzähle kurz deine Geschichte

22.05.2021 11:18 • #144


Lanali
Zitat von Maschine:
@Lanali du machst doch alles richtig. Wenn du körperlich runter gefahren bist und dich soweit erholt hast, sage ich jetzt - gehe wieder arbeiten. Es ...

Ich hoffe halt dass ich dadurch die Angst wieder verliere. Mit den Therapieplätzen das dauert ja noch etwas..
Aber Schritt 1 ist ja quasi dass man erkannt hat dass es eine Krankheit ist die man hat. Schritt 2 ist dass man nun weiss es ist nichts körperliches.
Mir persönlich hilft Ablenkung sehr gut ! Aber habe wiederum gelesen dass es noch viel wichtiger ist die Ursachen zu finden.
Ich glaube der Mensch muss lernen sich selbst wie einen besten Freund zu behandeln und sich selbst zu lieben. Weil damit kann man Gedankenkreise leichter auflösen. Wenn man im reinen ist mit sich. Wie oft sagt man Ja, obwohl man nein meint ?

22.05.2021 13:38 • #145


Icefalki
Zitat von Lanali:
Wie oft sagt man Ja, obwohl man nein meint ?


Genau, und dann denke mal nach, wie frustrierend so ein Leben ist, so frustrierend, dass man sich immer mehr und mehr stresst, bis eine Angsterkrankung ausbricht.

Aber und jetzt wird es spannend, warum sagt man JA, obwohl man Nein sagen will? Und hier findet man dann seine Antworten, und kann überlegen, ob man weiterhin die Liebe sein möchte, oder auch mal lieb Nein sagen lernt.

22.05.2021 14:34 • x 1 #146


Lanali
Zitat von Icefalki:
Genau, und dann denke mal nach, wie frustrierend so ein Leben ist, so frustrierend, dass man sich immer mehr und mehr stresst, bis eine ...

Danke für den Denkanstoß!
Also im Grunde genommen ist es die Angst vor Ablehnung.

22.05.2021 17:02 • #147


Icefalki
Zitat von Lanali:
Angst vor Ablehnung.


Bei mir war es so. Das sitzt aber ganz tief, deshalb kommt man gar nicht gleich auf die Idee.

Darfst aber mal darüber nachdenken, 1. Woher diese Angst kommen könnte: Kindheit, Schule......

2. Wie sehr dich Kritik belastet.

3. Dass Jasagen vermeintlich einfacher ist, als dieses Nein.

Und 4. , darüber nachdenken, wie oft man nur so tut als ob, meint, ach was, passt schon, innerlich aber Amok laufen könnte.

Ich sage dazu Verbiegen, auch, weil ich gar nicht wusste, wie man anständig Nein sagen kann, oder etwas freundlich ablehnt, und auch selbst mal wenig Erwartungen zu haben.

Musst dir mal vorstellen, ich konnte lange Zeit, nur als Beispiel, nicht fragen, ob ich am ....... Urlaub haben könnte. Ich war immer der Meinung, dass mir Wünsche verwehrt werden würden und war innerlich aber sowas auf Stress gebürstet, wegen so einer Lapalie. Warum, ich war es als Kind gewohnt, abgelehnt , mundtot und lächerlich gemacht zu werden.

Natürlich habe ich dagegen auch angekämpft, aber mehr Niederlagen als Gewinne erzielt und diese reine Sachlichkeit einer Diskussion, oder einer normalen Bitte nie gelernt, oder mal ganz klar sagen zu dürfen: Nein, mit mir nicht und das aus reiner innerlicher Überzeugung.

Das Gute daran ist, man kann alles ändern, wenn man mal weiss, wo der Schuh überhaupt drückt. Deshalb bekam man diese Angsterkrankung, weil es Zeit wird, sich selbst zu leben.

22.05.2021 17:43 • x 4 #148


M
@Icefalki
genauso sehe ich das hier alles auch. Wir müssen mehr emotional mit uns selbst arbeiten und nicht nur rational. Man funktioniert eben, meistens. Ich werde auch gefragt, was tust du denn für dich selbst, hast du Hobbys, was machst du gern? Ehrlich - keine Ahnung.
Hobbys - nie gehabt.
Durch meine Arbeit in einer kommunalen Pressestelle bin ich viel abends und am WE unterwegs, dann Haus und Grundstück, drei Kinder und seit 20 Jahren Kirchenältester. Ehrlich, ich habe nie mitbekommen das man alles immer für andere tut und nie an sich und seine Bedürfnisse denkt.
Die einfache Frage was machst du gern in deiner Freizeit, also wirklich mit Spaß und für sich selbst, kann ich nicht beantworten. Man funktioniert und hat eben immer irgendetwas zu tun.
Ja, auch ich muss hier noch viel lernen und mich endlich selber kennen lernen.

23.05.2021 09:20 • #149


Icefalki
Zitat von Maschine:
Ja, auch ich muss hier noch viel lernen und mich endlich selber kennen lernen.


Und deswegen hast du eine Angsterkrankungn bekommen, praktisch eine Chance, neue, andere Sichtweisen entwickeln, bzw. ausprobieren zu dürfen. Klingt unlogisch? Ich denke nicht.

Da ich eh der Meinung bin, dass reine Angsterkrankungen diejenigen trifft, deren Selbstwert sehr von anderen abhängig , oder wenig ausgeprägt ist, werden nach sehr viel eigener Selbstreflektion, sehr wertvolle Menschen neu geboren, da Seelenschmerzen erlebt und verstanden wurden.

Du bist Kirchenälterster, wenn das kein Zufall ist? Ich bin MFA, beide arbeiten wir doch mit Menschen. Und wenn wir nun unsere, aus seelischen Schmerzen geborene Erfahrungen einsetzen, um anderen Menschen ein wenig zu unterstützen, dann hast du schon ein Hobby , oder eine Berufung?

Und wenn wir dabei noch erkennen, dass Hilfe für andere, das latente Helfersyndrom auch positiv füttert, Bingo!

Guck mal, wie einfach man Sichtweisen verändern kann.

23.05.2021 11:06 • x 2 #150


M
@Icefalki
mein lieber Mann, das sind Worte. Danke. Tja man muss erst 57 Jahre werden um so etwas herauszufinden. Das wird eine komplett neue Lebenseinstellung mit viel Arbeit. Andern helfen, das ging schon immer. Ich führe ja u.a. auch die manchmal die fürchterlichen Trauergespräche usw. Arrogant, aber, das kann ich. Nur eben mir selber helfen ging gar nicht mehr.

Ich habs verstanden. Nun kommt der Alltag

23.05.2021 11:47 • x 1 #151


Icefalki
Zitat von Maschine:
Nur eben mir selber helfen ging gar nicht mehr.


Ja, weil du dir zuviel aufgeladen hast, evtl. dich auch nicht abgrenzen konntest. Deshalb lernt man, ok, manchmal muss die Psyche schreien, damit wir Dussels zuhören und kapieren.

Ich habe auch kapiert, dass sich mein ständiger Schrei nach Liebe, mag an unserem Elternhaus gelegen haben, sehr elegant am Dienst meiner Mitmenschen ausleben kann. Hier kommt eine egoistische Handlung durchaus ins Spiel. Aber der schadet ja niemandem. Man muss nur wissen, warum man manches tut.

Und wenn mir diese Hilfestellungen ein gutes Gefühl geben, erwarte ich keine Gegenleistung. Und kann mich auch abgrenzen.

Persönlich bin sehr analytisch. Erkenne Probleme ziemlich schnell. Und, auch das gebe ich gerne zu, es macht mir Spass, mein Hirn in diese Richtung zu trainieren. Manche lösen Kreuzworträtsel, ich löse Lebenssituationen, oder versuche es wenigstens.

23.05.2021 12:00 • x 1 #152


kritisches_Auge
Ich denke auch sehr analytisch, mir macht das ebenfalls Freude, aber auch wenn ich Gründe und Ursachen erkenne hilft mir das oft nicht weiter, eine große Rolle spielt auch die persönliche Vulnerabilität. Kommst du ohne Medikamente aus, @Icefalki ?

Trotz aller Analyse gibt es Dinge die ewig im Dunkeln bleiben, vieles aus den frühesten Jahren ist nur als Erinnerung im Körper vorhanden und entzieht sich der Sprache

Gut ausgebildete Körpertherapeuten können manchmal hilfreich sein.

23.05.2021 12:13 • x 1 #153


Icefalki
Zitat von kritisches_Auge:
Kommst du ohne Medikamente aus,


Ja, jetzt wieder. Hatte vor 2 Jahren einen Rückfall, die Umstände kamen wirklich von aussen, und alle Massnahmen konnten nicht mehr greifen. Aber, ich kenne mich in- und auswendig, deshalb wusste ich, jetzt sind mal wieder AD angesagt, und es war die richtige Entscheidung. Sind jetzt schon wieder ausgeschlichen und alles gut.

23.05.2021 12:39 • #154


Lanali
Zitat von Icefalki:
Bei mir war es so. Das sitzt aber ganz tief, deshalb kommt man gar nicht gleich auf die Idee. Darfst aber mal darüber nachdenken, 1. Woher diese ...

Ich bin auch der Meinung, dass man durch diese Erkrankung lernt besser auf sich selbst zu achten etc. Das ist das positive daran sozusagen..

Merke so langsam dass mir das zu Hause sein nur noch bedingt gut tut. Ich vermisse die Arbeit. Habe noch eine Woche Zeit.. Aber gefühlt wird die Angst vor der Angst immer größer.. Die Schwindelgefühle sind auch oft da . Aber fange auch so langsam an mich ungesund auf meinen Körper zu fixieren.

Das ist gerade ein dummer Kreislauf. Ich vermisse die Arbeit und den normalen Alltag- möchte zurück dahin ! Aber ich habe Angst vor PA und Panikgefühle auf der Arbeit- weshalb ich dann wieder denke Das schaffste doch nie.

Ich will einfach nur dass das ein Ende hat..

23.05.2021 17:21 • #155


DieSonne
Das ist das, wovor ich versucht habe dich zu warnen.

Die Angst vor der Angst ist in der Regel schlimmer als die Situation ansich. Ich denke du wirst auf der Arbeit gut abgelenkt sein, so dass nichts passieren wird. Zudem hast du alles richtig gemacht, indem du deine Kollegen eingeweiht hast. Selbst wenn du Attacken bekommen solltest, kannst du deine Kollegen informieren und dir so etwas Druck nehmen.

23.05.2021 17:30 • x 1 #156


Lanali
Zitat von DieSonne:
Das ist das, wovor ich versucht habe dich zu warnen. Die Angst vor der Angst ist in der Regel schlimmer als die Situation ansich. Ich denke du wirst ...

Ja verstehe ich.
Aber dadurch dass die Panikattacken von Tag zu Tag schlimmer und häufiger wurden, konnte ich nicht mehr.
Klar, der Start wird sicher nicht einfach.. Weil ich manchmal leider nach dem Motto denke wie Wenn ich vor meiner Krankschreibung nonstop Panik hatte auf der Arbeit zb , wieso sollte es dann jetzt nicht mehr so sein. Ich mein es ist ja so.. Nur wenn man noch keinen Therapieplatz hat .. Was dann. Zu Hause sein ist frustrierend, die Angst vor Angst noch mehr. Bin manchmal so sauer.

23.05.2021 18:17 • #157

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DieSonne
Zitat von Lanali:
Klar, der Start wird sicher nicht einfach.. Weil ich manchmal leider nach dem Motto denke wie Wenn ich vor meiner Krankschreibung nonstop Panik hatte auf der Arbeit zb , wieso sollte es dann jetzt nicht mehr so sein. Ich mein es ist ja so.. Nur wenn man noch keinen Therapieplatz hat .. Was dann. Zu Hause sein ist frustrierend, die Angst vor Angst noch mehr. Bin manchmal so sauer.

Du sollst nicht sauer auf dich sein. Was für Gedanken genau hast du denn, wenn du auf der Arbeit bist? Was sollte denn passieren, wenn du da Panik bekommen solltest? Regel Nummer eins: bei Katastrophen Gedanken oder Erwartungsangst immer die Gedanken zu Ende denken! Man neigt dazu sich zu sagen: Oh Gott. Hoffentlich bekomme ich keine Panik! Und schon ist man drin im Gedankenkarussell. Frage dich dann. Was passiert wenn ich Panik bekomme? Ja, dann geht es dir erstmal schlecht. Und dann? Dann hast du die Möglichkeit eben auf Toilette zu gehen und dich irgendwie abzulenken. Du könntest auch jemanden Bescheid geben (den Vorsprung hast du dir selber geschenkt, dass finde ich wirklich gut) oder einfach weiter zu machen.
Gehen wir mal vom schlimmsten aus. Jemand würde einen Krankenwagen rufen. Du würdest ins Krankenhausfahren, weil es dir so schlecht geht und dann? Dann werden Panikattacken diagnostiziert und du wirst wieder entlassen. Mit anderen Worten. Dir wird nichts passieren (relativieren nennt sich das). Du schaffst das.

23.05.2021 18:35 • x 1 #158


Icefalki
Zitat von DieSonne:
Dir wird nichts passieren (relativieren nennt sich das).


Witzig ist auch, dass die Wirklichkeit nie so schlimm ist, wie man denkt. Ich habe relativ wenig vermieden, zumindest, was die Arbeit anbelangt. Und ja, manchmal war es die Hölle. Ich mochte auch keine Termine mehr wahrnehmen, zu Ärzten schon dreimal nicht. Eigentlich gibt es 1000 vorgeschobene Gründe, warum man das und das nimmer tun möchte, dabei war es die Angst vor der Angst und die Scham, so einen Mist zu haben.

Irgendwann kam ich auf die Idee, dass ich mich dahingehend beruhige, dass ich zumindest hingehe. Weglaufen kann ich immer. Und dann kam die Idee, ok, dann spiele ich eben sterbenden Schwan, etwas, das im Vorfeld undenkbar war.

Bedeutet, je offener ich meiner Angst begegnen konnte, desto leichter wurde es. Naja, bissle leichter. Auto bin ich nur Schleichwege gefahren, heisst, ich habe mich eben durchgemogelt. Aber, ich ging immer arbeiten, einkaufen, hab alle Gefahren mit schummeln umschifft. Geholfen hat es gegen die Angst nix, aber ich meinen Job behalten und auch sonst irgendwie überlebt.

23.05.2021 19:04 • x 1 #159


M
@Icefalki
Danke allen, das sind ja alles Erfahrungsberichte. Ich halte mich mal raus und lese gern weiter.....

Also, mir hilft das, vielleicht mehr als die Gespräche mit meiner Psychotante

24.05.2021 11:09 • x 2 #160


A


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