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Hallo, ich bin männlich 32 Jahre und habe mich gerade erst neu angemeldet
und so möchte ich auch gleich erstmal meine (Leidens)geschichte loswerden. Ich hoffe jemand nimmt sich 2 Minuten Zeit dafür und kann mir vielleicht sagen was mit mir los ist. Ich bin wirklich ratlos.

Die letzten 6 Monate waren für mich nicht besonders schön (Geschäftsaufgabe, Stress und einige Leute die mich sehr gestresst und ausgesaugt haben, dazu ein langer, kalter Winter und kaum Freizeit

Alles fing vor etwa 6 Monaten an, mit einem Gefühl innerer Unruhe und „Zittrigkeit“. Ich fühlte mich zudem sehr verspannt, hatte Druck im Kopf und das Gefühl das mit meinem Herz etwas nicht stimmt. Als es mir einmal ganz schlecht ging und ich schon dachte, ich hätte einen Herzinfarkt (schwitzen, zittern, Atemnot) bin ich zum Arzt gegangen welcher mir beste Gesundheit diagnostizierte. Der Arzt meinte, mein Zustand käme vom Stress und der vorübergehend, negativen Lebensumstände.

Mein „inneres Vibrieren“ und die Unruhe hielten an und ich bin ca. 4 Wochen später nochmals zum Arzt gegangen. Dieser machte ein grosses Blutbild usw. und wieder, ALLES OK.

Jedoch hielt mein Zustand weiterhin an. Ich konnte mich schlecht konzentrieren (Buch lesen, Arbeit usw.) Immer schweiften meine Gedanken irgendwie ab und ich hörte in meinen Körper hinein. Krankheiten wie Parkinson oder MS geisterten mir durch den Kopf.

Den bisherigen Gipfel meiner „Phase“ erlebte ich dann vor etwa 4 Wochen beim Abendessen. Wie aus dem nichts überkam mich das Gefühl, den Verstand zu verlieren. Mir verschwomm alles und ich musste an die Luft. Ich dachte „das war's jetzt“, „ich verliere die Kontrolle“ und ich wolle mich schon fast ins Krankenhaus fahren lassen. Nach ca. 1 Minute war alles wieder vorbei. Ich muss dazu sagen, dass ich zu dieser Zeit ein sehr unruhiges und negatives Leben geführt habe. Viele negative Stressfaktoren, abends oft Alk. zur Beruhigung und beruflich bedingt falscher, aber leider unumgänglicher Umgang)

Am nächsten Tag ging es mir schlecht, weil ich dachte, das würde jeden Moment wieder kommen. Ich fühlte mich wie benommen und konnte an nichts anderes denken als „meinen Anfall“. Ich raffte mich also auf und bin einfach zum Psychiater gegangen (Immer kurz davor, jeden Moment zu heulen anzufangen) Dem Psychiater erzählte ich alles und er meinte es läge am Stress und ich sei kurz vor einem Burnout. Er gab mir „OPIPRAM“, welches ich seit nun über drei Wochen nehme. Er schien sich zudem keine grossen Sorgen zu machen, was mir zunächst grosse Hoffnung gab. Das innere Zittern und Vibrieren, welches ich bis dahin viele Wochen hatte, war übrigens verschwunden und ist bis heute auch komplett weg (So als ob es durch die Angst und Panik nahtlos abgelöst worden wäre).

Die Sache ist nun die. Ich habe mittlerweile eigentlich alle negativen Faktoren, wie Stress, zu viel Alk. usw. abgeschaltet und nehme meine Tabletten. Dennoch habe ich fast täglich diese komischen Gedanken und Anflüge von Angst. An manchen Tagen fühle ich mich super und denke „Das war's. Ich habs geschafft!“ aber manchmal kann ich kaum das Haus verlassen, weil ich denke, es passiert irgendwas schlimmes. Ich fühle mich benommen und innerlich gelähmt. Dann sitze ich stundenlang am PC und google „Symptome“ Wofür ich mich Ohrfeigen könnte, weil ich weiss es ist dumm.
Manchmal fühle ich mich nur traurig und manchmal habe ich auch ganz düstere Gedanken, z.B. wie ich jemandem etwas antue, oder ich aus dem Fenster springe, was ich natürlich NIE machen würde und ich erschrecke dann vor mir selbst und versuche, ganz schnell an etwas anderes zu denken. Es ist ein tägliches auf und ab und ich weiss langsam nicht mehr was ich noch alles ändern soll, damit es mir endlich wieder geht wie früher...

...Ich war immer ein fröhlicher, normaler Typ. Habe eine tolle Frau und nette Freunde und Hobbys.
Ich möchte doch nur ein normales Leben führen. Ich habe solche Angst, dass alles den Bach runtergeht und ich den Verstand verliere.

Kennt diese Situation vielleicht jemand und kann mir einen Tipp geben, was mit mir nicht stimmt.

Vielen Dank für's lesen !

19.03.2013 17:55 • 21.03.2013 #1


7 Antworten ↓


Hallo Alucard,
da du dich hier im Forum angemeldet und eine Frage auch in der richtigen Rubrik gestellt hast,
weisst du eigentlich längst,was mit dir los ist....
du musst es dir nur noch eingestehen und das ist immer ein schwerer Weg.
Wenn man Panikattacken kriegt,kommt das immer aus heiterem Himmel (glaubt man),dem ist ganz und gar nicht so,denn dein Körper und auch deine Seele haben dir Jahre-Monatelang ständig Signale gesendet,die du beiseite gewischt hast,so wie wir auch.
Irgendwann fährt er eben stärkere Geschütze auf,die man nicht mehr übersieht,denn die Angst packt einem am Schlaffittchen.....
Der Prozess aus der Angst rasezukommen ist ein sehr langer Weg,für den du dir Zeit und Geduld nehmen wirst müssen und ich würde dir schon eine Therapie empfehlen!

A


Was ist nur los mit mir?

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Vielen Dank für Deine Antwort!

Ich will und werde auf jeden Fall kämpfen und nicht so schnell aufgeben.
ich möchte mein altes Leben zurück!

Wenn ich aber daran denke, dass ich evtl. für immer mit diesen Zuständen leben muss und ich praktisch nur Tag für Tag irgendwie überstehe, wird mir richtig übel.

Hallo,

Erstmal gut dass du bereits erste Schritte unternommen hast um dir helfen zu lassen.

Ich glaube du bist zu ungeduldig. Du bist seit 6 Monaten in der akuten Phase, bis du so weit warst hat es auch seine Zeit gedauert.
Lass dir Zeit es wird nicht sofort alles wieder gut es braucht Zeit und Geduld.
Einen weiteren wichtigen Ansatz finde ich persoenlich dass man sich professionelle Hilfe in Form eines Therapeuten sucht, nur mit Medikation wirst du dauerhaft keinen Erfolg haben glaube ich. Ein Therapeut kann die erstens erklärten was in dir Vorgeht und warum du dich fuehlst wie du dich fuehlst und er kann dir Wege zeigen wie du alte Muster aufbrichst um nicht wieder dahin zu kommen wo du momentan bist .

Gruß
Nico

Ich weiss die Frage ist jetzt etwas weit ausgeholt (man kennt sich ja nicht wirklich)

aber....

Ist es warscheinlich, dass man eine solche Phase für immer überwindet und praktisch geheilit ist, wenn man erstmal sein Leben umgestellt hat und die negativen Faktoren ausradiert, oder ist es eher warscheinlich, dass man (wenn erstmal zum Leben erweckt), sein Leben lang mit Angst und Depressionen zu kämpfen hat, obwohl man eigentlich garkeinen Grund mehr hat?

Die Frage ist doch: Ist das, was Du als alles Negative beschreibst WIRKLICH ALLES Negative oder ist es das nur in Deiner Wahrnehmung? Vielleicht ist da ganz tief drin irgendetwas das Du zwar als Okay oder Für mich in Ordnung ansiehst, dass aber in Deinem Unterbewusstsein wühlt und Dir nicht bewusst wird, weil Du es vielleicht im wahrsten Sinne nicht wahrhaben willst? Es gibt Menschen die gewinnen im Lotto und verfallen in eine Depression, auch positiver Stress ist Stress. Wenn Du weisst, was ich damit zum Ausdruck bringen will? Ein kleines, vielleicht komisches Beispiel, nur mal so zur Veranschaulichung: Vielleicht hast Du als 3-jähriger mal auf einer Wiese gespielt. Mit schönen, saftigen Blumen. Und Du kleiner Dötz hast aus lauter Neugierde mal eine Blume probiert, in den Mund gesteckt. Und wärst daran vielleicht fast erstickt. Später hat man Dir aber von dem Vorfall nicht berichtet. Und heute riechst Du an Blumen und freust Dich EIGENTLICH über diesen Geruch und bekommst dann aus heiterem Himmel Panikattacken. Und denkst NICHT an die Blume, weil Du deren Geruch ja EIGENTLICH als angenehm empfindest. Aber das Unterbewusstsein in Dir hat den Vorfall von damals gespeichert, der ist irgendwo auf der Festplatte in einem Bereich von dem Du nicht weißt das es ihn auf Deiner Festplatte überhaupt gibt...

Naja, so gesehen kann es natürlich alles mögliche sein, was man so in 32 Jahren erlebt hat. Jeder macht ja mal schlechte Erfahrungen oder Krisen durch.
Trotzdem war mein Leben eigentlich immer ganz normal und schön. Abgesehen eben vom Jahr 2012 mit dem ganzen Stress durch praktisch zwei Jobs und dann wäre auch noch mein Vater fast gestorben (8 Wochen künstliches Koma und danach nochmal ca. 8 Wochen geistig total verwirrt).

Ich denke schon, dass es daher kommt. Meine Angst ist eben, dass es nie wieder besser wird, weil ich irgendeine Tür geöffnet habe, die ich nun nicht mehr zubekomme.

das kenne ich zu gut wenn ich manchmal daran kenke das es das ganze leben so gehen soll bekomme ich einen heulkrampf... das wichtige ist das du es annimmst das es wirklich pa sind es ist leichter gesagt als getan das weiss ich selbst aber nicht aufgeben. und hilfe suchen also zu doc





Dr. Reinhard Pichler
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