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Myrilchen
Hallo ihr Lieben...

Nachdem ich das Paroxetin ja abgesetzt hatte, gings mir besser, vor allem durch das tolle Wetter, das gab mir irgendwie Aufschwung. Ich hatte jetzt echt ne richtig gute Phase, keinerlei Einschlafprobleme und Co. Heute Abend war wieder alles anders. Um halb elf machte ich das Licht aus und dann fing es an....

Ich dachte immer eine Panikattacke hält nur 30 Minuten an, bei mir dauert so ein Zustand immer Stunden. Ist das bei anderen auch noch so oder bin ich damit allein und habe vielleicht doch keine Panikattacken sondern doch was anderes?

Mir ist schwindelig, mein Herz pocht nicht schnell, aber stark. Kopfdruck, ich friere... fühl mich trotzdem so wahnsinnig müde. Seltsam ist, ich dachte der Tag war gar nicht so stressig, sogar die Kinder waren heut ech lieb, warum also?

19.02.2015 01:22 • 20.02.2015 #1


16 Antworten ↓


inna7
Hallo Myrilchen,

ich weiß gar nicht genau was ich darauf antworten soll. Trotzdem will ich dich irgendwie beruhigen. Angst bekomme ich auch meist erst abends, wenn es dunkel wird, und ich denke, ich Ernstfall kann dir niemand helfen. Momentan hab ich nicht viele solcher Abende, eigentlich sogar sehr selten. Aber irgendwie ist das doch im Hinterkopf. Du denkst da nicht bewusst dran, weißt es aber innerlich. Wahrscheinlich hat dich die Angst heute einfach nur übermannt. Das passiert manchmal. Vor allem wenn man sich 'ne Zeit lang sehr gut gefühlt hat. Dann ist man nicht vorbereitet und denkt huch, was ist jetzt schon wieder. Die Attacke an sich kann durch die Hormonausschüttung nur 30 Minuten gehen. Länger kann Adrenalin nicht ausgeschüttet werden. Aber hast du dich nach der halben Stunde nicht beruhigt und hast immer noch angst, bleibt das Gefühl natürlich da und die Symptome gleich mit. Vor 7 Wochen bin ich 2 1/2 Stunden meinen Flur hin und her gelaufen weil ich mich nicht mehr ein gekriegt hab. Nach einer Stunde war ich aber schon völlig fertig weil ich das ganze Adrenalin schon aufgebraucht hatte. Das schlechte Gefühl hielt trotzdem an. Ist also genau das gleiche wie bei dir, du hast nichts anderes.

Ich drück dich. Mach dir keine Sorgen.

19.02.2015 04:11 • #2


A


Stundenlange Panik?

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T
Ich kann da inna7 nur zustimmen.
Es ist bei mir oft das gleiche, selbst an guten Tagen ist der Abend meistens schwieriger.
Dann kommt die Angst vor der Angst oder davor eben eine Attacke zu bekommen, man steigert sich rein, denkt zu viel darüber nach, verspannt, verkrampft, dann kommen die Horrorszenarien im Kopf.
Bei mir ist das auch nicht in einer halben Stunde erledigt, also der krasse Adrenalinschub schon, aber die Angst bleibt natürlich auch danach noch, oder schwill zwischendurch wieder an. Letzte Woche hatte ich danach einen richtigen Schüttelkrampf danach, gezittert selbst mit Wärmeflasche, da ging es echt 3-4 Stunden so dahin (ich hab sogar die Rettung geholt... was mir nachträglich peinlich ist ^^).
Aber ich denke Mal du bist, wie die meisten von uns, ärztlich durchgecheckt, da ist nix.
Das beste was du tun kannst, meiner Meinung nach, ist in dem Moment gar nicht ankämpfen oder aufregen, sondern zulassen. Umso schneller geht's vorbei und bei dir bleibt der Eindruck zurück, damit klar zu kommen. Ist natürlich einfach dahergeredet, und ich schaff's selber meist nicht. Aber das heißt ja nicht dass du's nicht besser machen kannst

19.02.2015 10:58 • #3


anna violetta
bei mir kann das schlechte gefühl nach einer panikattacke leider auch schonmal ein paar stunden andauern...
ich war auch schonmal so heftig in der angst drinnen, dass ich - leider- ein paar tage gebraucht habe, bis ich mich davon erholt hatte.
stimmt schon, eine panikattacke ansich kann nur so um die 30 minuten rum dauern. was bleibt, ist das sch*** gefühl... das kenne ich nur zu gut. hatte auch schon gefühlte 48 stunden lang angst und bin quasi von einer panikattacke in die nächste geschlittert... total unschön!

LG, anna

19.02.2015 11:06 • #4


Myrilchen
Hm. Aber das Herzklopfen kommt nach der Panik immer wieder und ich hab dann das Gefühl immer wieder von neuem Angst zu bekommen. So, als ich hätte ich immer und immer wieder von neuem Panik. Manchmal ist das auch noch am nächsten Tag so, als würde ich gar nicht runterkommen. Ich erkennne jedenfalls keinen Unterschied zwischen während und nach einer Panikattacke, das beunruhigt mich. Trotzdem Danke für eure Antworten, es tut echt gut Leute mit ähnlichen Erfahrungen zu treffen.

19.02.2015 13:03 • #5


K
Diese Daueranspannung habe ich vor einem Jahr auch immer beschrieben. Ärzte und Psychologen haben nur gesagt So eine Panikattacke kann nur 20 Minuten richtig schlimm sein, danach wird die Angst weniger. Das war bei mir aber, wie bei dir, auch nicht so. Letztendlich konnte mir eine Ärztin erklären, dass ich durch mein Vermeidungsverhalten (rumzappeln/hektische Bewegungen, aufspringen, ablenken...) die Gedanken kurz von der Angst weggeholt habe. Jede Bewegung hat mir etwas Erleichterung verschafft, aber immer nur für den Moment. Die Adrenalinausschüttung wird kurz gestoppt und wird aber im nächsten Moment wieder angekurbelt. Durch die kurzen Pausen kann immer wieder neues Adrenalin produziert werden und die Panik zieht sich hin. Bei mir ging das teilweise tagelang am Stück so, unterbrochen nur durch die lange Zeit, die ich vor Erschöpfung geschlafen habe (zu schlimmsten Zeiten 13 Stunden). Schwieriger, aber auch besser ist es, die Angst zuzulassen. Sag dir selbst, dass dir nichts passieren kann. Es ist nur die Angst und wenn du dich nicht gegen sie wehrst, vergeht sie in ein paar Minuten. Es ist ein langer Weg, aber wenn ich ihn geschafft habe, schaffst du ihn auch!

19.02.2015 13:19 • x 1 #6


Myrilchen
Das hört sich sinnig an. Mitten in der Panik komm ich immer wieder kurz zur Ruhe und dann beginnts von Neuem. Ich weiß aber auch gar nicht so recht wie ich die Panik zulassen soll?! Sicherlich lernt man das in einer Therapie, ich steh jetzt seit 3 Monaten auf der Warteliste und es kann nochmal so lange dauern.

19.02.2015 13:52 • #7


K
Das fand ich fast das schlimmste daran, wenn ich dachte, es ist endlich vorbei und dann ging es aber sofort wieder los...

Ja, die Wartezeiten sind viel zu lang. Bis dahin halte durch und hol dir zur Not andere Hilfe. Bei einer Beratungsstelle oder so.

Richtig gelernt habe ich das Durchstehen der Panik erst in der Reha. Da ist eine Therapeutin mit mir auf eine Brücke gegangen, sie hat die Angst so krass hervorgeholt, wie ich sie selten zuvor hatte und dann hat sie mich da festgehalten und gezwungen nach unten zu gucken. So lange, bis die Angst weniger wurde. Ich durfte mich nicht bewegen, nicht mit ihr reden, außer wenn sie gefragt hat und mich auch gedanklich nicht ablenken. Ich dachte, ich sterb da oben, aber das passierte (natürlich) nicht und die Angst ließ wirklich irgendwann nach. Die Symptome wurden schwächer und als ich nicht mehr gezittert habe, sind wir von der Brücke gegangen und ich war unglaublich stolz auf mich. Obwohl ich die arme Therapeutin teilweise ziemlich fies behandelt habe, weil ich einfach weg wollte.
Das war im Oktober letzten Jahres und seitdem hatte ich keine einzige richtig schlimme Panikattacke mehr. Es kommt nur noch ab und zu ein wenig unterschwellige Angst.

19.02.2015 15:14 • x 1 #8


Myrilchen
Hast du Höhenangst oder warum war die Brücke in dieser Sache so wichtig? Wie stellt man sich seiner Angst wenn man nicht weiß was einem Angst macht?

19.02.2015 21:04 • #9


Flousen
Ich kann dir nur aus meiner sicht berichten, das abends wenn wir zur ruhe kommen wir nachdenklich werden und somit an alles denken was uns zu schaffen macht!
Panik ist nix anderes als Adrenalin was du im sitzen nicht so schnell abbauen kannst, und du interpretierst darauf dann viele schlimme dinge, denk dir das mal so Jetzt kommt wieder dieses blöde Gefühl, aber ich kenne dieses, was kann es mir an haben? Nix! Ich sage mir dann imer eigentlich ist es doch ein schönes Gefühl! Das höt sich jetzt total bescheuert an, aber ich musste tas auch jeden 2ten abend machen und durch das nachdenken konnte ich nicht schlafen, das prägt sich ein und zack hast du einen teufelskreis zuhause! Rumlaufen schön und gut, aber das speichert sich ab, also liegen bleiben, augen zu, atmen, und beobachten, falls nix geht mach den TV an oder nimm dein Handy, Triller dir ein Liedchen, oder Rechne 14x14.
Liebe Grüße!

19.02.2015 22:08 • #10


K
Ich hab eine Agoraphobie, also Angst vor weiten Plätzen/Räumen und somit auch Höhen/Tiefen. Auf der Brücke konnten wir nur am besten die Angst auslösen und waren allein. Ich hätte mich genau so gut auf den Marktplatz stellen können, aber das musste man ja den ganzen Menschen nicht antun. Es geht nicht um die Situation an sich, sondern dass du, wenn du Panik bekommst, sie nicht versucht, abzuschütteln und zu unterdrücken, sondern dass du sie zulässt und beobachtest, bis sie vorübergeht.

20.02.2015 10:23 • #11


Mondkatze
ich kenne das auch - stundenlange PA
oft auch die ganze Nacht.
in meiner Th habe ich auch gelernt- wie hier schon beschrieben wurde - Angst zulassen - Atemübung - beobachten - Achtsamkeitsübung machen

20.02.2015 17:57 • #12


Ikarus 2014
Hi Myrilchen Mir geht es leider ähnlich wie dir,wenn ich einmal in einer PA hänge,komme ich da auch so schnell nicht wieder raus,
daß steigert sich bis zu dem Gefühl,zu ersticken.Wenn ich die Angst wenigstens auf etwas beziehen könnte,wie Kris mit ihrer Höhenangst.
Das ist aber leider nicht so,in diesem Zustand kann ich auch keine Rechenaufgaben lösen,für den Notfall habe ich immer eine Rivotril(benzo.,
Angstlöser)Im Schrank,wenn ich von alleine nicht darauskomme,nehme ich sie,aber meistens reicht mir das Gefühl,ein sicheres Mittel gegen
die Angst und Panik dazuhaben.Bei mir ist es viel schlimmer,seit ich wieder Single bin,ca.8 Monate.Die Einsamkeit spielt bei mir auf jeden fall
eine entscheidende Rolle.Aber du hast kinder,ich hoffe mal,auch einen Mann dazu,daß kann bei dir also kein Grund sein.Inna 7,besteht bei dir ein Zusammenhang zwischen Einsamkeit und Angst-/Panikanfällen?Das einzige,was mir außer Benzodiazepinen wenigstens etwas hilft,ist,sich ruhig hinzulegen,auf dem Atem hören,jedes Körperteil erfühlen und sich,wie bei einem Mantra,immer wieder sagen:Alles wird gut,daß ist nur meine Psyche,die mich ärgern will,aber die beruhige ich jetzt.Und,wenn irgend möglich,die Gedanken nicht festhalten und sich reinsteigern,sondern einfach kommen und wieder ziehen lassen,das beruhigt die gedanken und mindert die Angst,ähnlich wie bei einer Meditation.Schön ,daß es dieses Forum gibt,denn mit meinen Bekannten oder Arbeitskollegen kann ich über so etwas nicht sprechen. Viel Glück,Myrilchen+inna7

20.02.2015 18:45 • #13


inna7
Hey Ikarus

Da hab ich ehrlich gesagt noch gar nicht drüber nachgedacht.
Wenn ich jetzt so zurück denke, muss ich sagen wenn mein Partner da ist, hab ich selten angst.
Aber ich muss auch sagen das ich mich eigentlich nie richtig einsam fühle.
Warscheinlich weil ich in einer festen Partnerschaft bin. Ich muss gestehen, wenn ich das so lese möchte ich auch nicht wissen wie es mit der Angst ist wenn man frisch getrennt ist.
Hey wow, du kannst dich ruhig hinlegen. Ich könnte bei einer Attacke einen halb Marathon laufen. Anders würde ich das nie in den Griff bekommen.
Jeder hat ne andere Art damit umzugehen, und sich darüber hier auszutauschen finde ich auch super.
ich kann aber auch die Menschen verstehen die das überhaupt nicht nachvollziehen können. Wenn mir jemand vor nem halben jahr gesagt hätte; ich habe Angst- und Panikattacken hätte ich auch gesagt, bist du bescheuert?
Ärger dich nicht über die, genau dafür ist dieses Forum ja da.

20.02.2015 20:24 • #14


Myrilchen
Zitat von Ikarus 2014:
Hi Myrilchen Mir geht es leider ähnlich wie dir,wenn ich einmal in einer PA hänge,komme ich da auch so schnell nicht wieder raus,
daß steigert sich bis zu dem Gefühl,zu ersticken.Wenn ich die Angst wenigstens auf etwas beziehen könnte,wie Kris mit ihrer Höhenangst.
Das ist aber leider nicht so,in diesem Zustand kann ich auch keine Rechenaufgaben lösen,für den Notfall habe ich immer eine Rivotril(benzo.,
Angstlöser)Im Schrank,wenn ich von alleine nicht darauskomme,nehme ich sie,aber meistens reicht mir das Gefühl,ein sicheres Mittel gegen
die Angst und Panik dazuhaben.Bei mir ist es viel schlimmer,seit ich wieder Single bin,ca.8 Monate.Die Einsamkeit spielt bei mir auf jeden fall
eine entscheidende Rolle.Aber du hast kinder,ich hoffe mal,auch einen Mann dazu,daß kann bei dir also kein Grund sein.Inna 7,besteht bei dir ein Zusammenhang zwischen Einsamkeit und Angst-/Panikanfällen?Das einzige,was mir außer Benzodiazepinen wenigstens etwas hilft,ist,sich ruhig hinzulegen,auf dem Atem hören,jedes Körperteil erfühlen und sich,wie bei einem Mantra,immer wieder sagen:Alles wird gut,daß ist nur meine Psyche,die mich ärgern will,aber die beruhige ich jetzt.Und,wenn irgend möglich,die Gedanken nicht festhalten und sich reinsteigern,sondern einfach kommen und wieder ziehen lassen,das beruhigt die gedanken und mindert die Angst,ähnlich wie bei einer Meditation.Schön ,daß es dieses Forum gibt,denn mit meinen Bekannten oder Arbeitskollegen kann ich über so etwas nicht sprechen. Viel Glück,Myrilchen+inna7


Also, ich habe einen Partner und die Attacken kommen auch wenn er da ist. Tatsächlich habe ich aber mehr Angst wenn ich alleine bin. Ein großes Problem ist, dass er schichtet. In der einen Woche bin ich am Morgen alleine und in der anderen Woche am Abend. Eine große Angst ist es daher, es könnte mir irgendetwas passieren und ich bin alleine. Als krasses Beispiel: Was, wenn ich am Morgen nicht aufwache und die Kinder sind auf sich alleine gestellt (1 und 3 Jahre!). Ich werd das mal probieren....die Angst kommen lassen. Mal sehen wie ich das durchhalte. Danke!

20.02.2015 21:27 • #15


Myrilchen
Zitat von inna7:
Hey Ikarus

Da hab ich ehrlich gesagt noch gar nicht drüber nachgedacht.
Wenn ich jetzt so zurück denke, muss ich sagen wenn mein Partner da ist, hab ich selten angst.
Aber ich muss auch sagen das ich mich eigentlich nie richtig einsam fühle.
Warscheinlich weil ich in einer festen Partnerschaft bin. Ich muss gestehen, wenn ich das so lese möchte ich auch nicht wissen wie es mit der Angst ist wenn man frisch getrennt ist.
Hey wow, du kannst dich ruhig hinlegen. Ich könnte bei einer Attacke einen halb Marathon laufen. Anders würde ich das nie in den Griff bekommen.
Jeder hat ne andere Art damit umzugehen, und sich darüber hier auszutauschen finde ich auch super.
ich kann aber auch die Menschen verstehen die das überhaupt nicht nachvollziehen können. Wenn mir jemand vor nem halben jahr gesagt hätte; ich habe Angst- und Panikattacken hätte ich auch gesagt, bist du bescheuert?
Ärger dich nicht über die, genau dafür ist dieses Forum ja da.


Geht mir auch so - ich muss mich dann unbedingt bewegen, aus Angst, es könnte schlimmer werden.

20.02.2015 21:28 • #16


Myrilchen
Zitat von Kris:
Ich hab eine Agoraphobie, also Angst vor weiten Plätzen/Räumen und somit auch Höhen/Tiefen. Auf der Brücke konnten wir nur am besten die Angst auslösen und waren allein. Ich hätte mich genau so gut auf den Marktplatz stellen können, aber das musste man ja den ganzen Menschen nicht antun. Es geht nicht um die Situation an sich, sondern dass du, wenn du Panik bekommst, sie nicht versucht, abzuschütteln und zu unterdrücken, sondern dass du sie zulässt und beobachtest, bis sie vorübergeht.


Hört sich so einfach an....Es liest sich so einfach. Bei der letzten hab ich mir auch gesagt komm nur, ich weiß dass du gleich wieder gehst, aber irgendwie hat das nix gebracht, kam halt immer wieder. Aber, ich werds weiter versuchen und denk dann an eure netten Worte.

20.02.2015 21:33 • #17


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