VanNelle
Ich hab jetzt ne Weile überlegt, OB ich das Thema aufmach und WO ich es aufmach, aber ich habs jetzt erstmal in dem Bereich hier gemacht, mir erschien es nicht sehr eindeutig..
Ich habe folgendes Problem:
In den letzten Monaten ist mir immer wieder aufgefallen, dass ich Freunde oder gar neue Freundschaften meide. Das Ding ist, dass ich an sich immer sehr extrovertiert und kontaktfreudig war, vor der Angststörungsgeschichte und auch danach eigl noch. Ich habe zwar ein Problem mit Menschenmassen (= Panik), aber ich hab kein Problem, mich mit fremden Leuten zu unterhalten, im Gegenteil.. Ich bin an sich nach wie vor relativ gesprächig mit Fremden usw, aber wenn es ernst wird, kneif ich. Sprich, wenn ich merke, der andere kann mich gut leiden ( vor allem bei Männern ist das mittlerweile so), dann gehe ich demjenigen aus dem Weg, meide die Konfrontation. Nun ist es so, dass ich überwiegend zu hause bin und demnach vor allem im Internet viele Leute kennenlerne. An sich ist das auch kein Problem, ich unterhalt mich auch gern mal oder zock ne Runde zusammen. Aber wenn ich eben signalisiert oder gar vorgeschlagen bekomme Lass uns doch mal treffen, mach ich dicht.
Ich könnte da jetzt die These aufstellen, dass es damit zu tun hat, dass ich schon ein paar schlechte Erfahrungen mit Internetbekanntschaften gemacht habe (daher hab ich auch seit ein paar Jahren schon den Grundsatz, dass ich mich nicht mehr mit Leuten aus dem Netz treffe). Dummerweise reagiere ich mittlerweile aber sogar auf Freunde ähnlich. Ich hab eigl nie Lust mich zu treffen, und seis nur für nen Kaffee, ich habe kein Interesse mehr an längeren Unterhaltungen.. So ca 1x im Quartal (Nennen das tatsächlich sowas wie Quartalsmeeting) kommt ein Kumpel vorbei, wir trinken zsm ein paar Kaffee und dann geht er iwann wieder nach Hause. Ich hab mich schon oft dabei ertappt, wie ich nach Gründen suche, die Verabredung abzusagen. Ich kann es nicht mehr haben, wenn jemand in meiner Wohnung ist (Eltern sind da die Ausnahme), mich stresst und nervt das ungemein und ich versteh nicht, wieso.. Ich hab ne gute Freundin, die wohnt keine 2km weiter. Ich brauch bei uns nur die Autobahnauffahrt entlang laufen praktisch und bin bei ihr. Das kann ich zu Fuß machen, mit dem Rad, mit dem Bus sind es auch nur 2 oder 3 Haltestellen. Aber ich hab es nie gemacht, ich hab sie seit über 2 Jahren nicht gesehen, weil ich einfach nicht will und jetzt zieht sie um.. Das ist doch bescheuert?! Ich hab sie total gern und wir kennen uns nun 6 Jahre, haben gemeinsam im Heim gelebt und waren richtig dicke, sie hat Weihnachten bei uns gefeiert, als sie mit ihrer Mutter auf Kriegsfuß stand und es ist auch eigl nicht so, dass wir jetzt nicht mehr befreundet sind, weil wir uns lang nicht gesehen haben. Erstaunlicherweise klappt dieses richtige Freunde müssen sich nicht täglich sehen blabla offenbar bei mir ganz gut. Aber ich isolier mich doch damit selbst. Ich weiß das sogar, aber ich hab da irgendwie ein gespaltenes Interesse dran, das zu ändern.
Einerseits denk ich mir, das ist sicher nicht gut sich so abzuschirmen und ich bin ja, wie gesagt, an sich auch immer sehr kontaktfreudig gewesen. Aber andererseits denk ich mir.. Es ist total entspannend ohne andere um mich rum. Mich nerven andere mittlerweile einfach zu sehr.. Meiner Mutter ist das auch schon aufgefallen und deswegen war sie auch absolut nicht begeistert, als ich Silvester allein sein wollte. Ich hatte einfach keinen Bock mit anderen zu feiern. Irgendwie mag ich es einfach lieber allein zu sein. Niemand will etwas von mir. Früher war ich eher so der Kummerkasten für alle, als es dann mit der Angststörung anfing, war ich allein. Niemand war da, meine beste Freundin hatte mich im Stich gelassen, niemand von meinen Freunden hat mich in den Kliniken besucht.. Ich schätze, dass es da ungefähr anfing mit dem Kontakte meiden.
Mir kam hin und wieder der Gedanke, ob das sowas wie eine SP sein könnte, aber wenn es eine SP wäre, dann hätte ich doch auch ein Problem mit Fremden usw oder nicht? Ich kenn mich damit jetzt nicht so aus. Mein Therapeut ermahnt mich auch hin und wieder, dass ich mich mit Freunden treffen soll, aber der Wille ist bei mir gar nicht vorhanden.. Gezielt auf die Problematik angesprochen habe ich ihn bisher nicht, überlege aber, das beim nächsten Termin zu machen.
Das ist doch alles ziemlich beknackt oder? Mir kommt es jedenfalls so vor.. Ich würde mich auch nicht als sozial inkompetent bezeichnen oder so, ich hab auch keine Schwierigkeiten Kontakt oder Anschluss zu finden, nur das Interesse daran, dauerhaft Kontakt zu halten, egal ob im real life oder im Internet, schwindet mehr und mehr. Und dieser Zwiespalt, wie ich das nun selbst finden soll, nervt mich auch..
(Irgendwie musst ich das jetzt einfach mal los werden, sry wenns etwas unverständlich ist oder so)
lg
13.03.2015 12:50 • • 16.03.2015 #1