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Hallo ihr Lieben,
Ich hab jetzt ne Weile überlegt, OB ich das Thema aufmach und WO ich es aufmach, aber ich habs jetzt erstmal in dem Bereich hier gemacht, mir erschien es nicht sehr eindeutig..

Ich habe folgendes Problem:
In den letzten Monaten ist mir immer wieder aufgefallen, dass ich Freunde oder gar neue Freundschaften meide. Das Ding ist, dass ich an sich immer sehr extrovertiert und kontaktfreudig war, vor der Angststörungsgeschichte und auch danach eigl noch. Ich habe zwar ein Problem mit Menschenmassen (= Panik), aber ich hab kein Problem, mich mit fremden Leuten zu unterhalten, im Gegenteil.. Ich bin an sich nach wie vor relativ gesprächig mit Fremden usw, aber wenn es ernst wird, kneif ich. Sprich, wenn ich merke, der andere kann mich gut leiden ( vor allem bei Männern ist das mittlerweile so), dann gehe ich demjenigen aus dem Weg, meide die Konfrontation. Nun ist es so, dass ich überwiegend zu hause bin und demnach vor allem im Internet viele Leute kennenlerne. An sich ist das auch kein Problem, ich unterhalt mich auch gern mal oder zock ne Runde zusammen. Aber wenn ich eben signalisiert oder gar vorgeschlagen bekomme Lass uns doch mal treffen, mach ich dicht.

Ich könnte da jetzt die These aufstellen, dass es damit zu tun hat, dass ich schon ein paar schlechte Erfahrungen mit Internetbekanntschaften gemacht habe (daher hab ich auch seit ein paar Jahren schon den Grundsatz, dass ich mich nicht mehr mit Leuten aus dem Netz treffe). Dummerweise reagiere ich mittlerweile aber sogar auf Freunde ähnlich. Ich hab eigl nie Lust mich zu treffen, und seis nur für nen Kaffee, ich habe kein Interesse mehr an längeren Unterhaltungen.. So ca 1x im Quartal (Nennen das tatsächlich sowas wie Quartalsmeeting) kommt ein Kumpel vorbei, wir trinken zsm ein paar Kaffee und dann geht er iwann wieder nach Hause. Ich hab mich schon oft dabei ertappt, wie ich nach Gründen suche, die Verabredung abzusagen. Ich kann es nicht mehr haben, wenn jemand in meiner Wohnung ist (Eltern sind da die Ausnahme), mich stresst und nervt das ungemein und ich versteh nicht, wieso.. Ich hab ne gute Freundin, die wohnt keine 2km weiter. Ich brauch bei uns nur die Autobahnauffahrt entlang laufen praktisch und bin bei ihr. Das kann ich zu Fuß machen, mit dem Rad, mit dem Bus sind es auch nur 2 oder 3 Haltestellen. Aber ich hab es nie gemacht, ich hab sie seit über 2 Jahren nicht gesehen, weil ich einfach nicht will und jetzt zieht sie um.. Das ist doch bescheuert?! Ich hab sie total gern und wir kennen uns nun 6 Jahre, haben gemeinsam im Heim gelebt und waren richtig dicke, sie hat Weihnachten bei uns gefeiert, als sie mit ihrer Mutter auf Kriegsfuß stand und es ist auch eigl nicht so, dass wir jetzt nicht mehr befreundet sind, weil wir uns lang nicht gesehen haben. Erstaunlicherweise klappt dieses richtige Freunde müssen sich nicht täglich sehen blabla offenbar bei mir ganz gut. Aber ich isolier mich doch damit selbst. Ich weiß das sogar, aber ich hab da irgendwie ein gespaltenes Interesse dran, das zu ändern.
Einerseits denk ich mir, das ist sicher nicht gut sich so abzuschirmen und ich bin ja, wie gesagt, an sich auch immer sehr kontaktfreudig gewesen. Aber andererseits denk ich mir.. Es ist total entspannend ohne andere um mich rum. Mich nerven andere mittlerweile einfach zu sehr.. Meiner Mutter ist das auch schon aufgefallen und deswegen war sie auch absolut nicht begeistert, als ich Silvester allein sein wollte. Ich hatte einfach keinen Bock mit anderen zu feiern. Irgendwie mag ich es einfach lieber allein zu sein. Niemand will etwas von mir. Früher war ich eher so der Kummerkasten für alle, als es dann mit der Angststörung anfing, war ich allein. Niemand war da, meine beste Freundin hatte mich im Stich gelassen, niemand von meinen Freunden hat mich in den Kliniken besucht.. Ich schätze, dass es da ungefähr anfing mit dem Kontakte meiden.

Mir kam hin und wieder der Gedanke, ob das sowas wie eine SP sein könnte, aber wenn es eine SP wäre, dann hätte ich doch auch ein Problem mit Fremden usw oder nicht? Ich kenn mich damit jetzt nicht so aus. Mein Therapeut ermahnt mich auch hin und wieder, dass ich mich mit Freunden treffen soll, aber der Wille ist bei mir gar nicht vorhanden.. Gezielt auf die Problematik angesprochen habe ich ihn bisher nicht, überlege aber, das beim nächsten Termin zu machen.
Das ist doch alles ziemlich beknackt oder? Mir kommt es jedenfalls so vor.. Ich würde mich auch nicht als sozial inkompetent bezeichnen oder so, ich hab auch keine Schwierigkeiten Kontakt oder Anschluss zu finden, nur das Interesse daran, dauerhaft Kontakt zu halten, egal ob im real life oder im Internet, schwindet mehr und mehr. Und dieser Zwiespalt, wie ich das nun selbst finden soll, nervt mich auch..

(Irgendwie musst ich das jetzt einfach mal los werden, sry wenns etwas unverständlich ist oder so)

lg

13.03.2015 12:50 • 16.03.2015 #1


18 Antworten ↓


Angst greift manchmal Um sich und nimmt neue Bereiche ein wenn man etwas meidet...

Wenn dir vertrauen fehlt dann musst du das wieder lernen und aufbauen...

Aber im Grunde genommen greift angst schnell um Sich und nimmt andere Bereiche ein... Wehr dich dagegen und erober dir den Bereich zurück !

Edit : Internet Bekanntschaften sind nicht mit echten zu vergleichen...

Wenn du jemand 1 Monat im Echten Leben kennst weisst du genauso viel über ihn als wenn du jemand 1 Stunde im internet kennst...

Gespräche haben im Internet mehr ein Ziel und weniger drum herum findet statt ... ein Gespräch iSt mehr Informationsgerichtet und enthält dort weniger Smalltalk.

Also internet Bekanntschaften tun dir nicht gut.. weil die zeit zwischen kennenlernen und enttäuschung auch durch die Entfernung zum anderen viel geringer ist weil man weniger Gefühl und Bindung zum anderen aufbaut....

Des weiteren ist die Anonymität auch eine Gefahr...

Das Internet macht kennenlernen usw einfacher und abschalten auch... denn du kannst dir die interaktion Dann holen wenn du sie brauchst....

Du ziehst virtuelle Konversationen echten vor weil sie einfacher zu bilden und einfacher zu beenden sind.

Aber das solltest du nicht tun. Das ist unklug denn das echte leben bietet viel mehr als das Internet.

Falls du Teamspeak benutzt kann ich mir vorstellen auf was für gestalten du triffst :p

Grüsse

A


Selbstisolation - Was ist los mit mir?!

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Ich sehe das recht pragmatisch: es ist erst mal egal wie es bei dir früher war oder wie andere Menschen das handhaben, du solltest das tun was DIR gut tut. Und wenn du nunmal lieber allein sein möchtest und nicht das Bedürfnis nach sozialen Kontakten hast, dann ist das doch ok.
Was ich mich frage: wenn du dann doch mal Zeit mit Leuten verbringst, wie empfindest du das dann? Willst du dann einfach immer schnell weg oder denkst du dir vielleicht sogar Eigentlich war das jetzt doch ganz nett? Oder kommt es vielleicht auch darauf an mit wem du da Kontakt hast? Vielleicht fehlen dir auch ganz einfach Menschen in deinem Leben, mit denen du auf einer Wellenlänge bist und die in dir wirklich Interesse entfachen.

Xauber es ist ja nicht bloß mit Internetbekanntschaften so. Mir ist absolut klar, dass viele Leute die Anonymität ausnutzen usw und das man eigl nie von kennen sprechen kann, wenn man sich nie face to face mit jmd unterhalten hat oder so. Und ich ziehe sie eigl gar nicht vor, es kommt nur eher zustande, weil ich aktuell viel zu hause bin. Was Leute ausm Netz angeht, ist auch gar nicht so mein Problem. Klar kann man da Kontakt aufnehmen und abbrechen wie man lustig ist (theoretisch), aber ich meide engeren Kontakt dort genauso wie im richtigen Leben.
Ich war letztens im Fitnessstudio, hab da ne junge Frau getroffen, mich gut mit der verstanden, unterhalten, Witze gemacht.. War total sympathisch. Und irgendwie kam dann son komisches Gefühl auf, ich kanns gar nicht beschreiben, aber iwie hat es mir fast Angst gemacht (iwie unpassendes Wort), da ne lockere Freundschaft zu knüpfen. Ich weiß halt nicht worans da harpert, ich bin auch eigl sehr selbstbewusst, habe keine Angst anzuecken oder so. Mich verwirrt das einfach, weil das eben nie meine Art war. Mir kommt es so vor, als würde ich eines Tages aufwachen und feststellen: Du hast alle von dir gestoßen, jetzt bist du einsam. Aktuell find ich allein sein gut, aber die Sorge ist eben da, dass sich das plötzlich ändert und dann vermiss ich das. Von großer Freundeskreis auf lieber allein sein umschalten kam ja auch auf einmal.

Wenn ich dann doch mal Besuch hab oder mit ner Freundin telefoniere (was dann ggf schon mal 2-3 Stunden werden, aber eben nur 1x im Jahr), denk ich mir.. Ist ganz nett, dass du da bist, aber wär noch netter, wenn du wieder gehst..
Was das Interesse angeht, hat sich in den letzten Jahren natürlich viel geändert. Ich hab noch genau eine Freundin aus meiner Schulzeit, die hat letzte Woche Zwillinge bekommen. Also die ist voll in der Familienplanung gewesen, wünschte sich schon seit über 2 Jahren ein Kind usw.. Was mir absolut fern ist. Die Leute haben Ausbildungen gemacht, sind vlt studieren gegangen, arbeiten, heiraten.. Und ich trete auf der Stelle, bei mir klappts eben nicht so mit Zukunft und so, mein Fokus liegt woanders als bei den anderen, da verlieren sich Gemeinsamkeiten offenbar. Es ist eben nicht mehr wie früher.
Mir fehlt grade eben auch generell sehr der Antrieb überhaupt irgendwas zu machen, an manchen Tagen hab ich gar keine Lust aufzustehen und tus wahrscheinlich auch nur, weil der Hund raus muss. Mag sein, dass es ok ist, lieber allein zu sein, aber mir ist das eben immer so fremd gewesen, mir kommt es auf eine Art nicht richtig vor. Ganz oft ist/war es auch so, dass ich mich nicht verabreden wollte, weil ich Sorge hatte absagen zu müssen (wegen Angst usw) und den Leuten damit vor den Kopf zu stoßen. Diese Leute wissen aber um meine Problematik und sicherten auch jedes Mal Verständnis zu, aber ich wollte es nie drauf ankommen lassen.
Mich irritiert meine Denkweise momentan einfach immer mehr..

Also ich würde sagen das ist eine Angst Verlagerung... Oder ein Ausdruck der Angst... Dein Körper Vermeidet...

Wovon lebst du aktuell? Lebst du noch zuhause?

Ich finde das alles hört sich sehr nach Unzufriedenheit an...

ich trete auf der Stelle

Das tut deine Gesundheit dann auch weil du dich nicht entwickelst... Ich kenne das von mir selbst.. Die zeit seit ich krank bin ist für mich nie vergangen... Ich lebe Praktisch noch im Jahr 2013 Hab ja nicht mehr aktiv am Leben teilgenommen... ich war immer mehr für mich alleine usw... Bin jetzt auch lieber Alleine als mit anderen... Weil ich mir selbst traue und nicht vor anderen iwie umkippen will oder hilflos sein will vor anderen... Aber im grunde genommen ist der Mensch ein Soziales Wesen... Ganz Ohne Soziale Kontakte geht eigentlich nicht...

Ich bin auch dann mehr so auf Internet Unterhaltungen usw ausgewichen... aber habe selbst gemerkt das das pure Zeitverschwendung ist...

Wie alt bist du wenn ich fragen darf ?

Nein, ich wohn seit ich 17 bin nicht mehr bei meinen Eltern. Seit Juli 2011 wohn ich in meiner eigenen Wohnung, bekomme aktuell AU Rente, werde 23..

Klar bin ich unzufrieden. Mich nervt alles gewaltig. Seit Sommer 08 hab ich die Angststörung am Hacken und hab seither gemacht und getan um den Mist wieder los zu werden, aber es wurde halt nur schlimmer, das frustriert irgendwann und Resignation macht sich breit. Im Moment bin ich eh wieder an nem Punkt, wo mir alles egal ist. Das kommt hin und wieder, dann gehts iwann wieder besser, dann kommt wieder das Tief..
Ich will ja nichtmal ausweichen aufs Internet, an anonymen Bekanntschaften hab ich noch weniger Interesse als an realen, die sind ja ohnehin meist eher kurzweilig.

Ich glaub ich will auch einfach nicht wie son kleines verletztes Rehkitz behandelt werden, das am Boden liegt oder diejenige sein, auf die immer Rücksicht genommen werden muss.. Kann also durchaus sein, dass es erheblich mit der generellen Angstproblematik zu tun hat Nur wie gesagt, einerseits kommt mir das auch nicht richtig vor, andererseits fehlt mir wirklich absolut jede Motivation oder der Wille, an der momentanen (sozialen) Lage was zu ändern.

Bei mir ist es genauso

Ich bin 21 wohne aber noch zuhause und komme durch die Angst auch nicht vom Fleck...

Ich glaube das ist tatsächlich mit der Angst zusammenhängend...

Hmm... Problem ist für mich meist das mein Leben sich um die Angst dreht und ich immer mehr auf mich selbst achte...

Weniger auf andere...

Im Grunde genommen macht die Angst einen sehr Egoistisch... Weil man selbst einfach mit sich selbst genug zutun hat und genug Probleme hat das andere da ehr hinderlich wirken...

Denkst du es könnte auch damit zusammenhängen?

Ist halt mega unpraktisch, wenn man immer wollte und es nie hingehauen hat, weil die Angst einen da so massiv ausbremst.. Ich hab 3 Anläufe fürs Abi gestartet, hab 3x den selben Mist in Kauf genommen, jedes Mal neue Mitschüler, neue Lehrer usw und jedes Mal bin ich voll auf die Fr*sse geflogen, seit ich den letzten Versuch Ende 2012 abgebrochen hab, bin ich zu hause. Einerseits fällt mir die Decke auf den Kopf, andererseits kann ich draußen fast nichts machen, ohne in Panik zu verfallen.. Ich würd es jetzt nichtmal Neid nennen, weil die anderen so normal leben können, ich bin in erster Linie traurig und wütend auf mich selbst, weil ich mich nicht im Griff hab sozusagen. Das ärgert mich alles total. Habe auch schon mal überlegt, ob ich den Kontakt meide, um mir nicht mein eigenes Versagen vor Augen zu halten (ja, klingt jetzt drastisch, aber ich spar mir das Weichspülgerede jetzt^^).
Manchmal fällts mir auch echt schwer, nicht wie ein trotziges Kind einfach die ganze Welt zu hassen Hin und wieder ist mir echt danach

Ich kenne das...

Bei mir hat es genauso Angefangen wie bei dir und auch mit der Schule so geendet...

Aber du hast es ja schon recht lange...

Ich hab es seid 1 Jahr 5 Monate ungefähr und habe jetzt den festen Willen es Los zu werden und ich werd das auch schaffen

Ich hab dir mal eine PN geschrieben

Ich muss erstmal was loswerden @Xauber ich habe jetzt schon mehrmals gelesen das du hier medizinischähnliche Äußerungen von dir gibst was zu schnellen Missverständnissen führen kann und damit auch zu Fehlinterrprätationen was das medizinische betrifft. Du musst unbedingt auf deine Wortwahl achten. ich gehe davon aus das du kein ausgebildeter Mediziner bist daher solltest du keine medizinischen Diagnosen stellen.

Meiner meinung nach sollte man sich langsam wieder ranarbeiten den engen Kontakt zu Menschen wiederzufinden in dem man vielleicht mit verschiedenen Menschen im Internet erstmal anfängt Kontakte zu knüpfen vielleicht auch aus der Nähe um dann die Möglichkeit zu haben sich zu gegebener Zeit zu treffen usw. Meiner Meinung nach ist das der sicherste Weg um an sein Ziel zu kommen.

Ich habe schon ähnliche Dinge durch gemacht daher weiss ich auch wovon ich rede und würde mich auch als Kontaktperson bereiterklären wenn das Interesse grundsätzlich besteht. Das gilt natürlich für alle.

Gruß Sindbad

naja wenn dein Arzt Diagnosen so schreibt wie ich schreibe dann solltest du den Arzt wechseln

also eine Diagnose sieht denke ich anders aus.. wenn ich etwas schreibe ist es automatisch meine Meinung und meine Sicht auf die sache... da ich kein Arzt bin kann ich auch faktisch keine Diagnosen stellen...

Somit verstehe ich deine Aussage nicht...

Hallo VanNelle,

wir hatten schon mal das Vergnügen. Ich schreibe dir mal, was ich so aus deinem Geschriebenen herauslese.
Also erstens wirkst du sehr selbstbewußt und abgeklärt. Zweitens kannst du dich sehr gewählt ausdrücken, humorvoll und bildhaft. Du bist definitiv schlau und gebildet. Abi dürfte von daher kein Problem sein.
Wenn, dann hast du zwischenmenschliche Defizite. Wieso und woher, das kannst nur du herausfinden.

Versuche mal für dich zu klären, was du eigentlich willst, wer du sein willst und was dich daran hindert.

Mein Tipp: Schreibe dir das alles mal stichpunktartig auf. Was ist gut an dir, was ist eher schlecht, wie hättest du dich gern. Was würdest du gern machen oder schaffen. Dann überlegst du zu jedem Punkt den du gern ändern würdest, was könntest du machen, läßt sich das ändern, mußt du das wirklich ändern?
Vielleicht bekommst du so etwas Ordnung in dein Gedankenchaos.

Warum fällt dir Nähe und Vertrautheit so schwer? Angst zu enttäuschen? Angst enttäuscht zu werden?
Freundschaft hat ja sehr viel mit Vertrauen zu tun.
Willst du Freundschaft überhaupt? Oder fühlst du dich nur verpflichtet, weil es alle so vorleben?

Alles meine persönlichen Ansichten, will dir nichts einreden.

Liebe Grüße....

Hi Willhelm

Danke fürs Feedback, auch an die anderen natürlich.
Am Abi bin ich ja jedes Mal wegen der Angststörung gescheitert, ich glaube schon, dass ich es unter normalen Umständen gepackt hätte. Ich hatte das Thema ja auch dann abgehakt irgendwann, ist auch immer noch abgehakt, aber dann gab es zb letzten Sommer verstärkt Momente, wo die Wut auf mich selbst wieder größer wurde. Da hat mein Bruder nämlich sein Abi gemacht, ich war dank der AS nichtmal in der Lage mit auf seine Abifeier zu gehen. Einmal hat mich DAS unheimlich geärgert und dann hat meine Mutter mir ein Foto geschickt von der Feier aus, wo sie da Arm in Arm mit ihm steht und die Brust vor Stolz einfach mal den doppelten Umfang hat. Und ich hatte in dem Moment das Gefühl, eine riesen Enttäuschung zu sein. Dabei weiß ich, dass ich das nicht zu denken brauche, niemand hat mir je vorgeworfen, dass es nicht geklappt hat oder mich gedrängt, es wieder zu versuchen. Ich wollte es halt immer selbst. Aber das Gefühl war einfach da und ließ mich auch ein paar Tage nicht los. Ich hatte halt viel vor, nichts konkretes, aber ich wollte was machen, irgendwas total spannendes.. Und dann grätscht mir die AS voll dazwischen. Ich glaub das wird mich nie wirklich loslassen.

Bei dem Zwischenmenschlichen hab ich halt riesen Fragezeichen im Gesicht. Ich habe echt null Probleme mich gut zu unterhalten, ich merke auch, ob der andere sich unterhalten WILL oder kein Interesse besteht, ob man auf einer Wellenlänge ist usw. Ich könnte eigl echt leicht neue Freundschaften aufbauen, aber in mir sträubts sich da einfach. Angst zu enttäuschen oder enttäuscht zu werden? Weiß nicht, könnte beides sein. Wie gesagt, meine Freunde ließen mich damals allesamt hängen, als ich sie am nötigsten brauchte, das hat offenbar Spuren hinterlassen.
Ich hadere sicher auch mit mir selbst noch gewaltig, weil ich nicht mehr die bin, die ich war, weil ich mich selbst nicht wieder erkenne und mir das dann in solchen Momenten wieder verstärkt auffällt. Nur wenn ich ewig dem Vergangenen nachtrauere bringt mich das ja auch nicht voran.
Wie ich Freundschaft aktuell sehe kann ich gar nicht wirklich sagen. Ich hatte halt immer nen relativ großen Freundeskreis, hab viel unternommen, war dauernd unterwegs usw und das war dann alles weg, als die AS auftauchte. Die erste Zeit hab ich noch versucht, aktiv zu bleiben, mich zu verabreden, je nachdem wie es meine Verfassung zuließ. Hatte ich nen schlechten Tag, blieb ich zu hause. Hatte ich nen guten Tag, bin ich mit Freunden usw in die Stadt gegangen und das war auch gut so, da hatte ich noch Spaß an der Gesellschaft anderer. Aber dass das eben nicht mehr so ist, passt nicht in mein Bild, weiß nicht wie ich das ausdrücken soll. Es passt nicht zu mir, es ist eigl sehr ungewöhnlich. Als ich depressiv war und niemanden um mich haben wollte, war der Grund ja klar (Depression), aber jetzt ist der Grund nicht so klar. Aber wenn ich dann versuche mich selbst zu reflektieren und dann auf Gedanken wie Niemand will was von mir stoße, frag ich mich, ob ich zu viel gegeben habe und das einfach satt habe? Alles ziemlich wirr ...

lg

Hallo VanNelle,

das klingt alles in der Tat sehr verworren.

Woran genau sind denn die Abi-Versuche gescheitert? Mit Menschen hast du ja scheinbar keine Berüherungsängste, oder doch?

Bist du unzufrieden mit dir selbst? Warum?

Wenn einem die Freunde verlassen, dann kann das sicher schon Spuren hinterlassen. Du warst bestimmt sehr enttäuscht. Und niemand will so verletzt werden.

Eine weitere Variante ist, das man sich ungern schwach und verletzlich zeigen will. Das geht mir sehr oft so.
Obwohl ich gern mit anderen fortgehe, macht mir das total Streß. Vermutlich weil ich Angst habe, nicht fröhlich und locker genug zu sein. Völliger Blödsinn, weiß ich auch, hilftmir aber nicht.

Richtige Freundschaften sind eh selten. Einen richtigen Freund stört es nicht, wenn es dir nicht gut geht. Er hört dir zu, ist für dich da. Man muß sich nicht verstellen. Er unternimmt was mit dir, auch wenn dir nicht so richtig danach ist. Er drängt dich sanft in die richtige Richtung. Und du kannst ihm voll vertrauen.
Lieber einen richtigen Freund als 100 flüchtige Bekanntschaften.

Wobei nix gegen Bekanntschaften zu sagen ist. Sind aber halt nur Bekanntschaften und können einen wirklichen Freund nicht ersetzen.

Versuche doch, neue Bekanntschaften zuzulassen. Wenn sich daraus Freundschaft entwickeln sollte, dann sieh das als riesiges Glück. Und das entwickelt sich ja auch nur, wenn es beidseitig passt.

Liebe Grüße....

Sorry für die späte Antwort..

Also gescheitert ists einfach daran, dass ich irgendwann nichtmal mehr aus dem Haus kam ohne PA. Die ersten beiden Anläufe sind eigl nicht mal der Rede wert, war ziemlich schnell wieder gelaufen.. Und mir ist aufgefallen.. Abi abgebrochen stimmt ja so nicht ganz. Die Oberstufe hab ich abgebrochen, bis zur 13. kam ich ja gar nicht..
Sommer 2010 hab ich den letzten Versuch gestartet, hab da noch im Heim gelebt und hatte eine sche*ß Angst vor der neuen Situation. Ich hatte keinen Schimmer was für Mitschüler ich haben würde, welche Lehrer, wie lange ich Unterricht haben würde usw.. Mein Problem war ja u.a. dass ich auswärts nicht essen kann (bis heute nicht). Also wenn ich bis 16 Uhr Schule hatte, musste ich zusehen, dass ich auch so lange meinen Kreislauf irgendwie oben halten konnte. Das kam dann vor allem gut, wenn ich Sport hatte..
Der einzige Lichtblick war damals, bevor die Klassenzusammenstellungen bekannt gegeben wurden, dass der Bruder einer sehr guten Freundin in meinem Jahrgang war und mit dem war ich auch befreundet gewesen so mehr oder weniger, er war halt oft mal dabei, wenn wir was unternommen hatten usw. Da war ich schon erleichtert, wenigstens irgendjemanden zu kennen Und hatte dann sogar das Glück, dass er in meiner Klasse war.

Die 11. an sich war auch noch seeehr entspannend.. Meine Klasse bestand aus 14 oder 17 Leuten, wir hatten wenig Unterricht (Lehrermangel), ich hatte nie später als 13:15h Schluss und kam mit den Leuten super zurecht, erste Kontakte waren da schnell geknüpft und alles war gut. Irgendwann war ich sogar so weit, dass ich in der Schule nen Müsliriegel essen konnte Also lief alles optimal eigl. Die erste zeit bin ich mit dem Fahrrad zur Schule (ca 5 km und davon ca 2,5km steil aufwärts, aber es war mir egal solang ich den Bus meiden konnte) und später bin ich dann sogar auf den Bus umgestiegen. Wenn ich doch mal nen schlechten Tag hatte, bin ich halt mit dem Rad gefahren.

Zum 2. Halbjahr hin ist die gesamte Oberstufe ausquartiert worden, weil die Schule saniert wurde. War aber nur 1km weiter, halb so wild.. Da hat mich dann nur erst die neue Umgebung gestresst aber ging schon.. Dann kamen irgendwann aber so Sachen wie Schulausflüge.. Wir hatten ne Projektwoche, wo der gesamte Jahrgang in son Naturwissenschatfsdings fahren sollte, 100km weit weg oder so.. Mit dem Bus. Da war in meinem Kopf ganz schnell ein Schalter umgelegt.. War nix, hab mich krankschreiben lassen, aber das mit meiner Tutorin abgesprochen, die wusste ja bescheid und alles war ok. Generell ist mir die Schule mit meiner Problematik unheimlich entgegen gekommen, da hatte ich echt ein riesen Glück.
Zum Ende des Schuljahres knallte es in der Einrichtung, wo ich noch war, gewaltig.. Lebte da in nem teilbetreuten Wohnen mittlerweile und da hat man uns Bewohner finanziell mächtig übern Tisch gezogen (uns wurden monatlich so 50 euro abgezogen, die für uns zur Seite gelegt wurden, damit man was angespart hat für den richtigen Auszug, als es dann aber soweit war hieß es Was fürn Geld?). Jedenfalls hatte ich kurz drauf meine eigene Wohnung, ich brauchte nur au der Tür stolpern und war schon in der Schule, war natürlich top für mich. Meine Versetzung hatte ich dann auch geschafft (grad so, Mathe und Chemie ist echt nicht mein Fall + viele Fehlstunden wegen PA usw) und dann stand die 12. an.. ich war da noch so happy, dass ich es endlich gepackt hatte, das war für mich halt ein riesen Ding. Der Stundenplan und der Stress waren natürlich dann ne ganz andere Welt, ich hatte 4x die Woche bis 16 Uhr Schule, viele Hausaufgaben, ständig Klausuren oder kleinere Tests, dann meinten einige Mädels noch untereinander ihre Stutenbissigkeit ausleben zu müssen, was mich unendlich genervt hat, weil dann auch gern versucht wurde, mich da mit reinzuziehen (wogegen ich mich aber ziemlich gut gewehrt hab ).. Allgemein wurde eben alles schwieriger. Und als die Klausurenphase so richtig los ging, hab ich gemerkt, dass es meine Nerven mehr und mehr auf die Probe stellte.. Immer öfter hatte ich schon PA wenn ich nur aus dem Haus gehen wollte morgens, immer öfter wollte ich einfach zu hause bleiben, aber da war dann eben auch der Teil in mir, der sagte Nope! Jetzt wird nicht gekniffen, das ziehste jetzt durch und als ichs mit purer Willenskraft nicht mehr geschafft hab, hab ich dann eben ne Tavor gefrühstückt.. Ne ganze Woche lang, bis eine nicht mehr reichte.. Dann hab ich 2 gefrühstückt.. Ich hab funktioniert, aber das war einfach kein Zustand mehr, ich war von den 2 Tabletten schon ganz schön lustig irgendwie, dann schlich sich die Sorge wegen Abhängigkeit wieder ein und ich hab mich erstmal krankschreiben lassen, dachte ein paar Tage Pause regeln das vielleicht.. Naja war nicht der Fall, war dann eben ganz vorbei .

Wurde jetzt doch mehr zu der Sache als ich dachte

Unzufrieden bin ich grad höchstens, weil ich von dem Venlafaxin so zugenommen hatte, aber da arbeite ich ja dran (Muckibude, Ernärhung umgestellt usw), sonst hab/hatte ich keine Probleme mit mir selbst, ist dann höchstens mal in akuten Momenten, dass ich wegen der AS zb wütend auf mich selbst bin wenn xy nicht klappt, wie ich das wollte oder so.

Zitat von Willhelm:
Eine weitere Variante ist, das man sich ungern schwach und verletzlich zeigen will. Das geht mir sehr oft so.


Ohja, das kann ich mir auch auf die Fahnen schreiben.. Ich hab an sich keine Probleme damit darüber zu reden mit anderen oder so, ich geh damit an sich recht offensiv um, aber wenn es dann zur entsprechenden Situation kommt, will ich niemanden um mich haben, keine tröstenden Worte, nichts, das will ich dann allein durchmachen. Falscher Stolz vielleicht? Keine Ahnung, aber manchmal zweifel ich echt an meinem Verstand

Das mit den Bekanntschaften ist ja schon der Knackpunkt. Selbst da mach ich ja schnell nen Rückzieher und ich hab keine Ahnung, was mich da so hemmt. Vielleicht kommt das auch einfach wieder von alleine, wenn ich wieder Bock auf Gesellschaft hab.. Ich mein, ich weiß ja wies geht

So, Aufsatz fertig, reicht für einen Post O:

LG

Hallo VanNelle,

Zitat:
Ich hadere sicher auch mit mir selbst, weil ich nicht mehr die bin, die ich war,


siehst du das nur negativ? Wenn Du Dich weiterentwickelt hast, kann das doch sehr positiv sein.
Haben sich Deine Freunde auch weiter entwickelt?
Zitat:
ist mir immer wieder aufgefallen, dass ich Freunde oder gar neue Freundschaften meide.
wenn ich merke, der andere kann mich gut leiden, dann gehe ich demjenigen aus dem Weg.


Warum gehst Du Menschen aus dem Weg, die Dir zeigen, das sie Dich gut leiden können. Sehr viele
würden Dich um so etwas beneiden. Angst wieder enttäuscht zu werden?
Hast Du Deine Freundschaften früher so gepflegt, das Du Deine wahren Gefühle nicht zeigen brauchtest?
Vermutlich bist Du einfach nicht gewohnt klar zu sagen, was und wen Du magst und was und wen nicht.
Das ist aber gerade das schöne im Leben (nicht immer, aber so oft es geht und sinnvoll
ist), seine echte Meinung sagen.
Zitat:
Ich hab mich schon oft dabei ertappt, wie ich nach Gründen suche, die Verabredung abzusagen.
und ich versteh nicht, wieso.. Das ist doch bescheuert?!


Das ist nicht bescheuert. Frage dich mal, warum Du so fühlst. Du wirst es selbst beantworten können.

Zitat:
Früher war ich eher so der Kummerkasten für alle, als es dann mit der Angststörung anfing, war ich allein.
Niemand war da, meine beste Freundin hatte mich im Stich gelassen, niemand von meinen Freunden
hat mich in den Kliniken besucht.. Ich schätze, dass es da ungefähr anfing mit dem Kontakte meiden.


Ist es das? Fehlt es Dir, verstanden zu werden?

Zitat:
mein Fokus liegt woanders als bei den anderen, da verlieren sich Gemeinsamkeiten offenbar.
Es ist eben nicht mehr wie früher. Alles ziemlich wirr ...


Wirr ist das überhaupt nicht. Es ist gut, das sich Dein Leben verändert.
Steuere es dahin, wo Du ehern zufrieden bist.

Zitat:
ich will auch einfach nicht wie son kleines verletztes Rehkitz behandelt werden, das am Boden liegt.


Da bist Du schon dabei. Suche und kämpfe weiter. Damit wirst Du Erfolg haben.

Viele Grüße

Hotin

Ok, das ist völlig nachvollziehbar mit dem Abi-Abbruch. Irgendwann ist der Streßpegel einfach zu hoch. Und unsereins steckt das eben nicht so einfach weg, wie andere. Schade ist das trotzdem, nachdem du schon soweit gekommen bist.

Ich igel mich auch gerne ein, wenn es mir nicht gut geht. Will dann nur allein sein, niemanden sehen und das ganz allein durchstehen. Habe aber keine Ahnung, warum das so ist. Und das ist dann auch das Problem, wenn ich mich verabredemit Freunden. Will ja wirklich gern was unternehmen, bin dann aber trotzdem total angespannt. Es streßt mich regelrecht. Habe Angst das es mir nicht so richtig gut geht, was es dann natürlich automatisch auch tut. Erst gegen Ende, wenns fast vorbei ist, dann bin ich entspannt. Völlig bescheuert, komme aber nicht richtig dagegen an.

Ich habe auch innerhalb eines Jahres 14 Kilo zugenommen. Und das obwohl ich immer ein dürres Kerlchen war, das bei 1,76m nie mehr als 64kg wog. Da konnte ich essen was ich wollte. Und nun...booom.
Ist aber kein Problem, bin im Normbereich und habe mich auch im Club der Fitnessfanatiker eingefunden.
Joggen gehts dann auch wieder wenn es wärmer wird.

Laß die Sache mit den Bekanntschaften einfach auf dich zukommen und mache nicht so schnell dicht. Wer weiß, was da mal auf dich wartet...
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Hi Hotin,
Ja, an sich seh ich das überwiegend negativ. Mir fehlt einfach sehr viel von dem, wie ich früher war. Spontan sagen zu können, ok, wir fahren jetzt mal nach Bremen, ist zwar weiter weg, aber wir könnens halt. Oder spontan mit ein paar Kumpels in ner Bar treffen. Solche normalen Dinge einfach. Ich bin nicht mehr belastbar wie früher. Ich muss alles planen, das stört mich, aber ich krieg das nicht gut in den Griff. Mach ich etwas spontan, schleicht sich ganz schnell die Angst ein. Ich mach nichtmal Arzttermine für den selben Tag, weil mir das zu spontan ist. Da greif ich mir ja sogar selbst an den Kopf.
Das einzig positive, was ich daraus mitnehme, ist einfach, dass ich ein riesen Verständnis für andere entwickeln konnte. Ich wäre früher wohl auch eher ein jetzt stell dich nicht so an-Sager gewesen, aber jetzt weiß ichs ja besser und hab eine Engelsgeduld mit anderen und wirklich viel Verständnis (nicht in ALLEN Bereichen, aber schon in einigen).

Ich hab oft versucht, die ganze Situation als Chance zu sehen. So nach dem Motto Das wird schon alles seinen Grund haben, ich versuche das jetzt als eine Reise zu sehen, mal sehen, wo es mich hinführt. Aber diese Reise macht einfach kein bisschen Spaß.. Diese Reise reisst mich zu sehr um. Ich würd gern abbrechen und nach hause gehen, aber es geht einfach nicht. Ich denke, ihr versteht, wie ich das meine

Zitat:
Warum gehst Du Menschen aus dem Weg, die Dir zeigen, das sie Dich gut leiden können. Sehr viele
würden Dich um so etwas beneiden. Angst wieder enttäuscht zu werden?
Hast Du Deine Freundschaften früher so gepflegt, das Du Deine wahren Gefühle nicht zeigen brauchtest?
Vermutlich bist Du einfach nicht gewohnt klar zu sagen, was und wen Du magst und was und wen nicht.
Das ist aber gerade das schöne im Leben (nicht immer, aber so oft es geht und sinnvoll
ist), seine echte Meinung sagen.


Dass manche sich grade hier vermutlich denken Ich wünschte das wär bei mir so kann ich mir denken, wenn ich die vielen Posts sehe, wo die Leute totunglücklich sind, weil bei ihnen genau das Gegenteil der Fall ist, komm ich mir erst recht bescheuert vor.. Ich weiß einfach nicht, wo das Problem liegt. Ich denke aber, es hat viel damit zu tun, dass ich mich selbst als Belastung für andere sehe und mich niemandem aufbürden will. Genau aus dem Grund meide ich Männer zb so gut es geht. Ich bin seit über 2,5 Jahren jetzt allein, hab damit an sich auch gar kein Problem, aber der Grund dafür ist in erster Linie, dass ich mich niemandem antun will. Ich komm ja selbst nicht gut mit der Lage zurecht, wie kann ich das dann ggf von jmd erwarten, der gar nicht weiß, wie das alles ist? Mit mir ist momentan einfach nix anzufangen und ein ewiges in der Bude hocken, statt was zu unternehmen, weil ichs grad nicht auf die Reihe kriege, will ich nicht.
Genau wie mit dem Arbeiten. Ich bin fast 23 und hab noch keine Ausbildung gemacht. Nicht nur das Gefühl nichts erreicht zu haben bisher nervt mich, sondern oft auch die Wahrnehmung anderer. Das Stigma arbeitslos ist ja schnell mal verteilt. Ich hab sogar schon öfter festgestellt, dass man sich nur das übliche Schmarotzer bla bla gespart hat, weil ich kein Geld vom Staat beziehe. Naja und dann festzustellen, dass bei allen um mich rum offenbar alles soweit seinen Gang geht, die einfach ihr Ding machen.. Das frustriert mich dann hin und wieder. Vor ner Weile hab ich erfahren, dass ein ehem. Klassenkamerad von mir sich einfach mal für ein Jahr nach Australien abgesetzt hat, einfach so.. Hat sich ein Jahr Auszeit genommen, jobbt da und macht einfach, was er will. Und ich sitz hier mit meinem Fernweh, wollte immer was von der Welt sehen und hätte platzen können vor Neid Aber ich glaub ich schweife ab..

Freundschaften hab ich früher ganz normal gepflegt, das war aber in der Schule auch viel einfacher, als danach. Man hat sich ohnehin jeden Tag gesehen, da war nix mit du hast dich wochenlang nicht gemeldet oder so. Mit meiner besten Freundin war ich 12 Jahre lang befreundet. Je älter wir wurden, desto vertrauter wurde die Freundschaft auch. Allerdings, so im Nachhinein gesehen, mein Innerstes habe ich NIE jemandem anvertraut. Nichtmal meiner Mutter und zu der hab ich ein top Verhältnis.
Und mit Meinungen sagen, was mag ich, was nicht usw, hab ich eigl keine Probleme. Wenn mich etwas stört, sag ich das auch, sofern es Sinn macht.

Dass ich Verabredungen ohne ersichtlichen Grund absagen will, find ich schon irgendwie beknackt.. Ich mag die Leute ja eigl unheimlich gern und man hat sich auch immer was zu erzählen und es macht auch Spaß, aber ich hab trotzdem immer im Hinterkopf die Frage, wie lang derjenige noch bleibt. Ich hab festgestellt, dass ich ne MENGE Freiraum/Rückzugsmöglichkeiten brauche. Wenn ich 2 Stunden Besuch hatte, will ich den Rest des Tages meine Ruhe. Ich bin richtig erschöpft und schlafe dann auch oft. Als ich mit meinem letzten Freund noch zusammen war und dann den Zusammenbruch hatte (Schule abgebrochen), wurde das immer stärker. Er war ständig bei mir, ich hab seine Anwesenheit irgendwann gar nicht mehr ertragen und hab ihn gebeten nach hause zu fahren.. Das fiel mir total schwer und er war auch total vor den Kopf gestoßen, aber es ging einfach nicht anders..

Verständnis vielleicht in sofern, weil es niemand wirklich nachvollziehen kann. Das wird zwar von allen soweit akzeptiert und es wird Rücksicht genommen, aber niemand aus meinem Freundes/Bekanntenkreis weiß, was es wirklich bedeutet, mit dieser AS zurecht zu kommen, wie einen das einengt und wie es einem wahnsinnig viel Kraft raubt, da ewig gegen anzukämpfen. Meine Tante ist die einzige aus der Familie, die weiß was das heißt, aber ich hab keinen Draht zu ihr, da würde ich mich auch nicht austauschen wollen.


Wenn ich was unternommen habe mit Nachbarn oder Freunden hat mich das auch immer massiv unter Strom gesetzt.. War mal mit Nachbarn und meiner Mutter in ner Dorfkneipe, wollten Billard spielen, einfach nen schönen Abend machen. An sich wars auch echt gut, aber die Panik schlich sich immer wieder ein, da musst ich mich dann immer wieder n paar Minuten zurückziehen und runter kommen.. Nervt natürlich auch :/
Ich hab innerhalb von nichtmal 6 Monaten 30kg zugenommen Q.Q Das tritt dem Selbstbewusstsein dann natürlich auch gern mal voll in die Fr*sse.. Davon hab ich zwar schon einiges wieder runter, aber das reicht mir nicht. Vor 4 Wochen hatte ich den ultimativen Motivationsschub, da war ich echt auf so einem Was kostet die Welt?- Tripp.. Habe mich spontan in ein Café gesetzt, ne Kaffee getrunken und ein Buch gelesen. Total entspannt. Das hatte ich seit 6-7 Jahren nicht gemacht. Dann hab ich diesen Schub für die Muckibude genutzt. Dachte, dann ist der Anfang gemacht und ein Ne, ich geh doch nicht, alles fremd, Angst ist dann nicht mehr. Hatte auch kein Stück Probleme dort, habe nichtmal daran GEDACHT.. Das war mein Glück, dieser Ort ist nicht angstbesetzt. Der Aufschwung hielt aber leider nur 2 Wochen an, jetzt ist das genaue Gegenteil der Fall. Ich häng total durch, bin ständig am schlafen, absolut lustlos, kein Appetit.. Richtig schlimm. Hoffe die Sonne scheint bald wieder mehr, da komm ich wesentlich leichter hoch..

Sorry, dass das schon wieder so viel geworden ist

Hallo VanNelle,


Zitat:
Ich bin fast 23 und hab noch keine Ausbildung gemacht. Nicht nur das Gefühl nichts erreicht zu
haben bisher nervt mich, sondern oft auch die Wahrnehmung anderer.


Wie stellst Du Dir den Deine nahe Zukunft vor? Strebst Du eine Ausbildung an?

Zitat:
Ich denke aber, es hat viel damit zu tun, dass ich mich selbst als Belastung für andere sehe
und mich niemandem aufbürden will.


Das kann gut sein. Da solltest Du Dich selbst ein wenig besser annehmen und akzeptieren. Dies geht
nicht immer so leicht. Wie denkst Du den über Leute, die schwach sind und ihre Ziele noch
nicht erreicht haben?

Zitat:
Allerdings, so im Nachhinein gesehen, mein Innerstes habe ich NIE jemandem anvertraut.


Ob Du Dein innerstes wirklich jemandem anvertraust, musst Du selbst entscheiden. Trotzdem ist es
sehr wichtig Dich mit Deinen Gedanken zumindest mal einer Vertrauensperson (Freundin, Freund
oder sonst wer) sehr weit zu öffnen. Sonst könnte es sein, das Du ohne ein vernünftiges Feedback
glaubst, Dich würde keiner verstehen und akzeptieren.
Und eine solche Annahme wäre sehr nachteilig für Dein Angstgefühl.

Zitat:
Ich hab festgestellt, dass ich ne MENGE Freiraum/Rückzugsmöglichkeiten brauche.


Das ist doch ok. Ich brauche dies auch. Jeder ist, wie er ist.

Zitat:
aber niemand aus meinem Freundes/Bekanntenkreis weiß, was es wirklich bedeutet, mit dieser AS
zurecht zu kommen, wie einen das einengt und wie es einem wahnsinnig viel Kraft raubt, da
ewig gegen anzukämpfen.


Da hast Du Recht, einfach ist das nicht. Ich denke Du bist intelligent und sensibel. Dies könnten Gründe
dafür sein, das Du Deine Ängste stärker spürst. Du könntest allerdings an einer anderen Bewertung
Deiner Gefühle arbeiten. Ängste (dies sind Deine Gefühle) sind immer da.
Gehst Du anders damit um, wird Dein Leben wieder ruhiger.
Stärke Dein Selbstbewusstsein.
So wie Du bist, bist Du völlig ok.

Viele Grüße

Hotin

A


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Dr. Reinhard Pichler
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