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Hallo da draußen,

die letzten Tage ist mein Schlaf total gekippt und hab gestern von halb 11 bis halb 5 am Tag geschlafen und dann noch mal vorm Fernseher von von 23 uhr bis 23:45 uhr eingenickt. Bin jetzt immernoch wach und merke, dass die letzten Tage wieder so eine Angst nicht schlafen zu können aufgekommen ist (sonst habe ich aber jeden Tag meine 6-7 Stunden zusammen) und heute extrem die Angst, dass mein Körper (mein Herz) das nicht verkraftet!

Kennt das jemand? Ich will heute versuchen etwas länger wach zu bleiben, aber die Angst ist halt echt da...und hält mich dann ja leider zugleich auch wach!

Hab von meinem Psychiater noch Quetiapin hier Rum liegen,hab mich aber bisher dagegen geträubt die zu nehmen. ..

Vielen Dank fürs lesen!

29.11.2015 11:51 • 21.12.2015 #1


11 Antworten ↓


Ich habe seit 30 Jahren Schlafstörungen und habe oft montalang durchschnittlich 3 Stunden pro Nacht geschlafen. Ich liege dann auch mit Herzrasen und Schweißausbrüchen im Bett. Mein Körper und mein Herz haben das aber problemlos verkraftet.

Du bekommst ja genug Schlaf, bloß zum falschen Zeitpunkt. Du musst einfach konsequent Schlafhygiene betreiben, d.h. zur gleichen Zeit ins Bett und zur gleichen Zeiz aufstehen, egal wie viel bzw. wenig du geschlafen hast. Das pendelt sich dann nach ein paar Tagen ein.

Ich kann übrigens nie tagsüber schlafen auch wenn ich totmüde bin. Ich nehme seit 17 Jahren schlafanstoßende Antidepressiva (zuerst Amitriptylin, dann Doxepin). Damit klappt es im großen und ganzen gut. Quetiapin ist auch schlafanstoßend, allerdings ein Neuroleptikum und nicht die beste Wahl, wenn es nur um Schlafstörungen geht. Gibt es noch einen anderen Grund, warum du das verschrieben bekommen hast statt ein AD?

A


Schlafprobleme und Angst

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Hallo Schlaflose, danke für Deine Antwort!

Da scheint mir ja wirklich jemand erfahrenes gegenüber zu sein, ich habe eigentlich auch schon seit 20 Jahren mehr oder minder Schlafprobleme...Allerdings natürlich in Stresssituationen noch viel wilder. Habe seit 4 Monaten eine Angststörung mit Panikattacken, Therapie geht gerade los und ich schätze, dass das meinen Schlaf diese Woche sehr zerstört hat, doch einfach ein sehr heftiges Gespräch. Mein Arzt ist mit mir so ein paar Strategien durchgegangen, habe über 5 Tage Escitalopram genommen und dadurch einen Tinitus entwickelt - mein ohnehin verhaltener Vertrauen in Antidepressiva wurde dadurch nicht gestärkt. Und der Begriff Neuroleptika ...naja. Das Quetiapin sollte allgemein deckeln...nach seiner Aussage. Nehme zur Zweit morgens und abends Opipramol, aber das bringt nichts in Bezug auf Schlaf. Das mit der Schlaf Hygiene ist ein guter Hinweis, und das ist etwas was ich jetzt die Tage auch probieren will.

Zitat von Vargtimmen:
Nehme zur Zweit morgens und abends Opipramol, aber das bringt nichts in Bezug auf Schlaf.


Opipramol hat mir auch nichts genützt. Es ist viel zu schwach. Ich habe ein paar Tage lang abends bis zu 200mg genommen und überhaupt keine Wirkung gespürt.

Kurzsfristig kann man ja auch echte Schlaftabletten nehmen. Das mache ich im Notfall auch, wenn beruflich viel Stress ist und ich aber fit sein muss und es mir nicht erlauben kann, vor Schlafmangel Fehler zu machen oder mich sogar krank melden zu müssen.

Tinnitus habe ich übrigens auch seit 30 Jahren. Es kam damalszusammen mit Panikattacken. Die haben nach einem halben Jahr aufgehört, aber der Tinnitus ist geblieben. Es ist zum Glück etwas leiser geworden und stört mich überhaupt nicht mehr. Nur wenn ich erkältet bin oder auch wenn ich mein AD erhöhe wird er wieder lauter, aber das lässt nach ein paar Tagen nach.

Ich nehme auch 1-3 mal im Monat eine Tavor, wenn garnichts so mehr geht, an andren Schlafmedikamenten hab ich nur Hoggar Night genommen für 3 Tage aber übelste Kopfschmerzen davon bekommen!

Fies mit dem Tinnitus bei Dir, hatte auch die Tage Halsweh und er wurde stärker und heute halt eh wegen der Anspannung, aber ich versuche mich damit abzufinden - mittlerweile schlafe ich sogar wieder mit Ohropax (paradoxerweise), die brauche ich schon seit 13 Jahren, nur jetzt halt nicht mit Stille, aber immerhin nur meinen Tinnitus-Geräuschen! Aber ich merke schon:je mehr man ihmit nichts zu futtern (Stress, Angst vor dem Geräusch, geht das je weg ) gibt, desto beleidigter zieht er sich zurück! Aber am Anfang gar das meine Schlafprobleme noch massiv verstärkt.

Ich schlafe auch seit Jahrzehnten mit Ohropax Bei uns ist es nämlich sehr laut (vor dem Haus eine Bundesstraße, 50 Meter hinter dem Haus eine vielbefahrene Bahnstrecke und und 200 Meter weiter verläuft die Autobahn).
Die ersten 2-3 Jahre hat mir der Tinnitus sehr zu schaffen gemacht, aber als mir klar wurde, dass es nicht schlimmer wurde und auch mein Gehör nicht beeinträchtigt war, habe ich mich damit abgefunden.

Hoggar Night verursacht bei mir nur Schwindel und innere Unruhe. Ich nehme im Notfall immer Alprazolam oder Zopiclon bzw. von beidem eine halbe zusammen.

Da haben wir ja ganz schön viel gemeinsam! Ich hatte schon richtig ANGST, dass ich mich nicht daran gewöhnen werde und auf dieses (schön abgeschottete) Gefühl für immer verzichten muss.

Ich denke, dass ich auch meinen Arzt nach Zopiclon fragen werde, zum Glück halte ich michabe immer gut von Benzo-Abhängigkeit fern, aber wenn es mal richtig schlimm ist, nehme ich auch unumwunden die Tavor - aber eine Zopiclon ist wohl besser. Noch nie genommen.

Zopiclon macht auch abhängig. Als es auf den Markt kam, stand in der Packungsbeilage, dass es nicht abhängig, aber nach ein paar Jahren wurde das geändert. Das Suchtpotenzial ist wohl nicht so groß wie bei Benzos, aber vor Dauergebrauch wird gewarnt.

Ja, danke für den Hinweis Schlaflose, dass weiß ich. Wie gesagt: nur wenn es nicht anders geht! Aber manchmal reicht ja schon der Gedanke daran etwas zu haben für den Notfall!

Zitat:
Kennt das jemand? Ich will heute versuchen etwas länger wach zu bleiben, aber die Angst ist halt echt da...und hält mich dann ja leider zugleich auch wach!


Ich kenne das... vor allem wie gequält und gefoltert man sich nach längeren Schlafstörungen vorkommt.
Ich behaupte mal, dass das eher die Regel als die Ausnahme ist, dass Angst und Schlafstörungen auftreten (bei nem höheren Schweregrad).
Wenn man Angst hat, dann ist das idR kein isoliertes Geschehen, sondern es kommen auch andere Dinge dazu und Schlafstörungen sind mitunter eine der häufigsten Erscheinungen.

Ja, es kann echt sich wie Folter anfühlen und ich frage mich, wie bei so vielen Symptomen (m)einer Angsterkrankung, wieso die Psyche da nicht mal eher deeskalierend wirkt, und anstatt mich blöd eigenständig weiter in meiner Angst graben zu lassen. Ich weiß, es liegt an einem selbst, aber manchmal denke ich mir echt: ich hab es doch verstanden, geb mir mal nen Tag zum sortieren und ich will mich ja auch drum kümmern!

Und knapp 4 Wochen später dasselbe Spiel. Ich merke aber auch, dass ich die letzten Tage richtig Angst davor habe, dass ich nicht schlafen kann, schaue auf die Uhr und messe wieviele Stunden ich schon wach bin und ob das gesund ist. Dafür sind die andren Symptome besser geworden und ich habe in 6 Wochen nur eine RICHTIGE Panikattacke gehabt. Aber das lässt mich natürlich auch nicht besser einschlafen hier!

A


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Dr. Reinhard Pichler
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