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Hallo meine Lieben,

Ich möchte euch auf diesem Wege meine Erlebnisse in einem Fremden Land mit einer Angststörung mitteilen.
Vorab, dies hier soll keine Hilfestellung für mich, sondern eine Ermutigung an alle da draußen sein, die an einer Angststörung mit Panikattacken leiden
und hart daran arbeiten ihre Wohlfühlzone zu erweitern.

Ich bin jetzt seit knapp einer Woche aus Teneriffa zurück, was ich im vorhinein eher als einen puren Alptraum bezeichnet habe, als einen Sommerurlaub.
Und um das auch noch kurz dazu zu sagen, ich lebe noch

Bei mir fing das alles Anfang dieses Jahres an, als wir mit mehreren Freunden beschlossen hatten in den Urlaub nach Teneriffa zu fliegen. Zu dem Zeitpunkt dachte ich noch, Ja, das passt schon,
das sind Probleme von morgen ! Bis dahin ist es bestimmt besser mit der Angststörung. Aber nichts da! Eine Woche vor Antritt der Reise fing es dann bei mir mit der Nervosität an. Herzrasen, spürbare
unruhe, schlaflose Nächte etc. Ich dachte immer wieder daran mich aus der Situation zu verflüchtigen. Reiserücktrittsversicherung, das passt schon! Letzendlich konnte mich meine Freundin unter Anstrengungen (Mit unmengen an Tavor, Mirtazapin und und und, im Handgepäck) zum Flughafen quälen. Wo der ganze Stress schon losging, Flieger verspätung. 3 Stunden warten. Ich glaube jeder der mal eine Panikattacke an der Kassenschlange bekommen hat, kann sich vorstellen wie gut wir Angsthasen doch auf etwas warten können. :'D
Was ich aber wirklich sagen muss, die Angst vor der Angst, war auch im Flugzeug mein größter Feind gewesen. Gedanken wie: Was mache ich im Flugzeug bei Herzstolpern, die eine Panikattacke auslösen, oder Wenn du jetzt umkippst, wer kann schnell helfen? Klar ist es ein Reisemittel, wo keine schnelle Hilfe parat ist, aber allen die in den Urlaub fliegen oder berufflich mit dem Flieger unterwegs sind denen rate ich: Kopf abschalten ! So schwer es ist, es passiert nichts, rein garnichts. Nicht auf dem Hinflug und auch nicht auf dem Rückflug. Ihr kommt schon wieder in Deutschland an, keine sorge !:)

Das wohl härteste Erlebnis diesen Urlaubes war der Taide National Park. Wem das nichts sagt, 2600m Höhe, Kein Netz oder ähnliches, Kilometer weit garnichts. Mein erster Gedanke :Grauenhaft!
Und genau so bleib meine Einstellung auch den ganzen Tag, ich glaube wir waren 6-7 Stunden da oben, für mich die reinste Volter. Ständige Anspannung, Kontrolle des Sichtfeldes, gucken ob der Körper das macht was er soll und und.. Aber im nachhinein muss ich sagen, es hat gut getan ! Nicht weil es dort für mich schön war, sonder weil es mir jetzt besser geht! Allgemein, seitdem ich wieder hier bin, geht es mir besser.

Was ich euch eigentlich damit sagen möchte ist, geht da raus wenn ihr könnt und macht was! Das Gefühl danach, ist um Welten besser als das Gefühl sich wieder vor etwas gedrückt zu haben.
Ich möchte euch Mut machen. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit werdet ihr nicht umkippen geschweigenden sterben, ihr werden vielleicht die eine oder andere Panikattacke haben. Was soll`s ? Allen denen für die es dieses Jahr noch in den Urlaub geht wünsche ich viel Spaß und schaltet den Kopf ab!

Im nachhinein wäre der Urlaub mit einer anderen Grundeinstellung schöner gewesen !

Bis dahin alles Gute

C.T

09.07.2017 14:47 • 09.07.2017 x 2 #1


5 Antworten ↓


Minkalinchen
@ Crysk5,

ich kann das alles gut nachvollziehen.
Ich fliege schon mal gar nicht, weil ich so eine Panik davor habe, also reisen wir mit dem Auto oder mit dem
Verein im Reisebus. Vorher mache ich mich total verrückt, ob ich das Ganze nicht absage, .
Kann ich da überhaupt gut schlafen, werde ich da vielleicht krank, was wird dann da... (?)...
Wir fahren viel zu unseren Verwandten in die Schweiz, dort ist es schön, nur erstmal hinkommen.
Die Nacht vorher schlafe ich kaum, eher gar nicht, gut so, mein Mann fährt.
Unterwegs auf der Autobahn der Gedanke (eigentlich auch schon viel eher), hoffentlich kein Stau, wenn man mal muß
oder hoffentlich keine Raserei, von wegen Unfall...etc.. Das ist ganz schlimm.
Wenn wir unser Ziel erreicht haben und unser Quartier begutachtet haben, dann geht's wieder.

Aber, ich freue mich doch jedesmal wieder auf mein Zuhause...

09.07.2017 15:09 • #2


A


Reiseangst, Angst die "Komfortzone" zu verlassen

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C
Hallo Minkalinchen,

ich kann das völlig nachvollziehen.
Ja, das mit dem zuhause! Das war das schönste Gefühl seit langem,
aus dem Flieger und in den Bus zum Gate. Ich habe alle breit angegrinst, die dachten ich hab ein Rad ab.
Meine Freunde mussten mich beruhigen

09.07.2017 15:16 • x 2 #3


Minkalinchen
Das kenne ich, wenn ich das Jemandem erzählen würde, das ich mich mehr freue, über das nach Hause kommen, als
über den Urlaub... ...denken die meisten, ich hab sie nicht mehr alle beisammen... .

Es ist aber nun mal so.

09.07.2017 15:37 • #4


Schisserle
Ja das steht mir im August noch alles bevor! Wir fahren ein Paar Tage ins Tropical Island. Freue mich riesig mit meinen zwei Männern der erste Urlaub, habe aber extrem Angst was ist wenn ich mich nicht wohl fühle. Wenn ich krank werde usw.......Bin froh das ich deinen Beitrag gelesen habe dann weiß ich Ich bin nicht allein!

09.07.2017 15:44 • #5


Minkalinchen
Also ich kann Urlaub auch geniessen, so ist das nicht...früher so wie so.
Habe das mit den Sorgen darum machen schon jahrelang, nur die Angst wird ausgeprägter, die
Panikattacken werden häufiger.

09.07.2017 15:49 • #6





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