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B
Hallo,

ich bin 19 Jahre alt und habe seit dem 8 Lebensjahr eine Soziale und eine Agoraphobie, bis vor einem halben Jahr noch ohne Panikattacken. Ich hatte zwar immer wahnsinnige Angst mit Schweißausbrüchen und Übelkeit, aber eine Panikattacke hatte ich die ganze Zeit über nicht. Mir ging es eine Zeit lang so gut, dann kamen vor einem halben Jahr die Panikattacken, wie aus heiterem Himmel, es wird immer schlimmer und immer häufiger, zudem hab ich durch diese ganze Spannung totale Verspannungen im Nacken und im Schulterbereich bekommen, was das ganze irgendwie verschlimmert. Es hat mich wieder total rausgerissen und ich wollte euch fragen, wie ihr mit Panikattacken im Alltag umgeht...

Danke schonmal für eure Antworten

03.06.2015 10:42 • 18.02.2016 #1


31 Antworten ↓


Angsthase in pink
Hallo Bee20,

mit Panikattacken kenne ich mich aus Bin selber 22 und habe damit etwa seit 2 Jahren zu tun. Nun, ich muss sagen, am Anfang ist man ja so in seiner Angst gefangen, dass man am liebsten das Haus nicht mehr verlassen möchte. Nur wird es dadurch echt schlimmer. Anfangs konnte ich nicht mal mehr alleine mein Auto tanken fahren. Tja ich hab mich dann einfach gezwungen, rauszugehen. Dann wurde es besser. Es folgte die schlimmste Panikattacke meines Lebens- ich war mir sicher tschüss, das wars, auf Wiedersehen liebe Welt - und siehe da, ich lebe immernoch
Mittlerweile kann ich alles machen, wenn ich auch z.B. in der vollen UBahn noch ein mulmiges Gefühl habe. Machst du eine Therapie? Ich habe vor 2 Monaten eine Verhaltenstherapie begonnen.

03.06.2015 17:22 • #2


A


Plötzlich kamen die Panikattacken

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B
Hallo Angsthase in Pink, danke für deine Antwort

ich habe jetzt einen Termin für ein Gespräch bei einer Therapeutin. Jeder Therapeut sagt einfach machen, das kenn ich noch von früher. Zu Hause geht das immer ganz gut, aber in der Öffentlichkeit sehen das ja die anderen Menschen. Ich wurde schon zwei mal gefragt ob jemand den Krankenwagen rufen soll und es war mir total peinlich, weil ich keine Luft bekommen hab und nicht mehr auf meinen Beinen stehen konnte. Ist es bei dir so, dass es nach einer Zeit aufgehört hat, bzw. besser geworden ist, je mehr du alles gemacht hast?
Ich bin einen Weg zur Arbeit mit dem Rad gefahren, dort habe ich dann eine Panikattacke bekommen, daraufhin bin ich am nächsten Tag wieder den selben Weg gelaufen und es passierte wieder, weil ich so daran denken musste... Einfach weitermachen?

03.06.2015 17:31 • #3


Schlaflose
Zitat von Bee20:
ich wollte euch fragen, wie ihr mit Panikattacken im Alltag umgeht...


Bei mir ist es schon an die 30 Jahre her, dass ich welche hatte. Mich überkamen die Attacken mehrmals am Tag überall, auch zuhause. Die ersten zwei Wochen habe ich mich nicht aus dem Haus getraut, aber in der Zeit merkte ich, dass ich nicht Ohnmacht falle und nicht sterbe, auch wenn ich jedesmal dachte, es käme so. Daraufhin bin ich wieder normal raus und habe die Attacken über mich ergehen lassen, egal, wo sie stattfanden. Mir hat niemand jemals angemerkt, dass ich gerade eine Attacke hatte, weil ich mich einfach zusammengerissen habe. Nach einigen Monaten wurden die Attacken immer weniger und hörten schließlich ganz auf.

Zitat von Bee20:
ch wurde schon zwei mal gefragt ob jemand den Krankenwagen rufen soll und es war mir total peinlich, weil ich keine Luft bekommen hab und nicht mehr auf meinen Beinen stehen konnte.


Du fängst vor Angst wahrscheinlich an zu hyperventilieren, dann kann es dazu kommen, dass man umkippt.

03.06.2015 17:50 • #4


Angsthase in pink
Das ist schön, dass du dir Hilfe suchst, das ist denk ich ein wichtiger Schritt.
Ja das kenn ich auch wiederrum, ich hatte mal in Anwesenheit meiner Mutter eine krasse PA und sie hat auch kurz überlegt Rettungswagen ja oder nein - im Endeffekt erreicht ja jede Attacke ziemlich bald ihr Maximum und flaut dann recht schnell wieder ab. Bei mir war es so, dass ich natürlich MEGA Schiss hatte bestimmte Sachen zu machen wo ich schonmal eine Attacke bekommen hatte. Ist ja klar, weil man daran denkt. Bin dann teilweise auch zitternd durch die Gegend gelatscht - aber das ist ja Sinn der Sache, dass du mit Angst eine Situation aufsuchst, vor der du Angst hast. Nur so kannst du sie besiegen. Das steht in jedem Buch zu dem Thema und das sagt dir auch jeder Therapeut. UND ES STIMMT Bei mir wurde es dadurch auf jeden Fall besser.
Und noch was - warum machst du dir so viele Gedanken drum was die anderen denken? Selbst wenn, dann kippst du halt um und alle sehen das - und dann ? Dann denken alle uuuuh, die ist umgekippt und widmen sich dann wieder ihrem Alltag - oder ? Halb so schlimm !

03.06.2015 17:55 • #5


B
Hallo Schlaflose,

es ist auf jeden Fall schön zu hören dass die Attacken durchaus verschwinden können
Ich habe mittlerweile immer eine Tüte dabei, zum reinatmen, weil ich gelesen hab, dass das hilft!

Angsthase in Pink, im Grunde weiß man es immer, aber in dem Moment muss man sich das wieder in den Kopf rufen. Ich werde es mal versuchen und bin gespannt wie die Therapie mir hilft.

Ich bin wirklich sehr froh, dass es anderen auch zum Teil so geht, man fühlt sich sonst immer so alleine und unverstanden.. danke für die Antworten

03.06.2015 18:22 • #6


Angsthase in pink
Ja vor allem versteht das niemand, der es nicht mal selbst erlebt hat.... Da kommen dann so Sachen wie Hä? Wovor hast du Angst? Versteh ich jetzt nicht! Diesen Leuten könnte ich dann eine klatschen

03.06.2015 18:38 • x 3 #7


killian
So, ich habe mich gerade eben angemeldet.

Zu meiner Person - ich bin 24 Jahre alt, Kaufmann im Groß - und Außenhandel.
Ich leide seit meinem 11. Lebensjahr - also seit 13 Jahren - unter Panikattacken.

Angefangen hat alles, als ich als Kind im Urlaub eine Frau habe ersticken sehen. Die Panikattacken kamen alle paar Monate mal, wenn meine Eltern sich heftig gestritten haben.
Plötzlich konnte ich nicht mehr mit dem Fahrstuhl fahren, erschien mir noch unproblematisch, gibt ja schließlich Treppen.
Mit 14 bekam ich dann Panikattacken, wenn meine Mutter zum Einkaufen gefahren ist und ich alleine im Haus war.
Das hat mir dann schon etwas Sorgen gemacht. Zwischenzeitlich war ich sogar noch (mit dem Auto) im Dänemark Urlaub. Passte in meinem Kopf alles nicht so ganz zusammen.
Mit ca. 16 Jahren konnte ich tagsüber alleine zuhause bleiben, aber keine Strecken mehr, egal ob in der Nacht oder am Tag, mit dem Fahrrad absolvieren. Mit 17 gab es dann einen Flug nach Wien aufgrund der Beendigung meiner Schule. 50 Minuten sind doch wohl nichts, dachte ich - der Hin - und Rückflug hatte mich komplett zerstört. Heulkrämpfe, Schweißausbrüche, Atemnot und ich war mir ziemlich sicher, ich sterbe. Die Attacke dauerte um die 3 Minuten (höchstens) - dann war auch alles in Ordnung. Naja, bis auf dass ich ca. 3 Stunden nicht ansprechbar und völlig down war.
Die erste Therapie beim Psychologen folgte. Es war ein super Typ und ich hatte Spaß dabei, jedoch habe ich nach 3 Jahren gemerkt, dass ich mich kein Stück nach vorne bewegt habe - im Gegenteil.
Die Angst vor der Angst siegte, sodass ich mein komplettes Leben eingeschränkt habe. Kein Urlaub, keine Fahrt nach Hamburg - ich habe mich immer im Umkreis von 10 km bewegt.
Ich war 19 und meine Jungs und ich, eine Gruppe von (inkl. mir) 9 Freunden buchten einen 10 - Tages Urlaub auf Mallorca. Die besten 10 Tage unseres Lebens sollten folgen. Mein Bett in meinem Zimmer war direkt unter dem Fenster, sodass ich Abends die Flugzeuge beobachten konnte. 1 Woche vor Antritt des Flugs ging es los - Bauchschmerzen, Schlaflosigkeit - ich wollte stornieren, jedoch beharrte meine Mutter darauf, dass ich das durchziehe. So stand ich also eine Woche später am Flughafen um 9 Uhr morgens, 2 Tabletten vom Psychologen verschrieben und 5 B. intus - im Nachhinein bin ich froh, dass ich überhaupt ins Flugzeug durfte. Ich setzte mich total zugenebelt in den Flieger und wachte auf Mallorca wieder auf. Dasselbe beim Rückflug. Ist das das Ziel? Mit sicherheit nicht, ich will frei leben!
Mit 20 begann ich eine 12 - monatige Hypnosetherapie, die mich 3.500€ kostete. In diesem Sinne danke an meine Familie, dass sie mich unterstützt haben.
Diese Erfahrung war unglaublich gut um seinen Körper selbst besser zu verstehen. Aber hat es meine Panikattacken vermindert? Nein - und ich habe es inklusive Paniktagebuch und allem drum und dran durchgezogen!
Was machte ich nun? Ich fiel in ein Loch. Ich habe angefangen mich selbst zu hassen, war seit 5 Jahren nicht im Ausland, nicht shoppen in Hamburg mit meiner Freundin - nichts.
Depressiv fühlte ich mich, konnte nicht mehr in den Spiegel schauen, habe mich dafür geschämt, mich grün und blau geärgert, dass ich nichts tun kann, dass meine Angst vor der Angst stärker ist als ich und meine Fähigkeiten. Immer diese Lügen gegenüber meinen Freunden aufgrund Anfragen für Veranstaltungen oder Reisen.
Ich begann tacheles zu reden. Ich habe mir meine besten Freunde geschnappt und habe alles erzählt - einfach alles. So detailliert, dass nicht einmal dumme Fragen kamen. Glücklicherweise erhielt ich Verständnis, das war schon einmal Schritt eins. Aber letztendlich.. mein Leben ist immer noch krass eingeschränkt. Was nun?
Naja, wie schon erwähnt bin ich mittlerweile 24 und den Sch**** immer noch nicht los.
Ich kann sehr locker mit meiner Panik umgehen, sogar Witze drüber reißen, aber trotzdem siegt die Angst vor der Angst. Gestern las ich in einem Forum von einem Jungen Mann, der exakt dieselben Beschwerden hat/hatte und folgendes sagte:
'Ich habs einfach getan. Ich hab mich meiner Angst gestellt und es einfach durchgezogen. Klar habe ich gelitten aber das Gefühl wenn man etwas geschafft hat, kann einem keiner nehmen und ist unbezahlbar. Ich lasse mir bestimmt nicht mein Leben durch meine Ängste versauen, die mir realistisch gesehen nichts anhaben können.'

Amen, dachte ich nur.

Schaffe ich das auch? Ich weiß es nicht. Jedenfalls bucht mein Daddy mit mir einen Flug nach Miami, ich hoffe dass ich ihn auch antreten werde.
Mein Stand: immer noch eingeschränkt, seit 13 Jahren, ich fahre keine Autobahn, keine Großstadt - nichts.

Danke im Voraus, ich musste es einfach mal loswerden. Wir sind nicht alleine!

10.06.2015 16:19 • x 1 #8


Angsthase in pink
hallo kilian!
schön, dass du den Weg hierher gefunden hast! Irgendwie habe ich mir grade deine Geschichte durchgelesen und mir gedacht krass, man kann also echt auch auf Dauer mit diesem Problem ganz gut durchs Leben kommen Sehr motivierend für mich, hierfür schonmal Dank Dir

10.06.2015 19:09 • #9


killian
Hallo Angsthase in pink, danke für dein Kommentar. Das sollte aber kein Aufruf sein, einfach aufzugeben! Ich habe alles sehr locker beschrieben, ja ich komme klar. Aber nur eingeschränkt. Weißt du wie gerne ich mal nach Hamburg shoppen gehen würde? In den Urlaub fahren oder fliegen? Alle sind im Sommer weg und ich gehe freiwillig arbeiten. Ich werde oft damit konfrontiert und es belastet mich sehr! Na klar habe ich mich irgendwo damit abgefunden und ja, ich kann so weiter leben, wenn ich mit mir vereinbaren kann, auf sehr viele schöne und vor allem normale Dinge zu verzichten. Aber genau das kann ich nicht. Ich will raus, ich will keine Angst haben. Ich will in den Urlaub, durch den elbtunnel in Hamburg fahren oder mit meiner Freundin shoppen gehen können. Ich möchte meine Familie in Hannover besuchen oder auch eine eigene Wohnung haben und keine Panik bekommen wenn ich alleine über Nacht irgendwo bin. Vielleicht habe ich alles zu locker beschrieben.
Tatsache ist, dass die Panik niemandem von uns etwas antun kann. Es gibt nur eine Möglichkeit - Konfrontation!

Ich mache das jetzt 13 Jahre mit, ich möchte auch irgendwann Kinder haben und mit denen in den Urlaub fahren können, die abholen können selbst wenn der Weg über eine Autobahn führt.
13 Jahre ist eine lange Zeit, glaube mir das. Alle 6 Monate falle ich in ein Loch in dem ich alles aufgeben will.

10.06.2015 19:43 • #10


evivanvalence
Ich hab seit über zwei Jahren Panikattacken. Kamen wie aus dem nichts und überall, daheim, beim einkaufen,beim Autofahren...überall. Und meine attacken dauern leider immer bis zu einer halben Stunde... Und wenn ich mal keine hatte, dann sowas ähnliches Panikgefuehle, hals schnürt sich zu... Mir wird warm\ohnmachtsgefuehle...
Ich versuche aber trotzdem alles zu machen...sehe es nicht ein das du Angst mein leben bestimmen will... Beim Arzt im Wartezimmer ist mir grundsätzlich immer komisch also die oben beschriebenen Symptome im Wechsel.
Mir hilft es auch wenn ich weiss das ich in meiner Tasche tavor hab fuer den Fall es geht nicht mehr.

Lg,

10.06.2015 20:51 • #11


killian
Oha, das ist auch wirklich übel ..

Dieses Tavor habe ich heute das erste Mal gehört. Hat jemand davon Erfahrungen mit gemacht? Was wirken die?

10.06.2015 20:54 • #12


evivanvalence
Das is ein benzo. Wenn ich tavor nehme dann hab ich keine Symptome,keine Angst und keine Panik.
Allerdings is das keine lösung und man sollte die nur im Notfall nehmen wegen dem Abhängigkeitspotenzial! Wenn man es aber ab und an mal nimmt dann macht das nichts. War stationär schonmal in Behandlung und weiss viel drüber... Im Internet wird meistens nur das schlechte beschrieben da den meisten leuten denen es wiede gut geht darüber nicht mehr so viel nachdenken etwas berichten zu müssen. Deswegen Google ich keine Medikamente mehr sondern vertraue meinen Ärzten seit neuem... Hoffe ich pack das;)

10.06.2015 21:04 • #13


Icefalki
Kilian, hast du es schon mit medis versucht? Keine benzos, sondern antideppressiva.

Ich habe mich 17 Jahre konfrontiert und nach einem Zusammenbruch dann ein AD verschrieben bekommen. Dann wurde alles gut. Natürlich trotzdem Therapie und Veränderungen im Leben. Aber die Angst ist soweit weg.

10.06.2015 22:38 • #14


L
Hallo Bee20,
ich bin auch 19 Jahre alt und habe Panikattacken zudem bin ich generell ein sehr ängstlicher und sensibler Mensch. Ich mache immoment eine Verhaltenstheraphie. Was ich dir enpfelen kann ist autogenes Training ich habe einen Kurs gemacht und habe mit danach eine CD gekauft und manchmal lehe mich ins Bett und höre sie mir an. Was mir auch hilft ist ein und ausatmen. Was auch sehr entlasten ist ist wenn du vielen von deinen PA erzählt damit geht es mir besser weil ich mich nicht mehr verstellen muss sondern meine Freunde wissen , dass ich das habe und ich dadurch nicht die ganze Zeit angespannt zb im Kino sitze und denke du darfst keine PA haben was soll xy dann von dir denken. Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen. Wünsche dir alles Liebe

11.06.2015 00:05 • #15


B
Hallo Killian,

ich kann dich sehr gut im Sinne der Achterbahnfahrten, mal läufts, dann wieder nicht use. nachvollziehen, mega gut wie du das machst!
Sowas gibt auf jeden Fall Mut! Danke dir

12.06.2015 10:09 • #16


Angsthase in pink
kilian, hast du es schonmal mit einer anderen Therapie versucht ? Weil du schreibst Hypnosetherapie, war das gut ? Ich mache derzeit eine Verhaltenstherapie, kann aber noch nicht so wahnsinnig viel drüber sagen, da es mir manchmal nach den Sitzungen echt schlecht geht - denke, weil man da alles ziemlich aufwühlt -.- Und dann gibt es andere Tage da bin ich wieder krass motiviert und fühle mich danach gut, bin froh diesen Schritt getan zu haben.

Zu Tavor kann ich auch sagen, dass man es NIEMALS länger als paar Tage nehmen sollte - und nur wenn es wirklich nicht anders geht, denn das hilft nur die Angst zu unterdrücken und nicht sie zu besiegen. Außerdem bist du ganz schnell abhängig und hast dann außer deiner Angststörung noch ein Suchtproblem - wer will das schon ?

15.06.2015 18:49 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

killian
Hallo Leute, bin seit dem Wochenende erkältet, daher entschuldigt bitte meine verspätete Antwort.
Erst einmal danke, dass ich anscheinend etwas Mut vermitteln kann, man darf wirklich nicht versuchen, sich damit abzufinden und aufgeben, denn letztendlich kann diese Angst definitiv keine körperlichen Schäden, wie Tod etc. verursachen, lediglich unserer Psyche spielt es einen bösen Streich.
Ich habe bisher keine Tabletten genommen, weil ich davon nicht viel halte. Jedoch überlege ich mir die Tavor Tablette zu holen, um meine für mich selbst entschlossene und selbstständig durchzuführende Kontronationstherapie zu holen, für den Fall der Fälle.
Ich war vor der Hypnose 3 Jahre bei zwei verschiedenen Psychologen, welche mir nichts brachten. Die Hypnose ist eine wertvolle Erfahrung, die ich nicht missen möchte, jedoch muss man sich zu 100% fallen lassen können, was mir gut gelang.
Es ist jedoch Vorsicht geboten. Ich bin seit klein auf ein Mensch, der absolut keine Scheu hat mit fremden Menschen zu reden, auch kann ich ganz frei und schmerzlos über alle meine Probleme hinsichtlich der Panik sprechen, ohne dass es mir danach schlecht geht oder ich geknickt bin - das liegt aber nicht jedem Menschen. Daher denke ich persönlich, dass es zwei Möglichkeiten gibt. Entweder fokussiert man sich in der Therapie auf die Thematik der schlimmen Erlebnisse oder der Panik oder, was ich eher nicht so redegewandten Menschen empfehle, auf die reine Stärkung des Selbstbewusstseins und die Thematik der Angstursachen, ganz objektiv betrachtet auch inklusive der Funktion des Körpers, um die Angstzustände tatsächlich verstehen zu können, damit die Todesangst gemindert werden kann. Ist meine persönliche Erfahrung, ich bin Kaufmann - habe keine Psychologie studiert, es sind reine Ratschläge, die nicht angenommen werden müssen. Zurück zur Hypnose muss ich ehrlich gestehen, dass sie mir leider hinsichtlich der Panik allein nicht viel gebracht hat, eher habe ich meine eigene Psyche besser kennen gelernt und mehr verstanden. Zu meiner Person ist mir noch eingefallen, dass meine Panikzustände und deren Häufigkeit in brenzlichen Situationen vermindert aufkommen, wenn ich mich privat in einer guten, glücklichen Verfassung befinde. Habe ich eher viel Stress, sowie Trauer und Wut, ist meine Hemmschwelle deutlich geringer und ich bin weniger bereit, Risiken einzugehen bzw. habe eine vermindertes Selbstwertgefühl. Ist Dieses eher höher oder befinde ich mich Gefühls - und Kopfmäßig in einem Hoch, habe ich teilweise schon Dinge geschafft, in denen ich erst im Nachhinein drüber nachgedacht habe. Was ich damit sagen will? Entfernung von negativen Einflüssen! Ich habe mich vor 2 Einhalb Jahren von meiner Ex - Freundin getrennt, da Beziehung ein unglaublicher Stressfaktor war und mich so runter gezogen habe, dass ich im Unterbewusstsein so negativ eingestellt war und fast nichts mehr geschafft habe. Klar, es war hart - aber man muss irgendwann an sich denken und erkennen, ob Dinge noch Sinn ergeben wenn sie dich psychisch negativ beeinflussen. Auch kann manchmal der Wechsel im Job, die Abspaltung von Freunden oder Familienmitglieder sein, die eine Wirkung hervorbringen können. Gerade ich als ein Mensch, der lieber gibt als nimmt, musste einen kleinen Egoismus in mir entwickeln, damit es mir besser geht und ich bereue es nicht, weil ich in den letzten Jahren doch einige kleine Fortschritte gemacht habe.
Wenn ihr Fragen habt, zögert nicht - ihr könnt mich alles fragen, was ihr möchtet. Ich habe absolut keine Hemmungen mich auszusprechen, Tipps zu geben - ebenso höre ich mir selber gerne Tipps oder Kritik an!

15.06.2015 19:16 • #18


killian
Bitte entschuldigt meine katastophale Satzbildung und Rechtschreibung heute, ich war so voller Gedanken, dass ich darauf nicht so geachtet habe.

15.06.2015 19:20 • #19


killian
Ich möchte gerne noch etwas zu lauri08 sagen. Mir geht es genau so. Witzigerweise überwiegt die Peinlichkeit manchmal über meine Angst, wenn ich zum Beispiel mit einem Bekannten und Fremden im Auto sitze und eine Fahrt tätige, die ich sonst nicht meistern würde.
Es gibt noch eine Sache, die ich gerne loswerden würde, was aber definitiv KEIN Rat ist. Ich bekomme zu 99,9% keine einzige Panikattacke, wenn ich betrunken bin. Tatsächlich habe ich mich vor meinem Flug 2010 nach Mallorca vor dem Hin - sowie Rückflug so dermaßen betrunken, dass ich nicht einmal ein mulmiges Gefühl hatte. So ergeht es mir ebenfalls in allen anderen Situationen, außer bei Fahrstühlen. Wie gesagt, ist das kein Rat und auch keine Lösung, hilft aber ab und zu.
Mein allererstes großes Erfolgserlebnis teile ich gerne mit euch.
Meine Ex Freundin damals wohnte um die 20 km von mir entfernt, eine Strecke durch ungefähr 6 Dörfer, die ich mich die ersten 6 Monate nicht getraut habe alleine zu fahren, sodass ich mich immer habe kutschieren lassen von Freunden und Bekannten, obwohl ich bereits 19 war. Meine Ex wusste auch über nichts Bescheid und hatte schon oft Fragen gestellt, welche ich aber mit Lügen abdecken konnte. Ich war über Wochen so dermaßen genervt von meinen Attacken. Es ist kein Witz, eines Morgens wachte ich auf und stand unter der Dusche. Ich weiß nicht, ob ihr eine innere Stimme besitzt, aber ich habe sie, dir mir nichtsahnend und völlig aus dem Kontext gerissen sagte heute fährst du alleine und selbstständig zu ihr. Es war ein innerer Prozess, der sich von alleine gebildet und mich von selbst so überzeugend motiviert hatte, dass ich tatsächlich hingefahren bin. Dieses Erfolgserlebnis war unglaublich. Dieser Stolz, den du für dich selbst empfindest, kann dir niemand nehmen und beflügelt so dermaßen, dass ich den Rest der Beziehung, auch wenn es kleinerer Rückfälle gab, den Weg fahren konnte.
Man muss seine Gedanken nicht darauf beziehen, dass man traurig ist darunter zu leiden und versuchen, nicht in Selbstmitleid zu verfallen, sondern wirklich viel daran zu setzen, dass der Mist nervt. Ich habe mich so in das genervt sein reingesteigert, dass ich persönlich glaube, dass das irgendwas in mir bewegt hat, meinen Schweinehund (der übrigens super groß ist) zu überwinden. Haltet an euren erfolgen fest, denn die beflügeln, pushen und machen richtig Mut. Denkt doch mal nach, auch wenn's wenige waren, wie gut habt ihr euch gefühlt? Sorry für den Ausdruck aber was es nicht super gut? Besser als ein Geburtstagsgeschenk, besser als alles Andere und der restliche Tag war einfach nur wunderbar oder nicht? Seit ihr nicht mit einem fetten Lächeln eingeschlafen? Ich teile Freunden und Bekannten tatsächlich meine Erfolge mit, auch wenn's für die nichts besonderes ist, aber ich erzähle das genauso, wie als wenn ich etwas negatives erlebt habe. Wer in negativen Lebenslangen nicht loslassen kann, weil er an den guten Dingen festhält, sollte das auch hinsichtlich der Panik machen!

15.06.2015 19:38 • #20


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