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P
Hallo zusammen,

ich habe Mitte Januar meine erste Panikattacke mit Todesangst erleben müssen. Es passierte vormittags im Homeoffice, es begann mit generellem Unwohlsein, sich generell komisch fühlen, Unruhe, Aufregung, Herzrasen, Beklemmung und Atemnot.
Ich steigerte mich so sehr rein, dass ich es mit letzter Kraft schaffte den Notarzt zu rufen.
Aufgrund meiner Aussage, dass ich an diversen Angststörungen leide, die ich seit meiner Therapie, die ich vor 1 1/2 Jahren vermeintlich erfolgreich im Griff hatte; hat der Notarzt mir erklärt, dass ich gerade eine Panikattacke durchleben.
Auf meinen Wunsch, wurde ich dann noch im Krankenhaus gecheckt, alles war körperlich in Ordnung, sogar meine Lunge wurde geröntgt, da ich leider wieder seit einigen Jahren Raucherin bin.
Das arme Klinikpersonal hat mich in meiner noch immer andauernden Panikattacke kaum beruhigen können. Ich bekam eine Tavor, merkte dann nach einiger Zeit, dass es aushaltbar wurde.
Ich fuhr nach Stunden mit dem Taxi dann nach Hause, und war einigermaßen beruhigt, dass es nur eine PA war.
Abends ging es mir verhältnismäßig gut, ich denke auch aufgrund der Tablette.
Doch jetzt beginnt die eigentliche Odyssee erst, ich habe die nächsten Tage viel gelesen, mich an mein Laif 900 erinnert, dass mir der Arzt nach erfolgreichem Absetzen des Venlafaxin verschrieben hatte erinnert. Ich habe es aber höchst selten genommen, aufgrund der vermeintlichen Stabilität. Nun war das mein Rettungsanker, zusätzlich zu zig anderen Nahrungsergänzungsmitteln, die 'helfen sollen.
Ich bin momentan krank geschrieben, ich kann noch nicht mal mehr ohne Angst zum Mülleimer gehen, ich bin gefangen.
Diese ganzen Nahrungsergänzungsmittel und Laif habe ich dann tapfer ca 2 1/2 Wochen genommen, in der Hoffnung, dass es bald wirkt und hilft.
Montags war ich dann aufgrund neuerlicher PA in der Wohnung so verzweifelt, dass ich meinen Arzt telefonisch davon überzeugen mir erneut Venlafaxin zu verschreiben, dass ich seit gestern dem Lieferservice sei Dank hier habe.
Ich habe es nun zwei Tage genommen, und bin jetzt wieder hin und hergerissen, ob ich dem Johanniskraut und Co nicht länger eine Chance hätte geben sollen. Und ob ich das jetzt einfach weiterprobieren soll für eine gewisse Zeit , und das Venlafaxin evtl. später. Wenn ich merke es funktioniert absolut nicht.
Ich hätte bei der nicht chemischen Variante einfach ein besseres Gefühl. Versperren mich aber nicht komplett der Chemie, da ich ja schon mal auf sie angewiesen war.

Ich hoffe es ist einigermaßen lesbar der Mammuttext und verständlich.

Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand von euch evtl. mit eigenen Erfahrungen helfen könnte.

Mein Leidensdruck ist sehr groß, dass ich noch nicht mal raus kann.
Es ist wie damals, und ich weiß noch wie lange es gedauert hat, wieder in die Außenwelt zu können.

Ich danke euch

11.02.2024 17:19 • 12.02.2024 x 1 #1


12 Antworten ↓


M
Hallo liebe Ponica,

ich fühle mit dir, wenn du von deiner Panikattacke erzählst, ich habe/hatte auch damit zu kämpfen, zwar auf eine andere Art, aber Ängste sind ja im Grundkern alle irgendwie gleich.

Zu den Medikamenten kann ich leider nichts sagen, da ich keine genommen habe.

Ich weiß es ist immer dieselbe Leier, aber Angst vor der Angst ist (auch wenn sie sich wie sterben anfühlt) absolut harmlos...dir passiert nichts! Ich musste mir das hunderte Male sagen, bis ich es irgendwie in mein Unterbewusstsein bekommen habe. Und selbst wenn die Symptome dann kommen, kann ich mich mit der inneren Gewissheit wieder langsam runterholen. (Bitte Gedult haben und immer weitermachen, das kann dauern bis das klappt ).

Wie bist du denn alternativen Methoden über eingestellt? Spiritualität, Meditation etc.?

Alles Liebe
Mmber

11.02.2024 17:32 • x 1 #2


A


Plötzlich Panikattacken

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Lange-2024
Ich habe von September bis Dezember 2023 Laif900 genommen und es hat anfänglich gut geholfen. Eine stabile Wirkung hatte ich nach ca 4 Wochen.

Ende Dezember hatte ich aber einen stärkeren Rückfall und bin zu Sertralin gewechselt, da das Johanniskraut nicht mehr gereicht hat.

Wichtig ist bevor du wechseln solltest, unbedingt ein paar Tage vorher das Johanniskraut absetzen, da es Wechselwirkungen geben kann.

11.02.2024 18:02 • x 1 #3


P
Zitat von Ponica:
Hallo zusammen, ich habe Mitte Januar meine erste Panikattacke mit Todesangst erleben müssen. Es passierte vormittags im Homeoffice, es begann mit ...


Nimm das Venlafaxin. Du bist so tief drinnen, dass Johanniskraut nicht mehr helfen kann.
Wenn du dann irgendwann das Venlafaxin ausschleichen kannst, kannst du dir überlegen, ob du in gewissen Zeiten Johanniskraut prophylaktisch nimmst. Und zwar weit bevor du wieder derart einbrichst.

Gute Besserung!

11.02.2024 18:15 • x 1 #4


P
Erst einmal möchte ich euch allen danken, es ist gut in dieser Lage mit jemanden reden zu können. Ich möchte meine zwei erwachsenen Kinder, die das natürlich auch sehr mitnimmt nicht ständig über jeden Gedanken, der mir im Kopf rumtitscht befragen. Zumal die beiden bedingt durch eine nicht so schöne Kindheit/Ehedramen auch nicht die stabilsten sind. Meine älteste Schwester, MS krank, krebsfrei seit ein paar Jahren und einem Sohn, der das selbe mit Panikstörungen, und sogar Selbstmordgedanken letztes Jahr hatte, und auch noch nicht komplett stabil ist belasten.
Bei meiner Attacke kam sehr beeinträchtigend in meine Gedanken, der plötzliche Tod meiner mittleren Schwester 56 j ins Spiel.
Ich bin wie ihr euch denken könnt im Moment jeden Strohhalm, den ich erreichen kann am durchexerzieren. Auch Meditation, Atemübungen und Yoga, soweit ich es hinbekomme.
Ich habe meine damalige Therapeutin über wa erreichen können, sie hat am Mittwoch einen Termin für mich. Darüber war ich so glücklich.
Es fällt mir wirklich schwer mich wieder auf die Chemie einzulassen, ich denke dann du hast dem anderen einfach nicht genug Zeit gelassen, und das macht mich auch schon wieder verrückt.
Ich habe es damals nach einer toxischen Trennung tatsächlich nehmen müssen. Ich habe zu GAS eine schwere Depression gehabt.
Ich will nichts falsch machen und denke jetzt geht es noch, es waren nur zwei Tabletten, es ist tatsächlich erschreckend was Angst mit einem macht.
Nochmals danke für eure Nachrichten

11.02.2024 19:22 • x 1 #5


B
@Lange-2024 wie war bei dir die einschleichfase mit sertralin

11.02.2024 19:43 • #6


P
Zitat von Ponica:
Es fällt mir wirklich schwer mich wieder auf die Chemie einzulassen, ich denke dann du hast dem anderen einfach nicht genug Zeit gelassen, und das macht mich auch schon wieder verrückt.


Ich habe auch schon 3x in meinem Leben diese Chemie nehmen müssen, weil ich ähnlich am Boden war, wie du jetzt. Das nornale Leben lag brach. Genau dafür sind sie da. Mach es dir nicht noch zusätzlich schwer durch diese Ablehnung. Blick positiv darauf: sie werden helfen und dann wirst du sie irgendwann wieder absetzen und dann gibst du noch besser auf dich acht.

11.02.2024 20:23 • x 1 #7


Lange-2024
@Bea0203 Relativ ok. Hab 4 Tage 25 mg genommen dann hoch auf 50 mg. 1 Woche Benommenheit, 2 Wochen bleiernde Müdigkeit und ca 3 Wochen Appetitlosigkeit. Die innere Unruhe wurde nach 2 Wochen besser und war erstmal nach 5 Wochen weg. Habe jetzt nach 6 Wochen nochmal aufdosiert, also gestern auf 75 mg. Heute wieder bleiernde Müdigkeit, aber sonst keine weiteren NW. Ich fand die NW überhaupt nicht schlimm und absolut aushaltbar. Gegen die Angstgedanken hat es schon sehr schnell geholfen, nach 2 Wochen, genau wie gegen die leichte Depression. Also ich bin sehr zufrieden.

11.02.2024 20:24 • #8


B
@Lange-2024 hört sich schon mal gut an werde es morgen mal ansprechen. Danke schon mal

11.02.2024 20:37 • x 1 #9


Lange-2024
@Bea0203 Wenn du Fragen hast jederzeit gerne, nehme es schon das zweite Mal.

11.02.2024 20:38 • #10


Lange-2024
@Ponica Ich habe fast 6 Jahre überlegt bis ich zu einem AD gegriffen habe. Habe vorher alles andere probiert inkl. Therapien. Und natürlich hat man Angst davor, aber für mich war es wirklich erlösend.

11.02.2024 20:41 • x 1 #11


P
Ich habe eben die dritte Venlafaxin genommen, ich höre zumindest diesen Kampf auf.
Die letzte Nacht wieder nur phasenweise geschlafen, es laugt mich einfach nur aus.
Ich kann noch nicht mal mehr weinen, obwohl ich es so gerne würde.
Tausende Gedanken wann geht es wieder, dass du wenigstens raus kannst.
Ich werde in der Wohnung noch verrückt, kann nicht atmen.
Das Denken daran wieder mit dem Arzt zu sprechen, um die Krankmeldung zu verlängern, und dann zu hören, sie müssen aber dann auch mal persönlich zu mir kommen.
Ich kann es aber einfach nicht du Blöd..möchte ich dann schreien.
Die Vorgesetzten, die Kollegen, die dann wieder reden, ach was ist denn wieder mit der, ist sie mal wieder instabil. Blah, blah es kotzt mich alles so an.

12.02.2024 09:53 • x 1 #12


main
@Ponica Hey, hört sich ähnlich an, wie es sich bei mir abgespielt hat.

Man kann sich an Ergänzungsmittel rein hauen was man will, aber wenn man die Ursache dafür nicht kennt, wird es keinen Erfolg haben.

Bist du einsam, hast du Angst vor dem älter werden, hast du Druck im Job oder Zuhause. Hör mal in dein tiefstes Inneres und gehe damit spielerisch um. Denke nicht nach was dein Bekanntenkreis von dir denken würde, wenn du anfängst das zu tun was dir lieb ist. Höre auf nach sämtlichen Symptomen zu googlen. Akzeptiere deine Situation, auch dass du krank bist, aber es ist nicht deine Schuld. Achte mal auf deinen Körper. Spürst du eine Leere? Fühlst du dich warm oder kalt? Geben dir die 5 engsten Kontakte einen Rückhalt oder hörst du dir ständig such Probleme anderer an? LG

12.02.2024 10:13 • #13


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Dr. Christina Wiesemann