Akute Angstphase wegen körperlicher Symptome

**28.04.2023**

Hallo liebe Alle,

Ich bin gerade in einer akuten Angstphase und schiebe seit 19 Uhr Panikattacken.

Hatte mich vor ganz kurzem schon mal gemeldet, weil ich Hilfe benötigte. Heute nun leider wieder. Bin verzweifelt.

Ich habe seit November 22 Schmerzen im Rücken. Genauer beschrieben, rechtzeitig, am Rippenbogen relativ mittig, tendenziell zur Flanke hin.
Der Schmerz tritt bei bestimmten Bewegung auf, weniger im Ruhezustand, aber wenn ich in diesem Bereich etwas drücke, spüre ich einen stumpfen Schmerz, der nach innen zieht.

Lange hab ich mir eingeredet, dass es muskulär ist und Verspannungen sind.
Meine HÄ ist auch der Meinung.
Hab nun schon mehrere Mass. bekommen, aber es bessert sich nicht.

Vor wenigen Wochen kam dann die Angst ins Spiel. Was wenn es nicht von der WS kommt oder Verspannungen sind?
Es könnte ja ein Tumor an der Niere oder Nebenniere sein.
Bisher konnte ich das halbwegs unter Kontrolle halten. aber nun habe ich seit wenigen Wochen ein ständiges Zittern der Hände, Abgeschlagenheit und Müdigkeit, seit Ostern war mir ständig übel (geht aber wieder inzwischen), Ohrensausen und heute kam der Trigger:
Mir wurde im Zuge einer Mini-Op (Leberfleck entfernt) der Blutdruck gemessen: 129/ 110

Der diastolische Wert ist unglaublich hoch.
Selbstverständlich ist ein isolierter hoher diastolischer Wert ein weiteres symptom für Nebennieren- oder Nierenbösartigkeiten.

Ich dreh bald durch. Mein Angst hat inzwischen die Oberhand und ich kann meine Gedankenspirale nicht durchbrechen.

Morgen werde ich zum HA gehen und um eine bildgebende Untersuchung betteln. Ich halte das nicht mehr aus. Brauche dringend die Gewissheit, auch wenn gerade das mein großes Ziel war, dies zu unterlassen und zu vertrauen.

Entschuldigt, dass ich das hier gerade als Ventil nehme. Aber ich weiß einfach nicht weiter.

Ich grüße euch

Lisa

24.04.2023 23:45 • #2

Würdet ihr das als psychosomatische Symptome einordnen?
Kennt ihr das Händezittern?

Hat jemand Erfahrungen mit diesen hohen diastolischen Werten?IIst für mich völlig neu. Handbuch sonst immer einen prima Blutdruck!

Möchte nur versuchen die Nacht zu überstehen, um nicht noch in der NFA zu landen.

Akute Angstphase wegen körperlicher Symptome

24.04.2023 23:48 • x 1 #3

@lisa82

Versuche dich zu entspannen.
Lege dich ein bisschen hin.
Schön ruhig und entspannt atmen.
Panik bringt jetzt überhaupt nix.

Der Rücken ist sehr anfällig für Verspannungen und Blockaden.
Sowas kann sehr viele Symptome verursachen.
Meine Verspannungen machen mich auch immer wieder verrückt.
Dann brauche ich auch mehrere Behandlungen vom Physiotherapeuten.

Lass dich am besten untersuchen.
Erkläre deine Sorgen und Ängste deinem HA.
Wird dich untersuchen bzw. per Überweisung an die entsprechenden Fachärzte überweisen.
Dann hast du deine Gewissheit.

Ich würde aber grundsätzlich nicht von einer schlimmen Erkrankung ausgehen.
Es gibt noch viele andere harmlose Möglichkeiten für deine Beschwerden!
Deine Blutdruckwerte sind auch kein Beweis für irgendwas.
Mach dich bitte nicht verrückt!

Es wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit deine Psyche sein.
Die spielt dir einen Streich.
Deswegen fühlst du dich nicht so gut.

Lass es ruhig ärztlich abklären, aber geh bitte nicht vom schlimmsten aus.

25.04.2023 00:04 • #4

Danke für deine Antwort.

Das mit dem Entspannen gelingt mir heute leider nicht. Trotz einiger Techniken, pflanzl. Beruhigungsmittel, Beruhigungstee und Meditation.

Meine HÄ kennt meine Problematik.
Ich gehe sehr offensiv damit um, Was es allerdings nicht immer vereinfacht, da die Psyche als Begründung grundsätzlich zur Sprache kommt und alle körperl./ bildgebenden Untersuchungen erbettelt werden müssen.

Ich möchte gern darauf vertrauen, dass es nur Verspannungen sind. Das versuche ich mir immer wieder einzureden und gezielt zu suggerieren.
Doch die anderen Symptome verunsichern mich zutiefst!

25.04.2023 00:23 • x 1 #5

@lisa82
Es ist wirklich schwierig!
Deine Lieblingssongs helfen dir auch nicht?
Hast du schon Ashwagandha probiert?

Kenne ich auch!
Ich musste am Anfang auch oft die Praxis wechseln.
Junger Kerl und gut trainiert.
Da wird man leider nicht sehr ernst genommen von vielen.

Die Schmerzen treten nur während Bewegung auf?
Wenn du ruhig liegst und dich nicht bewegst, dann bist du schmerzfrei was deinen Rücken betrifft?

25.04.2023 00:46 • x 1 #6

Ashwaganda habe ich noch nicht probiert, aber viel Gutes gehört.
Nehme ziemlich viele andere Sachen. Hab quasi meinen eigenen Mediplan für Nahrungsergänzung bzw. Pflanzliche Mittel.

Die Schmerzen treten zu 90% nur bei Bewegung auf. Meistens bemerke ich die in Ruhe gar nicht.

Irgendwann habe ich bemerkt, dass eine bestimmte Stelle auf Druck reagiert und dann mach innen schmerzt.
Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, dass Wärme hilft und die Schmerzen nimmt, was wieder die Gedanken auf eine harmlose Verspannung gelenkt hat.

Aber dieser komischen Druckschmerz hat sich zunehmend als Auslöser der Gedankenspirale gemausert.
Ich stelle mir vor, ich drücke auf eine Raumforderung.

Meine HÄ nimmt mich dankbarerweise ernst, aber man wird ja auch langsam teuer mit seinen ganzen Anliegen. Und wenn immer die Psyche als Auslöser betrachtet wird, naja, da rücken die Untersuchungen in den Hintergrund.

Ich hoffe ja auch immer, dass es die Psyche ist. Dann kommen die Untersuchungensergebnisse, alle negativ, # hochroterkopf.peinlichberührt

Aber mir fehlt halt das Vertrauen, dass es nur psychischer Natur ist. Es könnte ja diesmal doch was schlimmes sein.

25.04.2023 01:24 • x 1 #7

@lisa82
Kann ich dir nur empfehlen!
Ist ein Versuch wert!
Sehr gut! Beibehalten!

Ist eigentlich ein gutes Zeichen.
Fühlt sich bei mir auch so an.
Ebenso was das Thema Wärme betrifft.
Es wird nix schlimmes sein Lisa!

Ich verstehe dich schon!
Es ist gut, wenn man ein bisschen auf seinen Körper achtet!
Man darf nur nicht alles negativ interpretieren.
Sonst kommt man leider in dieses Gedankenkarussel.
Dann hat man permanent Stress und die Symptome werden mehr und intensiver.

Lass dich ganz entspannt nochmal untersuchen.
Dann hast du bald die positive Gewissheit, dass alles in Ordnung ist!
Es wird nix schlimmes sein!

25.04.2023 09:06 • x 2 #8

Chiropraktik und zwar von einem Profi. Bevor das nicht erfolgt ist, würde ich nicht weiter rumsuchen. Mass agen sind nur bei Verspannungen effektiv - sie können keine Wirbelfehlstellung regulieren. Alles Gute!

25.04.2023 19:30 • x 1 #9

Je mehr man in sich rein hört, desto schlimmer wird es. Leider kann man seine Gefühle und Gedanken nicht abschalten wie man gerne möchte. Ich habe auch diese Probleme. Es ist schon so weit das ich nicht mehr gerne das Haus verlasse. Schnell einkaufen oder zum Arzt und dann fix und fertig für den Tag. Der Kopf steigert sich immer mehr rein. Es ist furchtbar

25.04.2023 20:13 • #10

Danke, Moo.
Chiropraktiker kenn ich keinen gescheiten.
Hab in 2 Wo Osteopathie. Hoffe, das hilft!
Wenn sich dann der DruckSchmerz nicht verflüchtigt...? Dann ist wohl Sorge angesagt.

Meine HÄ hat mich heute erstmal Krank geschrieben. Auf weitere Untersuchungen Niere/ Nebenniere ist sie nicht eingegangen. Ein MRT von Anfang 2021 bescheinigt mir superprima Nieren und Nebennieren. Darauf bezieht sie sich.
Hätte es trotzdem gern untersucht gewusst. Um etwas Ruhe zu bekommen.
Aber sie hat ja recht. Wenn das abgeklärt ist, komme ich mit der nächsten Baustelle.

Habe dafür Duloxetin bekommen. 30mg/d.

Jetzt sitze ich vor der Verpackung und Beipackzettel... Sehr verunsichert.
Wollte nicht über pflanzliche Beruhigungsmittel hinaus.
Fühlt sich an, wie ein neues Level...vor dem ich selbstverständlich Angst hab.

Alles Mist.

25.04.2023 20:14 • #11

Zitat von mike-oma:
Je mehr man in sich rein hört, desto schlimmer wird es. Leider kann man seine Gefühle und Gedanken nicht abschalten wie man gerne möchte. Ich habe ...

Da hast du völlig recht. Ich wünsche mir oft den Ausknopf...

26.04.2023 07:08 • x 1 #12

Hallo Lisa 82. Mein Psychologe hat mir gesagt ich soll den Beipackzettel nicht lesen. Es würde mich nur verunsichern den alles hat Nebenwirkungen. Hab ich auch erst mal nicht gemacht. Dann hatte ich so Probleme mit dem Kreislauf und Kopfschmerzen. Habe es dann doch gelesen und genauso diese Nebenwirkungen standen drin. Also ist es nicht immer nur der Kopf der die Probleme macht. Er verstärkt sie aber. Und es ist schwer aus der Gedankenspirale raus zu kommen. Ich drücke dir die Daumen das alles wieder gut wird.

26.04.2023 07:13 • x 1 #13

Hallo,
war der Blutdruck vielleicht erhöht aufgrund des Eingriffs (Aufregung/NW Medis)? Wurde der BD danach denn nochmal gemessen?
Gute Besserung

26.04.2023 08:23 • #14

Hallo Yvi83,

Meine Ärztin hat den BD gestern nicht gemessen, obwohl das Gerät direkt vor ihr lag.
Mir wurde von ihr vor ca. 3 Wochen der BD gemessen. Top Werte. Darauf bezieht sie sich.
Sie meint, dass käme von der Akuten Angstphase.
Hab heute Morgen selbst gemessen. 140/100.
Hab auch etwas Kopfweh.
Seit dem sitze ich heulend und handlungsfähig rum.

Das Duloxetin hab ich mich nicht getraut einzunehmen. Hoher Blutdruck und Nierenprobleme (meine Angst) stehen als Kontraindikation.

Hab gedanklich schon die Vorstellung in der Notaufnahme durchgespielt.

26.04.2023 08:31 • #15

@mike-oma
Ich hatte die Ärztin und Apotheke gefragt, ob ich das mit meinen pflanzlichen Beruhigungsmitteln kombinieren kann, u.a. Neurapas balance?
Beide meinten: ja klar, geht.
In neurapas ist Johanniskraut. Die Beilage sagt, nucht kombinieren.
Ich nehme oft Ibus, um die kleinem Schmerzmomente, welche mich triggern, zu unterdrücken. Dies darf auch nicht kombiniert werden.

Am liebsten würde ich die nicht nehmen, abe mein aktueller Zustand geht wirklich gar nicht. Das ist kein Leben.

26.04.2023 08:41 • #16

Zitat von lisa82:
Entschuldigt, dass ich das hier gerade als Ventil nehme. Aber ich weiß einfach nicht weiter.

Dafür ist das Forum ja da.

Die Gesundheit setzt sich ja zusammen aus Körper und Seele. Ein Ungleichgewicht kann dann leicht entstehen.

Ich muss jetzt aber erstmal fragen wie deine psychische Belastung so im Alltag ist? Bist du in Therapie?

26.04.2023 09:05 • x 1 #17

@koenig

Danke. Bin sehr froh, dass es dieses Forum gibt.
Ja, bin seit 2021 in Therapie. Da hatte ich meinen ersten richtigen Tiefpunkt, mit Angstzuständen und Panikattacken. Schlimme Angst vor Krankheiten.
Vermutlich ausgelöst durch eine massive Arbeitsbelastung und emotionaler Überlastung, aufgrund
Der Corona Situation. Viele Kollegen ausgefallen, musste mich ständig kümmern das der Dienstplan richtig steht und zudem mit in den Schichtdienst gehen.
An Weihnachten 2020 dachte ich zur Ruhe zu kommen, aber dann kam es richtig über mich.
Diese Phase hielt bis Dez. 21.
Dann gings bergauf.
Dachte 2022 war mein Jahr und mir gings spitze. Keine Ängste und keine körperlichen Symptome.

Ende 2022 sind innerhalb einer Woche der Opa und völlig unerwartet mein Papa gestorben.
Ich vermute, dass diese Verluste alles wieder hochgehalten haben.
Im Januar fing das wieder mit den körperlichen Symptomen an. Bis kurz vor Ostern, konnte ich es auch als Disbalance der Psyche einordnen.
Aber dann kam die Angst um die Ecke!

Meine Belastung ist Alltag würde ich schon erhöht einschätzen.

Vollzeitjob in Leitung in emotional belastenden Branche.

2 (wahnsinnig tolle ) Kids 5 und 7 Jahre

Bauernhof mit viel Garten.

Eigentlich komme ich im Alltag weitestgehend klar. Muss mir nur bald mal Zeit für Bewegung und Entspannung einbauen. Das ist mir noch nicht gelungen, obwohl es zwingend notwendig wäre

Mit meiner Psychologin haben wir Probleme in der gesamten Kindheit herausgefunden und die traumatischen Geburt meiner Tochter, als mögliche Ursache.
Mein Fokus liegt auf Verlust. Angst, das zu verlieren, was mir wichtig ist. Vorallem meine Familie, meine Kinder.

26.04.2023 09:51 • x 1 #18

Deine derzeitigen körperlichen Symptome sind - wenn man sie relativ neutral betrachtet - nicht besorgniserregend. Du bewertest sie aber anders.

Die Schmerzen im Rippenbogen kenne ich auch. Vermute auch Verspannungen oder vielleicht auch verklebte Faszien zwischen den Organen, die auch durch Verspannungen, Fehlhaltungen etc. ausgelöst werden. Die können auch solche Symptome verursachen.

Den Blutdruck würde ich einfach mal im Auge behalten. Nicht jeder Tag ist gleich. Der Blutdruck ist auch ständigen Schwankungen unterworfen.

Wichtig ist, dass du weiter versuchst, auch für dich selbst da zu sein, dir Gutes tust. Die Therapie wird auch weiter helfen. Die Erlebnisse und Belastung der letzten Jahre brauchen ihre Zeit.

Hast du Unterstützung im Alltag?

26.04.2023 11:53 • #19

Ich kenne schon meine Gründe für die Panikatacken und ich weiß nicht ob es hilft die ganze Kindheit aufzuarbeiten. Meine Mutter ist gestorben da war ich 9 Jahre. Von da an bin ich in Pflegefamilien rumgereicht worden. Ich werde bald 70 Jahre. Da gäbe es so viel zum aufarbeiten. Mir wäre es lieber ich könnte die restliche Zeit noch ohne Probleme leben.

26.04.2023 12:08 • x 1 #20

@lisa82 hi.

Mir geht es gerade ähnlich. Rücken, Schulter und Nacken extrem verspannt (seit Monaten), was zu starken Schmerzen führt.

Ich denke dann immer, das käme vom Herz. Wobei das Unsinn ist, es kommt von den Verspannungen im Rücken. Das ist das naheliegendste. Und Rückenverspannungen können echt fies ausstrahlen.

Wegen deinem unteren Blutdruck -wert kann ich dich vielleicht etwas beruhigen. Ich wurde vor 10 Tagen in die Notaufnahme (Herzangst, im Endeffekt wars ne Panikattacke) aufgenommen. Da war mein unterer Wert bei 100 und der Arzt sagte, das sei unter grosem Stress und Panik ganz normal.Von Niere oder Herz sagte er gar nichts. Scheint tatsächlich unter großer Anspannung normal zu sein, so lange es auch wieder runter geht..

Hast du mal ein großes Blutbild bekommen? Auch da würde man Probleme mit der Niere schon sehen..

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