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Hallo ihr Lieben,
ich habe seit gut 5 Monaten Panikattacken und hab es nun irgendwie geschafft, nebenher meine Bachelorarbeit zu schreiben.
Zuerst dachte ich, die Attacken kommen von Zukunftsängsten (die Bachlorarbeit, zusammen ziehen mit meinem Freund, Jobsuche...) und des wird schon vorbei gehen, wenn die Bachelorarbeit geschrieben ist, ist leider nicht so.
Meine Attacken äussern sich durch innerliche Unruhe; fühle mich wie ein Tiger im Käfig, könnte die ganze Zeit rennen; Übelkeit; Durchfall; Herzrasen; Angst zu sterben...
Durch all das habe ich meine Beziehung in den Sand gesetzt, weil ich einfach ganz oft niemanden neben mir ertragen kann... ich steh das alles lieber alleine durch :/ obwohl ich den tollsten Mann an meiner Seite hatte.
Ich Kapsel mich einfach immer mehr von allem ab, aus Angst vor der Angst (Panikstörung).
Ich war auch beim Arzt, er meinte, dass es Stress sei und hat mir Neurexan verschrieben... hat nichts gebracht!
Ich weiß ja eigentlich was ich tun muss! Doch ich schaffe es einfach nicht.
Mein Leben läuft einfach gerade ins nichts... und ich verliere alles was mir je wichtig war!
Aber ich hab einfach Angst vor der Panik!
Hab eine Frage an euch... kann man echt nicht bei einer Panikattacke in Ohnmacht fallen oder etwas anderes passieren?

Danke das du/ihr euch die zeit genommen habt, den Roman durchzulesen

Freue mich auf feedback!

06.01.2015 16:58 • 11.01.2015 #1


17 Antworten ↓


Hallo und willkommen Anja,

na das ist ja mal ein Mix..
also einige aus dem Forum können dir medizinisch das besser erklären, allerdings ist es eigentlich nie so, dass du bei einer Panikattacke (PA) in Ohnmacht fällst. Wenn du dir einmal vor Augen führst, wie eine PA entsteht, ist das eine logische Konsequenz..
Unser Körper reagiert unterbewusst innerhalb einer Panikattacke mit Instinkten (er verspürt Gefahr und lässt deshalb die alarm Glocken mal ordentlich läuten), dadurch steigt dein Adrenalin-Pegel im Körper stark an. Eigentlich tut er das, damit wir bei Gefahren sofort weglaufen können und ordentlich Pfeffer dahinter ist.. Und in diesem Fall wäre es natürlich echt unpraktisch, wenn dann der Kreislauf flöten geht..
Also alles im Sinne der Natur - du wirst nicht ohnmächtig!

Das mit deinem Freund tut mir leid - befindest du dich momentan denn in Therapie ?

Fühl dich gedrückt

A


Panikstörung ich bin neu hier

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Danke für deine Antwort
Wenn das so ist, warum fallen dann Menschen beim Blutabnehmen zb in Ohnmacht? Ist doch eigentlich nichts anderes?!?! (Blödes Beispiel, mir fällt nur kein anderes ein)

Ne ich bin in keiner Therapie, ich weiß auch gar nicht ob das in meinem Fall nötig ist?!?! Gibt bestimmt genug denen es noch schlechter geht, ausserdem wartet man doch ewig auf einen Therapieplatz...

Hallo Anja,
willkommen Panik-Club

Also, ich bin schon einge Male ohnmächtig geworden, aber nie wegen den PAs, sondern wegen extrem starken Schmerzen (z.B. Gallenkolik).
Nur einmal hatte ich eine ganz schlimme PA auf dem Weg zur Arbeit und als ich dort völlig entkräftet ankam, musste ich mich erst mal dort hinlegen, aber ich war bei Bewusstsein.

Und mit den Medikamenten klappt es auch nicht immer auf Anhieb, also lass dich nicht entmutigen und lass dir evtl etwas anderes verschreiben. Alles Gute.

LG

Puh Anja, hätte ich mich vorher an ein Forum gewandt so wie du es getan hast, hätte ich das auch gesagt..
leider habe ich mir viel zu spät Hilfe geholt, nämlich als es verdammt nochmal zu spät war..

das mit dem Blut abnehmen ist eine gute frage.. schätze das ist eher so eine emotionale Kisten, wo der Körper vorsorglich dicht macht, weil wir ihm immer wieder mit unserem Gedanken füttern Wir können kein Blut sehen! und schwupp - wird vorsorglich die liste ausgemacht, um uns zu schützen.. das ist aber auch so ein gedankending.. Die Psyche kann sehr viel mit uns anstellen - oder noch besser wir mit Ihr..

Wie meinst du das mit zu spät? Hab grade den Beitrag von dir gelesen, wo du über deine Schilddrüsenuntersuchung geschrieben hast und dass du damals nicht wusstest, ob du dich freuen oder weinen sollst... mit dem Beitrag hast du mir aus der Seele gesprochen! Es ging mir genauso, bei allem was du da geschrieben hast!

Zitat von Anja__:
Hab eine Frage an euch... kann man echt nicht bei einer Panikattacke in Ohnmacht fallen oder etwas anderes passieren?


In Ohnmacht fällt man, wenn der Blutdruck plötzlich absackt. Bei einer Panikattacke schnellt der Blutdruck hoch, also kann man von daher nicht Ohnmacht fallen. Allerdings neigen manche Leute bei Panik zu hyperventilieren, d.h. ganz hektisch einzuatmen, ohne genügend wieder auszuatmen. Dadurch gerät die Sauerstoff/CO2 Konzentration im Blut in ein Ungleichgewicht und das führt zur Ohnmacht.

Anja mit zu spät meinte ich, hätte ich früher gelernt auf meinen Körper zu hören und vor einigen Jahren den Ansatz meiner Depressionen erkannt, hätte ich mir im Nachhinein den ganzen mist den ich grade durchmache eventuell sparen können!
Mir wurde vor 3,5 Jahren gesagt das ich gefahr laufe aufgrund einer Trennung die mich total aus der bahn warf,
in eine Depression zu verfallen. Ich habe die gute Frau für verrückt erklärt und bin nie wieder hin..
Damals hätte ich vll schon den keim behandeln können und nicht das problem gehabt, dass mein Körper irgendwann streikt..

Hm hab auch harte zeiten hinter mir... mein ex hat mich betrogen und geschlagen... aber ich glaube nicht, dass ich deswegen heute so bin, schließlich habe ich jetzt den tollsten mann gehabt. Der alles davor wieder gut gemacht hat.
Ich weiß nicht warum ich panikattacken hab, war eigentlich immer eine Kämpferin :/ hatte immer eine familie die zusammen gehalten hat... kp vielleicht ist die ganze Veränderung die auf mich zukommt der Auslöser.

wie alt bist du, liebe Anja ?

24 Jahre

Meine Ärztin und auch Frauenärztin haben mir beide gesagt, dass dieses Phänomen mittlerweile bei gut 30% der jungen Erwachsenen auftritt, sobald es im Leben zu wichtigen Veränderungen kommt.. ich schätze mal, das ist bei dir auch der fall.. Deshalb geht dein Gedanke schon in die richtige Richtung..

Du bist in einer Therapie? Hast du das gefühl es Hilft?

Ja ist echt erschreckend das so viele Menschen darunter leiden und es kein Geheimrezept dafür gibt :/

Hallo Anja,

großes Lob an dich, dass du deine Bacherlorarbeit geschafft hast trotz Panikattacken. Darf ich frage was du studierst, dem Titel deiner Arbeit nach tippe ich auf Sozialarbeit/Sozialpädagogik oder so ähnliches?
Ich habe die Panikstörung seit etwas 1,5 Jahren, studiere ebenfalls. Eigentlich war das Studium der Auslöser, habe mir selbst zu viel Stress gemacht, die Hausarbeiten mussten perfekt sein, zudem musste es zuhause noch perfekt laufen mit Kind und Mann etc. Tja irgendwann kam dann der Zusammenbruch. Dachte zuerst in den ersten Wochen meiner Angsterkrankung, dass ich es nicht schaffe weiter zu studieren. Musste ein Semester fast aussetzen, habe mich ja nicht mehr an die Uni getraut:-) wegen der Pendlerei, denn mit Zug, Bahn und Bus sind es etwa 1 Stunde und 20 Minuten Weg (eine Richtung). Aber ich habe es doch geschafft, dank der Therapie und der Unterstützung meiner Familie. Schreibe nun dieses Jahr meine Abschlussarbeit (hoffentlich). Mache jetzt in wenigen Wochen noch mein Praktikum (welches ich zur staatlichen Anerkennung absolvieren muss. Davor habe ich auch großen Bammel.
Meine Angst war übrigens auch die Angst vor OHnmacht, es ist aber nie was passiert. Habe wohl auch nicht die Neigung zu hyperventilieren. Ich musste mit meiner Therapeutin diese Hyperventilationsübungen machen.

LG

Hallo hoperful
Hab deinen Beitrag gerade erst gesehen. Wow da hast du es um einiges schwerer als ich.
Respekt an dich! Dass du das so durchhälst hätte ich wahrscheinlich in dem zustand nicht.
Ich habe/studiere Kindheitspädagogik studiert. Hoffe das ich jetzt nicht noch durchfalle, durch meine Bachelorarbeit, weil es doch nur ein krampf für mich war, diese zu schreiben.

Danke für deine Antwort
Ganz liebe Grüße

Hallo meine liebe Anja
Ich habe deine Antwort erst jetzt gelesen..
Ja ich bin seit 4 Monaten in Therapie und es hilft mir sehr viel weiter!
Bin in tiefenpsychologischer Behandlung und das was ich dort vermittelt bekomme, sind dinge, die man eigentlich weiß, aber sich nie so und von anderen Sichtweisen vor Augen führt! Akzeptanz ist bei unserer Krankheit das große Zauberwort, denke ich..
Mir hilft es ungemein, ich bin jetzt noch auf der Suche nach einem Verhaltenstherapeut,
weil ich denke, dass ich mir seit meiner Angststörung vieles antrainiert habe, woran ich selber schuld bin..
Sobald ich dort in Therapie bin, hoffe ich dass ich den Rest meiner Krankheit auch noch in den griff bekomme..
Ich drücke dir die Daumen für deine Bachelorarbeit, ich habe dafür noch 1 Jahr Zeit bis meine kommt

Hallo anja,

ich studiere Sozialarbeit/Sozialpädagogik, kenn mich in Psychologie auch sehr gut aus. Vor allem seit meiner Angststörung habe ich mich zusätzlich zu meinem Studienfach Psychologie noch privat eingelesen. HInzu habe ich eine Freundin, die Panikattacken hat. Früher als sie mir davon erzählt hat konnte ich es nicht so verstehen. Bis ich es 2013 selbst bekommen habe:-(
Nur begonnen hat das ganze als eine Erschöpfungsdepression, die sich nicht gezeigt hat in der Stimmung sondern in körperlichen Symptomen, weil ich diese Symptome nicht einordnen konnte und dachte ich wäre sterbenskrank habe ich mit Panikattacken reagiert. Die Symptome wurde nachher immer weniger, brauchte einfach ein paar Wochen/Monaten Ruhe und Entspannung. Aber die Panikattacken blieben und sie haben neue Wege gefunden immer wieder aufzutauchen. Ganz schlimm für mich Räume aus denen ich nicht einfach fliehen kann, wie Züge etc. Und wo man viell. vor anderen auffallen könnte.

LG
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Zitat von Joji:
Hallo meine liebe Anja
Ich habe deine Antwort erst jetzt gelesen..
Ja ich bin seit 4 Monaten in Therapie und es hilft mir sehr viel weiter!
Bin in tiefenpsychologischer Behandlung und das was ich dort vermittelt bekomme, sind dinge, die man eigentlich weiß, aber sich nie so und von anderen Sichtweisen vor Augen führt! Akzeptanz ist bei unserer Krankheit das große Zauberwort, denke ich..
Mir hilft es ungemein, ich bin jetzt noch auf der Suche nach einem Verhaltenstherapeut,
weil ich denke, dass ich mir seit meiner Angststörung vieles antrainiert habe, woran ich selber schuld bin..
Sobald ich dort in Therapie bin, hoffe ich dass ich den Rest meiner Krankheit auch noch in den griff bekomme..
Ich drücke dir die Daumen für deine Bachelorarbeit, ich habe dafür noch 1 Jahr Zeit bis meine kommt


absolut liebe Joji, man hat sich wirklich vieles selbst antrainiert. Ich habe dann auch Zugfahrten vermieden, sobald ich gesehen die Bahn ist voll, habe ich einen Rückzieher gemacht.
Konnte vor Studierenden nicht mehr präsentieren, habe nur noch Hausarbeiten und Klausuren geschrieben, so hat man sich immer wieder aufs neue eingeprägt. Es ist berechtigt so zu handeln, denn es ist gefährlich. Ein Lernprozess oder Anja wird es aus der Psychologie aus kennen, konditioniertes und operantes lernen! Trifft auch total auf die Angst zu.

LG

A


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Dr. Reinhard Pichler
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