Meine HÄ hat mich für einen Monat aus dem Verkehr gezogen, da ich weder psychisch noch physisch auf der Höhe bin.
Schon seit Jahren habe ich mit Angst, Unruhe, Panikattacken und körperlichen Symptomen zu tun. Das ist mal mehr, mal weniger stark, insbesondere aber extrem, wenn ich unter Stress stehe. Vor 3 Wochen bin ich dann (mit Ansage) mehr oder weniger in mich zusammengefallen. Bis dato hatte ich mich immer noch standhaft gewehrt und versucht, stark zu bleiben. Nun ging es nicht mehr. Mein Körper hat schlicht gesagt nein, so geht es nicht weiter.
Es scheint leider so, dass meine Resilienz nicht sehr gut ausgeprägt ist und ich mir den Stress auch zu einem guten Teil selber mache: Durch geringeres Selbstwertgefühl (O-Ton Therapeut), versuche ich ständig Höchstleistungen zu vollbringen, bei der Arbeit in der Familie usw.
Allen muss ich es ständig recht machen, wohl, weil ich gefallen will. Meine eigenen Bedürfnisse stehen grundsätzlich im Hintergrund, werden völlig vernachlässigt. Dazu kommt ein Beruf, ein AG, der extrem fordernd ist und meine Verhaltensweise begünstigt.
Das habe ich über Jahre durchgezogen und nun sind die Akkus gerade leer. Nach einer Woche im Krankenstand ist eine leichte körperliche Besserung eingetreten. Aber mir wird auch gerade klar, was ich da in den letzten Jahren veranstaltet habe. Da muss sich etwas ändern und zwar dringend. Es wird noch dauern zu lernen, meine Interessen und Bedürfnisse zu vertreten. Vor allem wird es unter Umständen schwierig für Leute in meinem direkten Umfeld, wenn ich nicht mehr zu allem Ja sage. Und ich muss vor allem erkennen, was eigentlich meine Ziele sind. Klingt zunächst banal; aber was sich über Jahre eingeschliffen hat, ist gar nicht so leicht wieder abzutrainieren.
22.05.2023 09:55 • • 15.08.2023 x 3 #1