Pfeil rechts

E
Hallo!
Ich bin ganz neu hier im Forum - wie wohl die meisten von euch habe ich mich angemeldet, weil ich ein akutes Problem habe und mir Rat holen will. Obwohl es schon sehr viele Threads zu meinem Problem gibt, habe ich mich entschlossen, einen neuen aufzumachen, ich denke, da die Situation bei jedem Menschen etwas anders ist, macht das auch Sinn.

Kurz zu mir: Ich bin 21 Jahre alt, Studentin und momentan noch bis Weihnachten im Ausland. Gerade hier ist das Studium eigentlich nicht so stressig wie zuhause, da ich weniger Präsenzzeit in der Uni habe. In meiner Freizeit treibe ich Sport (bin fast täglich Joggen und mache dazu ein bisschen Krafttraining), mache Musik, Ausflüge und chatte/telefoniere mit meinen Freunden und meiner Familie zuhause, die ich natürlich schon auch vermisse. Insgesamt würde ich aber sagen, ich führe momentan eigentlich ein sehr zufriedenes Leben...

Und doch hatte ich in den letzten Wochen mehrmals etwas, was ich bisher noch nie hatte: mein Herz schlägt schneller, ich fange zu zittern an, bekomme nicht mehr so gut Luft (bzw habe den Eindruck, tiefer und aktiver atmen zu müssen), kann mich nicht mehr ruhig halten, mein Hals wird trocken, ich kann nicht mehr so gut schlucken, manchmal habe ich auch ein Engegefühl in der Brust... Und natürlich, dadurch dass ich doch auch schon immer sehr viel Angst vor plötzlich eintretenden Krankheiten hatte - die auch solche Symptome haben - steigere ich mich noch mehr rein. Besser wird es meistens nach einiger Zeit von selbst wieder, meistens gehe ich ein paar Schritte an der frischen Luft... Mir hilft, in dem Moment dann einer lieben Person zu schreiben oder sie anzurufen, wobei ich aber nicht über diese Attacke spreche, sondern über ganz andere Dinge. Es tut dann einfach gut, wenn jemand an der Leitung ist.
Sind das Panikattacken?

Leider - ich denke, dass mich das auch zusätzlich unterbewusst belastet - ists für mich, bis ich wieder in Deutschland bin, nicht ganz einfach, das ganze medizinisch abklären zu lassen. Ich würde daher damit gerne so lange warten. Abgesehen von diesen etwa halbstündigen Phasen (2-3x pro Woche) bin ich nämlich so fit wie sonst auch, und ich habe im Sommer extra nochmal Checkup und großes Blutbild machen lassen, da war alles unauffällig. Meint ihr, ich kann gefahrlos noch mit einem Arztbesuch warten, bis ich wieder daheim bin?

Dann mache ich mir natürlich auch Gedanken, wie es überhaupt zu diesen Panikattacken kommt. Sie treten nämlich normalerweise eher Abends auf, wenn ich eigentlich entspannt chille oder schon im Bett liege, tagsüber, wenn ich beschäftigt und unterwegs bin, kaum. In Menschenmassen fühle ich mich unwohl, das war aber auch schon immer der Fall, und hat auch noch nie zu einer solchen Attacke geführt. Gestern Abend war ich im Kino...Fantastic Beasts in der Vorpremiere, ein toller Film! Leider habe ich mich auch den ganzen Film über unwohl gefühlt, war unruhig, zittrig, meine Hände haben gekribbelt, grade während spannenderer Szenen hatte ich auch das Gefühl, mein Herz pocht schneller (hab dann meinen Puls gefühlt, der war normal )...ich schieben das darauf, dass das 3D und die Lautstärke zu viel waren...
Kurz: Bis auf den gestrigen Vorfall gibt es eigentlich keine klar definierbaren Trigger für diese Panikattacken... Muss es den denn überhaupt geben, oder kennt ihr das auch, dass Panikattacken einfach so, grundlos, auftreten?

Ihr kennt das sicher, dass es einem in so einem Fall dann auch nicht mehr gut geht, selbst wenn sonst alles okay ist - man macht sich ja Gedanken über die Panikattacken... ein Teufelskreis, vermutlich.

Ich hoffe, ihr könnt mir ein bisschen weiterhelfen, mich evtl auch beruhigen - denke, es würde mir helfen, zu wissen, dass ich mit diesen Beschwerden nicht alleine bin. Bin gespannt und freue mich auf den Erfahrungsaustausch hier!

16.11.2016 16:11 • 17.11.2016 #1


6 Antworten ↓


E
Hallo,
ich habe seit 7-8 Jahre Panikattacken und lebe noch
Das was du zu haben scheinst sind Panikattacken. Die gibt es nicht grundlos.
Das sind alles typische Symptome. Wenn bei dir alles durchgecheckt wurde, dann könnte man womöglich noch warten.
Besser für dein Kopf ist aber wenn du das sofort abklären lässt. Dann bist du und dein Kopf auf der sicheren Seite.
Das verschafft dir einen psychischen Vorteil.

Hast du genügend Ruhephasen am Tag?
Also richtige Ruhephasen. Nicht nur mal ne Stunde von dem TV hocken.

Bei mir war es auch oft so das Abends und Nachts die Panikattacken kamen. Der Stress des Tages kommt ja teilweise speziell in den Ruhephasen raus.
Der übermäßige Stress tritt dann in Form einer Panikattacke auf. Darüber hinaus kann es auch Impulse als Auslöser geben.
Z.Bsp wenn du etwas bestimmtes denkst, oder etwas bestimmtes passiert oder du an einen bestimmten Ort bist.

16.11.2016 16:31 • #2


A


Panikattacken - muss es einen Grund geben?

x 3


E
Hallo!

Auf jeden Fall wäre mir auch wohler, nicht noch warten zu müssen, bevor ich das abklären lasse. Sollte es tatsächlich noch öfter kommen, dann werd ichs mir vllt doch nochmal überlegen. Ansonsten habe ich kurz nach Weihnachten schon einen Arzttermin zuhause.

Ja, die Ruhephasen - da sprichst du tatsächlich ein Thema an, an das ich schon gedacht habe... Ich kann das nämlich ganz schwer einschätzen, wie das bei mir ist. Ich bin nämlich schon sehr viel am werkeln für die Uni, was mir allerdings auch nichts ausmacht, da mir mein Studium viel Spaß macht - normalerweise bemühe ich mich aber schon darum, auch mal von der Unischiene runterzukommen und mich einfach mal treiben zu lassen. Allerdings neige ich schon zu schlechtem Gewissen, wenn ich mal was nicht schaffe, was ich mir eigentlich vorgenommen hatte, selbst wenn ich weiß, dass das auch noch Zeit hätte. Vielleicht mache ich mir dadurch unterbewusst Stress, der, wie du schreibst, sich dann in einer Panikattacke entlädt...
Und das, obwohl ich im Moment weniger zu tun habe...?

Bestimmt Impulse habe ich noch nicht rausgefunden - außer das gestern im Kino, aber ich war auch seit nem Jahr in keinem Kinofilm mehr, und noch nie in 3D. Beim Verlassen des Kinos ging es mir auch schnell wieder besser.
Aber ich werde mich da mal beobachten, ob es nicht doch bestimmt Dinge / Gedanken gibt, die das auslösen. Einen Ort, an dems mir im Bauch kribbelt, wenn ich dort bin, weil er mich irgendwie unruhig macht, gibt es tatsächlich, der ist aber momentan weit weg, und ich weiß, warum das so ist und komm damit gut klar.

16.11.2016 16:49 • #3


E
Najoar,
wenn du viel zu tun hast merkt dasn dein Organismus. Auch wenn du es nicht so dramatisch empfindest.
Ich habe Jahre täglich 12h gearbeitet, ohne Urlaub und ich fand das komisch das das alles so gut ging.
Bis dann auf einmal der kleine Mann mit den großen Hammer kam.

Ich arbeite jetzt nur noch 4-7h und mach mir weniger Stress.
Seit dem gehts mir besser.

16.11.2016 16:52 • #4


Schlaflose
Zitat von elli sabeth:
Kurz: Bis auf den gestrigen Vorfall gibt es eigentlich keine klar definierbaren Trigger für diese Panikattacken... Muss es den denn überhaupt geben, oder kennt ihr das auch, dass Panikattacken einfach so, grundlos, auftreten?


Einen Trigger/Grund für eine Attacke eine muss es nicht geben. Als ich vor 30 Jahren PAs hatte, gab es nie einen Trigger. Sie überkamen mich jederzeit einfach so. Aber es gibt immer zugrunde liegende Ursachen, warum es überhaupt dazu kommt, dass sich PAs bei einem entwickeln.

16.11.2016 18:30 • #5


E
Ich lebe nach dem Motto: Ursache Reaktion
Heist also das es irgend einen Grund immer geben muss.
Auch wenn es nur das ganz normale Leben ist das einen so innerlich zu schaffen macht.
Nicht jeder geht gleich mit den Umwelteinflüssen um.
Ist wie beim saufen Der eine Schläft nach 2 B. ein, der andere kriegt nach 2 B. erst Durst.
Des wegen sind wir alle Individualisten.

16.11.2016 20:16 • #6


E
Ich werde auf jeden Fall mal beobachten, ob es nicht doch konkrete Auslöser gibt - oder ob solche Panikattacken nach besonders stressigen (oder auch am Ende von eigentlich entspannten?) Tagen gehäuft kommen. Auf jeden Fall sind mir noch keine aufgefallen, aber so gesehen...aus dem Nichts kommen sollte es nach Möglichkeit nicht.

Ich habe heute einige Sachen gemacht, die ich die letzten Tage ein bisschen aufgeschoben hatte - zum Beispiel einige unangenehme Mails beantwortet. Fühl mich heute irgendwie ein bisschen entspannter als die letzten Tage.

17.11.2016 23:47 • #7





Auch interessant

Hits

Antworten

Letzter Beitrag


Dr. Christina Wiesemann