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Hallo zusammen, ich bin ganz neu hier und dies ist mein 1. Beitrag. Es ist schön euch gefunden zu haben!
Aktuell weiß ich einfach nicht weiter. Ich fühle mich so schlecht, und verstehe gar nicht, was mit mir passiert. Kurz vorweg: aktuell bin ich in keiner Therapie, und war auch noch nie bei einem Psychologen. Habe diese Woche einen Termin beim Hausarzt, und werde dann versuchen, einen Therapeuten zu finden, der nicht erst in Monaten einen Termin anbieten kann. Aktuell habe ich nicht den Eindruck, es alleine hier raus zu schaffen - aber wer weiß, vielleicht wird es mit der Hilfe von euch ja irgendwie leichter?!

Mein Vater ist im März diesen Jahres gestorben. Ich habe ihn sehr geliebt, wir hatten eine ganz besondere Verbindung. Ich hatte schon seit vielen Jahren Angst vor diesem Moment (er war krank) und dachte, wenn es passiert, zieht es mir den Boden unter den Füßen komplett weg.
Als der Tag gekommen war, vor dem ich mich so sehr gefürchtet habe, war alles ganz anders. Ich musste mit meiner Mutter entscheiden, die Maschinen abzustellen, nachdem mein Vater eines Abends ganz plötzlich, und zumindest zu dieser Zeit unvorhersehbar, kollabiert ist. Natürlich war das alöes ganz schrecklich und schlimm, aber ich war auf eine mir ganz unbekannte Art doch auch sehr stark. Habe meinem Papa alles gesagt was ich noch sagen wollte und konnte ihn gehen lassen.
Auch die direkte ZeIt danach war ich stark - traurig, aber stark - ich habe nichts bewusst verdrängt oder mir nicht erlaubt zu trauern, gar nicht. Aber ich war so ruhig, gefasst und im Frieden mit der Situation. Habe es sogar geschafft, an der Beisetzung die Urne zu Grabe zu tragen - für jemanden wie mich eigentlich undenkbar!
Habe mich öfters über mich selbst gewundert, da mein Verhalten einfach das Gegenteil von dem war, was ich mir immer in dieser Situation vorgestellt hatte.

Ziemlich genau 5 Monate später fing es an : meine este Panikattacke, gefühlt aus heiterem Himmel. Das volle Programm, Herzrasen, Schwindel, das Gefühl ohnmächtig zu werden. Kurz darauf ein Weinkrampf, den ich nicht einordnen konnte. Ab da verselbstständigte sich alles. Es gab immer mehr Tage ,an denen ich mich unwohl, schwindelig und nicht gut gefühlt habe. Es wurde ein bluttest sowie EKG gemacht, alles gut. Leider habe ich nun aber immer mehr Tage, an denen Ich unter Schwindel leide, was die Panik extrem triggert. Aktuell ist es so, dass ich jeden Tag aufwache und bereits in den ersten Sekunden schon in mich reinscanne, wie es mir geht, ob mir schwindelig ist, ob mir übel ist. Je nachdem endet das direkt in einer Panikattacke, oder ich kann einigermaßen normal in den Tag starten, werde aber im Laufe des Tages davon eingeholt. Ich mag aktuell niemanden treffen, zieh mich total zurück und weiß einfach nicht, wie ich da rauskommen soll. Oft habe ich auch Abends zu Hause diese schrecklichen Panik-Wellen.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das alles mit der Trauer zu tun hat. Erst 5 Monate später, mittlerweile 8?! Es ist auch nicht so dass ich diese Trauer fühle, also dass ich sagen könnte die Gedanken an meinem Vater belasten mich oder so. Ich vermisse ihn total, natürlich- aber wenn es die Trauer ist, die die Panik auslöst, dann muss das unterbewusst passieren. Ich verstehe es einfach nicht, ich verstehe mich nicht. Ich weiß ur, dass es mir hundeelend geht und ich nicht weiter weiß.

Vielleicht kann mir irgendjemand hier etwas sagen. Ich bin offen für jedes Wort, für jeden Rat, für jeden Hinweis, für jeden Austausch! Vielen Dank!

03.11.2025 21:10 • 09.11.2025 x 2 #1


11 Antworten ↓


Herzlich willkommen!

Ob deine Panikattacken und deine Unruhe und Angst mit dem Tod deines Vaters zusammenhängen, wird vielleicht erst in einer Therapie herauskommen.

Aber es ist absolut möglich und m. M. n. auch sehr wahrscheinlich.

Panikattacken sind oftmals ein Symptom für ein tiefer liegendes Problem oder Sorgen, die Du verdrängst und dir gar nicht wirklich bewusst sind. Das können Gedanken an den eigenen Tod sein, ungesagte Dinge die dich noch beschäftigen, offene Wunden die wieder aufgebrochen dir aber gar nicht bewusst sind, Dinge die Du während der Trauerzeit vernachlässigt hast aber auch vieles andere.

Dazu kommt der vergangene vor allem emotionale Stress, den Du auf jeden Fall gehabt hast - ganz egal, wie gut Du den Tod deines Vaters verarbeitet hast. Solche Ereignisse sind immer belastend, auch wenn wir scheinbar gut damit umgehen. Grade dann sollte man hinsehen, ob vielleicht doch noch irgendwo eine Frage offen ist.

Dass die Angst und die Panik oft erst dann kommen, wenn wieder Ruhe in unser Leben einkehrt und sich scheinbar alles wieder normalisiert ist auch normal, macht es aber schwieriger die Ursache bzw. die Auslöser zu finden.

Hast Du denn vor eine Therapie zu machen?

A


Panikattacken durch Trauer - 5 Monate später?

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Hallo, und vielen Dank! Wie schön, dass du dich meldest.

Ja, ich versuche einfach die ganze Zeit herauszufinden, was der Auslöser für all das sein könnte.
Wie gesagt, es kam wie aus dem Nichts. Und hätte es unmittelbar nach dem Tod meines Vaters, oder die direktere Zeit danach,
mit den Panikattacken angefangen, würde ich den Zusammenhang schon eher verstehen.
Dennoch bleibt das natürlich ein absolut einschneidendes Erlebenis, und eben das , was ich in meiner Ursachenforschung als erstes heranziehe. Als ein sooo schmerzhafter Einschnitt meines Lebens in der letzten Zeit. Zusätzlich zu vielen anderen Dingen, die in den letzten 6 Jahren passiert sind, die ich aber auch alle gut verarbeitet habe ... der Verlust durch Suizid und Krankheit von 3 Freunden, sowie dass ich Opfer eines bewaffneten Raubüberfalls wurde. Da war schon einiges los in den letzten Jahren, aber es ging mir gut - oder nennen wir es mal so: mir ging es normal schlecht. Ich hoffe du weißt in etwa wie ich meine. Mit wirklich psychischen Auswirkungen, die sich oft auch physisch zeigen ( Panikattacken, Schwindel, Appetitlosigkeit, Benommenheit, Übelkeit) habe ich erst jetzt zu kämpfen - auch wenn generelle Ängste (vorallem Verlustängste) schon immer ein Thema waren.

Ja, ich möchte sehr gerne eine Therapie machen, das ist aber absolutes Neuland für mich. Werde nach dem Hausarztternin anfangen, zu telefonieren. Aber man hört ja überall von unendlichen Wartezeiten bis man einen Platz bekommt...

Hast du denn Tips, wie ich mir (bis dahin) selbst helfen kann? Ich würde so gern aus dieser abwärtsspirale raus, zumindest ein kleines Stück. Es zermürbt so sehr.

Allerliebste Grüße!

@MellowDee Hallo - schön dass du hier bist! Bei mir war Trauer auch der Auslöser für den Beginn meine Angsterkrankung vor 24 Jahren. Ich hatte zwar vorher schon Symptome, aber es traf mich dann mit voller Wucht über 1 1/2 Jahre nach dem Tod eines sehr wichtigen Menschen. Also ja, natürlich kann das Monate nach einem Todesfall passieren, sicherlich auch noch viel später. Ich verstehe sehr gut wie schwierig es am Anfang ist, die Zusammenhänge zu erkennen - mir gelingt das oft auch nach so langer Zeit nicht. Aber Trauer, vor allem wenn man ihr nicht genug Raum geben konnte, ist eben ein gewaltiges Gefühl, dass ebenso wie alle anderen Gefühle gelebt und verarbeitet werden muss. Natürlich hat jeder eine ganz eigene Geschichte und auch einen individuellen Weg in die Angst und auch wieder hinaus. Aber ich glaube, wir haben fast alle gemeinsam, dass die Angst eine Art Sprache ist, mit der unser Körper uns sagt, dass etwas Zuviel und zu lange unbearbeitet geblieben ist. Und je intensiver die Gründe, umso mehr Gefühle nicht gefühlt wurden, umso gewaltiger überrollt einen die Angst. Deswegen möchte ich dich von hier erst mal unbekannter Weise drücken, dir sagen dass es besser werden wird, und dass du dir, dem Abschied von deinem Vater und all deinen Gefühlen Zeit und Raum geben solltest. Therapie hat mir dabei in jeder Angstphase geholfen. Weil ich vor einigen Monaten das erste Mal mit ähnlichen Panikattacken konfrontiert war wie du ( vorher hatte ich meist Angstzustände ohne typische Symptome von Panik), habe ich erst mal ein Medikament zur Beruhigung bekommen und auch genommen. So kam mein Körper einfach ein Stück zur Ruhe und ich konnte besser mit den Symptomen umgehen. Jetzt helfen mir zusätzlich zur Therapie unterschiedliche Dinge die mir vor allem Struktur geben, und die man als Selbstfürsorge einordnen kann … also kleine Yoga Frequenzen, Übungen zum Spannungsabbau, Skills, Ruhe,
pflanzliche Mittel, eine Akupressur Matte etc. Ich habe in der akuten Phase Mediationen gehört, Hörbücher zur Angst. Am Anfang kann man sich kaum konzentrieren, und die Wellen überrennen einen trotzdem. Aber mit der Zeit wird es besser. Wenn du etwas dazu lesen möchtest - guck mal bei meinen Beiträgen im Frühsommer, da habe ich sehr gute Tipps von Leuten hier im Forum bekommen, vielleicht ist da was für dich dabei. Und wenn du Fragen hast, schreib mir gerne eine PN. Ganz liebe Grüße an Dich

Oh man, das ist eine ganze Menge, was Du in den letzten Jahren verarbeiten musstest.
Es ist kein Wunder, dass deine Psyche jetzt so antwortet. Das muss nicht bei jedem Menschen so sein, aber es ist absolut nicht verwunderlich und auch nicht, dass sich das erst jetzt alles entlädt wo es scheinbar wieder etwas ruhiger wird. Denn jetzt hat dein Kopf genug Zeit sich mit den unterschwelligen Problemen und Ängsten zu beschäftigen.

Was Du machen kannst: sorge so gut wie möglich für dich. Versuche herauszufinden, was dir richtig gut tut (Bewegung, Ruhe, Entspannung, Schlaf, Reden, Lesen, Weinen, Yoga oder auch Meditation, Treffen mit Freunden ...).
Achte aber besonders auf viel Ruhe und Entspannung. Grade wenn man gestresst und unzufrieden ist, ist man besonders empfänglich für Panik. Und solche Attacken kosten Kraft und Energie.
Achte daher auch darauf wenn es geht alles zu vermeiden, was zusätzlich Stress machen könnte (auch positiven!). Ich würde jetzt z. B. keine Diät oder sowas anfangen oder irgendwas anderes was den Körper oder die Psyche zusätzlich belasten könnte.

Für die Panikattacken selbst kannst Du dir verschiedene Skills aneignen, wie Atem- und Entspannungsübungen.

Vor allem versuche dich nicht so sehr in die Angst reinzusteigern. Eine Panikattacke ist nur ein körperliches Programm, das durch deine unbewussten Ängste gestartet wird. Sie ist anstrengend und beängstigend, aber absolut harmlos. Du stirbst nicht daran, dein Herz und dein Kopf halten das aus ohne einen Infarkt zu bekommen oder verrückt zu werden. Es ist nur die körperliche Reaktion auf eine Gefahr, die in Wirklichkeit aber gar nicht existiert.

Wenn Du dich hier umsiehst, wirst Du viele Beiträge und Themen entdecken, in denen Du dich wiederfindest. Vielleicht hilft dir das, wenn Du weisst dass es anderen ähnlich geht.

Was mir auch ganz gut geholfen hat, war ein kleines Tagebuch. Das muss nicht allzu detailliert sein. Ich habe mir aufgeschrieben, was ich grob an dem Tag gemacht habe, was vielleicht besonderes war und wie ich mich gefühlt habe. Damit kann man ein bisschen besser den eigenen Zustand reflektieren und auch herausfinden, was einem gut tut und was nicht. Auch darüber hinaus hat mir schreiben immer viel geholfen, also meine Sorgen und Ängste aufschreiben aber auch meine Ziele und Wünsche. Manchmal ist es einfach viel zu viel, das alles im Kopf zu bearbeiten und man kommt dann leicht ins Grübeln.

Du wirst hier noch viel anderes hilfreiches finden. Probier ein bisschen aus, was dir hilft oder zusagt. Ganz in Ruhe und ohne Hast und Panik. Und wenn etwas nicht klappt, dann ist das nicht schlimm. Was dem einen hilft, muss für den anderen nicht unbedingt funktionieren.

Und wenn Du Fragen hast, dann frag hier ruhig. Irgendwer ist immer da.

Ist noch wer munter? Hab abends meinen bd wieder hochgemessen vielleicht weil ich schon im Vorhinein Angst hatte er könnte steigen weil ich nach langem wieder eine Tasse Kaffee. Getrunken hatte
Nach eineinhalb Tabletten amlodipin ist er von 180 auf 156 gesunken. Bin aber dennoch in Panik und zittere vor mich hin. Hoffe auf Antwort l G Burgenland

Moin @MellowDee,

ich denke dies ist normal. Habe schon selbst einige Todesfälle im engsten Kreis hinter mir und zuerst ist man fassungslos und psychisch ganz unten. Irgendwann folgt nach dieser Schockstarre verzögert die Realität. Beim einem nach kurzer Zeit, beim nächsten nach Monaten-Jahren wenn nicht sogar nach Jahrzehnten. Inzwischen komme ich zum Entschluss man könnte dies auch mit einer traumatischen Erfahrung gleichsetzen wo sich der Körper selbst betäubt. Bei Unfällen läuft es so ähnlich, zuerst setzt der Schock ein und erst nach paar Tagen-Wochen bekommt man wieder klare Gedanken.

@soh @DrSeltsam vielen vielen Dank für eure liebevollen und wunderbaren Antworten - das hat mir gestern echt viel gegeben. Hane mich nicht alleine und verstanden gefühlt, das ist so viel wert! Habe geweint und dann geschlafen. Zul einschlafen eine Meditation auf youtube gehört. Mir geht es heute morgen ok, auch wenn es anstregend ist, der aufkommenden Panik zu entkommen..
Ich melde mich heute Abend etwas ausführlicher! Vielen Dank nochmal für gestern und einen guten Tag euch

@Burgenland das klingt nicht gut - tut mir leid, dass ich gestern nicht mehr reagieren konnte. Ich hoffe es ging und geht dir besser!?

@Fravely auch an dich ein großes Danke! Sich nicht alleine zu fühlen ist schon ein sehr viel besseres Gefühl. Ich hoffe mit Hilfe von euch, gelingt es mir besser, zu verstehen was da gerade passiert.. Vielen Dank!

Bis heute Abend ihr Lieben!

Hallo zusammen, nun ist es doch recht spät geworden, aber ich war so vertieft ins lesen .. hoer im Forum und auch auf anderen Seiten. Habe das Gefühl, je mehr Infos ich zu bestimmten Symptomen bekomme, desto besser verstehe ich sie natürlich und erhoffe mir, ihnen dadurch Gewicht zu nehmen. Funktioniert irgendwie schon - aber gleichzeitig stell ich mir natürlich auch die Frage ob diese Flut an Informationen am Ende auch das Gegenteil bewirken könnte?! Dass ich mir damit immer mehr selbst sage JA DU HAST EINE ANGSTSTÖRUNG ! Wisst ihr was ich meine?!

Mein Tag heute fing ganz ok an - habe am frühen Mittag einen Zahnarztbesuch komplett ohne Panik oder irgendwelche Symptome/Beschwerden hinter mich gebracht. Lief alles supi, als würde es mir gut gehen. Auch beim anschließenden geschäftlichen Gespräch mit Steuerberaterin - Alles supi!

Erst am Nachmittag, es war ruhig bei der Arbeit (ich arbeite selbstständig, habe einen Einzelhandels-Laden der von mir und meiner Geschäftspartnerin betrieben wird), fing es gaaaaanz plötzlich an, mit einem mir ganz neuen Symptom: Herzklopfen. Also nicht Herzrasen, nur Klopfen. Wie wenn man Treppen gelaufen wäre, oder nervös vor etwas ist....anders kann ich es nicht beschreiben. Sehr unangenehm. Verbunden komischerweise mit dem Drang, tiiief einzuatmen, was wiederum meistens in einem Gähnen geendet ist. Was ist das denn? Kennt ihr das? Warum? Warum plötzlich, als ich mich doch gefreut habe dass der Tag so gut lief

Ab da wars dann eigentlich wieder rum - war nervös, hab viiiiel zu sehr in mich reingehorcht und natürlich hat es dann auch leicht in der Brust zu zwicken angefangen usw usw ...
Hat auch zu Hause nicht aufgehört, hatte einen Ruhepuls von 80 .. geht ja eigentlich noch, aber das Herzklopfen wie nach 3 Liter Kaffee ‍️

Habe heute angefangen Votamin D 5000ie mit 200mg K2 zu nehmen - aber davon kann das doch nach einmaliger Einnahme nicht kommen?!

Ach Leute . . Schöne sch. alles! Muss auch mal gesagt sein....

Hoffe ihr hattet einen guten Tag! Erzählt

@MellowDee Also erst mal ist es schön, dass dein halber Tag gut funktioniert hat - das versuche ich immer zu feiern, einfach mir vor Augen zu halten wie gut es sich anfühlt wenn Dinge ganz normal gehen. Und dann gibt es eben trotzdem die Einbrüche, Rückfälle, schlechten Tage - die ich in den schlimmsten Phasen als extremen Rückschritt wahrnehme, aber die ich versuche immer mehr zu akzeptieren und anzunehmen. Es hört sich sehr gut an, wie du versuchst die Angst zu verstehen. Und dass du dir Dinge suchst, die dir gut tun. Ich denke, dass das Herzrasen jetzt einfach ein Teil deiner Angst ist - habe ich auch, hat fast jeder hier. Und das ist auch genau das Schwere an der Sache … diese Symptome, die einfach kommen wenn man sich gerade in Sicherheit wägt, die neu sind, die völlig unerwartet erscheinen. Mir hilft dann immer gut der Vergleich hier mit anderen - sich spiegeln, und damit mehr verstehen was die Angst alles so mit einem macht. Ansonsten kann ich dir von meinem Tag nur sagen : wir teilen den gleichen Beruf, und ich mache das unglaublich gerne - aber es ist für mich seit ein paar Monaten auch eine Herausforderung. Ich stand heute im Laden - alleine, mit einem Kunden den ich ganz gut kenne. Und während wir uns unterhalten haben, entfaltete mein Körper einen bunten Strauß an Symptomen - Herzklopfen, ein bisschen Schwindel, Unruhe, Spannung in den Beinen mit leichtem Zittern, irgendwann auch kalte Hände und Füße. Habe dann versucht einfach weiter zu reden, weiter zu machen. Und als der Kunde raus war, habe ich mich einfach kurz gesetzt und ein bisschen Spannung abgebaut. Geatmet, Arme und Beine geschüttelt, so eine paar Yoga Übungen um sitzen gemacht, und Minzöl in den Nacken massiert. Und es hat heute mal gut geklappt - der Nachmittag war gut. Also auch etwas um froh zu sein. Jetzt wünsche ich dir eine ruhige Nacht und morgen einen Tag der mindestens wieder halb ein Guter wird! Finde es übrigens sehr schön wie klar und reflektiert du schreibst - denke, dass wir dir helfen. Liebe Grüße!

@soh zuallerst ganz lieben Dank für deine sooo liebe Nachricht Ich mag deine Art zu schreiben auch total, als würden wir uns kennen, oder zumindest seehr ähnlich ticken Hab auf dein Profil gespickt - wir haben das selbe Sternzeichen Und lustig, dass du sogar dem selben Beruf hast! Musste richtig schmunzeln bei deinem Strauß an Symptomen.. oh mann, ich fühle es! Allerdings hat es bei mir gestern zu einer Heulattacke vor einem Kunden geführte..zum Glück aber einen, den ich näher kenne....
Auf die Frage Wie gehts dir reagiere ich offensichtlich gerade seeeehr emotional.
Ich liebe meinen Beruf auch, und da es ja mein eigener Laden ist, steh ich voll und ganz dahinter. Aber aktuell verlangt es in der Tat sehr viel von mir ab. Mal lenken mich die Kunden total ab und mal funktioniert das nicht so wirklich..

Meine letzten 2 Tage waren leider nicht so gut. Ich bin vorgestern schon mit einer immensen Übelkeit aufgewacht, als ich aufgestanden bin war mir direkt super schwindelig - mein Paniktrigger No. 1! Ich hab fast 2h gebraucht um mich so zu regulieren dass ich das Haus verlassen konnte. Im Laden dann den ganzen Vormittag so weiter...Welle um Welle. Erst nachmittags gings etwas besser.
Heute das selbe Spiel! Was mir auffällt: das hat sich jetzt gerade morgens extrem zugespitzt, ich weiß da kurzzeitig wirklich weder ein noch aus..sämtliche Tips und Tools funktionieren dann auch einfach nicht. Ich bekomm mich kaum runtergefahren! Nachmittags dann besser, und zum Abend hin fängts wieder an..aber nie so schlimm wie morgens direkt nachm aufstehen. Hat das auch jemand so? Ganz furchtbar, und SOO kräftezehrend

Hatte heute Nachmittags noch einen Termin beim Hausarzt (er kennt mich seit ich 15 bin). Bei ihm schon Heulattacke als er nur reinkam Haben lange geredet, muss jetzt zum Bluttest nochmal hin und er versucht meinen MRT Termin zu beschleunigen (den habe ich erst im Januar wegen Verdacht auf vestibuläre Migräne, andere Baustelle die evtl. auch Teile meines Schwindels erklären KÖNNTEN).
Er war sich aber ziemlich sicher, dass das bei mir alles von der Psyche kommt, und hat mir nun Opipramol verschrieben damit ich erstmal wieder zur Ruhe komme. Ich weiß dass es geteilte Meinungen zu diesem Medikament gibt, aber ich bitte euch mir ggü. damit neutral zu bleiben, da ich diesem Medikament erstmal gerne vertrauen möchte - und meine ehrliche, unbeeinflusste eigene Erfahrung damit machen möchte. Versteht ihr sicher..
Es wird nicht DIE Lösung sein, das ist mir klar-aber tatsächlich möchte ich mal wieder durchatmen, zur Ruhe kommen. Mein Körper hatte nun viele viele Panikattacken - aber mein Kopf durchgehend! Wirklich, durchgehend, ich kann mich kaum von mir selbst ablenken, das ist so hart....

Habe heute auch angefangen Psychologen abzutelefonieren. Die einzige die ich direkt erreicht habe, hat eine Wartezeit von 14 Monaten.....nothing left to say .....

Ich hoffe bei dir/ euch lief es etwas besser? Was macht ihr, um euch nicht 24/7 mit der Tatsache zu beschäftigen dass es euch sch. geht? Hab das Gefühl das geht bei mir schon in die Richtung Zwangsgedanken .. ich krig es einfach nicht hin, den Fokus von mir auf etwas anders zu legen... Blöder Mist das alles ..

Umarmungen an alle, die gerade eine brauchen!

@MellowDee Hallo, und entschuldige - hatte ein paar anstrengende Tage und habe nicht mehr geschafft zu antworten. Ich freue mich, dass wir so einen guten Dialog hier haben - Und wir teilen wirklich einige Dinge - ich erkenne mich in vielem was du schreibst wieder, nicht nur in deinem ersten Beitrag sondern auch in den Worten mit denen du deinen Zustand beschreibst. Es ist total nachvollziehbar, das du voller Gefühle bist die gerade raus möchten - und weinen ist gerade bestimmt ein besseres Ventil als Panik. Ich habe auch schon vor Kunden geweint, mit Kunden geweint - ich hatte die schlimmste Panikattacke im Juni in Anwesenheit eines Kunden. Aber es hat mir eigentlich immer nur Gutes gebracht - Anteilnahme, Austausch und Nähe. Vielleicht ist es bei dir auch so? Die Panik ist trotzdem für mich ein Kraftakt auf der Arbeit - bin immer transparent mit allen die mit mir arbeiten, und wenn der Schwindel kommt, wenn das Herz mal rast … dann sage ich, das ich kurz Zeit brauche. Und wenn ich alleine bin, dann mache ich den Laden für ein paar Minuten zu. Und trotzdem ist es oft fies. Gib dir Zeit, und gib dir wenn du kannst den Raum für alles was du jetzt brauchst. Und Opipramol kann dir bestimmt helfen - bei mir war es ein Beruhigungsmittel, aber ich denke dass es in der Hauptsache darum geht, einfach aus dieser Phase raus zu kommen, in der das Nervensystem total überreguliert ist.
Was den Therapieplatz angeht - ich hatte Glück und habe meinen über die telefonische Terminvergabe bekommen, bzw. hatte ich einen Dringlichkeitscode vom Arzt, und der Ersttermin der daraus folgte hat dann auch zu einem festen Platz geführt. Hattest du schon so eine Termin?
Mir geht es morgens und vormittags tendenziell auch schlechter - und das geht glaube ich einigen Leuten hier so. Abends geht es mir oft am besten - vielleicht weil der Abend und die Nacht he nicht mehr viel von mir verlangen.
Das dein Fokus momentan sehr auf der Panik und deiner Körperwahrnehmung liegt gehört leider irgendwie zur Angst dazu, wenn es nicht Panik ist, dann ist es die Angst vor der Angst mit der du jede kleinste Regung in deinem Körper spürst und bewertest. Wie ist es Dir denn in den letzten Tagen ergangen? Freue mich von Dir zu hören!

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Dr. Christina Wiesemann
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