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Hallo an alle, ich bin neu hier und bin durch Google auf das Forum gestoßen.
Ich leide seit Dezember an einer Psychose (Panikattacken und Angststörungen), die durch Dro. ausgelöst wurde.
Ich bin nach zwei Wochen zum Psychiater gegangen (hatte gehofft, es legt sich von selbst), bekam auch ein Antidepressivum verschrieben (Opipramol 100) und anfangs merkte ich schnell eine Verbesserung und hatte immer weniger Panikattacken, doch dann gibt es wieder Phasen, in denen es mir sehr schlecht geht und die Angst häufiger auftritt (bzw. die Angst vor der Angst).
Ich habe jetzt schon so viel gegoogelt und finde irgendwie keinen, dem es so wie mir geht... Gestern hatte ich nach einem Monat zum ersten Mal wieder eine Panikattacke und erinnerte mich erneut daran, wie schrecklich diese Ängste eigentlich sind. Bei mir ist es so, dass ich dann das Gefühl bekomme, als ob meine ganze Existenz, das Weltbild, das ich mir 21 Jahre lang aufgebaut habe, meine Auffassung von der Realität und alles, woran ich zu glauben schien, wie mit einem Hammer auf einmal zerschlagen werden. Es fühlt sich so an, als würde ich auf einmal eine schreckliche Wahrheit erkennen, die hinter unserer Realität verborgen liegt; es kommt mir während einer Panikattacke so vor, als würde nichts existieren, nicht einmal ich selbst. Und am gruseligsten ist, dass meine Mitmenschen irgendwie immer auf meine Panik reagieren, aber auf sehr seltsame Art und Weise. Ich kann das nicht so richtig beschreiben; wenn ich eine Attacke habe, dann redet eine Person in meinem Umfeld auf einmal stockend und verliert beim Sprechen den Faden und erst wenn ich mich ein bisschen beruhige, verläuft das Gespräch wieder flüssiger. Und dann reden die anderen um mich herum die ganze Zeit und hören auch nicht mehr auf, was mich sehr an meinen Trip erinnert. Es ist, als würden meine Gedanken alles um mich herum kontrollieren und durch meine schlechten oder realitätsfernen Gedanken (oder die die Wahrheit erkennenden Gedanken), läuft auf einmal alles schief.
Ich weiß eigentlich, dass meine Gedanken totaler Schwachsinn sind, aber sie kommen einfach immer wieder und fühlen sich so unheimlich real an. Es ging mir jetzt einen Monat wieder richtig gut, aber jetzt fängt irgendwie alles wieder von vorne an und ich kann meine Gedanken überhaupt nicht mehr richtig steuern oder mich von diesem Mist ablenken.
Geht es irgendjemandem genauso oder ähnlich wie mir? Oder hat jemand Tipps, wie ich wieder in die Realität zurückfinde?
Danke schonmal im Voraus!

24.03.2014 17:47 • 11.12.2014 #1


18 Antworten ↓


HERZLICH Willkommen hier bei uns,
ich hoffe du findest ein paar die damit Erfahrungen haben und dir berichten können
ob und wie sie die Ängste die dadurch entstanden sind, wieder in den Griff bekommen haben.

Ansonsten schau mal kben in der Suche rechts da kannst du zb Dro. eingeben und du bekommst ältere
Berichte angezeigt wo es um dieses Thema ging.

Vielleicht gibt es da den einen oder anderen der noch User ist und du ihn direkt per PN mal kontaktieren kannst.

Viel Erfolg
Bleeny

A


Panikattacke: Ich fühle mich wie in einer anderen Welt

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danke schon einmal dafür, aber über Dro. hab ich mich bereits tot gegoogelt

Zitat von Lienchen:
Ich leide seit Dezember an einer Psychose (Panikattacken und Angststörungen), die durch Dro. ausgelöst wurde.


Wie kommst du auf Psychose? Panikattacken und Angststörungen zählen nämlich eigentlich nicht dazu. Bei Psychosen hat man Halluzinationen, hört Stimmen usw., die natürlich Angst machen. Und Opipramol ist auch kein Medikament, das man bei Psychosen gibt. Das ist ein ganz leichtes Antidepressivum, das sediert und auch ein wenig angstlösend wirkt. Bei Psychosen werden Neuroleptika verschrieben.

Mein Arzt hat es nicht direkt so diagnostiziert, eigentlich sagte er nicht viel zur Diagnose selbst, ich ging eher selbst von einer Psychose aus.
Ein Neuroleptikum habe ich anfangs auch genommen, aber davon bekam ich Alpträume und halluzinierte in der Nacht. Ohne gehts besser, die nehme ich nur noch im Notfall und wenn ich nicht bald schlafen gehe.

Was für ein Arzt war denn das? Ein Psychiater? Neuroleptika werden wie Antiderpessiva auch bei Angststörungen verschrieben, aber du hast sicherlich keine Psychose.

Zitat von Lienchen:
danke schon einmal dafür, aber über Dro. hab ich mich bereits tot gegoogelt

Nein meinte hier oben rechts in der Suche da siehst du dann ältere Beiträge hier im Forum dazu
und kannst eventuell sehen wer hier schon diesbezüglich Erfahrungen gemacht hat und davon berichtet hat wie es sich danach mit den Angstattacken verhält..wie sie Fortschritte gemacht haben und so.

Ja ich bin bei einem Psychiater, habe meinen Arzt nun aber gewechselt.
Dann ist es eben eine einfache Angststörung, aber in meinem Beitrag geht es mir nicht um die Namensgebung meines Problems, sondern einfach darum, ob jemand eine Panikattacke auch schon einmal oder öfter so erlebt hat wie es bei mir immer der Fall ist.

Doch, es geht auch um die Namensgebung, weil du mit einer Psychose in diesem Forum nicht an der richtigen Adresse wärst. Hier haben viele sehr große Angst davor verrückt zu werden, man hat große Mühe, sie zu beruhigen und davon zu überzeugen , dass sie nicht sind, sondern nur an einer Angststörung leiden.

Hallo und willkommen im Forum,

meiner Meinung nach solltest du dich mal bei einem Psychologen oder psychater vorstellen und ihm deine ganze Sache erzählen. Ich meine jeder weiß das Dro. psychische erkrankungen nach sichziehen können. Aber bevor du anfängst dich um eine psychische krankheit und deren Symptome zu informieren, solltest du dir vielleicht auch erstmal von einem psychologen etc. etwas diagnostizieren lassen. Denn wenn du genau weißt woran du leidest, dann kannst du auch genau dagegen aktiv werden. Denn jeder hier im forum empfindet seine PA anders und jeder hat auch verschiedene/andere symptome. Aber das was du beschreibst könnte auch ein derealisationserleben (ist eine zeitweilige oder dauerhafte abnorme oder verfremdete Wahrnehmung der Umwelt oder das Gefühl das alles unwirklich ist) sein. Oder eine Depersonalisation (das Gefühl, neben sich zu stehen).

Aber um eine genaue Diagnose zu erhalten solltest du dich erstmal an einen wenden der vom Fach ist.

lg apfel

Vielen Dank für die Antworten.
Ich bin bereits bei einem Psychiater, der hat mir aber einfach nur ein Antidepressivum und ein Neuroleptikum verschrieben. Ich versuche eine gute Heilpraktikerin zu finden, weil ich eine ausschließlich medizinische Therapie nicht für richtig halte.
Ich danke trotzdem für eure Antworten und werde es mit einem anderen Arzt versuchen...

Vielleicht solltest du dir dann einen neuen psychologen oder therapeuten suchen, der dir eine genaue diagnose stellt und dir dann auch hilft. Medikamente können für den anfang ja ganz hilfreich sein in manchen situationen, aber auf dauer sind sie leider keine lösung.

lg apfel

Deswegen habe ich den Arzt auch gewechselt, weil mein vorheriger Psychiater mir einfach nur Medis verschrieben hat Mal sehen was beim Termin rauskommt. Aber danke!

Hallo Lienchen.
Ich hatte etwas ähnliches, allerdings nicht bei Panikattacken oder wahnhaft, sondern nach einer PTBS. Das ging so circa zwei Jahre lang, mal mehr mal weniger, mal kam es zurück. Seit einigen Wochen fühle ich mich das erste mal wieder stabil normal und kann auch wieder durchschlafen.

Vorher waren das so, da habe ich mich zwecks Ablenkung mit Freunden getroffen und fühlte mich als wäre ich eigentlich gar nicht dabei und würde die Situation von außen betrachten und als wäre alles einfach nur unecht und trivial. Ich wusste gar nicht mehr wofür normale Gespräche eigentlich gut sind, weil ich wohl noch im Schockzustand war und auch die Angst allgegenwärtig war.
Später fühlte es sich an als wäre mein Zuhause nicht mehr mein Zuhause. Ich wusste zwar bewusst, dass ich da wohne und es meine Sachen sind und mein Leben, aber ich habe es nicht mehr gefühlt. Innerlich waren alle Normalitäten als würde ich nicht mehr dazu gehören, einfach zu trivial oder als wenn ich nur ein Betrachter wäre. Ich fühlte mich total leer und wie ein Alien. Nach so einem Entsetzen dachte ich Wir wähnen uns alle in Sicherheit, aber in Wirklichkeit ist nichts sicher und dann verschwand auch die ganze Wirklichkeit meines Lebens.
Das war wirklich ganz schlimm und besonders, weil niemand es verstehen oder nachfühlen kann.
Jetzt nach zwei Jahren ist es wieder fast normal. Ich habe mich später viel damit beschäftigt die Angst realistischer einzuschätzen. Ich denke, dass ich sehr viel darüber reden konnte hat auf lange Sicht gut getan.
Ich weiß nicht, ob du dich darin wieder erkennst. Aber nun haste ja auch einen Termin, hoffe es wird dir helfen.
Ich hatte damals leider kein Glück mit meinem Therapeuten.

Darf ich fragen was PTBS?

Posttraumatische Belastungsstörung

Hallo Sari1,
ich danke Dir für die Rückmeldung. Bei mir ist es zwar ein wenig anders, aber Dein Beitrag baut mich schon ein wenig auf. Ich hoffe, dass es bei Dir weiterhin bergauf geht!
Mir wurde von einer guten Freundin ein Therapeut empfohlen, bei dem sie selbst in Behandlung ist. Am Telefon hat er sich bereits sehr nett angehört! Bin gespannt, wie es so bei ihm wird.
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Hallo Lienchen,
du warst auf der Suche nach jemandem dem es genauso (oder ähnlich) geht wie dir. In den Antworten bisher ging es aber leider meist nur um Spitzfindigkeiten deiner Diagnose, oder deiner Medikamente (was auch nicht unwichtig ist, denn du hast sicherlich eine Angststörung und keine Psychose, das ist ein Unterschied!)

Mir geht es wir dir. Nach einer Erfahrung mit Dro. hatte ich schreckliche Angst. Unmittelbar danach war es schlimm und wurde dann für einige Monate besser. Jetzt, in einer akuten Belastungssituation kommt die schreckliche Angst wieder durch und ich mache mir sorgen, dass es nun so bleiben wird (Angst vor der Angst).

Die Erfahrungen, dass nichts existiert, nichtmal du selbst, und dass dein ganzes Weltbild auf den Kopf gestellt wurde, kenne ich auch. Es ist auch nicht untypisch für die Erfahrung mit Dro..
Ich hatte das Gefühl in ein unendliches Nichts zu schauen, das hat mir solche Angst gemacht, dass ich sie jetzt nicht mehr los werde.
Zum einen ist es ein tief spirituelle Erfahrung, von der du sehr profitieren kannst. Zum anderen kann man mit dieser ekelhften Angst nicht gut leben. Wie man das macht kann ich dir leider gerade nicht sagen. Ich bin selber schwer am kämpfen und kann dir leider nur schwer Tipps geben. Sprich am besten mit Menschen, die die Erfahrung kennen! Medikamente sind eine Hilfe und können wichtig sein um erstmal wieder klar zu kommen, sie sind aber keine Lösung auf Dauer.

Dein Beitrag ist nun schon einige Zeit her. Schreib doch noch mal kurz wie es dir jetzt geht. vielleicht hast du ja auch einen Tipp für mich, was dir geholfen hat.

Hallo Rell,
Kannst Du mir sagen wie lange dein Mißbrauch in der Zwischenzeit her ist. ein Trip kann sich ja wohl noch monatelang festsetzen. mit der Zeit heilt auch dieses Trip- Gedächtnis aus und es verliert sich. so wie eine Narkose ebenfalls ein Jahr lang nach nachweisbar ist, so wird es mit einem Trip auch ähnlich sein.
ich glaube nicht daß Dro. eine tiefe spirituelle Erfahrung bringen kann, ich glaube daß es ein spiritueller Irrtum ist.
vor circa 40 Jahren und mehr hatte ich viel Kontakt zu Dro. konsumierenden. die meisten sind längst tot, ihre Gräber längst geräumt, die Erinnerung an ihnen ewig verblasst. An den einen oder anderen denke ich manchmal noch, wie sie immer mehr abdrifteten, keinen Bezug zur Reality Show mehr herstellen könnten. in ganz jungen Jahren habe ich 2 mal probiert. Ich habe es danach gelassen, weil ich gemerkt habe, ich werde größenwahnsinnig und halte mich für den besten Maler aller Zeiten.
du bist wahrscheinlich jetzt diecaktuelle Generation, die die Erfahrungen der Gammler-hippiezeit höchstens aus der Geschichte kennen. glaub mir auch diese Zeit war nicht schön, es war hinsichtlich der Dro., ein Trugschluß.
es dauert, wie gesagt lange, bis du dich von deinen letzten Trips geistig gelöst hast.
mich würde auch interessieren was aus der Themenstarterin wohl im letzten halben Jahr geworden ist.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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