Pfeil rechts
6

L
Hallo,

1993 hatte ich meine erste Panikattacke. Seitdem leide ich unter Ängsten. Nach 3 Monaten in der Klinik 1994 habe ich 20 Jahre lang mein Leben ziemlich gut gemeistert. Heuer habe ich viel zu tun gehabt, viel Arbeit, viel Stress, dann Krankheit in der Familie, Unfall, drohender Entzug(Monat) des Führerscheins usw. Im August war es ganz schlimm, so bin ich zusammengebrochen. Jetzt bin ich vorerst krankgeschrieben. Habe ein wenig mein Leben im Griff. ABER: Ich entwickle Vermeidungsstrategien. Habe Angst, dass ich in meinen Beruf nicht mehr zurückkehren kann. Das zu Hause sitzen ist zw´r jetzt gut, aber was ist danach? Wie geht es weiter? Mein Psychologe sagt mir ich brauche jetzt Ruhe, danach verschwindet die Symptomatik. Da bin ich mich nicht so sicher. Habe jetzt schon Angst vor der Rückkehr ins Leben. Jetzt lebe ich fast Angstfrei, aber , wenn ich wieder normal leben muss? Kann ich mir nicht vorstellen!Was soll ich tun? Doch in einer Klinik gehen?

27.09.2014 01:25 • 30.09.2014 #1


14 Antworten ↓


G
Hallo Ionmis,

zuerst muss ich dir sagen, du fühlst dich momentan besser und das ist primär wichtig. Ich lese, du hast einen Therapeuten, auch das ist gut, gib dir bitte Zeit, lebe jetzt einmal in der Gegenwart, denk nicht zu sehr an die Zukunft oder Vergangenheit. Das kannst du dann noch immer machen, wenn die Zeit reif ist.
Wenn du 1993 deine erste Panikattacke hattest, und du dein Leben 20 Jahre gut gemeistert hast, ist doch ein gewaltiger Erfolg, der sollte dir Auftrieb geben, es wird auch nach diesem Rückfall wieder klappen, dein Leben in Griff zu bekommen, davon bin ich überzeugt.
Du sagst, du entwickelst Vermeidungsstrategien, du hast richtig erkannt, das musst du verhindern. Das sollte aber deinem Therapeuten gelingen, Schritt für Schritt und einfühlsam dich wieder im öffentlichen Leben zu integrieren.

Machst du nur eine psychologische Therapie oder hast du auch medikamentöse Unterstützung?

Kopf hoch, es wird wieder, du hast es schon einmal geschafft, du schaffst es wieder. Lass dich von Rückschlägen nicht entmutigen-KÄMPFE!

27.09.2014 10:37 • x 1 #2


A


Normal leben / kann ich mir nicht vorstellen?

x 3


L
Vielen Dank Gerd. Ich mache nur Gesprächstherapie. Medikamente nehme ich nicht. Habe angst vor den Nebenwirkungen. Hoffe, dass ich es schaffen werde. Ich will es , aber manchmal ist es so schwer gegen die schei. zu kämpfen!

27.09.2014 12:55 • #3


G
Hallo, noch einmal,

nun die heutige Generation der Antidepressiva, die Serotonin Wiederaufnahmehemmer SSRI, haben kein Suchtpotential und die Nebenwirkungen halten sich in Grenzen. Vor allem nach ca. 1-2 Wochen verschwinden sie in der Regel voll und ganz.

Du wirst eh sehen, wie es dir in der Zukunft ergehen wird, aber bitte warte nicht zu lange, wenn du siehst, die alleinige Gesprächstherapie ist zu wenig, versuch eine Medikation, die dein Arzt vorschlägt.
Du wirst sehen, dass sich eine Besserung einstellen wird.

Ich wünsche dir alles Gute und du weißt, wo du mich finden kannst, wenn du Hilfe benötigst.

LG

Gerd

27.09.2014 13:04 • x 1 #4


martin170de
Hi, lonmis.
Ich ertappe mich auch öfter dabei, Vermeidungsstrategien anzuwenden - teils trickse ich mich auch unbewusst aus. . .ach, wenn ich ehrlich bin, ich habe doch eigentlich, wenn ich genau nachfühle, gar keine Lust, Dasunddas zu tun, Denundden zu besuchen.
So wie es z.B. eine Angst-Spirale gibt, ist das blöde, dass Obiges u.a. eine Nicht-Tu-Spirale beherbergt; es wird ein immer größeres inneres Angehen, Projekt, die Gewichtung eines eventuellen Scheiterns nimmt zu - und unter dieser ganzen Problematik nimmt wiederum die Lust, der Abtrieb auch tatsächlich ab.
Wenn ich meine Angst schlecht unter Kontrolle habe, bzw. erahne, dass es zu Komplikationen kommen könnte bei einer Aktion, so nehme ich prophylaktisch eine Valium. Das ist sicher nicht der richtige Weg - aber ich komme damit einigermaßen klar.
Ich wünsche Dir viel Erfolg! Viele Grüße!
Martin

29.09.2014 12:44 • x 1 #5


L
Vielen Dank Martin. Vor Valium hätte ich wieder zu viel Angst. Im Moment mache ich Gesprächstherapie und Hypnose dazu Klopftherapie. Ob ich meine Meidungsstrategie und normales Leben in Griff bekommen werde wird sich herausstellen. Ich versuche es. Im Moment kann ich nicht normal leben, aber ich wrrde es versuchen.

29.09.2014 17:07 • #6


G
ehrlich gesagt hätte ich vor Valium auch etwas Bedenken und würde auch deine angefangene Therapie bevorzugen und weiterverfolgen.

Alles Gute, du schaffst es schon, dich wieder im normalen Leben einzugliedern, davon bin ich überzeugt.

Gehe den Weg nur weiter, den du zu begehen angefangen hast!

LG

Gerd

29.09.2014 17:12 • x 1 #7


Kaiser
Du schaffst das schon würde ich als Spruch aufschreiben und den Zettel dann anzünden. Du hast Ängste: Die hat fast jeder Mensch. Zukunftsängste sind ganz vorne. Behalte ich meinen Job? Was wenn nicht? Ein lieber Mensch stirbt oder ist sehr krank. So viel ist klar: Das alles macht LEBEN aus. Leben ist nicht rosa-rot, leben ist kunterbunt. Und dazu gehört auch Schwarz, tiefschwarz. Es gibt Licht, es gibt Schatten. Du sollst Dir nur erlauben den Schatten anzunehmen. Punkt. Übrigens: Drohender Entzug des Lappens klingt als seist Du dafür ganz alleine Verantwortlich. Dann steh auch dazu mit allen Konsequenzen. Die Hei-tie-teitie-Nummer bringt nur solange etwas wie Dir jemand das Händchen tätschelt. Zeigt dem Leben gepfelgt den *beep* Ar., den Stinkefinger und fluch auch mal alles raus, schrei S C H E I S S E, brüll es raus! Und dann sagst Du dem Leben: Mit mir nicht, Drecksschlampe!. Und weiter geht es!

29.09.2014 17:56 • #8


martin170de
Hi, Gerd lonmis!
Ja, vor Valium Bedenken zu haben ist absolut angemessen aus meiner Sicht, stimmt.
Es sollte auch auf keinen Fall eine Empfehlung/Alternative darstellen, ich habe nur von mir erzählt - Therapie weiterverfolgen, absolut richtig!
Viele Grüße!
Martin

29.09.2014 17:58 • #9


G
@ Kaiser


ist auch eine Art der Therapieform

LG

Gerd

29.09.2014 18:02 • #10


G
@ martin170de

Ja, aber bitte pass auch auf dich gut auf, du weißt, man rutscht sehr schnell in die Abhängigkeit bei diese Medikamentengruppe!

LG

29.09.2014 18:04 • x 1 #11


martin170de
@ Gerd49:
Ich danke Dir, ja, das tue ich, ich passe auf - bin da schon ein alter Hase - und dosiere verantwortungsvoll/minimalistisch vor mich hin, wenn's gar nicht anders geht!

Viele Grüße zurück!
Martin

29.09.2014 18:18 • #12


L
Kaiser-wenn dss so einfach wäre. ... im Moment kann ich nicht vorne stehen und meine Arbeit tun. Zu viel Angst. Es ist schrecklich. Ich weiß es, aber im Moment bin so ausgepowert und ausgelaugt, dass die Symptome zu stark sind.

29.09.2014 18:57 • #13


Fee*72
Hallo..Lonmis

ich hab mich 10 jahre geweigert medis zu versuchen,auch aus Angst vor NW...hab aber jetzt vor 2 wochen angefangen....denke ohne komme ich nich weiter...
ich wünsch dir viel Glück das du es weiter ohne schaffst,aber es is sehr anstrengend so..rede aus Erfahrung..nur aushalten,vermeiden,zurück ziehen,nur zu hause,keine freunde etc..ein teufelskreis..
Manchmal macht man sich die Symptome auch selber..und denkt zu viel..ich bin auch dabei das zu ändern.

30.09.2014 13:36 • x 1 #14


boomerine
Mit Valium wäre ich vorsichtig, da rutscht du schnelle in Abhängigkeit als du denkst.

30.09.2014 18:26 • #15


A


x 4





Auch interessant

Hits

Antworten

Letzter Beitrag


Dr. Reinhard Pichler