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Hallo an alle!

Ich bin schon seit einiger Zeit stiller mitleser und finde es echt interessant und hilfreich außerdem beruhigt es einem das man nicht alleine ist mit seinen angst und panickattacken!

Ich will euch mal meine Geschichte erzählen und hoffe auf Tips und Ratschläge die mir vielleicht weiter helfen!

Vor ca 3 Monaten hat sich meine Freundin von mir getrennt die beziehung ging über 4 jahre sie war allerdings sehr toxisch es war irgendwie ein permanenter Machtkampf zwischen uns sie war ziemlich narzistisch und ich war eigentlich auch nicht glücklich in der Beziehung! Ich habe mich in dieser Beziehung verloren und mich nicht mehr wie mich selbst gefühlt trotzdem hat mich die Trennung sehr mitgenommen und ich habe immer noch daran zu knabbern! Kurz darauf verstarb meine Mutter ganz Unverhofft was mir zusätzlich noch sehr zugesetzt hat und auch immer noch tut!

Danach hat alles angefangen ich hatte Schmerzen in der brustgegend mein Herz fühlte sich ganz schwer an ich hatte herzstolpern und Herzrasen. Wenn ich was gefühlt habe und über meine Mutter oder meine Freundin nachgedacht habe habe ich es buchstäblich direkt in meinem Herz gespürt!
Dann hat sich eine Angst aufgebaut das ich was am Herzen habe nach ein paar besuchen bei den Hausärzten bin ich dann in ein Krankenhaus stationär für 2 tage Blut untersucht herzkatheter Untersuchung alles machen lassen. Dachte das würde mich beruhigen aber das war nicht der fall!
Ich habe ständig noch das Gefühl das was mit meinem Herz nicht stimmt und ganz schlimme Ängste! Wenn diese Ängste mal nicht auf mein Herz bezogen sind habe ich Angst das ich durchdrehe und in die Psychiatrie muss weil ich mich teilweise total fremd in mir fühle und auch Sachen ganz komisch wahrnehme als wäre ich benebelt und würde neben mir stehen ein ganz seltsames Gefühl was mir sehr viel Angst macht! Das ganze wechselt dann immer zwischen Angst das mein Herz versagt und der Angst verrückt zu werden wobei die Angst verrückt zu werden schlimmer ist das fühlt sich an als hätte ich Dro. genommen ganz schlimm! Woher kann das kommen kennt das jemand kommt das von der permanenten körperlichen und psychischen Anspannung ich kann es kaum noch ertragen!
Hinzu kommt noch das ich meine Arbeit gewechselt habe und grade erst aus der probezeit raus bin ich aber jetzt schon. 3 wochen krank geschrieben bin. . Das macht mich fertig ich will meinen Job nicht verlieren und setzte mich selbst Unter Druck das ich wieder arbeiten gehen kann hab nur Sehr angst davor das esnicht klappt und ich versage!
Auch hab ich als es mir noch gut ging einen Urlaub gebucht mit einem Freund es soll nach Thailand gehen aber jetzt habe ich Angst davor den Urlaub anzutreten aus Angst da verrückt zu werden und ich will aber gerne in Urlaub und ich will meinen Freund auch nicht enttäuschen das macht mir grade alles wieder sehr viel Druck das ich denke ich muss funktionieren!
Mein Hausarzt hat mir opipram verschrieben heute habe ich 25 mg genommen damit sollte ich anfangen aber ich habe mich noch benommener gefühlt und hatte das gefühl es wird schlimmer. Was soll ich nur tun soll ich dir Tabletten weiter nehmen hat jemand erfahrung damit bin um jeden Rat dankbar!

Schon mal vorab Dankeschön

22.02.2020 01:22 • 24.02.2020 #1


10 Antworten ↓


Z
erstmal mein beileid und gute besserung. also du hast opipram bekommen das hilft auch. leider bei vielen medikamente braucht das zeit. also du muss ein wenig geduld haben. wenn du damit abbrichst, wirst du deine seele noch mehr durcheinander bringen. stell dir vor du hast dir eine pizza bestellt und das muss erstmal gebacken werden. lass deine seele ruhig arbeiten. kümmere dich um andere dinge. und ich wette mt dir nach 1-2 wochen geht es dir langsam eindeutig besser als jetzt. das wichtigste regelmäßig einnehmen zur gleichen uhrzeit. am besten ein ritual danit befestigt du dich und glaubst an der heilung. wenn du druck machst oder dich strApazierst wird das medikament nicht wirken und seine wirkung ausfalten. zu dieser zeit nimm baldrian 500mg von kneipp und trink 2-3 tassen lavendeltee. du muss dich zurück lehnen und wenig dich unter druck setzen. und glaub mir deine mama wird sich freuen damit schenkst du ihr freude. wenn du unglücklich und tod traurig bist. dann wird deine mama das spüren und sich sorgen machen. die toten haben eine seele wie du gerade. und die spüren es.

22.02.2020 02:47 • #2


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Nach Trennung und dem Tod der Mutter Panik bekommen

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Danke dir!
Ich hoffe so sehr das es hilft im Moment denke ich es wird schlimmer dadurch hätte heute morgen nur 25 mg genommen soll vom Arzt morgens 25 nehmen und abends und dann jeweils 50 mg nach einer Woche!
Das ist ein guter Vergleich mit der Pizza!
Ich hoffe echt nur das es bald bergauf geht mittlerweile habe ich diesen Zustand schon 8 Wochen und es wird und wird einfach nicht besser!
Bin echt kurz davor in eine Notfallklinik zu fahren!
Gespräch mit einem Therapeuten habe ich am Freitag vielleicht hilft das ja etwas.....!
Ich habe auch das Gefühl je mehr ich mich unter Druck setze desto schlimmer wird es....! Und meine Mutti würde sich darüber bestimmt nicht freuen das ich total im Eimer bin da hast du recht!

Hat sonst noch einer Erfahrungen mit opipram wie lange hat es bei euch gedauert bis die wirken?
Was habt ihr denn zusätzlich noch getan das es euch besser geht?

Danke Zimbabwe für deine Antwort hast du selbst schon panickattacken und Ängste besiegt?

22.02.2020 15:39 • #3


Pusteblume83
Mein Beileid. Habe Ähnliches erlebt. Meine Mutter ist letztes Jahr auch verstorben. Das hat mich sehr sehr stark belastet. Hinzu kamen Stress wegen der Beerdigung und auf der Arbeit. Habe auch Opipramol verschrieben bekommen und bin seit mittlerweile 4 Monaten krankgeschrieben.
Zu Beginn sollte ich abends 25 mg einnehmen. Nach drei Tagen bin ich hoch auf 50 mg. Zur Zeit nehme ich mittags 25 mg und abends 75 mg. Werde ab nächster Woche noch morgens 25 mg nehmen. Mir hilft es abends, um besser zu schlafen und tagsüber ruhiger zu werden, wenn die Angst und meine Zitterei zu viel werden. Die Wirkung tritt bei mir nach ca. 30 min ein.

22.02.2020 20:53 • #4


Insorge
Hallo Hervorragend,
Trennung von der Freundin und kurz darauf der Tod der Mutter, das sind krasse Umbrüche direkt hintereinander. Klar dass du dich da total haltlos fühlen musst. Die Freundin war ja als Person dein Lebensmittelpunkt und man muss sich erst neu orientieren nach einer Trennung. Dann der Verlust der Mutter, vielleicht die Person, mit der du am besten nach der Trennung über Kummer und Sorgen sprechen konntest? Nach dem Verlust der Mutter hättest du wiederum gut eine Partnerin gebraucht, die dich auffängt und dir Halt gibt.

Ich kenne mich nicht mit Opipram aus, kann da also leider keine Tipps geben (aber dafür kennen sich ja andere hier damit aus ). Aber es ist naheliegend, dass deine Panikattacken damit zusammenhängen, dass dir quasi der Teppich unter den Füßen weggezogen wurde und du nun taumelnd alleine da stehst und nicht weißt, wo du Halt finden sollst um nicht umzufallen.

Wie gehst du mit der Trauer um? Besuchst du Trauergruppen oder Trauerforen? Hast du andere Familienmitglieder und / oder Freunde, die dir Stabilität geben könnten?

Als ich 37 Jahre war starb auch meine Mutter unerwartet (ist nicht ganz 2 Jahre her). So einen Verlust steckt man nicht mal eben weg. Bei mir hat das auch zu einer starken Verschlimmerung meiner Angststörung geführt. Deshalb bin ich jetzt auch auf einer Warteliste für ambulante Psychotherapie.

22.02.2020 22:04 • #5


H
Huhu insorge

Das stimmt das sind echt richtig krasse umbrüche die ich absolut nicht verarbeiten kann! Ich war ja alleine schon mit der Trennung der Freundin völligst hilflos und überfordert! Und das mit meiner mum hat mir dann den rest gegeben.
Ich hätte ein sehr enges Verhältnis zu meiner Mutter sie war mit meiner Freundin eine der wichtigsten Personen in meinem Leben!
Ich hatte mich dann auch mit einer Frau getroffen sie hat auch sehr großes Interesse gezeigt aber gefühkstechnisch kann ich mich grade absolut nicht darauf einlassen ich komme ja selbst nicht mit mir klar und ich denke das wäre auch unfair der person gegenüber.

Wie gehe ich mit der Trauer um das ist eine gute frage.......
Ich kann mich noch nicht mal richtig damit auseinandersetzen geschweige denn es verarbeiten weil ich jedes mal wenn ich daran denke direkt in Panik verfallen das macht es sehr schwer für mich! Ich muss das ganze aufarbeiten wenn mein Seelenleben wieder etwas gefestigter ist! Ja ich habe 3 Geschwister mit 3 Nichten einen Vater und auch Freunde die ich oft besuche um mich abzulenken nur leider habe ich das Gefühl das es mir auch nicht viel bringt!

Ohje dann auch mal mein beileid dann hast du das gleiche durch wie ich!
Hattest du vor diesem ereignis schon Panik und dadurch hat sich dann dein Zustand verschlimmert?
Das hört sich doch gut an dann wünsche ich dir ganz viel Erfolg bei deiner psychotherapie!

Ich habe jetzt opipram abgesetzt hatte es absolut nicht vertragen permanent das Gefühl von vernebelt sein wortfindungstörungen magenprobleme schlafen konnte ich auch nicht gut!
Also wenn das ein AD mit geringen Nebenwirkungen ist will ich garnicht wissen was bei den anderen Tabletten passiert!
Hat denn noch jemand Erfahrung mit opipram? Ich weiß absolut nicht mehr was ich tun soll nehmen oder nicht?

23.02.2020 13:35 • #6


H
Zitat von Pusteblume83:
Mein Beileid. Habe Ähnliches erlebt. Meine Mutter ist letztes Jahr auch verstorben. Das hat mich sehr sehr stark belastet. Hinzu kamen Stress wegen der Beerdigung und auf der Arbeit. Habe auch Opipramol verschrieben bekommen und bin seit mittlerweile 4 Monaten krankgeschrieben. Zu Beginn sollte ich abends 25 mg einnehmen. Nach drei Tagen bin ich hoch auf 50 mg. Zur Zeit nehme ich mittags 25 mg und abends 75 mg. Werde ab nächster Woche noch morgens 25 mg nehmen. Mir hilft es abends, um besser zu schlafen und tagsüber ruhiger zu werden, wenn die Angst und meine Zitterei zu viel werden. Die Wirkung tritt bei mir nach ca. 30 min ein.



Hallo Pusteblume
Dann auch mal mein aufrichtiges beileid!
So etwas ist sehr schlimm ich weiß garnicht wie man das verarbeiten soll!
Nach diesem Ereignis hat sich für mich alles geändert ich leide so sehr darunter das ich nicht weiß wie es weiter gehen soll.
Also ich habe jetzt 3 Tage lang jeweils 50 mg eine abends und eine morgens genommen hatte dann dauernd so ein unwirklichkeitsgefühl als würde ich unter Dro. stehen das hat mich sehr beängstigt. Es war einfach total unangenehm konnte nichts machen und wollte auch niemanden besuchen.
Deshalb habe ich sie jetzt abgesetzt und versuche es eher jetzt mit pflanzlichen Mitteln das ist mir zu krass wie gift!
Aber schön das es dir hilft!
Du schreibst du bist schön 4 Monate krank geschrieben hat sich denn an deiner Lage noch nichts gebessert?
Hast du richtige panickattacken?
Bei mir ist esmehr so ein Gefühl von ständiger Angst liege nur rum alles ist mir zu viel mein Kopf fühlt sich an wie entzündet kein antrieb müde und ab und an treibt es die Angst nach oben hatte aber zum Glück noch keine richtige panickattacke hab vorher immer nochmal die Kurve gekriegt mit Atemübungen!
Ich werde versuchen morgen wieder arbeiten zu gehen hab aber jetzt schon Angst davor das es nicht klappt.....

OH man diese psychischen Krankheiten sind echt richtig mies!

23.02.2020 13:52 • #7


Pusteblume83
Werde bald wieder arbeiten gehen, also ne Wiedereingliederung machen.
Panikattacken mit Todesangst hatte ich keine. Zu Beginn hatte ich den ganzen Tag Unruhe, musste deswegen ständig in der Wohnung rumlaufen. Hatte Magenprobleme, Angst ohne zu wissen warum, dachte ständig ich kipp um, Watte im Kopf, kaum noch ne gute Konzentration, hatte Angst Auto zu fahren, und und und.
Mittlerweile hab ich nur noch ein leichtes Unruhegefühl und Zittern.
Ich bin in Therapie und das hilft. Verarbeitet habe ich den Tod meiner Mutter noch lange nicht. Ich glaube, dass werde ich auch nie. Kann und möchte die Bilder nicht aufrufen.
Bist du in Therapie? Vielleicht hast du zu schnell hochdosiert. Jeder reagiert ja anders. Du kannst auch mal Neurexan probieren. Gibts ohne Rezept in der Apotheke.

23.02.2020 17:38 • #8


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Zitat von Pusteblume83:
Werde bald wieder arbeiten gehen, also ne Wiedereingliederung machen. Panikattacken mit Todesangst hatte ich keine. Zu Beginn hatte ich den ganzen Tag Unruhe, musste deswegen ständig in der Wohnung rumlaufen. Hatte Magenprobleme, Angst ohne zu wissen warum, dachte ständig ich kipp um, Watte im Kopf, kaum noch ne gute Konzentration, hatte Angst Auto zu fahren, und und und. Mittlerweile hab ich nur noch ein leichtes Unruhegefühl und Zittern. Ich bin in Therapie und das hilft. Verarbeitet habe ich den Tod meiner Mutter noch lange nicht. Ich glaube, dass werde ich auch nie. Kann und möchte die Bilder nicht aufrufen. Bist du in Therapie? Vielleicht hast du zu schnell hochdosiert. Jeder reagiert ja anders. Du kannst auch mal Neurexan probieren. Gibts ohne Rezept in der Apotheke.


Huhu Pusteblume!dannwubsche ich dir schon mal vorab viel Erfolg dabei!

OK ja das kenne ich die Angst ist seit 6 Wochen auch ein permanenter Begleiter von mir auch diese innere Unruhe und Hoffnungslosigkeit schlimmes Gefühl und das führt natürlich dann auch Eid du es beschteibstzu Konzentrationsschwächen und ein vernebeltes Hirn!

Sehr schön dann hast du ja schon ein gutes Stück Arbeit hinter dir wenn es jetzt nur noch inneres zittern ist! Welche Art von Therapie hast du denn gemacht?
Ich weiß auch nichtob ich dad jemals richtig verarbeiten kann was mir hilft ist wenn ich an Orte komme oder mit Erinnerungsstücke in die Hände fallen mir dazu positive Gedanken zu machen wie ach war das schön an dem Ort oder was haben wir in der und der situation gemeinsam gelacht und ich versuche mich auch über die gemeinsame Zeit die wir hatten zu freuen die wir sehr innig verbracht haben...... Natürlich rührt mich das immer noch zu Tränen aber umso mehr man gemeinsame Erlebnisse mit positivem verbindet umso leichter wird es I wann!
Es gibt so viele Menschen die keinen oder schlechten Kontakt zu ihren Eltern haben.... Da müssen wir doch dankbar sein über die schöne Zeit die wir hatten!

50 mg sind nicht zu hoch normale dosis ist wohl 200 mg am Tag!
Absolut irre will nicht wissen wie man sich danach fühlt das ist echt ein teufelszeug ich habe mich dafür entschieden nicht mehr mit Psychopharmaka in meinem Hirn rum zu experimentieren! Es ist noch nicht mal genau erforscht welche Rezeptoren durch dieses Medikament im Gehirn beeinflusst werden..... Da steht überall nur es könnte sein das es auf die und die Rezeptoren wirkt könnte aber auch anders sein..... Das ist doch absolut krank so was überhaupt zu verschreiben!
Die Ärzte sind echt heutzutage nur noch die dealer der pharmaindustrie!
Außer das man davon total malle in der Birne ist und einem alles egal ist passiert da garnix die Wirkung steht in keinem Verhältnis zu den Nebenwirkungen!
Bachblüte Johanniskraut Baldrian und Sport das ist jetzt mein Programm! Bringt mit Sicherheit mehr wie die psychopillen!

Sorry jetzt bin ich ein wenig ausgeschweift..... Ich habe am Freitag einen Termin zum erst gespräch für Ei e Therapie bin gespannt! Habe das mal mit dem neurexan gegoogelt hört sich gut an das werde ich mal probieren!

Hab mich heute überwunden und war 10 km laufen hab einem Freund eine Wand verputzt und hab meine Patenkinder besucht das wäre mit dem Medikament absolut nicht möglich gewesen!
Allein die 10 km laufen und die Ablenkung haben mir mehr gebracht wie 100 Pillen opipramol!
Hab mich recht gut gefühlt heute nur unterschwellige Angst und weiche Beine!

24.02.2020 00:52 • #9


Insorge
Hallo Hervorragend,
Zitat von Herrvorragend:
Hattest du vor diesem ereignis schon Panik und dadurch hat sich dann dein Zustand verschlimmert?

Ich habe weniger eine Panikstörung mit starken körperlichen Symptomen, bei mir ist es eine andauernde unterschwellige Angst, Unruhe, Anspannung...weiß nicht wie ich das am besten beschreiben soll... ich habe eine Keimphobie mit Waschzwang.

Zum Todeszeitpunkt meiner Mutter schrieb ich gerade an meiner Masterarbeit und war abhängig von einem Onlinestrategiespiel. Ich hatte Einschlafprobleme und so ein paar komische Reinigungsrituale, die mein Leben aber nicht so beeinträchtigt hatten. Als meine Mutter starb habe ich dann sofort mit dem Onlinespiel aufgehört..Am Anfang ging es mir auch gar nicht so schlecht, ich habe meine Mutter am offenen Sarg beim Beerdigungsinstitut besucht (um Abschied zu nehmen und sie ein letztes Mal sehen zu können). Ich habe mit dem Priester die Beerdigung durchgesprochen, eine Grabrede geschrieben, meine Geschwister wegen dem Erbe beraten und habe deswegen viel rechtliche Infos eingeholt (ich habe das Erbe ausgeschlagen, weil meine Mutter ein Drittel von einem Haus besaß (mit ihren 2 Geschwistern) und dieses dann wieder durch mehrere aufgeteilt worden wäre und das nur Streit gegeben hätte). Jedenfalls habe ich eine Menge Dinge gemacht um mich konstruktiv mit dem Tod meiner Mutter auseinanderzusetzen. Ich habe auch all ihre Fotos eingescannt bzw. die eingeklebten abfotografiert, damit alle Familienmitglieder die Fotos haben können. Da waren dann auch viele Fotos von meinen Urgroßeltern und anderen Verwandten, die ich nie kennengelernt habe. Das war also auch wirklich ziemlich spannend die ganzen Fotos zu sehen und hat viele Erinnerungen hochgeholt. Wenn ich was Schönes gemacht habe, von dem ich dachte, dass es meiner Mutter gefallen würde, dann habe ich mir vorgestellt, wie sie es durch meine Augen sieht. Das hat mir wirklich gut getan, ich fühlte meine Mutter so ganz dicht bei mir.

Nicht ganz zwei Monate später wurde ich 38 und ich hatte gehofft, dass ich ein Nachtodkontakt haben würde. Ich war nach dem Tod meiner Mutter sehr spirituell...ich hätte es nicht ertragen, wenn ich nicht daran hätte glauben können, dass die Seele meiner Mutter irgendwo noch existiert und vor allem nun absolute Geborgenheit erfährt. Ich hatte aber keinen Nachtodkontakt an meinem Geburtstag, was mich doch bedrückt hatte. Einige Zeit später erfuhr ich, dass ich schwanger bin. Jedenfalls wurden meine psychischen Probleme erst zum Ende der Schwangerschaft stärker. Dann brach so alles über mich herein. Mein Sohn kam einfach nicht und so musste die Geburt letztendlich medikamentös eingeleitet werden. Als mein Sohn dann nichtmals 4 Wochen alt war, gab es bei uns in der Wohnung einen großen Wasserschaden und über Monate war kein wirkliches Leben mehr möglich, weil der Vermieter einfach nicht aktiv wurde. Letztendlich sind wir dann umgezogen. Aber mich hat das alles so sehr belastet...In der Zeit mit dem Wasserschaden ist meine Keimphobie richtig extrem geworden (aber wir hatten ja auch verschimmelte Wände).

Jedenfalls kann ich gar nicht sagen, was eigentlich genau zu der Verschlimmerung geführt hat. Unmittelbar nach dem Tod hatte ich keine so krassen psychischen Probleme. Lediglich zwischendurch so Gedanken, wenn ich irgendwo ein Messer liegen sah, dass ich mir das in den Bauch rammen könnte. Das mag sich jetzt krass anhören, aber der Schmerz war ja nicht auszuhalten, wenn er über mich kam, weil ich gerade keine konstruktive Ablenkung hatte.Allerdings waren das auch wirklich nur kurze Bilder, die mir in den Kopf schossen und ich war weit weg davon sowas wirklich umzusetzen. Ich denke, dass sich mit der Schwangerschaft so schnell nach dem Tod eine extreme Verlustangst entwickelt hat. Ohne die Schwangerschaft hätte ich den Tod vielleicht besser verarbeiten können...jedenfalls stand ich durch die Schwangerschaft unter dem Druck funktionieren zu müssen. Aber ich funktionierte eben nicht so gut, wie ich es gerne gehabt hätte.

Zitat von Herrvorragend:
Ich habe am Freitag einen Termin zum erst gespräch für Ei e Therapie

Sehr gut

Zitat von Herrvorragend:
Hab mich heute überwunden und war 10 km laufen hab einem Freund eine Wand verputzt und hab meine Patenkinder besucht das wäre mit dem Medikament absolut nicht möglich gewesen!
Allein die 10 km laufen und die Ablenkung haben mir mehr gebracht wie 100 Pillen opipramol!
Hab mich recht gut gefühlt heute nur unterschwellige Angst und weiche Beine!


Hey, das hört sich ja wirklich toll an. Hut ab, dass du dich zu all dem aufgerafft hast. Ich denke es ist wichtig ein gutes Mittelmaß zu finden zwischen konstruktiver Ablenkung (Sozialkontakte, Sport etc.) und Schmerz bewusst zulassen.

24.02.2020 02:09 • #10


Pusteblume83
Danke Hervorragend. Ich hoffe, dass ich die Wiedereingliederung schaffe. Bereitet mir zur Zeit große Angst. Mal sehen.
Die schönen Erinnerungen rufe ich auch gerne auf. Leider kommen dann auch die Bilder vom Krankenhaus zwischendurch mit hoch und die kann ich nicht ertragen. Noch nicht.
Meine Therapeutin macht mit mir tiefenpsychologische Therapie und Verhaltenstherapie.


@Insorge den Nachtodkontakt habe ich mir auch sehr gewünscht. Habe immer auf ein Zeichen von ihr gewartet. Besonders an meinem Geburtstag. Leider kam nichts. Das hat mich auch ziemlich bedrückt und meine Ansicht über das Leben nach dem Tod in Frage gestellt. Leider.

24.02.2020 09:51 • #11


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Dr. Christina Wiesemann