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M
Hallo ihr Lieben,

ich habe mich gerade registriert, weil ich so viel auf dem Herzen habe.
Seit mittlerweile 18 Jahren leide ich an einer Angst-, und Panikstörung und muss aktuell auch wieder Tabletten nehmen (seit 1 Woche), weil ich vor lauter Symptomen und Ängsten nicht mehr über die Runden komme.
Bin Krankenschwester und seit 1 Woche krank geschrieben, weil ich momentan auf einer Onkologie eingesetzt bin und mich das komplett aus den Schuhen gezogen hat. Das hat meine ganzen Ängste so dermassen getriggert, das ich nur noch am heulen war und mein Akku einfach leer war!

Jetzt bin ich diese Woche auch noch zu Hause, fürchte aber, das dies nicht reichen wird, denn soabald ich an die Arbeit denke bekomme ich Angstzustände und mehr.

Zu Hause bin ich nur noch gereizt und zu einer richtigen Heulsuse mutiert was mir natürlich gar nicht gefällt.
Ich habe den ganzen Tag Ängste. Angst zu sterben, Angst schwer krank zu sein (Symptome sprechen für sich), Angst vor dem alt werden (bin jetzt 41), Angst vor der Angst, Angst vor dem Leben, Angst vor den Symptomen.

Ich will manchmal einfach nur weglaufen, weil ich das Gefühl habe das alles nicht mehr auszuhalten!

Vor den Tabletten, die ich jetzt nehme habe ich auch Angst.

Ich weiss nicht ob ich jemals wieder normal leben kann. Ich traue mich auch nicht mit meinen Symptomen mal zum Arzt zu gehen.
Bei Ärzten explodiert mein Blutdruck, mein Puls steigt auf 150 und ich habe Dauerpanik.
Egal wegen was ich zum Arzt muss. ich bin nicht in der Lage dazu.

Und somit rede ich mir von morgens bis abends ein schwer krank zu sein.

wo soll das alles enden?

Kennt das jemand von euch?

LG

06.09.2021 12:17 • 06.09.2021 x 1 #1


11 Antworten ↓


-IchBins-
Wenn du weglaufen willst, läufst du quasi vor dir selbst weg. Frage dich genau: Was ist es, was dich gerade so aus der Bahn wirft, vielleicht abgesehen von deinem Job? Es gibt drei Möglichkeiten, du kannst die Situation verlassen (in deinem Fall Krankschreiben aber leider nicht auf Dauer machbar oder Kündigen), die Situation ändern (evtl. Einsatz in einem anderen Bereich) oder die Situation akzeptieren und lernen, damit gesund umzugehen. Das ist Arbeit und dauert seine Zeit.

06.09.2021 12:29 • #2


A


Momentan hat mich die Psyche im Griff

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California1
Hallo,

wahrscheinlich kennt fast jeder hier im Forum solche Ängste und Symptome wie du sie beschreibst !
Vielleicht kannst du versuchen deinen Focus etwas zu verschieben.
Was tut dir gut oder macht dir Spaß ? Können auch Kleinigkeiten sein
An die frische Luft, lesen, Sport, mit Freunden sprechen, meditieren, etwas leckeres zubereiten

Liebe Grüße

06.09.2021 12:31 • #3


Flame
Ja,ich kenn das auch,bei mir ist es schon ein paar Jahre her aber ich habe das ebenfalls durchgemacht.

Aber klar wirst Du wieder normal leben können nur im Moment ist erstmal Stabilisierung angesagt.
Heul alles raus,auch gereizt darf man sein,Du hast Dich verausgabt und jetzt muss der Akku erstmal wieder aufgeladen werden.
Das dauert ein Weilchen aber Du wirst Dich von all dem erholen.

Versuche mal einen liebevollen Umgang mit Dir selbst.
Alle Gefühle dürfen da sein,sie wollen nur gefühlt werden damit sie wie eine Flut wieder zur Ebbe werden können.

Und Du bist nicht alleine.

06.09.2021 12:45 • #4


M
Danke für eure lieben Antworten

Bei mir kommt wohl einiges zusammen... Totale Überforderung bei der Arbeit und alles andere was die Psyche angeht.
Ich überlege tatsächlich langfristig die Stelle komplett zu wechseln, bzw erstmal zu reduzieren.
So kann es langsam einfach nicht mehr weitergehen... ich bin ein Wrack zur Zeit

06.09.2021 12:48 • #5


I
Seit einer Woche nimmst du ein neues Medikament. Darf ich fragen, welches es ist ? Gib dem Medi eine Chance.
Deine momentanen Symptome können auch vom Einschleichen kommen, quasi anfängliche Nebenwirkungen.
Lebst du alleine oder hast du jemanden an deiner Seite ?

06.09.2021 12:53 • #6


California1
Jobwechsel halte ich auch für eine gute Idee !
Aber wie Flame auch schon gesagt hat erstmal zu dir selbst kommen und regenerieren, dein "Fass" scheint etwas übergelaufen zu sein

06.09.2021 12:54 • #7


-IchBins-
@Mein_Leben
Würde dir evtl. eine Therapie helfen, dich da zu unterstützen?
Es gibt sehr viele hilfreiche Tipps z. B. in Form von Videos oder Hörbüchern. Wenn die Panikattacke kommt, kannst du mehrere Handlungsweisen ausprobieren. Atemübungen ( z. B. 4-7-8, sie da sein lassen und dir sagen, ok, es ist nur eine Panikattacke, ich bin gesund. Frage dich, ob es gerade in diesem einen Moment ein schwerwiegendes Problem gibt? Meistens nein, man wird nicht sterben, es ist nur ein ziemlich schlimmes Gefühl. Ich bin heute meiner damaligen Panikattacke dankbar, denn sie hat mich wieder ins so gut wie normale Leben geführt. Irgendwas will dir dein Körper ja sagen, es ist ein Ventil deiner Seele. Wie du bereits geschrieben hast, kommen mehrere Dinge zusammen. Das ist schon mal ein guter Schritt, dass du es weißt, dass etwas nicht stimmt.

06.09.2021 12:55 • #8


Icefalki
Zitat von Mein_Leben:
die Stelle komplett zu wechseln, bzw erstmal zu reduzieren.


Halte ich für wichtig. Komme auch aus dem med. Bereich und wenn man zuviel Empathie hat, zuviel Grips und zuviel Wissen, und ständig den Druck, entwickelt man leicht eine Angststörung.

Dir wird es schon besser gehen, wenn du innerlich mal den ganzen Müll zur Seite wirfst, dir eingestehst, sorry, es reicht, ich mach mich nimmer kaputt.

Und weg vom immer funktionieren wollen gehst. Auch mal zornig wirst, was heutzutage alles für nen Appel und einem Ei verlangt wird, und natürlich immer freundlich und verständnisvoll. Nur um uns kümmert sich dann keiner, wenn man nimmer kann.

Also, zieh die Notbremse und schäme dich nicht, jetzt nen Burnout zu haben, bei dem Job kein Wunder.

06.09.2021 13:03 • #9


M
Ich lebe nicht alleine, mein Partner ist natürlich total überfordert mit der Situation... obwohl auch der Streit, den wir ständig haben, mit Schuld an meinem Zustand ist.

Eine Therapie läuft bereits, aber es hat mich bis jetzt nie voran gebracht. Ich habe schon mehrere Therapien durch.
In einer Tagesklinik war ich auch schon, ebenfalls ohne grosse Erfolge.
Meine Ärztin sagte halt das zu meiner ganzen psychischen Situation jetzt auch noch ein Burnout dazugekommen ist, weil ich einfach zu spät realisiert habe das ich eine Pause brauche...

Jetzt bin ich halt frontal vor die Wand gefahren, könnte man sagen.

06.09.2021 15:20 • #10


Flame
Ach weisst Du,das passiert so vielen Menschen,dass man kräftemässig mal über die Stränge schlägt.
Man macht es nicht mit Absicht und nun ist es halt passiert.
Mach Dir keine Schuldgefühle deswegen,Du wolltest alles gut machen und hast Dich dabei selbst aus den Augen verloren.
Und jetzt suchst Du Dich eben wieder zusammen.

Diese Krise ist auch für Deine Beziehung eine Chance.
Mein Mann war damals auch komplett überfordert und das ist auch normal.
Also wenn er meist nicht so reagiert,wie Du es bräuchtest,versuch ihm das zu verzeihen.
Es bedeutet nicht,dass er Dich nicht liebt.
Wenn es drauf ankommt,ist er da,sonst wäre er schon weg.

Ich hatte früher auch oft Zweifel an der Liebe meines Mannes denn meine Verlustängste waren gross.
Aber seit dieser Sache weiss ich genau,dass er mich liebt denn täte er das nicht,hätte er garantiert das Weite gesucht denn mein Zustand war wirklich knackig.

Alles wird wieder gut,ganz bestimmt und wenn Du da durch gegangen bist,seid ihr unzertrennlich denn Schmerz und Leid schweissen zusammen.
Und Du wirst stärker sein als Du je warst und gelernt haben,gut auf Dich zu achten.

06.09.2021 15:51 • x 3 #11


Icefalki
Zitat von Mein_Leben:
Jetzt bin ich halt frontal vor die Wand gefahren, könnte man sagen.


Ist doch normal, dass man erst am Boden liegen muss um ernsthaft Veränderungen vornehmen zu können.

Pseudoeinsichten, Pseudostrategienen , kannste alles vergessen. Am Tag X erkennst du gnadenlos, verflixt, so geht es nimmer weiter. Und dann beginnt man richtig an sich zu arbeiten.

06.09.2021 16:58 • #12


A


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