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J
Hallo zusammen,

ich habe mich in den letzten Tagen mehr mit dem Mikrobiom beschäftigt und habe gelesen, dass neue kürzliche Studien gezeigt haben, dass dieses einen erheblichen Einfluss auf die Psyche haben kann.

Was ist das Mikrobiom?

Ich zitiere mal Wikipedia:
Zitat:
Das Mikrobiom des Menschen besteht aus Bakterien (Einzellern) und Pilzen (das sind meist kleinere Zellverbände). Es umfasst nach heutigen Schätzungen etwa 39 Billionen dieser Mikroorganismen; das liegt in der Größenordnung der Zellzahl eines erwachsenen "Standardmenschen" (30 Billionen)[3]. Die meisten dieser Mikroorganismen leben im Darmtrakt (Darmflora).


Man geht davon aus, dass diese kleinen Organismen im Darm Signale an das Gehirn senden und somit einen erheblichen Einfluss auf die Gesundheit und vor allem auf die Psyche wie Depressionen oder Angststörungen haben.
Ich kann natürlich nicht (wissenschaftlich) hier alles vortragen, deshalb wer weiter daran interessiert ist, einfach mal Googlen: Mikrobiom Psyche, dort findet man einige Artikel.

Da ich seit Jahren unter Darmproblemen leide und meine Psyche daher ursprünglich angefangen hat zu leiden, habe ich doch das starke Gefühl, dass das Mikrobiom bei mir (und sicherlich bei vielen anderen) einen erheblichen Einfluss haben kann.

Außerdem kam bei vergangen Untersuchungen raus, dass meine Darmflora gestört ist, sprich das Bakterien im Ungleichgewicht sind.

Ich war heute beim Hausarzt deshalb gewesen und habe mit ihm darüber gesprochen. Dieser meinte, dass das Mikrobiom hauptsächlich durch Fäkaltransplantationen verändert werden kann. Ja genau es ist genau das, nach was es sich anhört, nämlich dass Stuhl von anderen transplantiert wird, ziemlich eklig. Ich frage mich, was man stattdessen noch machen kann und ob eine Zuführung von Pro/Präbiotika und die Umstellung der Ernährung einen gleichen Effekt haben kann.

Hat sich mal jemand mit dem Mikrobiom beschäftigt und für sich Strategien gefunden, dieses positive zu beeinflussen?

Könnte es eventuell ein Durchbruch der Forschung sein, dass vielen Menschen damit geholfen werden kann, quasi die Ursache behebt?

07.09.2021 14:23 • 12.09.2021 x 1 #1


16 Antworten ↓


R
Mein HP wollte mir auch einreden dass es mir so schlecht geht wegen einen niedrigen ferritin Wert und eben wegen des Mirkobiom. Ich sollte das dann Test lassen glaube knapp 200Euro

Hab ich nicht machen lassen. vielleicht begünstigt es die einen oder anderen Symptome aber als Ursachte halte ich es für absolut übertrieben.

Nach dem Motto "also sie haben zwar ein Trauma aber für ihre psychische Erkrankung ist ein Biom im
Magen Verursacher..

07.09.2021 14:37 • #2


A


Mikrobiom - Ursache für psychisches Leiden?

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E
Bei mir wurde vor einigen Monaten festgestellt, dass die Besiedlung der Coli- als auch Bifido-Bakterien stark erniedrigt ist. Hatte daraufhin zunächst ein Probiotikum für die Coli- und später die Bifido-Bakterien eingenommen, jeweils über einige Wochen. Außerdem esse ich seitdem eine kleine Portion fermentiertes Gemüse (Bifidobakterien) zu einer Mahlzeit am Tag.

Bei den präbiotischen LM bin ich wegen meiner Fructose-Malabsorption leider sehr eingeschränkt. Diese sind Nahrung für die guten Darmbakterien, z.B. Zwiebeln, Lauch, Knobi u.a., wie du evtl. bereits gelesen hast.

Ich bin mir sicher, dass solche Maßnahmen dazu beitragen, dass es einem psychisch besser geht, sie werden alleine aber wohl kaum ausreichen. Mir geht es zumindest mittlerweile wesentlich besser als noch vor einigen Wochen, aber auch aufgrund weiterer Maßnahmen, dessen bin ich mir sicher.

Eine gesunde Ernährung halte ich auf jeden Fall für sehr wichtig! Es ist v.a. wichtig, dass man LM isst, die man gut verträgt, also gut verdauen kann. Obwohl ich Obst, Naturjoghurt und Quark über alles liebe, verzichte ich bereits seit Monaten darauf, weil ich es leider nicht vertrage bzw. mittlerweile Joghurt und Quark wieder ab und zu in kleinen Mengen.

07.09.2021 15:43 • x 2 #3


J
Also ich lese nun seit einigen Tagen viel und schaue viel Videos zu dem Thema. Es ist total spannend. Man kann durch Ballaststoff-reiche Ernährung dem Mikrobiom wohl viel gutes tun. Ob es ausreicht, dass wir psychisch gesund werden, dadurch... ist natürlich eine spannende Frage, aber da gehört wohl mehr dazu, als nur ein gesundes Mikrobiom. Nichtsdestotrotz versuche ich jetzt zukünftig mich gesunder zu ernähren (hab heute damit angefangen). Sprich: Weniger (tierisches) Fett, weniger Zucker und schlechte Kohlenhydrate, dafür mehr Ballaststoffe (Obst, Gemüse, Nüsse, Vollkornprodukte). Sollte es am Endes des Tages mich nicht psychisch gesund machen, hab ich zumindest meinem Körper was gutes getan.

08.09.2021 15:47 • #4


E
Finde dieses Thema auch sehr spannend und habe vieles von meinen Recherchen hierzu umgesetzt.

Wünsche dir gutes Durchhaltevermögen

08.09.2021 17:57 • #5


M
Um den Besitzer des Biovis Labor zu zitieren:Wir wissen mehr über die Oberfläche des Mars, als über das menschliche Mikrobiom

Ich glaube schon an darminduzierte Depression. Der Darm ist ja das zweite Gehirn des Menschen, was die Nervendichte betrifft. Ich würde sagen hier sitzt ein großer Teil der Gefühlswelt.

Habe mal mit dem Professor einer gastroenterologischen Klinik telefoniert, wo FT durchgeführt werden. Viele kommen und haben unerklärliche Ängste, die dann nach einer FT auf magische Weise verschwinden.

An Probiotika glaube ich nur bedingt, ich denke eher dass das Gehirn das Mikrobiom bestimmt und neuste Forschungsergebnisse scheinen dad zu untermauern. Es gibt halt sicher eine Wechselwirkung, also das man am Darm ansetzen kann um direkt das MB zu verändern und die Gefühs- und Gedankenwelt folgt, oder umgekehrt, also das man auf der psychischen Ebene ansetzt und das MB folgt. Ich denke letzteres ist einfacher, kann aber nur raten..

09.09.2021 19:55 • x 1 #6


E
Zitat von MuMPiTz11:
Viele kommen und haben unerklärliche Ängste, die dann nach einer FT auf magische Weise verschwinden.

Habe Ähnliches gelesen und finde es toll, dass Fäkaltransplantationen möglich sind. Wird, soweit ich weiß, aber nur bei schweren Fällen gemacht.

Zitat von MuMPiTz11:
An Probiotika glaube ich nur bedingt, ich denke eher dass das Gehirn das Mikrobiom bestimmt

Womöglich beides bzw. bei letzterem bin ich mir sicher.

Bei dem Probiotika für die E.Coli war/bin ich mir bzgl. der Wirkung ehrlich gesagt auch unsicher, weil ich irgendwo gelesen hatte, diese würden sich nicht ansiedeln lassen. Die Rezensionen zu den entsprechenden Kapseln klangen aber vielversprechend. Also habe ich es ausprobiert, zumal meine HP sich dafür ausgesprochen und diese selbst schon genommen hatte. Ob´s geklappt hat, könnte eine weitere Stuhluntersuchung zeigen, habe ich aber nicht machen lassen, da im Prinzip kein Anlass dazu besteht. Es ist zwar noch nicht alles i.O. (zu weicher Stuhl), doch dafür scheint mir eine andere Ursache wahrscheinlicher. Dem gehe ich jetzt erstmal nach.

Bei den Probiotika für die Bifidos bin ich mir schon sicher, dass das funktioniert, wirklich wissen tu ich´s allerdings nicht.

Zitat von MuMPiTz11:
Es gibt halt sicher eine Wechselwirkung, also das man am Darm ansetzen kann um direkt das MB zu verändern und die Gefühs- und Gedankenwelt folgt, oder umgekehrt, also das man auf der psychischen Ebene ansetzt und das MB folgt. Ich denke letzteres ist einfacher

Du meinst über Psychotherapie? Ja, wird wohl sein, weiß nicht genau. Ich denke, jemand, der arg belastet ist, wird wohl zu wenig Kraft haben, sein Mikrobiom über entsprechende Ernährung positiv zu beeinflussen, weil aufwendig und neben anderen alltäglichen Verpflichtungen oftmals schwer zu handeln.
Wobei ich denke, dass man langfristig gesehen nicht um eine gesunde Ernährung drumherum kommt, weil sich das Mikrobiom ansonsten wieder negativ verändert.

10.09.2021 08:41 • #7


M
Nein, ich meine keine Psychotherapie, sondern so etwas:



langes Interview aber absolut sehenswert:
-Extrem schwerer Fall von Colitis Ulcerosa
-Hat 200.000$ in alle möglichen Therapien gesteckt, sogar Stammzellentherapie: Nichts half
-Konnte nur noch 3 verschiedene Lebensmittel tolerieren
-Musste von seiner Mutter gepflegt werden und ist fast gestorben
-Hat sich mittles GNM / Konfliktlösung geheilt

10.09.2021 18:32 • #8


UnfinishedStory
Also bei mir ging die Angststoerung nach Antiobiotikatherapie los. Antibiotika zerstoeren ja nachweislich die Darmflora. Ich habe seither auch Probleme mit vielen Nahrungsmitteln.

11.09.2021 03:27 • #9


J
Ich frag mich ob eine Transplantation wirklich auch bei psychischen Leiden hilft.... Letztendlich ist es ja eher eine Mutmaßung / Annahme, dass die Psyche anhand des Mikrobioms leidet und ist individuell verschieden. Aber gerade bei mir, bei dem die Ängste alle auch mit Darmbeschwerden angefangen haben und heute weiterhin bestehend sind, selbst wenn mich akut nichts belastet, frage ich mich ob das nicht mit dem Mikrobiom zutun haben könnte...

@UnfinishedStory nimmst du aktuell Darmbakterien ein oder hast mal ein Stuhlflora Screening gemacht?

11.09.2021 13:52 • #10


M
Zitat von joe899:
Ich frag mich ob eine Transplantation wirklich auch bei psychischen Leiden hilft.... Letztendlich ist es ja eher eine Mutmaßung / Annahme, dass die Psyche anhand des Mikrobioms leidet und ist individuell verschieden. Aber gerade bei mir, bei dem die Ängste alle auch mit Darmbeschwerden angefangen haben und heute ...



Du kannst hier, vor allem auch auf English, viele Erfahrungsberichte im Netz finden, wo Leute die eine FT hatte, diese Erfahrung gemacht haben. Es ist halt, wie eigentlich immer so, dem einen hilfts, dem anderen nicht, wie genau die Ratio sind: Keine Ahnung. Es hängt auch davon ab wie es gemacht wird und ist sicherlich auch mit Glück verbunden (passender Donor, usw).

11.09.2021 14:00 • #11


J
@MuMPiTz11 okay ja das stimmt ... Die Frage die ich mir stelle, ist, ob es möglich ist mit der Ernährung und Probiotika das gleiche hinzubekommen und seine Mikrobiom zu verändern, und seine Beschwerden zu lindern. Ich hab im Schweizer Fernsehen gesehen, dass eine Frau eine einseitige Verteilung der Bakterien hatte im Mikrobiomscreening und dann nach ein paar Wochen Diät hat sich das ziemlich verändert. Vielleicht klappts ja auch bei mir/uns. Aber ja die andere Frage ist wie gesagt, ob die psychischen Beschwerden daher kommen, oder doch eine andere Ursache haben.

11.09.2021 16:51 • #12


M
In einer klinischen Studie wurde die Auswirkung von Probiotika und Ernährungsumstellung, auf das MB verglichen, mit dem Resultat, dass die Ernährungsumstellung bessere Erfolge erzielte. Wäre aber skeptisch was die Aussagekraft solcher Studien betrifft: Weiß nicht welches Probiotikum und wie viele Teilnehmer (Varianz).

Kannst es ja mit Probiotika probieren. VSL#3 ist eines der besten. Kostet zwar das doppelte wie die gängigen anderen, enthält aber 100-200x so viele Bakterien. Wenn ich mich recht erinnere, hat ein Beutel VSL3 so viele Bakterien wie eine ganze Packung Omnibiotik. Angesichts dessen, dass aber auch das nur etin Tropfen in den Ozean ist, was die gesammte Bakterienmenge im Darm betrifft, würde ich es mit einem Prebiotikum kombinieren, zB in einen Yoghurt einrühren oder in ner zermantschte Banane. Das ganze am besten am Morgen, Stunden vor dem Frühstück.

12.09.2021 00:30 • #13


B
Ich war schon immer ein ängstliches Kind und hatte so meine Glaubenssätze, die nicht wirklich gesund waren und mein Selbstbewusstsein beeinflusst haben. Ich hatte nie Panikattacken bis ich aufgrund einer Lungenentzündung Antibiotika nehmen musste. Kurz danach fingen die Panikattacken an. Seit April mache ich einen Darmaufbau, weil bei mir eine Dysbiose und Candida Albicans entdeckt wurde. Dadurch, dass mein Darm nicht richtig funktioniert, reagiere ich extrem auf histaminhaltige Lebensmittel und habe viele Mineralstoffmängel. Seitdem ich histaminarme esse und mein Mängel auffülle, geht es mir viel viel besser (diffuse Ängste sind weg, Herzrasen nach dem Essen und Herzstolpern ausgelöst durch zu viel Luft im Bauch und Histamin haben sich um 80% gebessert) . Ich hoffe, dass ich nicht mehr auf Histamin achten muss, wenn der Darm wieder in Ordnung ist.
Ich weiß nicht, ob der Darm die Ursache ist, aber ich denke das eine Dysbiose psychische Probleme verstärken kann.

12.09.2021 07:47 • #14


B
Nachtrag: Ich ernähre mich seit 8 Jahren gesund (die Probleme habe ich seit 13 Jahren) , selbst gekocht, nur Bio, Vollkorn, Laktosefrei und 2x im Monat Fleisch. Leider hat das meinem Darm nicht geholfen von alleine wieder gesund zu werden.

12.09.2021 07:57 • #15


J
@Bee1337 Interessant was du sagst. Wie baust du dein Darm denn wieder auf genau?

12.09.2021 12:35 • #16


B
@joe899 ich habe einen Darmcheck gemacht, erst über Verisana und dann über Medivere. Medivere arbeitet mit dem Labor Ganzimmun zusammen und soll angeblich besser sein. Je nachdem was fehlt nehme ich dann zu mir. Zusätzlich nehme ich noch Glutamin für die Darmschleimhaut und Glycin für meine Leber (habe Morbus Meulengracht). Nur der Candida will nicht wirklich verschwinden. Habe Nystatin ausprobiert, aber davon habe ich totale Krämpfe bekommen und konnte mich 3 Tage nicht wirklich bewegen, deshalb probiere ich es jetzt mit Grapefruitkernextrakt. Ich glaube wenn der Candida wieder Normalwerte hat, klappt es auch besser mit dem Darmaufbau.
Und ich nehme 1x am Tag Flohsamenschalen mit Zeolith zum binden.

12.09.2021 13:07 • #17


A


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