Messerattacke im Zug (Triggerwarnung: Gewalt)

**24.02.2023**

Hallo,
ihr habt sicherlich gehört, dass es eine tödliche Messerattacke in einem Zug gegeben hat.
Ich fühle mich seit einer Woche schon so zappelig… nicht panisch, aber zappelig, hektisch. Ich hatte PTBS, war in Therapie. Weil ich Opfer von Gewalt wurde. Nicht in Zug oder Straßenbahn.
Hatte mit Angst in der Straßenbahn zu kämpfen. In der Straßenbahn kann man nicht weg.

Gestern hörte ich von dieser Attacke und sie wird in einem Forum diskutiert. Ich habe mich auch an der Diskussion beteiligt. Meine Gefühle fahren Achterbahn.

26.01.2023 13:15 • x 1 #2

Ich finde Das zappelig eine normale es
Reaktion

Messerattacke im Zug (Triggerwarnung: Gewalt)

26.01.2023 13:17 • #3

Zitat von Herta_Emmi:
Ich

Fühlst du dich auch betroffen?

26.01.2023 13:25 • x 2 #4

Ja, schrecklich. Gerade in öffentlichen Verkehrsmitteln sind solche Taten besonders hinterhältig und heimtückisch. Bleibt zu hoffen, dass die Täter am besten für immer weggesperrt werden, erstrecht wenn jemand ermordet wurde.
Aber hundertprozentig sicher ist man vor solchen Tätern eigentlich nirgends. Es schützt vielleicht, wenn man gerade in Öffis aufmerksam bleibt, statt sich in ein Buch zu vergraben oder intensiv dem Handy zu widmen, was aber auf längeren Fahrten auch nicht so einfach ist, wenn man sich schnell langweilt. Trotzdem beschleicht mich zum Glück keine Panik, wenn ich mit Öffis unterwegs bin. Angespannt bin ich aber meistens schon, weil mich da halt vieles oft nervt, aber das ist ja ein anderes Thema.

26.01.2023 13:31 • x 1 #5

Ich ziehe eigentlich immer meine Kapuze hoch. Ich fahr im Sommer mit Hoodie Straßenbahn und im Winter mit Jacke mit Pelz an der Kapuze, höre oft Musik und vertiefe mich in mein Handy. Versuche die Leute nicht angucken.

Vermeidungsverhalten ist das und man sollte das ablegen. Allerdings kann ich das nicht.
Ich brauche noch dieses Verhalten, um ruhig atmen zu können und nicht hibbelig zu sein.

Damit mache ich mich natürlich verwundbar. Wenn ich dasitze mit Kapuze, Musik auf den Ohren. Handy.

26.01.2023 13:38 • x 2 #6

Tut mir leid, dass du diese Erfahrung schon machen musstest.

Ich kenne diese Angst. Ich laufe auch immer mit gesenktem Kopf durch die Gegend, weil ich ebenfalls mal so eine Erfahrung gemacht habe. Allerdings eher sexuell..

Solche Dinge triggern mich ebenfalls extrem. Habe das auch mit in den Schlaf genommen.. ich denke auch, dass es normal ist, dass du da diese Ängste hast.
Vielleicht wäre noch eine Therapie für dich sinnvoll?

26.01.2023 13:56 • x 2 #7

Heute Morgen war ich im Rehasport und habe mit einer Bekannten, auch darüber geredet.
Sie war schon in mehreren Selbstverteidigungs Gruppen drin, sagt aber, das es fast unmöglich
ist, sich gegen solche zu wehren, die mit einem Messer herumfuchteln. Leider ist es so, das es
mittlerweile überall passieren kann.

Wenn man selbst betroffen ist, ist das nochmal was anderes und schürt die Ängste.
Mich macht das immer so wütend und sauer und irgendwie fühle ich mich Machtlos.
Doch wüßte ich was ich tun würde, aber das behalte ich für mich.

26.01.2023 14:16 • x 4 #8

Zitat von Frittensauce:
Gestern hörte ich von dieser Attacke und sie wird in einem Forum diskutiert. Ich habe mich auch an der Diskussion beteiligt. Meine Gefühle fahren Achterbahn.

Dann brauchst du dich nicht wundern, wenn deine Gefühle Achterbahn fahren. Das Thema abschalten und sich mit was anderem beschäftigen das dir guttut, bringt dich wieder auf andere Gedanken und Gefühle. Sich da immer weiter reinsteigern bringt nichts und man hat es sehr wohl selbst in der Hand, wieder damit aufzuhören.

26.01.2023 14:21 • x 2 #9

@Windy stimmt, man muss sich da klar von distanzieren. Manches bekommt man leider trotzdem mit.

26.01.2023 14:30 • x 1 #10

Das Internet spinnte
Nein nicht direkt, da ich nicht mit öffis fahre aber mein Mann

26.01.2023 14:31 • x 3 #11

Zitat von Windy:
Dann brauchst du dich nicht wundern, wenn deine Gefühle Achterbahn fahren. Das Thema abschalten und sich mit was anderem beschäftigen das dir guttut, bringt dich wieder auf andere Gedanken und Gefühle. Sich da immer weiter reinsteigern bringt nichts und man hat es sehr wohl selbst in der Hand, wieder damit ...

Ich habe mich an dieser Diskussion beteiligt, weil Jemand sagte, dass er nicht verstehen könne, wie jemand wegen Sachen, die sehr selten sind, Angst haben könne.
Ich wollte aus Betroffenenperspektive erklären, wie es ist Angst zu haben:

Statistiken über Häufigkeit von Morden helfen leider nicht weiter.

Ich habe mich lange Zeit nicht alleine im öffentlichen Raum aufhalten getraut.

Es ist wichtig auf Angst hinzuweisen… und das Schweigen zu brechen… viele denken man ist kein „richtiger Mann“. Viele Männer schämen sich und fressen es in sich rein…

26.01.2023 14:40 • x 2 #12

Zitat von Frittensauce:
Es ist wichtig auf Angst hinzuweisen… und das Schweigen zu brechen… viele denken man ist kein „richtiger Mann“.

Leider hast du da Recht.. da sitzen bei den meisten noch die alten Ansichten, dass Männer furchtlos sind und die Frauen vor allem beschützen müssen

Schämen brauchst du dich da wirklich nicht für. Aber wenn es dich schon so einschränkt, dass du teilweise gar nicht mehr in den Öffentlichkeit unterwegs bist, würde ich wirklich nochmal über eine Therapie nachdenken. Denn diese Dinge werden immer wieder präsent sein und auf der Welt passieren. Leider..

26.01.2023 14:46 • x 1 #13

Zitat von Afraid1992:
Leider hast du da Recht.. da sitzen bei den meisten noch die alten Ansichten, dass Männer furchtlos sind und die Frauen vor allem beschützen müssen Schämen brauchst du dich da wirklich nicht für. Aber wenn es dich schon so einschränkt, dass du teilweise gar nicht mehr in den Öffentlichkeit ...

Ich bin gerade bei der Arbeit (Homeoffice). Zum Thema Therapie schreibe ich später noch mehr.

Ich habe mich schon noch in die Öffentlich getraut, aber nicht alleine. Meine Cousins haben mich unterstützt.

Inzwischen aber traue ich mich wieder in die Öffentlichkeit und habe sogar Freude am öffentlichen Raum. In gewissen Situationen nütze ich jedoch Strategien. Kapuze.

Ich bin unlängst zwei mal angepöbelt worden. Das hat mich zurück geworfen.

Als Mann denkt man, dass man von der Gesellschaft verachtet würde, wenn man zugibt, Angst haben. Ich habe mich deshalb nicht getraut, es meiner Familie erzählen. Meine Erfahrungen jedoch sind gut.

26.01.2023 14:56 • #14

Leider ist das in der heutige zeit
So für mich persönlich feiglinge
Ich möchte das nicht beschönigen
Aber damals hat man sich wenigstens
Ohne waffen mal geprügelt hand
Gegeben vertragen B. getrunken und
Alles war gut alte schule halt wenn waffen
Im spiel sind zb messer einfach am
Besten beine in die hand und weggehen
Sonst kann man noch gleich ein
Verteidigungskurs machen empfehlen
Krav maga und was ich noch sagen
Kann sich nicht als opfer hinstellen
Ich meine damit respektvoll sein aber
Nicht in die opferrolle gehen das ist
Meinstes meiner erfahrung der falsche
Weg sonst kann man polizei rufen oder
Andere leute um hilfe bitten das schreckt
Die Täter ab man kann sich auch beraten
Lassen zum thema pfefferspray und
Sonstiges wichtig ist das ce siegel auf
Denn produkt ist

LG

26.01.2023 16:54 • x 1 #15

Zitat von Frittensauce:
Ich ziehe eigentlich immer meine Kapuze hoch. Ich fahr im Sommer mit Hoodie Straßenbahn und im Winter mit Jacke mit Pelz an der Kapuze,

Damit erschreckst du aber andere Leute. Wenn ich jemanden sehe, der das macht, bin ich gleich auf der Hut und denke, dass derjenige etwas vorhat und sich deswegen vermummt.

26.01.2023 16:58 • #16

Zitat von Schlaflose:
Damit erschreckst du aber andere Leute. Wenn ich jemanden sehe, der das macht, bin ich gleich auf der Hut und denke, dass derjenige etwas vorhat und sich deswegen vermummt.

Weil ich eine Kapuze trage?

26.01.2023 17:04 • #17

Zitat von Wofo:
Leider ist das in der heutige zeit So für mich persönlich feiglinge Ich möchte das nicht beschönigen Aber damals hat man sich wenigstens Ohne waffen mal geprügelt hand Gegeben vertragen B. getrunken und Alles war gut alte schule halt wenn waffen Im spiel sind zb messer einfach am Besten beine in die hand und ...

Ich glaube, dass ich mich nicht wie ein Opfer verhalten hatte.

Ich war mit meiner Schwester unterwegs. Ein Gruppe von Männern rief ihr anzügliche Dinge hinterher. Ich bat sie das zu lassen. Sie fragten, ob ich Schläge wolle. Ich habe sie nochmal gebeten, dass zu lassen und sich bei meiner Schwester entschuldigen. Dann haben sie angefangen mich zu schlagen und treten.

Ich kann Karate, habe jahrelang trainiert… aber das hat mir nichts geholfen.

Unlängst bin ich angepöbelt worden und ich habe es ignoriert und mich weg geschlichen, wie ein Opfer. Da ist mir nichts passiert.

26.01.2023 17:12 • #18

Zitat von Frittensauce:
Weil ich eine Kapuze trage?

Ich sehe das nicht als Vermummung. Das ist meine „Komfort-Zone“. Vielleicht möchte ich mich auch ein bisschen verstecken. Ich plane nichts Übles.

26.01.2023 17:23 • #19

Findest du denn jede Kapuze erschreckt?

26.01.2023 17:24 • x 1 #20

@Frittensauce
Ich hatte mal vor vielen Jahren eine fast Messerstecherei in der Bahn mitbekommen, weil die keine Fahrkarten hatten und der Kontrolleur nicht ernst genommen wurde. Ein Mitfahrer mischte sich dann ein und dann wäre es fast eskaliert.

Trigger

Einer der beiden holte ein Messer hervor und bedrohte den Mann, der schlichten wollte.

Ich saß zwar weiter hinten, aber ich meide öffentliche Verkehrsmittel, also nur noch, wenn es unbedingt sein muss (Termine außerhalb des Ortes) und dann möglichst nur kurze Strecken. Aber noch aus anderen Gründen.
Am besten nicht weiter darüber nachdenken und versuchen, den Moment des Lebens zu genießen.

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