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M
Hallo zusammen, ich leider seit ca 2 Jahren an Panikattacken die sich allerdings ln letzter Zeit enorm gesteigert haben. Ich habe dann immer Angst zu sterben und auch schon mehrmals den Notarzt gerufen.

Jetzt ist es so das mein Partner mit dem ich ca 5 Jahre zusammen bin, das leider nicht versteht. Jedesmal wenn mich Panik überkommt wird er sauer und motzt mich obendrein an. Er sagt er will diese ganze Sch. nicht mehr, er hälts nicht mehr aus. Heute Nacht musste ich wieder ins KH. Ich bin jetzt wieder zu Hause aber er hat kein Wort mit mir gesprochen. Ich fühle mich so allein gelassen. Ich wünschte ich hätte diese Krankheit nicht aber sie schleicht sich immer wieder an.

Ich verstehe meinen Partner auf der einen Seite aber ich wünsche mir einfach ein bisschen Halt.

26.11.2021 08:29 • 27.11.2021 #1


16 Antworten ↓


E
Bist du deswegen bereits in Therapie oder hast schon irgendwas an Behandlung?

26.11.2021 09:15 • #2


A


Mein Partner ist genervt von mir

x 3


M
Ja ich war bis Anfang diesen Jahres in ambulanter Therapie. Das Ende hat sicher auch dazu beigetragen das es sich wieder verschlimmert hat.

Was mich aber am meisten belastet im dieser Situation ist die Wut meines Partners.

26.11.2021 10:04 • #3


M
Ich frage mich wie das eure Partner/Partnerinnen machen. Ich zweifel an mir selbst und denke das ich selbst Schuld bin das er so reagiert

26.11.2021 10:06 • #4


E
Ich kann dir von mir und meinem Mann berichten. Er Herzneurose ich Panikattacken.
Solange er nicht in Therapie war war ich auch irgendwann einfach nur noch genervt von dem Ganzen (obwohl ich ja weiss wie es ist) allerdings sind sein und mein Umgang mit der Störung völlig verschieden. Ich hab meine Panikattakten einfach akzeptiert ich weiss dass sie gelegentlich kommen, sehr ätzend sind aber mich nicht umbringen. Also halt ich sie aus und mache weiter mit dem normalen Leben. Meinem Mann sage ich höchstens auf Nachfrage was grade los ist oder los war damit er zumindest weiss warum ich grade etwas durch den Wind bin.
Mein Mann hat sich lange Zeit sehr hineingesteigert inkl. Krankenhaus Aufenthalten, schlaflosen Nächten permanentem um das selbe Thema drehen und absolutem Fokus darauf. Da war ich irgendwann masslos genervt und hab ihn auch nur noch angeschnautzt wenn er mal wieder frei gedreht ist. Weil es war ja klar dass er nichts körperliches hat und anstatt sich Hilfe zu suchen hat er sich immer weiter rein gesteigert. Nach seiner Therapie war es deutlich besser er konnte akzeptieren dass es ist wie es ist und dass es Situationen gibt die ihn und seine Angst triggern. Er bekommt immernoch gelegentlich Panik dass mit seinem Herz was nicht ok ist zwicken hier ziehen da aber inzwischen ist ihm auch klar dass das eben zu seinem Störungsbild gehört. Er gibt also auch nur noch kurz meldung was los ist und dann war es das auch.
Hier findet also nur noch ein kurzer Austausch dazu statt und das war es auch.
Aussehen tut dass dann in etwas so.
Ich ( merke dass was bei ihm im Busch ist): Alles klar?
Er: Panikattake
Ich geht wieder, warum ist das passiert ?
Er Ja geht wieder, hat gezwickt gezwackt, extrasystole was auch immer du weiss doch dass ich was das angeht etwas bescheuert bin
Ich: Ja ich weiss, alles klar was wollen wir kochen

Umgekehrt

Er: Na gut geschlafen
Ich Geht so bin um 3:00 mit ner Panikattakte wach geworden und bis um 4 im Wohnzimmer rum gerannt
Er: Oh blöd, geht´s denn wieder
Ich: Jaja geht wieder was wollen wir heute kochen, machen, etc.?

Thema durch

26.11.2021 10:50 • x 4 #5


moo
Hallo @Monique1982,

in den Phasen von Ängsten und PA war mir meine Partnerin die allerwichtigste Stütze, doch es war sehr belastend für sie. Irgendwann kann auch der empathischste Partner nicht mehr. Wir Betroffene können aufgrund unserer idR sehr selbstfokussierten Wahrnehmung oft nicht nachvollziehen, wie das für ein Gegenüber sein muss.

In Deinem Fall würde ich a) (weiterhin?) das Gespräch mit ihm suchen und vor allem b) wieder die Therapie aufnehmen, falls irgendwie möglich.

Ich kenne Eure Beziehung nicht, aber man darf die Belastung für die jeweiligen PartnerInnen von Angstpatienten o. ä. wirklich nicht unterschätzen. Von Schuld würde ich hier sowieso nicht sprechen - weder von ihm noch von Dir.

26.11.2021 11:41 • x 3 #6


-IchBins-
Vielleicht sollte sich dein Partner erst einmal mit der Krankheit auseinandersetzten, es gibt auch Beiträge für Angehörige, um dich als Betroffene besser verstehen zu können.
Dann lernt er, besser damit umzugehen und kann sich ggf. auch abgrenzen oder eben dich unterstützen, ohne dass er genervt ist.
Denn genervt klingt für mich eher danach, als ob er jetzt keine Aufmerksamkeit hat, weil sie auf dir liegt wegen deiner Panikattacken. Sprich mit ihm, sag ihm, wie du dich fühlst, er froh sein kann, dass er das nicht hat, aber wenn er zu dir als Partner steht, finde ich, wäre es nur empathisch, sich einmal damit zu befassen, so dass er weiß, wie er in Zukunft damit umgehen kann, ohne dass er sich selbst damit belastet.
Ich habe das so gehandhabt und es hat gefruchtet.
Des Weiteren würde ich wieder mit einer Therapie beginnen.

26.11.2021 15:38 • #7


Schlaflose
Das erinnert mich an einen Vorfall als ich ein Teenager war. Meine Eltern hatten sich heftig gestritten und dann legte sich mein Vater auf die Couch und wimmerte, dass er stirbt. Aus meiner jetzigen Sicht schätze ich mal, dass er eine Panikattacke hatte. Meine Mutter ging kurzerhand in die Küche, kam mit einem Glas kalten Wasser zurück und schüttete es ihm ins Gesicht mit den Worten: sei nicht hyterisch. Mein Vater war von einer Sekunde zur anderen geheilt

Ich hatte dann vor 35 Jahren selbst Panikattacken mit dem Hauptsymptom in Ohnmacht zu fallen oder zu sterben. Nachdem ich das 2 Wochen lang mehrmals täglich hatte und erlebte, dass ich nicht in Ohnmacht falle oder sterbe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass das auch in Zukunft nicht passieren wird und habe die Attacken einfach über mich ergehen lassen.
Deswegen fällt es mir sehr schwer, nachzuvollzuvollziehen, wie man nach 2 Jahren immer noch nicht begriffen hat, dass da nichts passiert, zumal im Krankenhaus ja wohl jedesmal nichts Körperliches gefunden wurde. Ich kann deinen Freund gut verstehen. Ich wäre auch genervt.

26.11.2021 16:03 • #8


-IchBins-
@Schlaflose
Ich denke, es ist wichtig, nicht von sich selbst auszugehen, denn das machen die meisten. Aber da jeder unterschiedlich ist und anders empfindet, fühlt etc. sollte man das unterscheiden. Ich hatte mich auch leider Gottes fast ein halbes Jahr mit extremen Attacken herum schlagen müssen, aber ich habe immer Wege gesucht, nach Lösungen für mich selbst und habe sie ja auch gefunden, allerdings erst nach 2 Jahren. Die Energie war so hoch, dass es eben so lang gedauert hatte.
Sei froh, wenn es bei dir nur zwei Wochen waren..

26.11.2021 16:08 • #9


S
Das tut mir leid, das Du wieder sehr unter den Panikattacken/ Angst leidest.

Da Du eine Therapie gemacht hast, und es wieder schlimmer wurde, nachdem sie beendet war, ist schade.

Du müsstest also noch einmal anknüpfen.

Ich schätze mal das Dein Mann evtl. auch in die Zukunft blickt. Vielleicht wollt Ihr Kinder?

Dich nun mit Schweigen zu bestrafen, ist allerdings gemein.

Sprich mit ihm wie sehr Dich das verletzt und sucht nach einer Lösung.

Vielleicht Tagesklinik?

26.11.2021 16:14 • x 1 #10


Schlaflose
Zitat von -IchBins-:
Ich denke, es ist wichtig, nicht von sich selbst auszugehen, denn das machen die meisten. Aber da jeder unterschiedlich ist und anders empfindet, fühlt etc. sollte man das unterscheiden.

Das gilt aber auch für die Partner. Man darf nicht davon ausgehen, dass sie einen verstehen und das Theater jahrelang mitmachen.

26.11.2021 20:12 • x 3 #11


-IchBins-
Zitat von Schlaflose:
Das gilt aber auch für die Partner. Man darf nicht davon ausgehen, dass sie einen verstehen und das Theater jahrelang mitmachen.

Verstehen nicht, aber akzeptieren, auch das kann ein Partner lernen. Er kann lernen, damit umzugehen und sich eben dann abgrenzen oder unterstützen, denke ich. Dann wären beide entspannter und somit kann dies wiederum zur Besserung beitragen. Als Beispiel aus meiner Erfahrung.

26.11.2021 23:04 • #12


Schlaflose
Ich könnte das nicht lernen. Ich rege mich ja schon hier beim Lesen immer auf, wenn sich jemand in meinen Augen so anstellt. Sich vorzustellen, man hat das dauernd live zuhause Und wie gesagt, ich war selbst betroffen und weiß, wie das ist. Und auch mit meinen anderen Ängsten habe ich habe ich nie andere belästigt oder mit reingezogen. Ich glaube, ich würde so reagieren wie meine Mutter, ein Glas kaltes Wasser ins Gesicht

27.11.2021 08:26 • x 3 #13


-IchBins-
Zitat von Schlaflose:
Ich könnte das nicht lernen. Ich rege mich ja schon hier beim Lesen immer auf, wenn sich jemand in meinen Augen so anstellt. Sich vorzustellen, man hat das dauernd live zuhause Und wie gesagt, ich war selbst betroffen und weiß, wie das ist. Und auch mit meinen anderen Ängsten habe ...

Schade, Schlaflose. Ich war früher auch oft schnell genervt, aber das hat in mir kein gutes Gefühl ausgelöst. Also, entschied ich mich, ruhiger und entspannter zu werden, aber ich hatte auch den Willen, es zu lernen.
Oder sagen wir mal, ich habe gelernt, besser und gesünder mit mir selbst umzugehen, so dass ich nicht weiter meine Gesundheit mit Stress und Genervtheit gefährden würde.
Leider, finde ich, wird zu wenig miteinander geredet. Man darf auch genervt sein oder wütend, was auch immer, aber ich denke, es ist doch besser, wenn man es ausspricht und dann kann der andere auch viel besser damit umgehen und es kann eine Lösung gefunden werden. Ich wollte immer Lösungen finden, damit es mir besser geht und ich kann nur davon profitieren, was sich bemerkbar gemacht hat.

Andererseits gibt es vielleicht Menschen, die einfach Lust haben, sich nerven zu lassen und dann in den Modus fallen, was ich bezweifle, da ich beide Seiten kenne (ok, hier kann ich selbstverständlich nur von mir ausgehen) Die entspanntere Seite ist für mich wesentlich gesünder und ich kann mich auch schnell wieder abregen, was früher Tage gedauert hat...

27.11.2021 08:50 • #14


Schlaflose
Zitat von -IchBins-:
Schade, Schlaflose. Ich war früher auch oft schnell genervt, aber das hat in mir kein gutes Gefühl ausgelöst. Also, entschied ich mich, ruhiger und entspannter zu werden, aber ich hatte auch den Willen, es zu lernen.

Und ich habe gelernt, mich abzugrenzen. Wenn ich mich über etwas oder jemand aufrege, sage ich mir, nicht meine Angelegenheit und halte mich fern

27.11.2021 09:13 • x 3 #15


-IchBins-
Zitat von Schlaflose:
Und ich habe gelernt, mich abzugrenzen. Wenn ich mich über etwas oder jemand aufrege, sage ich mir, nicht meine Angelegenheit und halte mich fern

Ja, es spricht auch nix dagegen, wenn das für dich so richtig ist, soll es so sein.

27.11.2021 09:21 • x 1 #16


F
Zitat von Schlaflose:
Ich könnte das nicht lernen. Ich rege mich ja schon hier beim Lesen immer auf, wenn sich jemand in meinen Augen so anstellt. Sich vorzustellen, man hat das dauernd live zuhause Und wie gesagt, ich war selbst betroffen und weiß, wie das ist. Und auch mit meinen anderen Ängsten habe ...


Das finde ich traurig.
Ich habe noch keinem von meinen Ängsten erzählt. Ich wäre völlig erledigt, wenn ich es tun würde und ein Glas kaltes Wasser ins Gesicht kriegen würde.

27.11.2021 10:04 • #17


A


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