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K
Guten Morgen!

Ich war nach einer Arm-OP jetzt 6 Wochen krankgeschrieben. So ne Arm-OP ist natürlich was, was die Kollegen verstehen. Wenn es mir psychisch nicht gut geht, dann merke ich da immer irritierte Schwingungen. Damit kann keiner recht was anfangen. Dann kommen schon mal Tipps, dass ich mir mal eine Pause gönnen soll oder ich soll alles nicht so schwer nehmen. Aber mit einer ehrbaren Arm-OP, da bestärken sie einen plötzlich, die Krankmeldung noch zu verlängern, weil das ja so langwierig ist und ich das auskurieren soll.... Bin ein bisschen amüsiert, dass ein körperliches Gebrechen immernoch so schützenswert eingeschätzt wird und seelische Qualen am liebsten abgetan werden. Denn ich kann nur sagen, meine OP war ein Klacks gegen meine psychischen Kämpfe.

Auf jeden Fall hat mir diese Auszeit mal wieder gezeigt, dass ich viel friedlicher leben kann, keine Schmerzmittel gegen psychosomatische Schmerzen einwerfen muss und in meiner eigenen Ordnung zu Hause ganz gut leben kann.

Morgen gehts wieder in die Arbeit. Mir grausts und heute merke ich schon wieder, wie es mir morgen gehen wird.
Einen schönen Sonntag!

18.02.2018 09:09 • 19.02.2018 x 3 #1


18 Antworten ↓


Angor
Hallo Kiliane

Ja das ist leider typisch für Menschen, die nicht nachvollziehen können, wie man sich fühlt, wenn die Psyche kränkelt und man darunter auch körperlich leidet

So einen gebrochenen Arm sieht man, wenn die Seele leidet leider nicht

Ich wünsche Dir eine gute Besserung!

LG Angor

18.02.2018 10:22 • x 3 #2


A


Mal "ehrbar" krankgeschrieben

x 3


YesItsMe0
Zitat von Kiliane40:
Guten Morgen!

Damit kann keiner recht was anfangen. Dann kommen schon mal Tipps, dass ich mir mal eine Pause gönnen soll oder ich soll alles nicht so schwer nehmen.


Ich würde es niemand mitteilen warum ich krank bin solange es nicht offensichtlich ist. Nachfragen muss man halt gekonnt abblocken. Ich vermeide sonst auch Gespräche über private Dinge da ich erstens kein Interesse habe und zweitens weiß man nie was weitererzählt wird.

Einmal habe ich erfahren dass ein Kollege sich hinter meinem Rücken bei anderen beschwert hat, da ich ihm nicht mitgeteilt habe warum ich zu spät gekommen bin. Meiner Chefin habe ich natürlich gesagt dass die Straßenbahn 20min. Verspätung hat. Es ging den Typen nichts an. Ich bin ein Typ der einfach nur seine Arbeit in Ruhe erledigen will.

18.02.2018 10:36 • #3


K
Hallo!
Nachdem ich leider schon mal 7 Monate krankgeschrieben war wegen eines Klinikaufenthaltes, sind die Kollegen natürlich eh schon informiert und auf dem Gebiet besonders wachsam. Nicht unbedingt, weil sie an mir so interessiert sind, sondern sie meinen Teil der Arbeit mitmachen müssten, wenn ich ausfalle. Aber es scheint Ihnen wohler zu sein, wenn ich wegen einer Operation ausfalle, als wegen Depression oder Angstattacken. Endlich mal sowas Normales. Dafür krieg ich dann morgen den Schreibtisch vollgepackt, weil ich ja jetzt erholt bin.....
Viele Grüsse

18.02.2018 11:23 • #4


ollie69
[quote=Kiliane40]Hallo!
Nachdem ich leider schon mal 7 Monate krankgeschrieben war wegen eines Klinikaufenthaltes, sind die Kollegen natürlich eh schon informiert und auf dem Gebiet besonders wachsam. Nicht unbedingt, weil sie an mir so interessiert sind, sondern sie meinen Teil der Arbeit mitmachen müssten, wenn ich ausfalle.

...besonders wachsam...

herrlich...stell mir gerade deine Kollegen als ein Rudel Schäferhunde vor, wo plötzlich die Ohren hochklappen...nachdem erwähnt wurde,dass jemand krank ist...

18.02.2018 11:35 • #5


kl Schnecke
Zitat von Kiliane40:
Hallo!
Nachdem ich leider schon mal 7 Monate krankgeschrieben war wegen eines Klinikaufenthaltes, sind die Kollegen natürlich eh schon informiert und auf dem Gebiet besonders wachsam. Nicht unbedingt, weil sie an mir so interessiert sind, sondern sie meinen Teil der Arbeit mitmachen müssten, wenn ich ausfalle. Aber es scheint Ihnen wohler zu sein, wenn ich wegen einer Operation ausfalle, als wegen Depression oder Angstattacken. Endlich mal sowas Normales. Dafür krieg ich dann morgen den Schreibtisch vollgepackt, weil ich ja jetzt erholt bin.....
Viele Grüsse

Du weißt also jetzt schon warum deine Seele kränkelt, dann weißt du also auch an welchen Problemen du arbeiten musst damit es besser wird. Bei deinem Arm weißt du es ja auch.
also fang an Bau deinen Stress dir gegenüber selber ab, änder etwas dann wird es auch besser

18.02.2018 11:52 • #6


K
Ja, ich bin so erfahren in dem Thema, dass mich kaum mehr was erstaunt. Ich bin ein Profi was mich angeht! Trotzdem komm ich keinen Schritt weiter. Ich fühle mich die meiste Zeit in der Arbeit unterfordert. Dann kommen die Gedanken, die körperlichen Anzeiger und schwups täglicher Teufelskreis. Manchmal würde ich mir gerne ne andere Stelle suchen. Aber dann trau ich es mir nicht zu. Denn das Gewohnte ist wenigstens bekannt. Was Neues könnte alles verbessern, weil ich vielleicht Freude hätte oder Ablenkung oder Motivation. Aber ich verspiele damit auch die Sicherheit, dass ich alles kann, dass ich alles kenne. Ist doch krank, dass man, wenn man vermeintlich keinen Grund zur Unsicherheit hat am meisten wackelt. Ich laufe völlig verquer. Dabei kann ich richtig über mich hinaus wachsen. Kollegen, bei denen ich mal für ein halbes Jahr ausgeholfen habe, hätten alles dran gesetzt, dass ich bleibe. Fragen heute noch nach. Ging zwar nicht, aber es hat richtig Spaß gemacht. Irrerweise hatte ich Energie ohne Ende, war zeitgleich erschöpft wie nie und psychosomatisch alles an Symptomen, was ich so aufbieten kann. Aber es hat sich nach Leben angefühlt. In der Intensität kann man das aber nicht noch gefühlte 30 Jahre beruflich leben. Es war aber toll zu fühlen, was ginge wenn man dürfte!
Schicke euch Grüße

18.02.2018 12:20 • #7


Coru
Ich kenne das auch und wenn ich mal später komme (was bei uns erlaubt ist). Gibt es immer ein paar die wissen wollen, was ich dann so gemacht habe und wo ich dann bin.

18.02.2018 12:35 • x 1 #8


T
Nachdem ich meine Depression im KollegInnenkreis bekannt gemacht habe kam ein ich bewundere dich für deine Offenheit aber so richtig damit umgehen konnte niemand, wollte ja kein Mitleid, etwas Empathie hätte schon gereicht!

Ich drücke dir die Daumen für einen guten Start nach der langen Krankschreibung und dass du dich nicht gleich überforderst!

18.02.2018 13:10 • x 1 #9


V
Ich fange morgen mit einer Wiedereingliederung an. Ich war 12 Wochen in einer Tagesklinik und 2 Wochen zu Hause. Mir ist auch schon ganz mulmig zumute. In unserem Büro wissen sie Bescheid, warum ich krank war. Wir arbeiten seit 25 Jahren zusammen. Und da ich auch schon mal - zwar lange - Panikattacken im Büro hätte, ist es logisch, dass sie Bescheid wissen. Nur meiner Chefin trau ich nicht. Sie ist erst seit 2 Jahren bei uns und ich habe schon mit bekommen, wie sie über eine andere Kollegin, die schon sehr lange wegen psychischer Probleme krank geschrieben ist,- sehr anfällig gesprochen hat, mit den Worten die wird sowieso bald geschrottet. Naja, ich fange erst mal für 2 Wochen mit 2 Std täglich an und dann 2 Wochen 3 Std täglich. Wenn es nicht klappt, kann ich nach Hause gehen. Leichter gesagt als getan. Das Kopfkino ist schon wieder an. Was werden die anderen denken? Reden sie über mich? Ich muss da leider durch. Euch einen schönen Sonntag.

LG
Violetta

18.02.2018 14:21 • x 2 #10


K
Hallo Violette!
Für morgen alles Gute! Wenn der erste Tag überstanden ist, dann wirds schon leichter. Bis du allen einen guten Morgen gewünscht hast, sind die zwei Stunden auch schon rum. Ich gliedere auch ein. Allerdings 6 Wochen a 5 Stunden und dann 6 Wochen a 6 Stunden. Damit kann ich auch a bisserl was wegarbeiten, kann dann aber auch bald wieder fahren. Besonders im Krankheitsfall sollte für uns alle gelten: .....werfe den ersten Stein. Keiner kann für seine Lebenszeit komplett ausschließen, nicht selbst irgendwann betroffen zu werden/zu sein. Und auch dann wünscht er sich eine faire Behandlung, wenn er wieder arbeiten möchte. Das kann man den abgebrühten Vollpfosten ruhig mal charmant unter die Nase reiben. Niemand ist gefeit!
Alles Gute, morgen packen wir es an!

18.02.2018 15:25 • #11


V
Ich arbeite als Teilzeitkraft, darum fange ich mit 2 Stunden an..Jetzt habe ich auch noch seit ein paar Tagen Rückenschmerzen, nehme ständig Tabletten. Ich hoffe, morgen ist es etwas besser. Ich kann ja nicht gleich am ersten Tag anrufen und sagen, dass ich noch nicht kommen kann.

18.02.2018 15:34 • #12


K
Zwei Stunden schaffst du sicher! Es kann ja sein, dass du dich so verkrampfst vor Aufregung. Aufschieben macht es halt nicht leichter. Mir grausts auch....

18.02.2018 16:15 • #13


kalina
Zitat von Kiliane40:
Aber es scheint Ihnen wohler zu sein, wenn ich wegen einer Operation ausfalle, als wegen Depression oder Angstattacken. Endlich mal sowas Normales.


Ja, das stimmt leider. Operationen sind beliebter als psychisches.

18.02.2018 16:17 • #14


Coru
Mir hat mal eine Kollegin gesagt du bist so jung du musst noch fit sein. Sie ist schon älter und ich denk mir nur seit doch einfach dankbar dafür, dass ihr so viel Glück hattet nie mit sowas in eurem Leben in Berührung gekommen zu sein. Da wünschte ich manchmal die müssten einen Tag mit Panikattacken arbeiten am besten noch mit Kundenkontakt und während einer Panikattacke sich nichts anmerken lassen und lächeln. Ich muss nächste Woche zwei Tage zu einer Schulung und alles was aus der Reihe fällt fällt mir schwer. Hab dann immer etwas mehr Angst vor Panikattacken.

18.02.2018 17:27 • #15


K
Coru, das kenne ich auch! Bei Schulungen bin ich erstmal bis mittag durch. Mir hat mal eine Kollegin gesagt, ich soll halt noch ein Kind bekommen. Da bleibt einem doch das Wort im Hals stecken! Es geht doch nicht um Vermeidung! Jeder will doch nur endlich frei mitleben dürfen. Schulungen mögen für manche ja nette Unterbrechungen sein. Aber meinen Kopf und meine Gedanken hab ich ja trotzdem dabei und damit alle Symptome. Im Moment muss ich zum Glück erstmal nirgends hin. Alles Gute!

18.02.2018 19:22 • x 1 #16


Abendschein
Zitat von YesItsMe0:
Ich bin ein Typ der einfach nur seine Arbeit in Ruhe erledigen will.


Das würde bei uns hinter der Theke kaum machbar sein. Aber diese Anonymität finde ich nicht gut,
dabei wird man schnell zum Außenseiter. Die goldene Mitte ist gefragt und das ist auch nicht so leicht,
aber machbar.

19.02.2018 00:17 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Abendschein
Zitat von Violetta:
Ich fange morgen mit einer Wiedereingliederung an. Ich war 12 Wochen in einer Tagesklinik und 2 Wochen zu Hause. Mir ist auch schon ganz mulmig zumute. In unserem Büro wissen sie Bescheid, warum ich krank war. Wir arbeiten seit 25 Jahren zusammen. Und da ich auch schon mal - zwar lange - Panikattacken im Büro hätte, ist es logisch, dass sie Bescheid wissen. Nur meiner Chefin trau ich nicht. Sie ist erst seit 2 Jahren bei uns und ich habe schon mit bekommen, wie sie über eine andere Kollegin, die schon sehr lange wegen psychischer Probleme krank geschrieben ist,- sehr anfällig gesprochen hat, mit den Worten die wird sowieso bald geschrottet. Naja, ich fange erst mal für 2 Wochen mit 2 Std täglich an und dann 2 Wochen 3 Std täglich. Wenn es nicht klappt, kann ich nach Hause gehen. Leichter gesagt als getan. Das Kopfkino ist schon wieder an. Was werden die anderen denken? Reden sie über mich? Ich muss da leider durch. Euch einen schönen Sonntag.

LG
Violetta



Ich wünsche Dir einen guten Start, @Violetta ......

19.02.2018 00:22 • #18


V
Ich habe den ersten Tag gut hinter mich gebracht. War zum Glück halb so wild..nach 2 Std bin ich gegangen. Aber ich habe schon bei mir gedacht: Wenn du jetzt etwas gebrochen hättest oder einen Infarkt gehabt hättest, würde jeder ankommen und fragen, wie es mir geht. Aber so ist es ja NUR die Psyche..das ist ja halb so wild Naja damit müssen wir wohl alle hier irgendwie zurecht kommen.

19.02.2018 21:16 • x 1 #19


A


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Dr. Christina Wiesemann