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Zitat von Daniel27:
Ne das mache ich nicht. Also bisher nicht. Jetzt natürlich wieder mehr eben weil es ja deutliche Symptome gibt.

Also um Deine psychische Gesundheit kümmerst Du Dich nur, wenn Deine Gefühle schreien.
Wenn sie gehört werden möchten. Wenn sie Dir ein Ultimatum stellen. Entweder Du hörst jetzt
oder Du wirst es spüren.
Nun schreien Deine Gefühle ja.
Und so lange Dein Hungergefühl nicht schreit, wird es erst mal nicht berücksichtigt.

Kann das so sein?

Zitat von Hotin:
Kennst Du den Unterschied zwischen Deinen Gefühlen und Deinen Gedanken?

Darauf hast Du nicht geantwortet. War das Zufall? Hast Du das übersehen?
Weißt Du immer wann Du etwas fühlst und wann Du etwas denkst?

Zitat von Hotin:
Darauf hast Du nicht geantwortet. War das Zufall? Hast Du das übersehen?

Nein übersehen habe ich das nicht. Nur leider ist die Grenze zwischen Gefühl und Gedanke ziemlich dünn. Zumindest bei mir. Daher fällt es schwer dort Unterschiede festzustellen. Meistens entstehen Gefühle durch Gedanken oder eben umgekehrt.
Zitat von Hotin:
Nun schreien Deine Gefühle ja.
Und so lange Dein Hungergefühl nicht schreit, wird es erst mal nicht berücksichtigt.

Kann das so sein?

Ja so in etwa ist es aktuell. Meine Gefühle schreien alle gleichzeitig. Da ist es schwer jedem einzelnen zuzuhören.
Die Nervosität macht es aktuell nicht so leicht. Selbst Kleinigkeiten führen zu einer völligen Überforderung.
Das Essen zuzubereiten ist eine riesen Aufgabe.
Ich habe gestern meinen Rasen gemäht. Danach 2 Stunden im Bett gelegen weil ich gar nichts mehr konnte. Jeder Muskel hat geschmerzt. Wie Muskelkater...

Dazu Kreislauf etc. innerlich hatte ich nur das Gefühl, du brauchst Ruhe einfach Mal Ruhe.

A


Magersucht durch permanente Anspannung und Nervosität

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Zitat von Daniel27:
Meine Gefühle schreien alle gleichzeitig.

Klingt nach totalem, inneren Dauerstress, der all die Nervosität, mit den körperlichen Symptomen erzeugt. Das verbraucht natürlich Unmengen an Energie. Wenn du dann noch nichts essen kannst, ist klar daß du nur noch abnimms und nichts ansetzen kannst. Es ist eine ganze einfache Rechnung. Zu hoher Energieverbrauch, zu geringe Energiezufuhr, die deinen Körper noch zusätzlich unter Dauerstress setzt, da er denkt, daß eine Hungersnot herrscht.

@Daniel27

Ich weiß nicht, ob ich das bei Dir Magersucht nennen würde... Ich für meinen Teil habe nit beidem Erfahrungen.

In meiner Jugend (bin jetzt 41) hatte ich Magersucht. Ich habe mich in dieser Zeit extrem zu dick gefühlt, habe bewusst, trotz Hunger, nichts mehr gegessen und sehr viel Sport getrieben. ich kenne auch diese Befriedigung, wenn ich es geschafft hatte, den ganzen Tag fast nichts zu essen.

Das ist zum Glück viel besser geworden bei mir. Ich habe heute eine normale Figur (etwas rundlicher) und kann gut damit leben.

ABER, wenn es mir psychisch extrem schlecht geht (Depressionen und vorallem Panikattacken), dann kann ich nichts essen. Aber nicht, weil ich das will, sondern einfach, weil das Adrenalin und andere Stresshormone so hoch sind in meinem Körper, dass an Essen nicht zu denken ist. Mir wird es dann sogar schlecht, während ich esse und ich muss das Essen extrem runter würgen. Ich nehme in solchen Phasen als schon mal bis zu 10 kg ab. Allerdings komplett ohne das stolz sein der Magersucht. Im Gegenteil: es macht mir Angst und Sorgen.

Evolutionstechnisch macht das auch Sinn. Der ganze Körper ist während Panik nicht darauf eingestellt, auch noch Essen zu verdauen. Wer isst denn schon, während er vor einem Löwen flüchtet?

Der Einzige Weg da raus ist es, die Panikattacken zu bearbeiten. Kurzfristig hilft es mir, mir kleine Portionen zu machen, die ich über den Tag verteilt esse. Auserdem esse ich in solchen Situationen vor dem Fernseher oder vor YouTube. Um mich abzulenken. Das ist keine langfristige Strategie. Aber kurzfristig hilft das...

Ach und was mir sehr geholfen hat in solchen schlimmen Phasen, war due Situation zu verlassen. Ich war nach der letzten schlimmen Phase (ich konnte wochenlang fast nichts essen vor lauter Anspannung) ein Klinikaufenthalt in einer psychosomatischen Klinik.

Die ersten Tage ging es auch dort mit dem Essen sehr schlecht, aber nach ein paar Tagen wurde es zum Ritual, jeden Tag 3x zu bestimmen Uhrzeit mit anderen Menschen (ich esse ungern alleine) zu essen. Das hat richtig Spass gemacht.

Dort gab es auch Anleitungen zum richtigen Essen (Achtsamkeit, Beruhigung, etc.). Und natürlich wurde auch das mit den Panikattacken bearbeitet.

@Sonnenblümchen5 ja eine Klinik ist bei mir eher so der letzte Schritt. Ich hoffe dass ich es irgendwie in den Griff bekomme.

Zumindest hatte ich diesen Morgen gefrühstückt. Zwar nicht viel aber zumindest etwas.
Um 14 Uhr mache ich mir noch eine Kleinigkeit usw.

Zitat von Daniel27:
Nur leider ist die Grenze zwischen Gefühl und Gedanke ziemlich dünn. Zumindest bei mir. Daher fällt es schwer dort Unterschiede festzustellen.

Daniel,
ich finde, jetzt bist Du schon sehr nah am Zentrum dessen, was Dich so belastet.

Die Grenze zwischen einem Gedanken und einem Gefühl, die solltest Du sehr deutlich und klar erkennen können.
Diesem Text füge ich hier mal eine Grafik von mir an.

Und jetzt hier ein Zitat aus einem Buch des Hirnforschers Prof. Stefan Kölsch.

Zitat:

Dies bedeutet außerdem: Wir haben nicht nur ein einziges Denkorgan im Gehirn, sondern
zwei-eines für bewusstes und eines für unterbewusstes Denken.
Unterbewusstes Denken ist spontan, intuitiv-es braucht weder bewusste Absicht noch
bewusste Aufmerksamkeit und kann sogar leicht vom bewussten Denken ablenken.
Bewusstes Denken hingegen braucht Konzentration. Es ist in der Lage, logische
Schlussfolgerungen zu ziehen, komplizierte Pläne zu entwerfen und knifflige Probleme
zu lösen.
Bewusstes Denken wird jedoch oft als anstrengend und langsam empfunden.

Zitat Ende.

Beide Bereiche benutzen wir ständig gleichzeitig.
Beim bewussten Denken handelt es sich um etwas, was wir Denken mit Gedanken nennen.
Beim unterbewussten Denken, handelt es sich um eine Mischung aus hauptsächlich Gefühlen,
aus Erinnerungen, Erfahrungen und Ängsten.
Unsere Angst ist dabei vermutlich das Wichtigste Gefühl das wir haben.

Zitat von Daniel27:
Meistens entstehen Gefühle durch Gedanken oder eben umgekehrt.

Ich sage mal. Unsere Gefühle entstehen ständig, meistens ohne dass wir etwas dafür tun müssen.

Zitat von Daniel27:
Meine Gefühle schreien alle gleichzeitig.

Das verstehe ich. Dann solltest Du üben und lernen, Deine Gefühle zu beruhigen.
Am Besten und am Leichtesten kannst Du das nur selbst. Helfen kann zwischendurch auch mal
ein Gespräch mit einem Menschen, dem Du sehr vertraust. Beispielsweise mit Deiner Partnerin.

Jeder Mensch ist so etwas wie ein Aufpasser von seinen Gefühlen. Weil, wie Du es erlebst,
machen Deine Gefühle Dir oft ganz schön Sorgen und Probleme.

Zitat von Daniel27:
Da ist es schwer jedem einzelnen zuzuhören.

Im Grunde ist es gar nicht so schwer. Fange immer erst mal mit Deinem Angstgefühl an.
Das ist besonders wichtig. Was meldet Dein Angstgefühl? Was möchte es?

Zitat von Daniel27:
Die Nervosität macht es aktuell nicht so leicht.

Zitat von Daniel27:
Selbst Kleinigkeiten führen zu einer völligen Überforderung.

Ja klar, weil Du bisher nicht wusstest, welches Deine Haupt-Aufgabe im Kopf ist.
Ruhe herstellen. So gut wie möglich. Dafür hast Du Dein bewusstes Denken.

Es hat Jahre gedauert, bis Du schreiben und Rechnen gelernt hast.
Und es wird Monate bis Jahre dauern, bis Du gelernt hat, etwas häufiger
bewusst zu denken.
Danach wirst Du deutlich ruhiger werden.

Schau Dir mal diesen Beitrag von mir an.

agoraphobie-panikattacken-f4/gedankenkarussell-stoppen-tipps-wie-man-es-schafft-t123286.html#p3090546

Wenn es Dich interessiert, kann ich Dir noch einiges mehr an Informationen geben.

@Daniel27

Na ja, ich finde laut deinem Post bist du schon an einem Kippunkt.

Und ja, durch Stress und Panik ninmt man schneller ab. Das ist wie Sport für den Körper. Auf Dauer sehr ungesunder Sport.

Zitat von Daniel27:
Nur zur Info ich habe mir selbst größtenteils da raus geholfen. Die Ärzte dort waren nicht wirklich kompetent.

Dann hast du sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Meiner Erfahrung nach gibt es da aber viel bessere Kliniken.

Ich habe noch einmal in mich gehorcht und überlegt wie es beim letzten Mal gewesen ist.
Nun die Phase wurde zwar mit einem knacken im Schulterblatt beendet. Aber Tage vorher hatte ich eine Innerliche, sch. egal Einstellung bekommen. Ich hatte 5 Monate jeden Tag unzählige Panikattacken. Teilweise die Überlegung mein Leben nicht mehr fortzusetzen. Diese Gedanken aber verworfen und mir selbst überlegt was möchtest du? Leben oder eben nicht?
Letztendlich bin ich zu dem Schluss gekommen dass ich gerne Leben möchte. Das mich die Angst nicht kontrollieren darf. Dass ich selbst logisch bewerten darf ob die Angst angebracht ist.

Das hat meine Panikattacken sofort beendet. Mir war es egal... Das war der Punkt. Ich dachte mir noch dann bleibt es eben so und gehört zu dir. Ich habe wieder angefangen das zu tun was mir Spaß macht. Woran ich Freude habe.

Statt es zu bekämpfen hatte ich es zugelassen und fing in den Panikattacken an zu lachen.
Ich hatte mich ein wenig selbst ausgelacht und nicht mehr Ernst genommen.

Vielleicht ist dass der Schlüssel nach dem ich suche

Zitat von Daniel27:
Letztendlich bin ich zu dem Schluss gekommen dass ich gerne Leben möchte. Das mich die Angst nicht kontrollieren darf. Dass ich selbst logisch bewerten darf ob die Angst angebracht ist.

Das hast Du gut gemacht.

Zitat von Daniel27:
Das hat meine Panikattacken sofort beendet. Mir war es egal... Das war der Punkt. Ich dachte mir noch dann bleibt es eben so und gehört zu dir. Ich habe wieder angefangen das zu tun was mir Spaß macht. Woran ich Freude habe.


Jetzt werde ich verrückt.

So einfach ging das?

Zitat von Daniel27:
Vielleicht ist dass der Schlüssel nach dem ich suche

Jetzt bin ich gespannt, wie das weiter geht.

Hab bitte keine Angst. Das wird noch nicht ganz zuende sein.

Aber ich sage Dir mein Kompliment, wie schnell Du das ungesetzt hast.
Du hast meine Hochachtung.

@Hotin Naja umgesetzt und schnell? Ich hatte vor 7 Jahren ein halbes Jahr jeden Tag mindestens 5 Panikattacken. Das was ich da durchgemacht habe wünsche ich niemanden. Nicht einmal meinem schlimmsten Feind.. am Rande, auch wenn ich keinen habe.

Es war für mich die Hölle auf Erden. Genauso Stelle ich mir die Hölle vor.
Permanente Angst die nicht aufhören will...

Da ich damals in der Zeit vieles Probiert hatte, habe ich nicht die Verbindung dazu gezogen. Dass sich damals meine Einstellung grundlegend geändert hat. Das dies der Schlüssel Moment war.

Das knacken bzw das lösen der Blockaden war das Ergebnis aus meiner neuen Einstellung daraus.

Ein Stück weit hatte ich mich selbst ausgetrickst.

Da sollte ich jetzt sofort ansetzen

Mein Körper sagt mir ich solle es langsamer angehen, geduldiger sein, mehr Dinge machen die mir Freude bereiten.

Genau das werde ich jetzt tun.

@Hotin vielen Dank für deinen Text und deine Homepage. .
Das hat tatsächlich geholfen

Das freut mich sehr.

Dir wünsche ich, dass es nun wieder erfolgreich für Dich weitergeht.
Natürlich können da noch ein paar Sachen wieder auftreten.

Denke bitte immer daran, dass Du ein wenig auf Deine Gesundheit und auf Deine Gefühle achtest.
Wir Menschen sind keine Maschinen.
Deshalb sind Pausen und Entspannungszeiten immer mal wichtig.

Dir wünsche ich alles Gute.

Zitat von Daniel27:
Ich habe noch einmal in mich gehorcht und überlegt wie es beim letzten Mal gewesen ist. Nun die Phase wurde zwar mit einem knacken im Schulterblatt ...



Zitat von Daniel27:
Statt es zu bekämpfen hatte ich es zugelassen

Und DAS ist der Einzige Weg, wie man Panikattacken dauerhaft und zu 100% los wird.

Ich war dadurch fast 10 Jahre ohne Panikattacken. Zwar mit Angst, aber keine Panik mehr!

Dann kamen bei mir sie Wechseljahre und dazu große, schlimme Veränderungen privat, die mich extrem unsicher gemacht haben unc ich hatte mich extrem un-sicher gefühlt. Ich hab quasi seit dem krin Sicherheitsgefühl mehr, weil so viel kaputt ging.

Und jetzt ist es schwer, die Panik zu akzeptieren. So ganz ohne Sicherheitsgefühl ist das schwer

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Dr. Christina Wiesemann
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